DDR verhaftete noch nach dem Mauerfall Flüchtlinge!
Verfasst: 8. November 2019, 19:49
Neue historische Erkenntnisse über die Nacht des Mauerfalls!
Während bereits Hunderte Ost-Berliner an den Grenzübergängen in den Westen gelassen wurden, verhafteten DDR-Grenztruppen noch Flüchtlinge. Das fand der Historiker Gerhard Sälter (57) von der Stiftung Berliner Mauer heraus. Im Bundesarchiv in Koblenz entdeckte Sälter einen Lagebericht der DDR-Grenztruppen. Darin sind drei gescheiterte Fluchten kurz vor 23 Uhr am 9. November 1989 dokumentiert.
Bewaffnete DDR-Grenzer nahmen demnach um 22.55 Uhr, 2200 Meter südwestlich von Wendehausen (Thüringen), den damals 31-jährigen Hans-Jürgen S. und die 23-jährige Dagmar K. aus Erfurt fest. Die beiden wollten durch den Todesstreifen von Thüringen nach Hessen in die Bundesrepublik flüchten.
Die dritte Verhaftung wird nur wenige Hundert Meter neben der Bornholmer Straße in Berlin verortet, wo die Grenze in dieser Nacht zuerst geöffnet wurde. Der damals 33-Jährige Reinhard S. aus dem Ost-Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg wollte um 22.59 Uhr aus der S-Bahn heraus in die BRD flüchten. „Der Täter beabsichtigte die Staatsgrenze zu Berlin (West) im Bereich der Justbrücke zu durchbrechen“, heißt es im Lagebericht aus dem Bundesarchiv.
Historiker Gerhard Sälter zu BILD: „Der Aktenfund zeigt, dass in der Nacht des 9. November gegen 23 Uhr das DDR-Grenzregime trotz der ersten Löcher in der Mauer noch immer vorschriftsmäßigen Dienst versah. Besonders beachtlich ist, dass um diese Zeit sogar noch wenige Hundert Meter von der Bornholmer Straße ein Flüchtling verhaftet wurde.“
AZ
Während bereits Hunderte Ost-Berliner an den Grenzübergängen in den Westen gelassen wurden, verhafteten DDR-Grenztruppen noch Flüchtlinge. Das fand der Historiker Gerhard Sälter (57) von der Stiftung Berliner Mauer heraus. Im Bundesarchiv in Koblenz entdeckte Sälter einen Lagebericht der DDR-Grenztruppen. Darin sind drei gescheiterte Fluchten kurz vor 23 Uhr am 9. November 1989 dokumentiert.
Bewaffnete DDR-Grenzer nahmen demnach um 22.55 Uhr, 2200 Meter südwestlich von Wendehausen (Thüringen), den damals 31-jährigen Hans-Jürgen S. und die 23-jährige Dagmar K. aus Erfurt fest. Die beiden wollten durch den Todesstreifen von Thüringen nach Hessen in die Bundesrepublik flüchten.
Die dritte Verhaftung wird nur wenige Hundert Meter neben der Bornholmer Straße in Berlin verortet, wo die Grenze in dieser Nacht zuerst geöffnet wurde. Der damals 33-Jährige Reinhard S. aus dem Ost-Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg wollte um 22.59 Uhr aus der S-Bahn heraus in die BRD flüchten. „Der Täter beabsichtigte die Staatsgrenze zu Berlin (West) im Bereich der Justbrücke zu durchbrechen“, heißt es im Lagebericht aus dem Bundesarchiv.
Historiker Gerhard Sälter zu BILD: „Der Aktenfund zeigt, dass in der Nacht des 9. November gegen 23 Uhr das DDR-Grenzregime trotz der ersten Löcher in der Mauer noch immer vorschriftsmäßigen Dienst versah. Besonders beachtlich ist, dass um diese Zeit sogar noch wenige Hundert Meter von der Bornholmer Straße ein Flüchtling verhaftet wurde.“
AZ