30 Jahre Friedliche Revolution „Ich war nie das Volk“

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

30 Jahre Friedliche Revolution „Ich war nie das Volk“

Beitragvon Interessierter » 11. November 2019, 09:23

Tupoka Ogette wurde in Leipzig geboren. Ab ihrem achten Lebensjahr lebte sie in Westberlin. Ein Gespräch über Revolution, Rassismus und lautes Singen.

https://taz.de/30-Jahre-Friedliche-Revolution/!5639332/
Interessierter
 

Re: 30 Jahre Friedliche Revolution „Ich war nie das Volk“

Beitragvon augenzeuge » 11. November 2019, 17:09

Der Staat lügt und der Staat sperrt uns ein und deswegen dürfen wir nicht reisen und deswegen dürfen wir nicht meinen Vater sehen.


Versteht jedes Kind. Erwachsene nicht immer. [blush]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84719
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: 30 Jahre Friedliche Revolution „Ich war nie das Volk“

Beitragvon Interessierter » 11. November 2019, 18:39

Grenzwolf, du musst deinen Beitrag nicht löschen. Ich habe ihn noch lesen können und gestaunt wie unser Chemnitzer Wunderknabe es versteht Beiträge zu lesen, die er angeblich ignoriert. Da du es aber auch noch anderen Usern empfohlen hast, war deine Einlassung bezüglich des Horizontes bis zum Sandmännchen gar nicht so unpassend... [laugh]

Die Anspielung auf das damalige Alter der Autorin macht aber auch überdeutlich, dass du ihren Beitrag gar nicht verstanden hast.

[hallo]
Interessierter
 

Re: 30 Jahre Friedliche Revolution „Ich war nie das Volk“

Beitragvon Nostalgiker » 11. November 2019, 19:22

Auch ich bin einigermaßen erstaunt was diese Frau als Kind im Osten bezüglich Rassismus am eigenen Leib und bewußt erlebt haben will.

In der mitte der 70ger jahre hatte ich eine Kollegin welche auch ein "N-Wort2 Kind ihr eigen nannte.
der Junge war damals 5 Jahre und er hat noch nicht einmal realisiert das er ziemlich dunkle Haut, krause schwarze Haare hatte und überhaupt ein bisschen anders aussah als die deutschen Kinder mit denen er zusammen im Kindergarten war.die Kollegin, sie stammte von einem Dorf in Mecklenburg und hatte in Leipzig studiert.
Es gab durch die KMU relativ viele Studenten aus Schwarzafrika in der Stadt und es gab relativ viele junge Frauen die eine Beziehung mit einem dieser Studenten eingingen. Manchmal hatte solch eine Beziehung auch "Folgen". Nicht das es in Leipzig und Umgebung damals nur so wimmelte von schwarzhäutigen Kindern, es gab sie und sie waren keine Sensation und sie wurden auch nicht rassistisch ausgegrenzt.

Hingegen wurde meine Kollegin in ihrem Heimatdorf scheel angesehen weil sie sich mit einem Afrikaner eingelassen hatte ......
In der Kleinstadt in der wir uns kennenlernten war "das Kind" kein Thema. Weder im Kollegenkreis noch sonstwo.
Ich bin öfters mit dem Kleinen allein losgezogen.
keine Probleme, keine Anmache gegenüber dem Kind oder mir gegenüber das ich mit einem Kind durch die Gegend ziehe welches offensichtlich nicht von mir sein kann.
Ergo kein Rassismus oder was viele Heutzutage dafür halten.

Wer weiß was für spezielle Probleme diese Frau hat.

Allerdings trifft ihre Wortmeldung hinsichtlich der Schlagworte, allgemeiner Ausländerhaß, Rechtslastigkeit der Zivilgesellschaft Ost wegen fehlender und/oder unterdrückter Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich und der Verstrickung der Eltern und Großelterngeneration darin, Rassismus in allen Ausprägungen usw. natürlich voll den Zeitgeist.
Der Stasivorwurf ist langsam ausgelutscht, da mußte halt was "Neues" her um den Osten zu Diskreditieren.

Den alltägliche Rassismus und die Ausländerfeindlichkeit hat es in der BRD nie gegeben und gibt es in diesem Multikultigegenden offenbar auch nicht.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13702
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: 30 Jahre Friedliche Revolution „Ich war nie das Volk“

Beitragvon Interessierter » 11. November 2019, 19:54

Zitat Nostalgiker:
Wer weiß was für spezielle Probleme diese Frau hat.

Allerdings trifft ihre Wortmeldung hinsichtlich der Schlagworte, allgemeiner Ausländerhaß, Rechtslastigkeit der Zivilgesellschaft Ost wegen fehlender und/oder unterdrückter Auseinandersetzung mit dem Dritten Reich und der Verstrickung der Eltern und Großelterngeneration darin, Rassismus in allen Ausprägungen usw. natürlich voll den Zeitgeist.
Der Stasivorwurf ist langsam ausgelutscht, da mußte halt was "Neues" her um den Osten zu Diskreditieren.


Endlich klärst du uns einmal auf. Die Verbrechen und Gewalttaten passierten nicht im Osten. Das waren nur Fakemeldungen; denn es passierte alles in westdeutschen Städten und nicht Chemnitz wurde zur Wohlfühlstadt für Rechtsextreme; sondern Hannover.

Und wenn einmal rechtsextreme Chaoten angeblich im Osten Ausländer gejagt haben, dann war es nicht in Chemnitz. Nein es war tatsächlich in Hannover. Wo du das jetzt so überzeugend schreibst, wird mir auf einmal klar, dass ich sogar welche selbst in meiner ruhigen Gegend habe vorbeirennen sehen.
Ausserdem waren es natürlich keine Rechtsextremen sondern verkleidete Linke Chaoten. Vielen Dank, dass du die Erinnerungen wieder in mir wachgerufen hast.

Aber eins verstehe ich nicht: " Wieso sprachen die alle sächsisch als sie hier die Straßen runder liefen...? [laugh] Sudel - Ede ist zwar verstorben; aber es soll inzwischen auch einen für die Neuzeit geben... [denken]
Interessierter
 

Re: 30 Jahre Friedliche Revolution „Ich war nie das Volk“

Beitragvon Nostalgiker » 11. November 2019, 20:46

Kapierst du überhaupt was Interessierter?
Nimm mal dein Hassbrille ab, versuche deine Vorurteile zu unterdrücken und dann lies meinen Beitrag nochmals mit wachem Verstand.
ich habe kein Wort zur Gegenwart geschrieben.Punkt.
Stattdessen schrieb ich über die Zeit Mitte der 70ger Jahre in der DDR.

Und wenn du mir schon blöd kommst, wo wurden denn gleich ganze Häuser mit ausländischen Bewohnern abgefackelt? nur ein Beispiel für das vorbildliche Miteinander von Deutschen und Ausländern in der alten Bundesrepublik und leider auch der jüngeren Vergangenheit.

du bist mir zu einseitig und zu voreingenommen, deswegen schwimmst du ohne nachzudenken auf der Welle des Bashing gegen den Osten, bzw. teile der bevölkerung mit die als als vornehmer mensch gewöhnlich im Gossenjargon und Vekalsprache als elendes Pack und dumme Menschen titulierst.
du solltest dich nicht über andere Menschen erheben und dich für etwas besseres halten.
Dieses Verhalten von dir widerspricht nämlich eklatant den allgemeinen Menschenrechten!
Mokierst dich ständig darüber welch "menschenverachtendes" System die DDR war und was machst du selber?
Äußerst ständig menschenverachtende Sprechblasen, die auch noch Rassistisch und Sexistisch sind.
Zupf erst mal an deiner eigenen Nase bevor du dich erdreistest hier anderen Usern Vorhaltungen zu machen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13702
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: 30 Jahre Friedliche Revolution „Ich war nie das Volk“

Beitragvon destiny » 12. November 2019, 07:40

Bei mir war auch der Andre in der Klasse und der tippelte freudig von der ersten bis zur zehnten Klasse mit uns durch.
Keinen Menschen oder gar noch Kinder oder Jugendliche hat es auch nur die Bohne interessiert, ob er gelb, weiß oder schwarz war.

Im Gegenteil... wir lachen heute noch auf Klassentreffen mit und über ihn und seine grandiose Episode in der 7. Klasse kurz vor der Russisch Stunde.
Er trommelte ein Lied an der Fensterscheibe im Klassenzimmer so im Schlagzeugtakt und klirr... auf einmal war die Scheibe kaputt [flash] und wir haben vereint geschwiegen, wer das Unheil angerichtet hat. [mundzu]

Er wohnt auch heute noch in Leipzig und fühlt sich pudelwohl.

Es ist wirklich erstaunlich, was manche Menschen heute so alles ausgraben, vor allem wenn sie noch kleine Kinder waren, nur um in die Öffentlichkeit zu kommen und den Zeitgeist der bösen Sachsen zu bedienen.

Warum hört man nie etwas über die Kehrseite?
Ganz einfach... es passt nicht in den heutigen Zeitgeist und lässt sich nur schwer dramaturgisch ausbauen, wenn man nicht gleich als der dunkelbraunste aller Nazis gelten möchte!

Jeder Leipziger kennt die Bar im Stadt Dresden in der Innenstadt oder das Cafe Petersteinweg nur um mal zwei zu nennen.
Was ging dort ab mit den Algeriern und den Ungaren, wenn die ihre Rasierklingen geschnippt haben, die Dinger hast du weder gehört noch gesehen, so schnell ging das.
Meine Freundinnen und ich, wir haben die Orte damals gemieden wie der Teufel das Weihwasser.

Im Gegensatz dazu, war bei den Vietnamesen ein freudiges Kommen und Gehen, mit gemeinsamen Essen zwischen Vietnamesen und Leipzigern aller Alterskassen.
Die haben mit uns Silvester gefeiert und wir mit ihnen ihr Tet-Fest usw. usf.
Meist sind wir mit zum Flughafen gefahren, wenn sie wieder Heim sind oder nur zum Urlaub in die Heimat flogen.
Meine Eltern haben damals von einigen sogar das Schwarzgeld bei uns aufbewahrt, was sie vom Klamotten nähen nebenbei verdienten, damit es im Wohnheim nicht geklaut oder sonst wie entdeckt wird.

Ich habe auch nie erlebt, dass in meinem Umfeld irgendeine Rasse durch die Straßen gejagt wurde!

Kerstin
Denken ist schwer, darum urteilen die Meisten.    (Carl Gustav Jung)  

Bild
Benutzeravatar
destiny
 
Beiträge: 210
Registriert: 6. August 2019, 16:03
Wohnort: urbe Libzi

Re: 30 Jahre Friedliche Revolution „Ich war nie das Volk“

Beitragvon Grenzwolf62 » 12. November 2019, 08:23

Klischees müssen nun mal fleißig bedient werden und wenn noch paar Euronen mit einem Buch rüberkommen dann ist doch alles in Butter.
Mein Sohn ist Jahrgang 82, der erinnert sich noch an das Sandmännchen, dann wird es aber auch schon eng so mit der DDR.
Bis welchem Jahrgang wird man wohl den DDR-Opferstatus beantragen können?
Vermutlich bis 89 weil man da die Kinderkrippe durchlitten hat.
Alles wird, vielleicht, gut.
Benutzeravatar
Grenzwolf62
 
Beiträge: 4855
Registriert: 15. Februar 2015, 23:05
Wohnort: Chemnitz

Re: 30 Jahre Friedliche Revolution „Ich war nie das Volk“

Beitragvon augenzeuge » 12. November 2019, 17:43

Mein Sohn ist Jahrgang 82, der erinnert sich noch an das Sandmännchen,


Den gucken die heutigen Kinder doch immer noch. [denken]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84719
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: 30 Jahre Friedliche Revolution „Ich war nie das Volk“

Beitragvon Grenzwolf62 » 12. November 2019, 17:59

augenzeuge hat geschrieben:
Mein Sohn ist Jahrgang 82, der erinnert sich noch an das Sandmännchen,


Den gucken die heutigen Kinder doch immer noch. [denken]

AZ


Natürlich meinte ich seine Erinnerungen an die DDR, ist auch im Text ersichtlich.
Alles wird, vielleicht, gut.
Benutzeravatar
Grenzwolf62
 
Beiträge: 4855
Registriert: 15. Februar 2015, 23:05
Wohnort: Chemnitz


Zurück zu Die Wende

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste