Ein blühendes Kind der Wende

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon karnak » 19. Mai 2020, 10:09

Volker Zottmann hat geschrieben:Karnak nun machs mal halblang!
Ich erinnere mich an die Quedlinburger Mitropa. Sie war nicht nur für die Reisenden billig.
Dort saßen täglich die ärmsten der Armen Quedlinburger, die mit ihrem Elend einfach überfordert waren. Und solche Menschen hast Du in jedem Dorf und jeder Stadt gehabt.

Gruß Volker

Verschone mich mit solchen Blödsinn. Den Interessierten wirst Du damit sicher eine Freude machen [flash] . Wer wenig Geld hatte hat sich dort nicht hingesetzt wenn er nicht gerade eine Schnapsdrossel war, dafür war die Gesellschaft viel zu verspießert als das man seine " Armut" so öffentlich gemacht hätte. Und wenn die dort ein schlechtes Bild abgegeben hätten wäre die Staatsmacht in Form der Trapo angerollt um das zu kaschieren. [flash]
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Mai 2020, 10:19

Du hast echt keine Ahnung, wie das in der Mitropa zuging.
Da saßen ärmlichste Quedlinburger Originale. Einer war "Kippenlui".
Lebte als Mitte 40-Jähriger schon im runtergekommenen Wipertii-Altersheim und sammelte in der ganzen Stadt ununterbrochen Kippen, um die hinter seinem Rücken aufzupulen und den Resttabak in einen Lederstrumpf zu krümeln. Den Tabak vertickte er dann wieder im Altenheim, um etwas Geld zu haben. In der Mitropa schlürfte dann mal ne Tasse Ochsenschwanzsuppe oder ähnliches.
Der Bahnhof bot besonders viele Kippen. Selbst in Waggons auf den Gleisen leerte er die Alu-Aschenbecher.

Gruß Volker
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon karnak » 19. Mai 2020, 10:23

Das war aber dann ein " Assi", ein normaler DDR Rentner mit noch so wenig Rente hätte sowas nie gemacht, der hatte sowieso so gut wie keine Fixkosten und seine paar hundert Mark für seinen Lebensunterhalt wenn er die nicht versoffen hat. Beim Geschichtsverdrehen spielst Du mit dem Knabe Hubertus wirklich ganz vorne mit. [flash]
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Edelknabe » 19. Mai 2020, 10:32

Volker mit dem hier:

"Dort saßen täglich die ärmsten der Armen Quedlinburger, die mit ihrem Elend einfach überfordert waren. Und solche Menschen hast Du in jedem Dorf und jeder Stadt gehabt."Textauszug ende

Oh Mitropa, da waren wir öfters drin. Schon durch die wechselten Kasernenbaustellen der GSSD im Bezirk Leipzig. Und genau Karnak, diese "JedenTag da drin Säufer versoffen einfach nur ihr Geld und nichts anderes." Die waren nicht arm weil DDR sondern "arm" weil deren Lohn nur bis Mitte des Monates reichte. Solche menschliche Klientel gab es auch bei uns im VEB mindestens ein halbes Dutzend.

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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Nostalgiker » 19. Mai 2020, 10:43

karnak hat geschrieben:Das war aber dann ein " Assi", ein normaler DDR Rentner mit noch so wenig Rente hätte sowas nie gemacht, der hatte sowieso so gut wie keine Fixkosten und seine paar hundert Mark für seinen Lebensunterhalt wenn er die nicht versoffen hat. Beim Geschichtsverdrehen spielst Du mit dem Knabe Hubertus wirklich ganz vorne mit. [flash]


Lass ihn doch karnak, der Volker Zottmann erzählt eben gern seine "Varante" oder "Version". Hat er selbst hier voller Stolz bestätigt das er seine Version der DDR erzählt und diese muß nicht unbedingt etwas mit der Realität zu schaffen haben.

Und wer seinen Lohn, ob DDR oder Heute, umgehend in die Kneipe trägt ist kein armer Mensch der darben muß weil sein Geld vorne und hinten nicht reicht.
Wer für eine kleine 1 Zimmerwohnung ca. 25 Mark Miete zahlte und Energie vielleicht 'nen Zehner der wird doch wohl vmit dem "Arme Schlucker" Gehalt von 500 oder 600 Mark durch den Monat gekommen sein, es sei denn er genoss tagtäglich die Kneipenkultur der DDR und sammelte auf Bahnhöfen zwischen den Gleisen dann auch noch Kippen .....
Kippensammler habe ich zum ersten Mal im Westen gesehen und nicht in der DDR.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon andr.k » 19. Mai 2020, 10:44

Kumpel hat geschrieben:Mal abgesehen von der Perspektive , gab es in der DDR Armut. Auch wenn sich die damals dem Edelknabe nicht erschlossen hatte.
Armut bedeutet nicht allein auf der Straße zu liegen , die beginnt viel weiter vorne und die war auch in der DDR vorhanden.
Ich weiß nicht ab wann man jemanden in der DDR als arm bezeichnen konnte , in meiner Familie jedenfalls war es ab der Scheidung meiner Eltern immer sehr knapp.
Da wurden die selbstgestrickten Pullover wieder aufgetrottelt und neu gestrickt , oder an die Pionierkutte wurden Bündchen an die Ärmel gestrickt um noch ein Jahr durch den Winter zu kommen.
Mit Gummistiefeln bin ich im Winter auch schon in die Schule gegangen , weil ich keine Winterschuhe hatte , es die subventionierten Burschenschuhe nicht gab und für Herrenschuhe kein Geld da war.
Natürlich haben wir nicht gehungert , aber all das was ich hier so mitunter lese gab es bei uns nicht.
An einen Moppedführerschein war wegen Ermangelung eines Fahrzeugs auch nicht zu denken.
Urlaubsreisen gab es nicht , da war sechs Wochen Omas Bauernhof angesagt.
Meine Mutter arbeitete im sozialen Bereich beim Rat des Kreises , dadurch kannte ich noch ganz andere Situationen als die unsere. Da haben Familien teilweise in ziemlich üblen Behausungen gewohnt.
Das ist jetzt nur das was mir so auf die Schnelle eingefallen ist.


Für mich ist es nicht nachvollziehbar, dass deine Mutter, die beim Rat des Kreises arbeitete, die üblichen Geschenkgutscheine nicht in Anspruch nahm. Sei doch bitte mal so nett und schreibe in welchen Zeitraum es deiner Familie angeblich so miserabel erging. Wieso kann man keinen Mopedschein machen, wenn kein Moped zur Verfügung steht?
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Kumpel » 19. Mai 2020, 10:53

Von Geschenkgutscheinen weiß ich nichts und hätte ich geschrieben meine Mutter arbeitete in einer nachgeordneten Abteilung , also nicht direkt im Rat des Kreises hätte das wohl mehr für Verwirrung gesorgt.
Zumindest hatte sie Einblick in die Familien im Kreis bei denen der Kamm auf der Butter lag um es mal salopp zu sagen.
Mit dem Führerschein muss ich sagen , es hatten fast alle in der Klasse ein Moped und haben mit dem eigenen Fahrzeug auch ihren Führerschein gemacht , für uns war das finanziell nicht machbar.
Es ging uns nicht miserabel , so habe ich das auch nicht dargelegt. Nur habe ich schon wahrgenommen , dass es Leute gab denen es schlechter als uns ging , aber eben auch welche denen es erheblich besser ging.
Ostseeurlaube oder gar Bulgarien waren für uns unerreichbare Dinge und meine Großmutter hatte so eine Art Erbschaftsanteil von ein paar tausend Mark zugeschossen damit meine Mutter einen anstehenden Umzug mit nötigen Anschaffungen finanzieren konnte.
Zuletzt geändert von Kumpel am 19. Mai 2020, 10:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Mai 2020, 10:58

karnak hat geschrieben:Das war aber dann ein " Assi", ein normaler DDR Rentner mit noch so wenig Rente hätte sowas nie gemacht, der hatte sowieso so gut wie keine Fixkosten und seine paar hundert Mark für seinen Lebensunterhalt wenn er die nicht versoffen hat. Beim Geschichtsverdrehen spielst Du mit dem Knabe Hubertus wirklich ganz vorne mit. [flash]



Mal ein wenig weiter denken:
All den Tabak hat er täglich im Altersheim verkauft. War bestimmt billiger, als neuer Tabak. Da setzt das wirkliche Elend ein. Rentner haben genau an solchen Stellen gespart. Sicher nicht, weil deren Rente üppig war.
Jeder ältere Quedlinburger, der nur etwas mit seiner Heimatstadt vertraut ist, bestätigt das. Solche "Originale" hatten wir noch einige mehr, wie sicher fast jede andere Stadt auch.

Gruß Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 19. Mai 2020, 11:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Kumpel » 19. Mai 2020, 11:01

Volker Zottmann hat geschrieben: Solche "Originale hatten wir noch einige mehr, wie sicher fast jede andere Stadt auch.

Gruß Volker


Genau so war das und die sahen überall ähnlich aus. Zu große abgetragene Jackets , olle Hosen und ausgelatschte Schuhe.
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Edelknabe » 19. Mai 2020, 11:09

"Keine Urlaube" zu DDR Zeiten eh Mann Kumpel, das ging doch garnicht???? Gerade Rat des Kreises hatte FDGB Plätze ohne Ende, dazu wenn Kinder in der Familie waren.Da wurdest du sogar bevorzugt. Was hat eigentlich deine Mutter da gemacht, euch Kindern angetan? Wahrscheinlich war die Frau überfordert und das nicht nur in ihrer Ehe, ohne deine Mutter hier irgendwie mißmachen zu wollen.

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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Mai 2020, 11:10

Nostalgiker hat geschrieben:Lass ihn doch karnak, der Volker Zottmann erzählt eben gern seine "Varante" oder "Version".



Natürlich erzähle ich nur, was ich erlebte. Ich kann schlecht Dein Leben erzählen.
Ich wünschte mehr User würden ihre Erlebnisse schildern. Dann gäbe es auch ein besseres und differenzierteres Bild im Forum.
Mal regst Du Dich auf, ich würde DDR betreffend pauschalieren und dann passen wieder meine Beobachtungen nicht in Deine verklärte Nostalgikersicht.
Rate mal wessen Problem das ist!

Volker
Zuletzt geändert von Volker Zottmann am 19. Mai 2020, 11:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Kumpel » 19. Mai 2020, 11:31

Edelknabe hat geschrieben:"Keine Urlaube" zu DDR Zeiten eh Mann Kumpel, das ging doch garnicht???? Gerade Rat des Kreises hatte FDGB Plätze ohne Ende, dazu wenn Kinder in der Familie waren.Da wurdest du sogar bevorzugt. Was hat eigentlich deine Mutter da gemacht, euch Kindern angetan? Wahrscheinlich war die Frau überfordert und das nicht nur in ihrer Ehe, ohne deine Mutter hier irgendwie mißmachen zu wollen.

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Machst du hier einen auf Klugscheisser vom Dienst was die DDR angeht Edelknabe.
Die Einrichtung in der meine Mutter tätig war , war das letzte Element der Nahrungskette in dem Laden. Da gab es keine Urlaubsplätze ohne Ende und die die es gab wurden verschachert unter denen die sich gegenseitig was Gutes tun konnten.
Einmal waren wir in Friedrichroda , privat untergebracht mit dürftiger Verpflegung im Walter Ulbricht, dann hatten wir mal mehr Glück mit einem Klappfix in Plau am See.
Aber nur weil da vorher einer abgesprungen ist. Einmal und nie wieder. Hatte ja ohnehin fast nur geregnet in dem Urlaub.
Du bist eine dreiste freche Type Edelknabe.
Kumpel
 

Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Nostalgiker » 19. Mai 2020, 11:34

Tscha Volker Zottmann so ist das eben, wenn du nicht weiter weißt dann greifst du zur persönlichen Keule fängst an etwas dreist zu diffamieren; du mit " Deine verklärte Nostalgikersicht".
Das Deine Sicht eine negativ verklärende ist kommt dir nicht in den Sinn, wie auch. Es ist ja alles wahr was du erlebt haben willst.
Nur andere Leute deren Erlebnisse von deinen abweichen haben selbstverständlich eine verklärte nostalgische Sicht.
Das sind einfach nur verbohrte Vorurteile von deiner Seite.

Wenn im Harz und im nördlichen Vorland eine hohe Konzentration von verarmten und hoffunglosen Alten in Kneipen und der Mitropa rumgesessen hat und du das tagtäglich gesehen hast wird es bestimmt stimmen.
Ich bin gespannt wann du mit der Geschichte aufwartest wie du sehr oft alte Leute zu DDR Zeiten dabei beobachtet hast wie sie in Abfalltonnen nach Essbaren wühlten.
Das würde deine erschütternden Erlebnisse über die Konfrontation mit Armut, Elend und Perspektivlosigkeit von Rentnern abrunden.
Von den massenhaft depressionsgefährteten Jugendlichen die so überhaupt keine Perspektive in der DDR hatten, es ist ja auch entsetzlich das man gezwungen wurde einen Beruf zu lernen und der Gipfel der Frechheit von diesem Unrechtsstaat war doch das er nach Lehrabschluß auch den jungen Menschen zwang in diesem Beruf zu arbeiten und das bis zur Rente! Da muß man doch zwangsläufig in Depressionen fallen.
Keiner konnte oder sollte einfach so in den Tag hineinleben können und alle Fünfe gerade sein lassen. Was für eine menschenverachtende Diktatur das doch war.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Kumpel » 19. Mai 2020, 11:39

Nostalgiker hat geschrieben:Keiner konnte oder sollte einfach so in den Tag hineinleben können und alle Fünfe gerade sein lassen. Was für eine menschenverachtende Diktatur das doch war.



Das war in der DDR ganz prima möglich. Konnte man täglich in jedem VEB beobachten. Da gab es immer welche die ganz ungeniert ''alle fünfe gerade sein'' lassen konnten und anschließend frisch und ausgeruht zum Zweitjob gingen , vielleicht wie unser Edelknabe sogar gegen West.
Eigentlich haben diese Typen diese DDR maßgeblich mit ruiniert und heute so tun als ob.
Kumpel
 

Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Mai 2020, 11:40

Altersverwirrt, Nostalgiker? [flash]
Noch eine Tuck doller, und die fangen Dich weg!

Volker
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Nostalgiker » 19. Mai 2020, 11:46

Ja Kumpel, am miesen Wetter war auch nur das menschenverachtende SED System Schuld.
Du hattest aber auch ein Pech in der DDR.
Übrigens, "Klappfixe" haben einem nicht zu einem Urlaubsplatz in Plau am See oder sonstwo verholfen, sondern die stellte man für gewöhnlich auf Campingplätzen auf.
Eventuell auch auf einem Campingplatz in Plau am See ...... [laugh]

Klappfix DDR Zeltanhänger.jpg
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon karnak » 19. Mai 2020, 11:49

Edelknabe hat geschrieben: Gerade Rat des Kreises hatte FDGB Plätze ohne Ende,

[grin] Na nu, da habe ich auch wieder so meine Zweifel. Die hatte nicht mal die Stasi.
Trotzdem sind wir natürlich irgendwie jedes Jahr in Urlaub gefahren. Resultierend aus diesem schon angedeuteten Geflecht von mal offiziell und meistens irgendwie über Beziehungen, ein Platz von den Betrieben der jeweiligen Eltern, Bekannten oder deren Eltern usw. , also ein "Beschaffungssystem" das irgendwie nicht normal und damit auch am Ende nicht tragfähig war. Das Problem war, es gab den Mangel und mit dem musste man zurechtkommen, es war einfach nicht genug für alle da, man musste Glück haben, noch besser irgendwie findig sein. [flash] Das war und konnte irgendwann nerven.
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Kumpel » 19. Mai 2020, 11:49

Da sieht man mal wieder wie deine überbordende Intelligenz in Einfalt umschlägt Nostalgiker.
Das Ding wurde am Saisonbeginn auf einem Zeltplatz aufgestellt und wurde dann an die Mitarbeiter der Einrichtung vergeben.
Ich dachte du kannst das wenigstens nachvollziehen. Hab ich dich überschätzt.
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Kumpel » 19. Mai 2020, 11:53

Nostalgiker hat geschrieben:Du hattest aber auch ein Pech in der DDR.


Hab ich gar nicht so empfunden , dafür wohnte ich ja schließlich auch in der DDR.
Heute brauchen mir aber dafür aber auch nicht irgendwelche Arschgeigen was erzählen.
Was gutes hatte es ja auch , man konnte unter diesen Umständen eine gewisse Resilienz entwickeln.
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Mai 2020, 11:58

Zumindest war man bei Regen auch mit den Füßen im Trockenen.
Mein Exportrücklauf aus Schweden, eben genau solch CTW Klappfix war auch nachdem wir den vermurxten Hänger grundsanierten recht passabel.
Allerdings finde ich mich in Kumpels Schilderungen wieder. Die Vergabepraxis sah so aus, dass FDGB-Plätze bereits vor der eigentlichen Vergabe schon besiegelt verschachert waren. Habe ich schon beschrieben und selbst 2 mal erlebt. Ich habe lange genug gemeckert und bekam dann ein vertragliches Privatquartier in Zingst. Kumpel statt dessen eben solchen betriebseigenen Campinghänger.
Es ist einfach gelogen, dass in den Betrieben der Provinz jeder der wollte einen Ferienplatz bekam. Die Plätze reichten nie und aus dem Mangel ergab sich dann das Geschachere.

Gruß Volker
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon karnak » 19. Mai 2020, 11:58

karnak hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben: Gerade Rat des Kreises hatte FDGB Plätze ohne Ende,

[grin] Na nu, da habe ich auch wieder so meine Zweifel. Die hatte nicht mal die Stasi.
Trotzdem sind wir natürlich irgendwie jedes Jahr in Urlaub gefahren. Resultierend aus diesem schon angedeuteten Geflecht von mal offiziell und meistens irgendwie über Beziehungen, ein Platz von den Betrieben der jeweiligen Eltern, Bekannten oder deren Eltern usw. , also ein "Beschaffungssystem" das irgendwie nicht normal und damit auch am Ende nicht tragfähig war. Das Problem war, es gab den Mangel und mit dem musste man zurechtkommen, es war einfach nicht genug für alle da, man musste Glück haben, noch besser irgendwie findig sein. [flash] Das war und konnte irgendwann nerven.

Aber es könnte auch gerade in naher Zukunft nerven mit dem Urlaub. Wenn ich mir mein Frühstück nicht am Buffet zusammenstellen kann, irgendwas auf der Bude gebracht bekomme, abends nicht im Raucherzimmer sitzen kann und ein Bier trinken, ich pausenlos einen Mundschutz anlegen muß, am Strand nach dem Abschnitt für Risikogruppen suchen muß, sieht mich kein Hotel mehr, gehe ich in innere Immigration, diesen Affenzirkus müssen sie dann ohne mich machen, behalte ich mein Geld und lasse mir was anderes einfallen, weil ich auch jetzt noch zu den Findigen gehöre. [flash]
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Mai 2020, 12:05

karnak hat geschrieben:Aber es könnte auch gerade in naher Zukunft nerven mit dem Urlaub. Wenn ich mir mein Frühstück nicht am Buffet zusammenstellen kann, irgendwas auf der Bude gebracht bekomme, abends nicht im Raucherzimmer sitzen kann und ein Bier trinken, ich pausenlos einen Mundschutz anlegen muß, am Strand nach dem Abschnitt für Risikogruppen suchen muß, sieht mich kein Hotel mehr, gehe ich in innere Immigration, diesen Affenzirkus müssen sie dann ohne mich machen, behalte ich mein Geld und lasse mir was anderes einfallen, weil ich auch jetzt noch zu den Findigen gehöre. [flash]


Und genau darum lebt die anfälligere Ü-60-Generation auch hervorragend im Haus allein. Garten dran, Sonne, Luft...
Und trotzdem: Selbst eine schöne Ferienwohnung bringt gebührend Abwechslung.
In Deinem neuen Sauerländer Domizil wird Dir auch kein Frühstück serviert werden, außer Heidrun opfert sich. Wirst aber merken, wie schön auch etwas Abgeschiedenheit sein kann.

Gruß Volker
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Kumpel » 19. Mai 2020, 12:08

karnak hat geschrieben:................. weil ich auch jetzt noch zu den Findigen gehöre.


Das war ja oft das Problem mit den Findigen in der DDR , die waren oftmals so findig , dass es anderswo fehlte. Wie die Badewanne eines Arbeiters im Nachbareingang der bei Neubezug sein Bad ohne Wanne vorfand .
Die hatte ein Findiger abgezweigt. Der hat Monate gewartet bis er eine Wanne bekam.
Der war halt kein Findiger. [flash]
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon karnak » 19. Mai 2020, 12:14

Volker Zottmann hat geschrieben:
Und genau darum lebt die anfälligere Ü-60-Generation auch hervorragend im Haus allein. Garten dran, Sonne, Luft...
Und trotzdem: Selbst eine schöne Ferienwohnung bringt gebührend Abwechslung.
In Deinem neuen Sauerländer Domizil wird Dir auch kein Frühstück serviert werden, außer Heidrun opfert sich. Wirst aber merken, wie schön auch etwas Abgeschiedenheit sein kann.

Gruß Volker

Ich habe das schon alles ein bisschen im Hinterkopf, bin Anhänger eines Plans. [hallo]
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Mai 2020, 12:21

Karnak, das ist solange gut, wie es kein 5-Jahrplan wird.

Und Kumpel: So auch bei Wohnblockübergabe in Quarmbeck an die Russen 1972. 4-Geschosser. Übergabe begann oben in jedem Eingang. Dann weiter runter. Als unten die letzte Wohnung übergeben wurde schrie oben schon ein bestohlener Russe, dessen Spülkasten weg war. Das war selbst uns damals unbegreiflich.... Aber weg ist weg!

Gruß Volker
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Nostalgiker » 19. Mai 2020, 12:22

Kumpel hat geschrieben:Da sieht man mal wieder wie deine überbordende Intelligenz in Einfalt umschlägt Nostalgiker.
Das Ding wurde am Saisonbeginn auf einem Zeltplatz aufgestellt und wurde dann an die Mitarbeiter der Einrichtung vergeben.
Ich dachte du kannst das wenigstens nachvollziehen. Hab ich dich überschätzt.


Es gab Leute die hatten solch ein Ding ganz privat Kumpel du Intelligenzbestie.
Davon soll es sogar mehrere Varianten gegeben haben.

Und betriebliche Dauercampingplätze kenne ich auch Kumpel, da staunst gleich nochmal. Da reichte die Bandbreite der Unterkünfte vom Zelt bis zum Wohnwagen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon karnak » 19. Mai 2020, 12:27

Volker Zottmann hat geschrieben:Karnak, das ist solange gut, wie es kein 5-Jahrplan wird.


[grin] Im Augenblick bin ich bei 10 Jahresplänen und werde aus biologischen Gründen selbige zeitlich immer mehr begrenzen müssen, wird auch der 5 Jahresplan bei sein. [flash]
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Nostalgiker » 19. Mai 2020, 12:30

Volker Zottmann hat geschrieben:
Es ist einfach gelogen, dass in den Betrieben der Provinz jeder der wollte einen Ferienplatz bekam. Die Plätze reichten nie und aus dem Mangel ergab sich dann das Geschachere.

Gruß Volker


Ich habe mich bisher nicht einmal zu dem Problem FDGB Platz Vergabe in Betrieben geäußert. Also lass deine Unterstellungen Zottmann.
In den FDGB Urlaub bin ich zu DDR Zeiten als Kind mit meinen Eltern und das letzte Mal in den Sommerferien nach Abschluß der 10 Klasse. Und das auch nur weil es an die Ostsee ging.
Ab dann bin ich meine eigenen Urlaubswege gegangen.

Mit der Organisation von Urlaubsplätzen muß ich durchaus karnak zustimmen.
Meine Eltern organisierten sich einen ständig nutzbaren Platz in einem Betriebsferienheim für den Wintersport und ab Mitte der 60er Jahre gab es den privaten Platz an der Ostsee auf Rügen.
Der "Resturlaub" wurde dann mit kurzen Urlaubsreisen ins Ausland "verbraten". Also alles bestens gewesen für DDR Verhältnisse.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Kumpel » 19. Mai 2020, 12:32

Nostalgiker hat geschrieben:................ da staunst gleich nochmal.



Ich staune hier immer wieder was es so alles gab. Nur wie gesagt , das Meiste davon völlig ausserhalb unserer damaligen Möglichkeiten.
Neid oder Trauer kam da nicht auf , eher Enttäuschung über diese Art der Vetternwirtschaft oder Korruption in diesem Staat.
Vielleicht hätte ich wirklich nicht im Bergbau anfangen sollen und dann noch in einem Montagebetrieb, in dem es für mich nichts zu klauen und verschieben gab , sondern nur Maloche bis zur Erschöpfung , so dass mir gar nicht in den Sinn kam nebenbei noch irgendwo privat zu pfuschen.
Im Osten machte es scheinbar viel weniger Sinn anständig zu arbeiten.
Zuletzt geändert von Kumpel am 19. Mai 2020, 12:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein blühendes Kind der Wende

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Mai 2020, 12:36

Um mal Farbe in Kohls blühende Landschaften zu bringen, stelle ich mal 3 Bilder ein. Es hat zwar blühend nicht in 3, wohl aber in 4 Jahren geklappt.
Da war mein Camptourist CTW-2T endlich Geschichte.
Mit Fleiß ging plötzlich viel, im gleichen Jahr flogen wir auch noch 1 Monat nach Canada.
Im Bürstner steckt auch noch 14:1 ein bisschen Klappfix drinnen. 500 DM bekam ich noch dafür.

Gruß Volker
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