„Den Mut der Christen in der DDR dürfen wir nie vergessen“
Verfasst: 6. November 2019, 13:21
von: Margot Käßmann
Ich finde, die Christen in der DDR werden in diesen Tagen nicht genügend gewürdigt! In der DDR zur Kirche zu gehören, konnte zur Konsequenz haben, dass du deine Arbeitsstelle verlierst. Jugendliche, die statt zur Jugendweihe zur Konfirmation gingen, durften oft kein Abitur machen. Kinder von Pfarrern wurden diskriminiert. Im Westen war es Standard, Christ zu sein, im Osten war es mutig!
Die Kirchengemeinden hatten es schwer. Wir hatten Gemeindepartnerschaften, sind vom Westen aus zu Besuch gefahren. Aber wenn wir wieder zurückfuhren, hatte ich ein schlechtes Gewissen. „Die im Osten“ haben standhaftes Christsein gelebt.
Entscheidende Bewegung brachte der „konziliare Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung“. Er entstand durch den Aufruf zu einem „Konzil des Friedens“, den Propst Heino Falcke aus Erfurt auf der Vollversammlung des Weltrates der Kirchen 1983 in Vancouver veröffentlichte. Ich war mit 25 Jahren dabei und beeindruckt. Daraus entwickelten sich Friedensgebete und Versammlungen in den Kirchen, auf denen diskutiert wurde, was schieflief in der DDR.
Es gab solche Versammlungen auch im Westen. Aber in der DDR eröffneten die Kirchen völlig neue Diskussionsräume. Christen wie Reinhard Höppner, Ruth Misselwitz, Friedrich Schorlemmer, Annemarie Müller haben ermöglicht, dass andere zu Wort kamen.
Christen haben aus den Kirchen in Leipzig, Dresden, Ost-Berlin und an vielen anderen Orten den Ruf „Keine Gewalt“ auf die Straßen getragen. Dafür gehört ihnen bleibender Respekt. Unser Land sollte das nicht vergessen, sondern ihnen Anerkennung zollen! Eine friedliche Revolution – das hatte es in Deutschland noch nie zuvor gegeben.
Wie heißt es in der Bibel: „Im Treiben der Menschen bewahre ich mich durch das Wort deiner Lippen vor Wegen der Gewalt.“ (Psalm 17,4)
https://www.bild.de/news/inland/news-in ... .bild.html
Recht hat sie.
Ich finde, die Christen in der DDR werden in diesen Tagen nicht genügend gewürdigt! In der DDR zur Kirche zu gehören, konnte zur Konsequenz haben, dass du deine Arbeitsstelle verlierst. Jugendliche, die statt zur Jugendweihe zur Konfirmation gingen, durften oft kein Abitur machen. Kinder von Pfarrern wurden diskriminiert. Im Westen war es Standard, Christ zu sein, im Osten war es mutig!
Die Kirchengemeinden hatten es schwer. Wir hatten Gemeindepartnerschaften, sind vom Westen aus zu Besuch gefahren. Aber wenn wir wieder zurückfuhren, hatte ich ein schlechtes Gewissen. „Die im Osten“ haben standhaftes Christsein gelebt.
Entscheidende Bewegung brachte der „konziliare Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung“. Er entstand durch den Aufruf zu einem „Konzil des Friedens“, den Propst Heino Falcke aus Erfurt auf der Vollversammlung des Weltrates der Kirchen 1983 in Vancouver veröffentlichte. Ich war mit 25 Jahren dabei und beeindruckt. Daraus entwickelten sich Friedensgebete und Versammlungen in den Kirchen, auf denen diskutiert wurde, was schieflief in der DDR.
Es gab solche Versammlungen auch im Westen. Aber in der DDR eröffneten die Kirchen völlig neue Diskussionsräume. Christen wie Reinhard Höppner, Ruth Misselwitz, Friedrich Schorlemmer, Annemarie Müller haben ermöglicht, dass andere zu Wort kamen.
Christen haben aus den Kirchen in Leipzig, Dresden, Ost-Berlin und an vielen anderen Orten den Ruf „Keine Gewalt“ auf die Straßen getragen. Dafür gehört ihnen bleibender Respekt. Unser Land sollte das nicht vergessen, sondern ihnen Anerkennung zollen! Eine friedliche Revolution – das hatte es in Deutschland noch nie zuvor gegeben.
Wie heißt es in der Bibel: „Im Treiben der Menschen bewahre ich mich durch das Wort deiner Lippen vor Wegen der Gewalt.“ (Psalm 17,4)
https://www.bild.de/news/inland/news-in ... .bild.html
Recht hat sie.