Nostalgiker hat geschrieben:Wer von den DDR Wahlexperten hat den je zu DDR Zeiten mal in einem der Wahllokale gesessen und einen Wahltag hautnah mit erlebt.
Wohl kaum einer, deswegen empfinde ich alles hier geäußerte als reine Vermutungen und Gerüchte.
Übrigens hatte ich einmal das Vergnügen eine der "zivil gekleideten" Personen zu sein die am Wahltag unverhofft und dreist nach 12 Uhr bei bekannten "Problembürgern" an der tür klingelten ......
Das war Anfang der 70er Jahre .......
Nostalgiker hat geschrieben:Augenzeuge, bezüglich Traumwelt kennst du dich bestens aus da du seit über 30 Jahren in selbiger lebst.
Solch einen kritiklosen Menschen der aber auch alles für gut und richtig befindet was die Regierenden in diesem Lande verzapfen ist mir damals noch nicht einmal in der DDR begegnet.
Kumpel hat geschrieben:Als ich bei der letzten Wahl in der DDR aus der Wahlkabine kam und den Zettel einwarf haben die ne schöne Fresse gezogen.
augenzeuge hat geschrieben:Richtig, so wars. Wer das angeblich nie mitbekommen hat, muss in einer Traumwelt gelebt haben. Schon den Kindern hat man erklärt, dass der loyale Bürger diese nicht benutzt.
Die Benutzung der Wahlkabine war ein offenkundig geäußerter Zweifel am System.
AZ
Volker Zottmann hat geschrieben:Nostalgiker hat geschrieben:Wer von den DDR Wahlexperten hat den je zu DDR Zeiten mal in einem der Wahllokale gesessen und einen Wahltag hautnah mit erlebt.
Wohl kaum einer, deswegen empfinde ich alles hier geäußerte als reine Vermutungen und Gerüchte.
Übrigens hatte ich einmal das Vergnügen eine der "zivil gekleideten" Personen zu sein die am Wahltag unverhofft und dreist nach 12 Uhr bei bekannten "Problembürgern" an der tür klingelten ......
Das war Anfang der 70er Jahre .......
17:12 schrieb ich schon, dass meine Frau.... Nun kommt es drauf an. Sie musste das, weil ihr Arbeitgeber, der Bürgermeister es anwies.
Du warst sicher freiwillg so ein Seelenfänger. Das Schlimmste waren bei den Überzeugten ja deren blöde Sprüche, womit man dem Wahlverweigerer eine verbale Entgleisung rauslocken wollte. Da sind ja auch welche für abgeholt worden.
Schön, freiwilliger Nostalgiker. Dein "Lebenslauf" wird klarer.
Volker
Volker Zottmann hat geschrieben:Meine Frau musste als Stadtangestellte mit los, um Leute aufzuspüren, die irgendwo in waldigen Ortsteilen abwarteten. Die Namen waren zuvor ausgegeben. Problembürger nannte man die.
Die Wahl"fänger" die mit meiner Frau unterwegs sein mussten, haben derweil bei uns im Garten Kaffee getrunken, schlicht die Zeit abgesessen.
Gruß Volker
andr.k hat geschrieben:AZ, ich bin immer wieder erstaunt, was man Dir und auch anderen Kindern erklärt hat. Wie viele Wahlen hast Du damals eigentlich mitgemacht?
Volker Zottmann hat geschrieben:Andr.K spinnt sich wieder was zusammen?
Meine Frau hatte Leute die nicht wählen wollten, mit aufzuspüren als Arbeitsauftrag erhalten. Die hatten keine fliegende Wahlurne, die hatten einen PKW und sollten Betreffende ins Wahllokal bringen. Statt dessen haben sie auch bei uns Kaffee getrunken.
Zur 18. März 1990-Wahl war das aber nicht, denn da war meine Frau schon einige Zeit die Chefarztsekretärin im großen Kinderkrankenhaus, der Lungenheilstätte Harzgerode.
Zur einer der letzten Wahlen waren wir beide aber abends zur Auszählung dabei. Und die paar Nichtwähler, die absolut nicht anzutreffen waren, hatte nun einen Vermerk auf der Wahlliste. Gestempelt: "Zur Zeit im Ausland". Dafür verbürge ich mich!
Soviel mal zu einer Wahl, die von Wahlfälscher Krenz geleitet wurde.
Ich habe zwar mein Lebtag noch nie Brunnen in Berlin erklärt, doch zu Wahlen war ich oft genug mit hellem Verstand anwesend, nie aber als Helfer. Nie!
Da können heute gern rosarote Armleuchter dagegen wettern und verleumden.
Gruß Volker
Volker Zottmann hat geschrieben:
...... doch zu Wahlen war ich oft genug mit hellem Verstand anwesend, .....
Gruß Volker
andr.k hat geschrieben:Kumpel hat geschrieben:Als ich bei der letzten Wahl in der DDR aus der Wahlkabine kam und den Zettel einwarf haben die ne schöne Fresse gezogen.
Warum genau "die" damals bei Dir eine schöne Fresse gezogen haben, bleibt natürlich deine Spekulation?
Volker Zottmann hat geschrieben:Einfach erschreckend Beethoven, was Du vorgibst, nicht zu wissen.
Meine Frau musste als Stadtangestellte mit los, um Leute aufzuspüren, die irgendwo in waldigen Ortsteilen abwarteten. Die Namen waren zuvor ausgegeben. Problembürger nannte man die.
Die Wahl"fänger" die mit meiner Frau unterwegs sein mussten, haben derweil bei uns im Garten Kaffee getrunken, schlicht die Zeit abgesessen.
Mit den Kabinengängern wurden im nachhinen Gespräche geführt. Das blieb in keinem Dorf verborgen. Das schrieb AZ schon. Karnak sagt auch deutlich was dann geschah: Meist eine Notiz und weiter nichts. Du konntest aber nicht sicher sein. Die Verunsicherung ließ so die Wahlbürger dann freihändig falten und den Zettel im Schlitz versenken.
Das habe doch nicht nur ich erlebt, das war doch jedem Wählenden bewusst. Außer Nostalgiker, der die Wahlen als frei und demokratisch wahrnahm.
Sein Leiden ist also schön älteren Datums.
Gruß Volker
Beethoven hat geschrieben:
Und es gab Listen mit den Namen und Adressen der Problembürger für die Kaffeeschlürfer? Hm, da bin ich aber echt erstaunt. Ich war immer der Meinung, dass selbst in der DDR ein kleines bisschen Datenschutz vorhanden war. Nun muss ich mit Entsetzen lesen, dass Herr x und y und natürlich Frau Z., da solche Angaben in die Hand bekamen und die Problembürger im Wahllokal vorzuführen hatten. Na ja, eben ein Polizeistaat wenn auch im vorliegenden Fall, die exekutive Gewalt von einer Sekretärin des Chefarztes ausgeübt wurde.
Abgründe tun sich für mich auf, die ich wirklich vorher nicht sah. Bitte nicht erschrecken, ob meiner Unkenntnis.
Freundlichst
Beethoven hat geschrieben: Hm, da bin ich aber echt erstaunt. Ich war immer der Meinung, dass selbst in der DDR ein kleines bisschen Datenschutz vorhanden war.
Volker Zottmann hat geschrieben:
Ich schreibe mal etwas langsamer, damit auch Du das begreifst:
Ein Ort wie Harzgerode ist kein anonymes Wahlgebiet wie die Betonwüsten Rostocks.
Rondo oder Kosta gab es allenfalls mehrmals am Tag im Betrieb. Ich hatte immer mehrere Pfund besseren Kaffeee daheim, dessen Vorrat vor dem Versiegen wieder von West neu aufgefüllt wurde.
Gruß Volker
Die Wahlen waren weder geheim, noch ermöglichten sie eine demokratische "Auswahl" von Parteien, Kandidatinnen und Kandidaten zur Neubestimmung des politischen Kurses. Wählenden wurde ein Wahlzettel mit vorab nominierten Abgeordneten ausgehändigt. Diese Einheitslisten der so genannten "Nationalen Front", in der die SED und die faktisch gleichgeschalteten "Blockparteien" zusammengefasst waren, wurden gefaltet und wieder abgegeben, in der Regel ohne etwas darauf zu markieren.
Wahlbetrug 1989 – als die DDR-Regierung ihre Glaubwürdigkeit verlor
Am 7. Mai 1989 fanden in der DDR Kommunalwahlen statt. Erstmals überwachten unabhängige Bürger die Stimmenauszählung und konnten nachweisen, dass Wahlergebnisse manipuliert wurden – ein Aufbruchsignal für die Bürgerrechtsbewegung in der DDR.
Wer seine Stimme nicht zeitig abgab, wurde mitunter zuhause aufgesucht und zum Wahlgang aufgefordert, andernfalls musste er mit Repressalien rechnen. Auch wer im Wahllokal eine Wahlkabine aufsuchte, machte sich einer oppositionellen ("staatsfeindlichen") Gesinnung verdächtig. Mit "Nein" konnte man nur stimmen, indem man alle Namen auf der Vorschlagsliste durchstrich, was selten geschah. Bei diesen nicht mit demokratischen Prinzipien zu vereinbarenden "Wahlen" lag die Zustimmung zum Vorschlag der Nationalen Front bis 1986 offiziell stets bei über 99 Prozent.
Nostalgiker hat geschrieben:Das die Wahlhelfer faktisch polizeiliche Befugnisse gehabt hätten um die Bürger die aus welchen Gründen auch immer nicht wählen wollten mittels bestimmter Maßnahmen dem Wahllokalen zuführen konnten ist schlicht Quatsch.
.
Nostalgiker hat geschrieben:Es gab keine gesetzliche Wahlpflicht in der DDR.
augenzeuge hat geschrieben:Über den geheimen Codenamen "Symbol 89" oder den Befehl "6/89" kann sicher der andr.k berichten.
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Und nun noch Symbol 89.
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Und nun noch Symbol 89.
AZ
augenzeuge hat geschrieben:Nostalgiker hat geschrieben:Es gab keine gesetzliche Wahlpflicht in der DDR.
Es gab viele sogenannte, als gesetzlich verbreitete Dinge in der DDR, die keine reale Grundlage im Gesetz hatten, und dennoch wurden sie umgesetzt und man war letztlich gezwungen, sich den Forderungen der Mächtigen zu beugen. Also lasst diese Märchengeschichten ala demokratische Wahlen in der DDR. Da lacht ja jeder Historiker drüber.
AZ
Hättest du die Freundlichkeit diese Wortgirlande von den gesetzlich verbreitenden Dingen welche keine gesetzliche Grundlage haben mal aufzudröseln damit man versteht was du damit meinst.
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