Der alte dicke Filz

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

Der alte dicke Filz

Beitragvon Werner Thal » 8. Juli 2020, 16:35

DER SPIEGEL - 45/1990 - Der alte dicke Filz

Einige Spitzenfunktionäre in Haft, Parteichef Gysi als verfolgte Unschuld - die PDS kämpft,
vergebens, um ihre Glaubwürdigkeit.

Zum Stichtag, am Vorabend der Währungsunion, schien die Partei noch im Minus. Eine Einnahmen-
und Ausgabenrechnung der SED-Nachfolgepartei PDS für das erste Halbjahr 1990 ergab einen
Fehlbetrag von 1,4 Milliarden Mark.
Über Vermögenswerte sprach der sonst so beredte Parteichef Gregor Gysi nur ungern; etwa eine
Milliarde Mark plus Immobilien, teilte er im Sommer mit - diesmal als Haben, selbstverständlich.
Wenig später schätzte Schatzmeister Wolfgang Pohl seine PDS stolz als "reichste Partei Europas" ein.
Weitere zwei Monate später explodierten die Zahlen. Gysi-Vize André Brie redete, realistisch, von
4 Milliarden, ein früherer Stasi-Offizier von 50 bis 60, der DSU-Bundesminister Hansjoachim Walter
schwadronierte von "200, 300" Milliarden Mark Vermögen.
Alles eine Frage der Bewertung. Unstrittig war die SED Verwalter und Verfügungsberechtigter über
eines der größten Grundvermögen in der einst realen DDR, und unstrittig jagt der Wert der ziemlich
properen Partei-Immobilien derzeit steil nach oben. Manchmal aber ist unklar, ob die PDS Eigen-
tümerin oder nur Rechtsträgerin der Latifundien ist, lassen selbst die Grundbücher die Eigentums-
Verhältnisse offen.

....und hier liest es sich weiter:

https://magazin.spiegel.de/EpubDelivery ... f/13500714

W. T.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
Russian Military out of Ukraine
русские идут домой
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Werner Thal
 
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Re: Der alte dicke Filz

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Juli 2020, 18:32

Diese Partei war vom 1. Tag an unlauter.
Denn hätte sie sich nicht mit "geretteten" Geldern ausstaffieren wollen, wäre ja eine totale Neugründung der sauberere Weg gewesen. So aber schien die Umbenennung des Wolfs zum Schaf der leichtere Weg zu sein und öffnete weit die Tore zu verschleiernden Mauscheleien.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 


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