der 9. November 1989 in Berlin

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon Edelknabe » 9. November 2022, 19:14

Unser Sparta war bestimmt an dem Tag in irgend so einem arabischen Nest sich ne Spritze gegen den Tripper abholen, den der sich ne Woche zuvor bei irgend so einer Vollvermummten geholt hatte. Und nee Pentium, mein Vermerk mit der DDR war doch leserlich genug....niche?

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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon pentium » 9. November 2022, 19:22

Edelknabe hat geschrieben:Unser Sparta war bestimmt an dem Tag in irgend so einem arabischen Nest sich ne Spritze gegen den Tripper abholen, den der sich ne Woche zuvor bei irgend so einer Vollvermummten geholt hatte. Und nee Pentium, mein Vermerk mit der DDR war doch leserlich genug....niche?

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Was für ein Vermerk? Die Frage war ob du an dem Abend etwas mitbekommen hast...Um 19.56 Uhr meldet die Deutsche Presse Agentur sogar Vollzug: "Die DDR hat am Donnerstag ihre Grenzen zur Bundesrepublik und Westberlin geöffnet." Auch die ARD-"Tagesschau" beginnt um 20.00 Uhr mit der Meldung "DDR öffnet Grenze".

Oder hast du um diese Zeit den Hausflur gereinigt?
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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon Gerd Böhmer » 10. November 2022, 09:49

Danny_1000 hat geschrieben:
Gerd Böhmer hat geschrieben:.....

aus heutiger Sicht, es war ein historisches Ereignis, nur was sich bis Heute daraus entwickelt hat ist leider auch negativ zu sehen ...

Für die überwiegende Mehrheit hier im Osten war es ein Gewinn. Das fängt bei der Sanierung unzähliger Städte und Dörfer - also der ostdeutschen Landschaften - an, setzt sich über die Verbesserung der persönlichen Lebensverhältnisse von Millionen Ostdeutscher fort, geht über die Beseitigung von massiven Schäden an Umwelt und Natur, über eine spürbare Verbesserung der gesamten Infrastruktur bis hin zu Freiheiten, die es in der DDR so nie gab.

Nun kann man lange darüber diskutieren, was im Zuge des Beitrittes - eine Vereinigung gab es nicht wirklich - falsch gemacht wurde und auch heute noch falsch läuft, summa summarum aber war es für eine übergroße Mehrheit der Ossis ein Gewinn.


Morgens,

Zum ersten Teil Deines Beitrages, in diesem Punkt will ich Dir nicht einmal widersprechen. Die Ereignisse waren sicher ein Gewinn, auch wenn ich schon 1989/90 die Entwicklungen auch durchaus schon kritisch gesehen habe.
Zum zweiten Teil Deines Beitrages, genau das war der Sinn meines von Dir zitierten Satzes. Was mich immer mehr aufregt, ist die Entwicklung der Lebenshaltungskosten und die endlosen, teils ergebnislosen Debatten auf der politischen Bühne.

aber Dies nur nebenbei, geht es doch hier erst einmal um die Ereignisse des 09. November 1989, wobei der 09. November ja zu den geschichtsträchtigen Daten zählt.
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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon Edelknabe » 10. November 2022, 11:23

Mensch Pentium, das steht doch im Taschenkalender und ja, wir schauten auch die allabendliche Tagesschau. Also werde ich wohl am kommenden Tag diesen Eintrag gemacht haben. Und nein, ich war gegen irgendwelche Ideen in der Familie, da sofort irgendwo in den Westen zu düsen. Weil, Susanne war hochschwanger. Und unsere Jüngste kam Anfang 1990 zur Welt. Wenn ich das heute mal so bezeichnen kann "Ich habe keine Freudensprünge gemacht an dem Abend weil, ich hatte zu der Zeit ne Unmenge um die Ohren, also genug zu tun"

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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon pentium » 10. November 2022, 11:33

Edelknabe hat geschrieben:Mensch Pentium, das steht doch im Taschenkalender und ja, wir schauten auch die allabendliche Tagesschau. Also werde ich wohl am kommenden Tag diesen Eintrag gemacht haben. Und nein, ich war gegen irgendwelche Ideen in der Familie, da sofort irgendwo in den Westen zu düsen. Weil, Susanne war hochschwanger. Und unsere Jüngste kam Anfang 1990 zur Welt. Wenn ich das heute mal so bezeichnen kann "Ich habe keine Freudensprünge gemacht an dem Abend weil, ich hatte zu der Zeit ne Unmenge um die Ohren, also genug zu tun"

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Nun sind wir auch nicht gleich an dem Abend von Blankenburg in den Westen gedüst....Hauptsache du hast es irgendwann registriert....
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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon augenzeuge » 10. November 2022, 19:06

Weißt du noch, was du da gedacht hast, Karnak? [flash]

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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon karnak » 10. November 2022, 19:28

Ich habe die Maueröffnung ehrlich gesagt verschlafen [flash] , hatte an dem Tag den Wechsel von Früh auf Spätschicht, war müde und bin früh ins Bett. Ansonsten, wenn mir das auch damals noch nicht so völlig bewusst war, schon über die vorher laufenden Montagsdemonstrationen und politischen Entscheidungen habe ich mich vom Vaterland verabschiedet. In unmittelbarer Folge der Grenzöffnung war mein Schlusstrich faktisch gezogen, den ich dann ohne Rücksicht auf Verluste und lange persönliche Quälerei vollzogen habe. Bin über meinen eigenen Grenzübergang nach Westberlin und habe mich umorientiert. Den Hang zum Traumtänzer hatte ich noch nie, habe es schon immer mit Pragmatismus gehalten. Und ich hatte 13 Jahre lang täglichen Westkontakt, das hat mich schon vorher nicht mehr so absolut in der Rolle des klassenbewußten gelernten DDR Bürgers gehalten, der Absprung ist mir dadurch weniger schwer und die Landung leichter gefallen. [grin]
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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon Spartacus » 10. November 2022, 19:40

karnak hat geschrieben: Den Hang zum Traumtänzer hatte ich noch nie, habe es schon immer mit Pragmatismus gehalten. Und ich hatte 13 Jahre lang täglichen Westkontakt, das hat mich schon vorher nicht mehr so absolut in der Rolle des klassenbewußten gelernten DDR Bürgers gehalten, der Absprung ist mir dadurch weniger schwer und die Landung leichter gefallen. [grin]


Ja das war dein Glück, denn viele ehemalige STASI die im Offiziersrang standen, fanden sich plötzlich als Pförtner oder Kellner wieder. Nur weil sie eben aus falsch verstandenem Stolz nicht rüber machten. [flash]

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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon pentium » 10. November 2022, 19:45

Spartacus hat geschrieben:
karnak hat geschrieben: Den Hang zum Traumtänzer hatte ich noch nie, habe es schon immer mit Pragmatismus gehalten. Und ich hatte 13 Jahre lang täglichen Westkontakt, das hat mich schon vorher nicht mehr so absolut in der Rolle des klassenbewußten gelernten DDR Bürgers gehalten, der Absprung ist mir dadurch weniger schwer und die Landung leichter gefallen. [grin]


Ja das war dein Glück, denn viele ehemalige STASI die im Offiziersrang standen, fanden sich plötzlich als Pförtner oder Kellner wieder. Nur weil sie eben aus falsch verstandenem Stolz nicht rüber machten. [flash]

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Warum sollten die alle rübermachen? Und nichts gegen Pförtner...Später als die ersten Wachschutzunternehmen aus dem Westen hier auftauchten, wurden die Genossen gerne genommen.
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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon karnak » 10. November 2022, 19:52

Aber eben Scheiße bezahlt, da habe ich lieber Brotkisten geschleppt. [flash] Dieser Stolz auf Dienstgrade und Uniformen war mir auch nie so gegeben. Und der Hochmut hinsichtlich der Zugehörigkeit zu DER elitären Gruppierung im Lande wurde mir in 13 Jahren Drewitz ausgetrieben, um die zu erhalten hätte mich der große Zampano auf einen anderen Posten setzen müssen, selber schuld. [flash]
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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon Spartacus » 11. November 2022, 11:29

karnak hat geschrieben:Aber eben Scheiße bezahlt, da habe ich lieber Brotkisten geschleppt. [flash] Dieser Stolz auf Dienstgrade und Uniformen war mir auch nie so gegeben. Und der Hochmut hinsichtlich der Zugehörigkeit zu DER elitären Gruppierung im Lande wurde mir in 13 Jahren Drewitz ausgetrieben, um die zu erhalten hätte mich der große Zampano auf einen anderen Posten setzen müssen, selber schuld. [flash]


Ja da warst du clever. Hast halt schon was von den Bundesbürgern gelernt und lebst jetzt wie die Made im kapitalistischen Speck. [flash]

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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon pentium » 11. November 2022, 11:42

Spartacus hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Aber eben Scheiße bezahlt, da habe ich lieber Brotkisten geschleppt. [flash] Dieser Stolz auf Dienstgrade und Uniformen war mir auch nie so gegeben. Und der Hochmut hinsichtlich der Zugehörigkeit zu DER elitären Gruppierung im Lande wurde mir in 13 Jahren Drewitz ausgetrieben, um die zu erhalten hätte mich der große Zampano auf einen anderen Posten setzen müssen, selber schuld. [flash]


Ja da warst du clever. Hast halt schon was von den Bundesbürgern gelernt und lebst jetzt wie die Made im kapitalistischen Speck. [flash]

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Na ja nichts für ungut. Ich kenne da ein paar Leute, die waren noch cleverer und ganz ohne Brotkisten zu schleppen, hat man es zum bescheidenen Wohlstand geschafft.
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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon augenzeuge » 11. November 2022, 12:09

Aha, du kennst solche Leute? [shocked]

Klar, die haben sich schon bei der DM Einführung gesund gemacht.

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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon Spartacus » 11. November 2022, 18:28

pentium hat geschrieben:
Na ja nichts für ungut. Ich kenne da ein paar Leute, die waren noch cleverer und ganz ohne Brotkisten zu schleppen, hat man es zum bescheidenen Wohlstand geschafft.


Na klar gab es die auch im Osten. Mein Vater hatte auch das große Glück, dass er im Zuge der Wende nicht arbeitslos, sondern plötzlich Schwerverdiener bei Audi wurde. Mutter hingegen
war dann auch schnell weg vom Fenster und hangelte sich mit ABMs bis zur Rente durch. Vater mit seinem guten Lohn kompensierte aber alles und so hatten sie ein ungleich besseres Leben,
als zu DDR - Zeiten. Fuhren schnell einen Audi 80, machten Traumurlaube und konnten sich alles leisten, was immer sie wollten.

All zu viele hatten aber nicht das Glück, wie mein Vater, der als einer der wenigen im Sachsenring nicht gefeuert wurde. Wenn er später mit Kollegen vom Band zusammentraf, war das Jammern
immer groß, denn die waren ja zu DDR - Zeiten Top Verdiener und fanden sich alle im Arbeitsamt wieder. Wenn man mal bedenkt, das zur Wende im „VEB Sachsenring Zwickau“ 11.500 Menschen
beschäftigt waren. Das war eine Zäsur für Zwickau und die ganze Region. Zwickau hat sich davon heute noch nicht erholt.

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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon Edelknabe » 19. April 2024, 18:38

Durch dummen Suchzufall gefunden, des Spartas Text. Nee, hinter der Gardine stand ich nicht und warum auch, weil langweilige Nebenstrasse. War bestimmt im Keller Holz hacken. Denn das war der Unterschied zu dir, dieses bodenständige werkeln völlig weg von Fernseher und Radio.

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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon pentium » 19. April 2024, 19:32

Edelknabe hat geschrieben:Durch dummen Suchzufall gefunden, des Spartas Text. Nee, hinter der Gardine stand ich nicht und warum auch, weil langweilige Nebenstrasse. War bestimmt im Keller Holz hacken. Denn das war der Unterschied zu dir, dieses bodenständige werkeln völlig weg von Fernseher und Radio.

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Du warst in Berlin und hast dort in einem Keller Holz gehackt....?
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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon augenzeuge » 10. November 2024, 08:16

Wer hat eigentlich noch daran gedacht?

35 Jahre ist es her. Und fast vergessen. [denken]

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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon Nostalgiker » 10. November 2024, 10:32

augenzeuge hat geschrieben:Wer hat eigentlich noch daran gedacht?

35 Jahre ist es her. Und fast vergessen. [denken]

AZ


Naja, so kann man es nun nicht sagen.
Die Feierlichkeiten, zumindest in Berlin, waren schon sehr stark frequentiert.

Persönlich hatte ich auch verschiedene Erinnerung an den 9.11.1989 und die nachfolgenden Tage aktiviert.

In der Berliner Zeitung war ein sehr umfangreicher Zeitstrahl über die Ereignisse am 09. November enthalten. Sehr informativ und viele Zeitzeugen kamen zu Wort.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon Gerd Böhmer » 10. November 2024, 11:36

augenzeuge hat geschrieben:Wer hat eigentlich noch daran gedacht ?
35 Jahre ist es her. Und fast vergessen. [denken]
AZ

Morgens,
Daran gedacht habe ich gestern auch, aber eben nicht nur in Bezug auf das Jahr 1989, ist doch der 09. November ein sehr geschichtsprägender Tag [denken]
https://de.wikipedia.org/wiki/9._November_(Deutschland) und das ist nur ein Auszug ...
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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon pentium » 10. November 2024, 13:47

Der für die Deutschen schicksalhafte 9. November wurde zum Glück (knapp) vom Ampeldesaster verschont. Zwar ist das Ende dieser Koalition eine gute Nachricht, doch dieses Missgebilde der bundesdeutschen Regierungsgeschichte wäre es nicht einmal in ihrem Scheitern, mit diesem denkwürdige Datum assoziiert zu weden. Gut daher, dass es um zwei Tage verpasst wurde. Es passierte in der deutschen Vergangenheit schon genug am 9. November – Schlimmstes und Schönstes zugleich. Nur nochmals zur Erinnerung:

9. November 1848: Hinrichtung von Robert Blum (liberal-katholischer Revolutionär);
9. November 1918: Ausrufung der Republik und (zu diesem Zeitpunkt wahrheitswidrige) Verkündigung der Abdankung des Kaisers;
9. November 1923: Putschversuch der NSDAP in München (Hitler-Ludendorff-Putsch) in München scheitert;
9. November 1938: „Reichskristallnacht“ (Zerstörung fast aller Synagogen in Deutschland, Ermordungen und Plünderungen);
9. November 1989: Mauerfall, Wende in der DDR, Ende der SED-Diktatur und faktisches (vorläufiges) Ende der bipolaren Weltordnung.


„Die Mauer“ von Gertrud Freiin von le Fort



Da steht noch das alte ruhmreiche Tor.

Doch davor bäumt sich die Mauer empor

aus wüstem Beton und aus Stacheldraht

Da winkt keine Pforte, da leitet kein Pfad.



Doch Mauern aus Draht und Beton erdacht

die sind für mein Herz nur Spuk in der Nacht:

Es braucht nur ein Hammerschlag

– Mein Herz bricht hindurch, so oft es mag!



Da geh‘ ich wie einst die Linden hinab –

das Kaiserschloss sank lange ins Grab,

Doch die Stadt wahrt ihr eigenes lebendiges Sein –

ich gehe tief in ihr Schicksal hinein,

ich zieh es ans Herz wie mein eigenes Geschick,

denn ein Volk ist ein strenges unteilbares Glück.



Und jedes Auge, in das ich seh‘,

bleibt Bruderauge wie eh und je!

Erst wenn ich zurück bin, da fällt es mich an,

dass ich weine und nicht mehr aufhören kann.

...
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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon augenzeuge » 10. November 2024, 14:36

Eine unglaubliche Geschichte zum Mauerbau. Ein Kind pendelte fast täglich zwischen Ost und West.

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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon Gerd Böhmer » 10. November 2024, 16:27

bemerkenswerte Reaktionen zum 09. November 1989 - https://www.n-tv.de/politik/Eine-Generalabrechnung-mit-Putin-Fans-und-DDR-Nostalgikern-article25350984.html -
Rede vor dem Bundespräsidenten Eine Generalabrechnung mit Putin-Fans und DDR-Nostalgikern
Dass sich ein deutsches Staatsoberhaupt bei einem Festakt in seinem Amtssitz heftige Kritik anhören muss, passiert nicht alle Tage. Frank Walter Steinmeier hat es erlebt. Auf den Versuch des Schriftstellers Marko Martin, „die übliche Gedenkroutine etwas zu unterlaufen“, reagierte der Bundespräsident wütend.

Nunja, ich betrachte mich nicht als Putinfan oder DDR-Nostalgiker ... von daher sind kritische Anmerkungen nichts Negatives.
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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon manudave » 12. November 2024, 09:14

Eindrucksvolle Rede [super]
Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!
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Re: der 9. November 1989 in Berlin

Beitragvon Bernd » 12. November 2024, 10:10

Absolut und überfällig.
Einer Aufarbeitung dieses historischen Versagens deutscher Politik verweigert man sich parteiübergreifend.
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