Erinnerungen an die Wende

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Nostalgiker » 26. März 2020, 12:20

Och ich habe eine wirklich gut sortierte Plattensammlung ......
Neben der Qualität der Musik, der breiten Auswahl, auch quantitativ, sehr viele Tonträger als Vinyl, neben einer Vielzahl von CDs und HiRes Audio Downloads .......
Keine der Vinylplatten hat einen Sprung, die CDs weisen auch keine Kratzer auf und bei den Audio Downloads fehlt auch kein Bit ......

HPA, lass dir einfach etwas besseres einfallen und überrasche mich, beeindrucke mich mit deiner Kreativität
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13710
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Kumpel » 26. März 2020, 12:32

Nostalgiker hat geschrieben:Och ich habe eine wirklich gut sortierte Plattensammlung ......
Neben der Qualität der Musik, der breiten Auswahl, auch quantitativ, sehr viele Tonträger als Vinyl, neben einer Vielzahl von CDs und HiRes Audio Downloads .......
Keine der Vinylplatten hat einen Sprung, die CDs weisen auch keine Kratzer auf und bei den Audio Downloads fehlt auch kein Bit ......



Wenn man sich überlegt , dass das alles irgend wann mal auf dem Sperrmüll landet. Ewig schade.
Kumpel
 

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Olaf Sch. » 26. März 2020, 13:26

Nosti, bei aller "Feindschaft", vermache mir wenigstens die Beatles Sachen! [hallo]
Olaf Sch.
 

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Beethoven » 26. März 2020, 13:40

HPA hat geschrieben:Wer hat denn hier herumgeheult dasss ich Deine mühseligen Versuche, mich in Gatow zu grüßen, konsequent ignoriert habe?



[flash] [peinlich] [laugh]

Freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4292
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Beethoven » 26. März 2020, 14:05

Interessierter hat geschrieben:
Kuno, hätte Goethe deinen letzten Beitrag und diverse andere Einlassungen gelesen, er hätte deine Signatur sicherlich so niemals verfasst.


Nun hat man mich gebeten, den Beitrag vom sich "Interessierter" Nennenden zu lesen. Also tat ich es.

Und was soll ich Dir sagen, werter sich "Interessierter" Nennender.

Ich sag mal "och, da bin ich mir gar nicht so sicher." Wer will schon wissen, was der Herr Goethe so dachte? Er hat ja nicht alles so rausgeplauzt als Geheimrat"

Freundlichst
Zuletzt geändert von Beethoven am 26. März 2020, 14:11, insgesamt 2-mal geändert.
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4292
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon HPA » 26. März 2020, 14:07

. Beethoven - deutscher Komponist und Musiker aus den gleichen Jahrhunderten.


Der mit Sicherheit im Grab rotieren würde ,wenn er wüsste...
HPA
 

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Beethoven » 26. März 2020, 14:10

HPA hat geschrieben:
. Beethoven - deutscher Komponist und Musiker aus den gleichen Jahrhunderten.


Der mit Sicherheit im Grab rotieren würde ,wenn er wüsste...


Du nun wieder. [flash]
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4292
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Kumpel » 26. März 2020, 14:13

Na ja Beethoven , mal Hand auf's Herz. Goethe war bekanntermaßen ein freier Feingeist.
Einem Dachdecker einem Polizistenmörder oder diversen anderen Berufsrevolutionären mit sadistischen Neigungen wäre der nicht hinter her gelaufen.
Kumpel
 

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Volker Zottmann » 26. März 2020, 15:47

Kumpel hat geschrieben:Na ja Beethoven , mal Hand auf's Herz. Goethe war bekanntermaßen ein freier Feingeist.
Einem Dachdecker einem Polizistenmörder oder diversen anderen Berufsrevolutionären mit sadistischen Neigungen wäre der nicht hinter her gelaufen.

[grins] Ja, die Unterschiede sind deutlich zu lesen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Nostalgiker » 26. März 2020, 16:03

AkkuGK1 hat geschrieben:Nosti, bei aller "Feindschaft", vermache mir wenigstens die Beatles Sachen! [hallo]


Bei Menschen welche das Wort 'Bitte' nicht kennen überlege ich mir das sehr gründlich.
Außerdem gibt es bereits Anwärter auf die Beatles LPs, CDs, DVDs und Memorabilia wie sehr seltene Poster (Bravo etc.), Bildbände, Nachschlagwerke etc.
Die nachfolgenden Solosachen gehören auch dazu.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13710
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Beethoven » 26. März 2020, 16:13

Tja, ich meine, Herr Geheimrat wurde natürlich auch in der DDR verehrt und hätte so manche öffentliche Würdigung erfahren dürfen, wenn er denn noch unter uns geweilt hätte.
Seine Werke wurden auch in der DDR gelesen und interpretiert. Ich hatte bei meiner mündlichen Abi-Prüfung über den Dr. Faustus zu sprechen.

Na ja, immerhin war der Rechtsgelehrte Goethe auch einst der "Kriegsminister" (wenn ich das mal so sagen darf) des Landesherren von Sachsen - Weimar, der selber ein großer Krieger war und ganz sicher kein Demokrat. Insofern bin ich mir da gar nicht so sicher, dass der Herr Geheimrat nicht auch eine gewissen "blutige Ader" hatte auch wenn wir ihn heute als großen Humanisten sehen.

Freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4292
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon augenzeuge » 26. März 2020, 17:31

Nostalgiker hat geschrieben:
AkkuGK1 hat geschrieben:Nosti, bei aller "Feindschaft", vermache mir wenigstens die Beatles Sachen! [hallo]


Bei Menschen welche das Wort 'Bitte' nicht kennen überlege ich mir das sehr gründlich.
Außerdem gibt es bereits Anwärter auf die Beatles LPs, CDs, DVDs und Memorabilia wie sehr seltene Poster (Bravo etc.), Bildbände, Nachschlagwerke etc.
Die nachfolgenden Solosachen gehören auch dazu.


Verschenke es jetzt, und du kannst die Freude des anderen noch miterleben.

Und bevor du etwas annimmst....Nein, ich würde es ablehnen. Ich könnte keinen Ort bieten, der dafür angemessen wäre. Es sei denn, es gäbe dein Avatar als Modell dazu. [flash]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84852
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Kumpel » 26. März 2020, 17:32

[quote="Nostalgiker"
Außerdem gibt es bereits Anwärter ..................[/quote]

Oh ,Nosti sorgt vor. Löblich löblich.
Aber meistens kommt es anders als man denkt.
Ich brauch so nen Plunder nicht mehr. Alles verhökert oder weg geschmissen.
Ich lebe nach der Devise "Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand."
Kumpel
 

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Werner Thal » 26. März 2020, 21:27

AkkuGK1 hat geschrieben:Nosti, bei aller "Feindschaft", vermache mir wenigstens die Beatles Sachen! [hallo]
the-quarrymen-1958.jpg


Hier ist ein Foto von 1958 mit "The Quarrymen", den Vorläufern der späteren "Beatles".
Von links nach rechts: George Harrison, John Lennon und Paul McCartney.

W. T.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
Russian Military out of Ukraine
русские идут домой
Benutzeravatar
Werner Thal
 
Beiträge: 4144
Registriert: 20. Februar 2013, 13:21

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon manudave » 26. März 2020, 21:35

Die Beatles höre sogar ich gerne... Zeitlose Musik - wie Abba...
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
Benutzeravatar
manudave
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4395
Bilder: 49
Registriert: 22. April 2010, 16:29
Wohnort: Hessen

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Nostalgiker » 26. März 2020, 21:42

Ich will nicht damit angeben, nur zur Information;
dies ist das Beatles Poster aus der Bravo von Anfang März 1970.
Es sind im Original 4 Doppelseiten der jeweiligen Hefte und zusammengefügt ergibt es dieses Poster welches seit 1970 an der Wand meines damaligen Zimmers einen Ehrenplatz einnahm.
Irgendwann habe ich es allerdings "eingemottet" aber ich besitze es immer noch ....

1970-16-The-Beatles.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13710
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon manudave » 26. März 2020, 21:51

Wo haste denn die Bravo damals bekommen?
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
Benutzeravatar
manudave
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4395
Bilder: 49
Registriert: 22. April 2010, 16:29
Wohnort: Hessen

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Nostalgiker » 27. März 2020, 07:26

Man kannte halt Leute .......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13710
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon zonenhasser » 27. März 2020, 08:53

Beethoven hat geschrieben:Tja, ich meine, Herr Geheimrat wurde natürlich auch in der DDR verehrt
Die Goethegesellschaft Weimar war neben der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina die einzige gesamtdeutsche Vereinigung bis zur Wiedervereinigung.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
Bert Brecht
Benutzeravatar
zonenhasser
 
Beiträge: 2315
Registriert: 19. Juli 2012, 23:25
Wohnort: Leipzig

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Werner Thal » 27. März 2020, 10:44

BRAVO Heft 1 - 26. August 1956

https://www.bravo.de/50-jahre-bravo-die ... 67799.html

...und 50 Jahre BRAVO: Die Story zum Jubiläum!

https://www.bravo.de/50-jahre-bravo-die ... 69027.html

W. T.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
Russian Military out of Ukraine
русские идут домой
Benutzeravatar
Werner Thal
 
Beiträge: 4144
Registriert: 20. Februar 2013, 13:21

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Olaf Sch. » 27. März 2020, 12:21

also Abba mit den Beatles zu vergleichen, das wäre wie Trabbi mit Rolls Royce...

@Nosti - ich dachte ein freundliches Winken wäre ein Anfang?

tolle Bilder!
Olaf Sch.
 

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon zoll » 27. März 2020, 12:22

Beethoven hat geschrieben:
HPA hat geschrieben: Nosti beim Niveaulimbo zuschauen.


Ich lach mich schlapp. Das von Dir? [flash]

Also man kann ja zu Nostalgiker stehen, wie es einem beliebt. Aber dass ausgerechnet Du ihm mit Deiner Wortkreation ein sinkendes Niveau vor wirfst, ist für mich der Brüller des Tages.

Mir ist schon klar, dass Irrtümer eine zu tiefst menschliche Angelegenheit sind und ich spreche Dir selbstverständlich nicht ab, dass Du ein Mensch bist, werter HPA und Du natürlich deshalb nicht erhaben bist gegenüber Irrtümern und Fehlern.

Das Unglück bei Dir, werter HPA, ist, dass Du denkst, dass Nostalgiker so einfach gestrickt ist wie Du und dabei übersiehst, dass er ein ganz anderer, wesentlich gebildeterer Menschen ist, mit seinen guten Seiten aber auch mit seinen Fehlern und Schwächen, die nun mal jeder Mensch hat. Diese Schwächen, werter HPA, sollte man einem Mann zugestehen, so wie er aber auch ich, dies bei Dir ja auch tun. Du jedoch bist dazu, meiner Meinung nach, nicht in der Lage und plusterst Dich mit Deinem Pseudowissen auf, haust Behauptungen und Beleidigungen in den Raum, die der gelassene Mann über sich ergehen lässt und der mit weniger Gleichmut, eben nicht.

Ich denke, wenn es z.B. mir, nicht solchen Spaß machen würde, mich mit Dir zu kappeln, wärst Du ein Mensch, den ich nicht mit dem Hintern anschauen würde, um das mal einzuordnen.
Also, weiter mein Lieber oder aber, um Gleichmut zu zeigen, eben nicht. [hallo]

Freundlichst

Dieses Kapitel über die Wende habe ich bisher ausgelassen, weil es mich nicht unmittelbar betraf. Meine Erinnerungen sind, ich war vollkommen überrascht, mein Glaube an die "Unfehlbarkeit der sozialistischen Idee" war total erschüttert. Ich bin mit dem Ausspruch aufgewachsen. Was der Russe erst ein mal in den Fingern hat lässt er niemals los. Das dieser Glaube so erschüttert wurde hat mich sehr gefreut.

Das du den Nostalgiker aber so in Schutz nimmst, seine dümmliche Schimpfkanonaden betreffend, erschüttert mich total.
Wenn der "Herr" mit einer Meinung eines kritischen Nutzers nicht einverstanden ist, so lässt er sich mit so erbärmlichen Worten darüber aus.
Wenn der überhaupt Bildung genossen hat, so sollten die Bildungsvermittler ihr Salär für ihre Tätigkeit zurück zahlen. Man könnte auch Perlen vor die Säue werfen.
zoll
zoll
 

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Interessierter » 21. Mai 2020, 09:24

Bild


Ich habe da auf keinen Fall hingewollt. Da gab es nur Plattenbauten, Schlangestehen,. und die tranken alle gern. Gemeint ist die ehemalige DDR. Aber mein Chef meinte, wenn ich bei ihm arbeiten wollte, dann müsste ich schon zwei Jahre zu seinen Firmen in die DDR. Was soll man machen!

Auf der Hinfahrt trübte mich der Gedanke, bald nicht mehr telefonieren zu können. Ob die da auch eine lesbare Zeitung hatten? Ich kannte DDR-Presse von früher. Die hangelten sich von einem Sieg zum anderen und waren immer im Krieg: im Erntekrieg, im Zuckerrübenkrieg oder kämpften für den Frieden.

In Zarrentin musste man noch diesen Schlenker fahren über die ehemalige Grenzabfertigung. Da kam das wieder hoch: Da war man ein Nichts, die Grenzer gaben sich eiskalt. Wir waren eben der Klassenfeind. Wenn die Jungs und Mädchen Klasse gehabt hätten, hätten sie sich anders verhalten.

Jeden falls war die Autobahn noch wie früher: Es machte bumm und wieder bumm. Man wusste, wo man war.

Zunächst hatte man mir einen Platz bei der Bau-Union zugewiesen. Ich sollte dort als Jurist arbeiten. Ob die einen brauchten, das war nicht wichtig. Mein Chef hatte ihnen juristische Beratungsleistung verkauft und versprochen: Niemand wird entlassen, wenn ich den Laden kaufe. Natürlich waren alle begeistert, ich eingeschlossen. Dass mein Boss kein Geld hatte, um die Läden zu bezahlen, darüber habe ich vorsichtshalber nicht nachgedacht.

Dann wurde ich meiner Berufskollegin vorgestellt. Was sollte ich mit der armen Frau reden? Darüber hatte ich mir keinen Kopf gemacht. Also stellte ich ihr irgendwann die hirnlose Frage, ob sie sich durch die Wende um einen Teil ihres Lebens betrogen fühle. Das hat sie natürlich zurückgewiesen - und dann einfach den Raum verlassen. Ein negatives Erfolgserlebnis...

Ich sollte nicht in der Bau-Union bleiben. Mein Boss wollte auch die Baustoffversorgung aufkaufen. Als die Beraterin ausfiel und die drängten, musste ich da hin.

Der Komplex war in Gatow, einer Ansammlung von Baracken und düsternen Hallen. Außer mir gab es noch zwei Kollegen, die heftig mitsanieren sollten. Was die eigentlich taten, habe ich bis heute nicht verstanden.

Ich setzte mich zu meinem Berufskollegen. Es war Winter, aber heiß im Büro. Also rissen wir das Fenster auf. Dadurch wurde es auch nicht viel kälter. Ich bekam alles auf den Tisch, was liegengeblieben war. Es ging darum, den Grundstücksbestand zu retten, Vertragsstrafen und andere Forderungen einzuziehen. und natürlich: die Augen aufzuhalten.

Für viele Kollegen kam ich nicht einfach aus dem Westen, sondern war dessen Vertreter in Schwerin. Ich wurde also für die drohende Arbeitslosigkeit verantworlich gemacht und dafür, dass es bei uns Obdachlose gab. Gleichzeitig versuchten sich die alten Herren mit mir zu verbrüdern, wenn sie abgeschossen werden sollten. Ich weiß noch: Da war der Kaderleiter. Meine Kollegen erzählten mir, dass er es mit seinen Pflichten sehr genau nahm. Er besuchte die Stasi, und sie ihn... Bei Westreisen tat er sich besonders schwer: Ob jemand wirklich wiederkommt war wichtiger, als die Tochter zu verheiraten oder die Oma unter die Erde zu bringen. Er war einer der ersten, der die Kündigung bekam...

Als ich ihn besuchte, da klagte er mir, isoliert von den anderen Kollegen, sein Leid: Er habe nur seine Pflicht getan. Da war es auch einen Moment mit meiner Neutralistät vorbei. Unsere Pflicht tun wir alle. Und das machen wir gerade hier in Deutschland. Darum geht es jedoch nicht. Sie erwarten hier Absolution von mir. Ich weiß nicht, wie sie ihre Pflicht getan haben. Wenn sie ein reines Gewissen haben, dann können sie enttäuscht sein. wenn es aber nicht da ist, sollten sie sich tunlichst nicht bei mir beschweren. Das Gespräch endete abrupt. Ich war über mich selbst erschrocken, aber ich war schließlich Dienstleister und kein Richter.

Untergebracht war ich in einem Hotel am Leninplatz. Jedes Mal, wenn die Straßenbahn um die Ecke fuhr, wackelte das Haus - und die Bahn fuhr oft vorbei... Ich hatte ein Fenster im Zimmer. das Fenster zum Hof. Fast den ganzen Winter lagen die kohlen herum. Wenn man morgens aus dem Hotel kam, lag so ein merkwürdiger Geruch in der Luft. Man sagte mir, dass käme von der Braunkohle.


Morgens schossen die Frauen mit ihren Kindern durch die Stadt. Es gab, so wurde mir erklärt, Krippenplätze für alle. Nur, wo die waren, war immer offen. Sie konnten auch am anderen Ende der Stadt sein. Arbeit bei der Wohnung, Krippe aber am anderen Ende der Stadt. Niemand war mit diesem Umstand glücklich.

Irgendwann war Schluss mit Beratung bei der Baustoffversorgung. Mein Boss hatte die Kohle nicht zusammengekriegt und die Treuhand hat alles an die Stinnesgruppe verkauft. Die ging, vielleicht aus überlegten Gründen, zu einer schöpferischen Zerstörung über. Ich wurde dann weitergeschickt, nach Rostock, nach Neubrandenburg.

Irgendwann starb mein Chef. Dann begannen die Hausdurchsuchungen. Er hatte den Unternehmen 100 Millionen abgeschnackt, die sie auf ein Notaranderkonto legen sollten, um angeblich nach der Privatisierung zu investieren. Dieses Geld hat er sich dann von seinem Notar auf sein eigenes Konto überweisen lassen und der Treuhand gesagt: “Schaut mal, Freunde, ich kann sogar bezahlen!” Dafür bekam sein Notar einen festen Wohnsitz in Berlin-Moabit...

Ich habe mich gefragt, wie solche Leute das schaffen. Vielleicht, in dem sie ein ganz normales Umfeld aufbauen und in dessen Inneren agieren. Ich hatte dazu gehört. Ich habe einem Betrüger seine Geschäfte ermöglicht, weil ich auch nur meine Pflicht erfüllt hatte. Auch wenn ich keine Schuld auf mich geladen hatte: War ich besser als der Kaderleiter?

Das Ergebnis war dann, dass auch ich entlassen wurde und arbeitslos auf der Straße stand. Wo doch die Ostdeutschen meinten, das Arbeitslos-Werden sei ihr Privileg. Es hat vier lange Jahre gedauert, in denen ich oft ans berufliche Aufgeben gedacht hatte. Meine Familie hat mich unterstützt, und heute arbeite ich in einem Großbetrieb an einer Stelle, von der ich immer geträumt habe. Heute diene ich keinem Betrüger, vielleicht, weil ich es nicht muss, ganz einfach Glück habe. Eigentlich mag Ich den Bibelspruch nicht: “Wer frei ist von Schuld, der werfe den ersten Stein.” Aber hier, so finde ich, passt er!

http://www.ddr-zeitzeugen.de/html/ubers ... werin.html

Interessante Schilderung aus der Sicht eines Wessis im Osten.
Interessierter
 

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Merkur » 21. Mai 2020, 10:00

Interessierter hat geschrieben:Gemeint ist die ehemalige DDR.


Warum wird eigentlich oft „ehemalige DDR“ geschrieben? Das diese nicht mehr existiert, dürfte bekannt sein.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
Beiträge: 4648
Registriert: 15. Juni 2010, 17:21

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Kumpel » 21. Mai 2020, 10:17

Klar, semantisch nicht korrekt.
Ist vielleicht noch eine Art verbaler Tritt hinterher.
Kumpel
 

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon HPA » 21. Mai 2020, 10:28

D "D" R triffts besser [grins]
HPA
 

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon HPA » 21. Mai 2020, 10:38

Das du den Nostalgiker aber so in Schutz nimmst, seine dümmliche Schimpfkanonaden betreffend, erschüttert mich total.
Wenn der "Herr" mit einer Meinung eines kritischen Nutzers nicht einverstanden ist, so lässt er sich mit so erbärmlichen Worten darüber aus.
Wenn der überhaupt Bildung genossen hat, so sollten die Bildungsvermittler ihr Salär für ihre Tätigkeit zurück zahlen. Man könnte auch Perlen vor die Säue werfen.
zoll


Lass in doch. Schleißlich fühlt er sich verpflichtet, seinem Kumpel beim Niveaulimbo die Stange zu halten. [laugh]
HPA
 

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Interessierter » 22. Mai 2020, 09:09

Ruf nach Freiheit erreicht Wismar

Bild
Proseken bei Wismar: Hier trafen sich Unzufriedene schon Wochen zuvor. Am 9. Oktober folgte der Startschuss zum Neuen Forum in Wismar.

Mitte Oktober brachte Beyer den Aufruf ins Pfarramt von Proseken, ein Dorf vor den Toren Wismars. Dort hatten sich schon Wochen zuvor Unzufriedene in der Kirchgemeinde des Pastors Harloff gesammelt. Am 9. Oktober 1989 kam es zu einer ersten großen Zusammenkunft von 120 Menschen, die in Arbeitsgruppen alle Probleme gleichzeitig lösen wollten.
"Das war ja schon so eine Stimmung: Jetzt Ärmel hochkrempeln, was müssen wir jetzt tun?" erinnert sich Beyer, der später Bürgermeister der Hansestadt Wismar werden sollte. Als der Aufruf des Neuen Forums dann von Schwerin nach Wismar gelangte, kam Harloff die Aufgabe zu, das Papier zu vervielfältigen, "weil ich ein Gerät hatte, einen Spiritus-Umdrucker aus der Tschechoslowakei. Das war recht mühselig. Also mit großer Mühe haben wir dann 2.000 bis 3.000 Exemplare nach und nach vervielfältigt."

Kleine Schritte zu einem großen Ziel


Zum 18. Oktober 1989 lud Harloff in seine Kirche zu einer ersten öffentlichen und offenen Diskussion über die Missstände in der DDR: "Und wir rechneten damit, dass vielleicht so 300, 400 Leute zusammenkommen. Und dann kamen fast 2.000 dicht an dicht gedrängt. Also man konnte nicht umfallen." In den folgenden drei Stunden ging es um Ausreisen oder Bleiben und um einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz. "Wir haben den aufrechten Gang gelernt" konstatiert Pfarrer Harloff heute, "Wir merkten: Wir können was bewirken." Von Proseken aus erreichte der Aufruf auch Wismar, wo am 31. Oktober 1989 mehr als 5.000 Menschen in die Nikolaikirche strömten. Da war die SED-Macht schon gebrochen.

Täglich mehr Spielraum


Schritt für Schritt eroberte sich das Volk seinen Handlungsspielraum zurück - und das Neue Forum ging voran. "Zum Beispiel hieß es irgendwann, ihr müsst unbedingt ins Rathaus gehen, da werden Akten verbrannt. Und da sind wir in der kleinen Gruppe zum Rathaus gegangen, haben lautstark angeklopft und gesagt: Wir sind vom Neuen Forum und wollen jetzt kontrollieren, ob hier Akten verbrannt werden." Für Thomas Beyer war das Monate vorher völlig undenkbar. "Aber in dieser Situation wurde uns die Tür geöffnet, und wir konnten den Heizungskeller wirklich inspizieren und feststellen, dass dem nicht so war."

Der Höhepunkt und das Ende des Neuen Forums

Eine Woche später erlebte Wismar schließlich eine Massendemonstration, wie es sie dort noch nicht gegeben hatte. Am 7. November bevölkerten 50.000 Menschen den Marktplatz und die Seitenstraßen. Die Bürger forderten nun freie Wahlen sowie Meinungs- und Versammlungsfreiheit. Für die Hansestadt eine Sensation. Einen Tag später wurde das Neue Forum endlich zugelassen und die demokratische Umgestaltung des DDR-Sozialismus konnte beginnen. Doch wieder einen Tag später, am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer und die Mehrheit der Bevölkerung blickte lieber Richtung Wiedervereinigung. Das DDR-orientierte Neue Forum verlor die erste freie Volkskammerwahl und zerfiel später durch inhaltliche Auseinandersetzungen. Doch sein Hauptziel hatte es erreicht: einen demokratischen Dialog in der DDR.

https://www.ndr.de/geschichte/Der-Ruf-n ... ar100.html
Interessierter
 

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon augenzeuge » 22. Mai 2020, 09:36

"Wir haben den aufrechten Gang gelernt" konstatiert Pfarrer Harloff heute, "Wir merkten: Wir können was bewirken."


Konnte die Macht der SED und Stasi nur mit einem Volk bestehen, welchem man beigebracht hatte, nicht aufrecht gehen zu dürfen? [shocked]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84852
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Erinnerungen an die Wende

Beitragvon Interessierter » 22. Mai 2020, 11:14

Eine sehr interessante Frage. Dazu muss man wissen wie Diktaturen funktionieren. Die Menschen haben nicht freiwillig den aufrechten Gang verlernt. Nein sie wurden zum gebeugten Gang durch diese widerlichen SED - Schergen gezwungen. Was in Teilen von ehemaligen, willfährigen und freiwilligen SED - Diktatur - Dienern ja heute noch bestritten wird. [bloed]

Welcher Art waren die Strukturen, wie funktionierte die Machtgewinnung, wie wurde die Macht gesichert, welche Rolle hatten Polizei, Parteien, wie lief die Zusammenarbeit zwischen Partei, Staatssicherheit und Parteiorganen?

Wie hat das funktioniert, dass man Menschen manipuliert hat? Hat fast die ganze Bevölkerung marxistisch - lenilistisch gedacht oder hat die Bevölkerung nur pariert und sich ihren Teil gedacht?

Wie kriegt man das hin, dass millionen Menschen wenn sie einen politischen Witz erzählen, plötzlich mit leiser Stimme reden? Das passiert ja nicht von ungefähr! Oder wie macht man es, dass erwachsene und normale Leute nicht protestieren, wenn das freue Wort aus Schulen, Universitäten und den Medien verbannt ist?

Menschen die nicht verbogen worden sind ( deren aufrechter Gang nicht gebeugt wurde ) gehen auf die Straße oder den Platz und beschweren sich. Wenn sie es nicht tun sind sie daran gehindert worden, hat man sie massenhaft eingeschüchtert. Außen die Mauer, dass die Bevölkerung nicht wegläuft, innen die Stasi, damit sie den Mund hält.

Sonst wäre diese menschenverachtende, verbrecherische SED - Diktatur mitsamt ihren willfährigen Schergen schon viel früher vom eigenen Volk davongejagt worden.


Wenn wir verstehen wollen, wie Diktaturen funktionieren, müssen wir auch ihre verführerische Seite kennenlernen: Ordnung, Sicherheit, Rundumfürsorge, sozialer Ausgleich, wenig Verantwortung und damit auch wenig Risiko Fehler zu machen, keine zeitraubenden und nervenaufreibenden Debatten - das ist für viele Menschen verlockend.

Wenn eine politische Entscheidung getroffen wurde, dann wurde es eben gemacht. Wie angenehm im Unterschied zu dem, was viele in der Demokratie so entsetzlich nervt, ehe man zu einer Entscheidung kommt. Und manchmal bieten Diktaturen viel Sicherheit, weniger Kriminalität, vielleicht sogar garantiert bezahlbare Wohnungen und " Vollbeschäftigung ". Es reicht also nicht, wenn man Diktaturen verstehen will, nur auf die Seiten der Respressionen und Bespitzelungen zu schauen. Mindestens so gefährlich ist ihre verführerische, faszinierende Seite.

Um so erstaunlicher ist es, teilweise noch heute ehemalige SED - Diktatur - Diener zu hören, denen diese angeblich positiven Seiten wichtiger waren als die vielen fehlenden persönlichen Freiheiten und permanenten Verletzungen der Menschenrechte. [denken]

In Teilen aus:
https://web.ev-akademie-tutzing.de/cms/ ... n_Volk.pdf
Interessierter
 

VorherigeNächste

Zurück zu Die Wende

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste

cron