Der Umgang mit früheren MfS-Mitarbeitern in Berlin nach 1990

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

Re: Der Umgang mit früheren MfS-Mitarbeitern in Berlin nach 1990

Beitragvon augenzeuge » 13. Februar 2022, 19:00

andr.k hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Grenzgänger hat geschrieben:Nach 1990 traf das nur auf die neuen Bundesländer zu.

Gruß an alle
Uwe


Ich weiß, dass dies in NRW sogar noch nach 2000 erfolgte.
Zumindest bei den Angestellten des Bundes, Länder weiß ich nicht genau.

AZ

Das Angestelltenverhältnis und das Beamtenverhältnis im ö. D.(Polizei) sind zwei verschiedene Paar Schuhe.


Ja, klar. Aber auch schon zwischen den Angestellten der Länder und des Bundes. Davon sprach ich. [hallo]
AZ
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Re: Der Umgang mit früheren MfS-Mitarbeitern in Berlin nach 1990

Beitragvon Nostalgiker » 13. Februar 2022, 19:13

Augenzeuge, nicht immer kann ich (man) erahnen was du genau meinst ......
Aber so ist das manchmal bei Zeitversetzter, schriftlicher Kommunikation; auch schriftliche Diskussion genannt.
Konnte früher mit Briefeschreiben geübt werden, wenn sich Zwei über bestimmte Themen austauschten ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Der Umgang mit früheren MfS-Mitarbeitern in Berlin nach 1990

Beitragvon augenzeuge » 13. Februar 2022, 19:28

Nostalgiker hat geschrieben:Augenzeuge, nicht immer kann ich (man) erahnen was du genau meinst ......


Ok, dann deutlicher.
Besonders in dieser Zeit, wo MfSler keine Straßenbahn fuhren sollten, überträgt eine Behörde einem Oberst und einem Oberstleutnant des MfS soviel Vertrauensvorschuss, dass sie die Akten von wichtigen Politikern allein bearbeiten oder auch ggf. manipulieren konnten? Siehst du darin keinen Widerspruch?

AZ
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Re: Der Umgang mit früheren MfS-Mitarbeitern in Berlin nach 1990

Beitragvon Nostalgiker » 13. Februar 2022, 19:56

Warum sollte ich da einen Widerspruch sehen?

Wer hat in der Zeit, Anfang der 90er Jahre nicht alles in der Gaukler Behörde an/in solchen brisanten Akten etwas geschönt. Was der oberste Dienstherr der Behörde kann sollte den entsprechenden Mitarbeitern nicht fremd sein ......

Wenn natürlich kleine Behördendespoten in öffentlichen Bereichen wie Nahverkehr und ähnlichem der Meinung sind das man "ihren" Fahrgästen, die offenbar alle Opfer waren, Straßenbahn fuhr ja eh nur im Osten von Berlin, nicht Zumuten könne das sie von Tätern durch die Stadt gefahren werden ist das eine ziemlich billige Begründung.
Sie hätten die Fahrer auch auf Westberliner Buslinien einsetzen können. Oder meinst das hätte einen Westberliner interessiert; außer den drei Berufsopfern die bei solchen Sachen wenn sie ihnen bekannt wurden immer gleich ungute Gefühle bekamen.

Irgendwie erinnern mich diese Versuche der öffentlichen Ausgrenzung und Stigmatisierung an die Vergangenheit.
Nein nicht was du denkst, mir ist die Ausgrenzung und Isolierung von Leprakranken eingefallen ......
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Re: Der Umgang mit früheren MfS-Mitarbeitern in Berlin nach 1990

Beitragvon Beethoven » 14. Februar 2022, 10:04

Ab einer bestimmten Höhe der Dienststellung innerhalb der NVA, der GT der DDR, der VP oder des Zolls, kam man gar nicht umhin, mit dem MfS zusammen zu arbeiten ohne Angehöriger dieses Dienstes zu sein.

Ein Freund von mir, wurde nach zwei Jahren, als Major, in die Bundeswehr übernommen.
Irgendwer kam auf die Idee, ihn aus den Reihen der BW zu entfernen, weil er eben einst für und mit dem MfS zusammen gearbeitet hat. Er war in der NVA, so wie ich auch, Leiter einer Unterabteilung im Ministerium f. NV. Er als auch ich, haben nie ein Dokument zur Zusammenarbeit unterschrieben. Aber man kam bei bestimmten Sachverhalten gar nicht drum herum.

Er musste die BW verlassen, klagte jedoch dagegen und die Bundeswehr stellt und bezahlte seinen Anwalt.
Ende vom Lied - nach knapp zwei Jahren wurde er wieder Offizier in der BW und war dies bis zu seinem Renteneintritt mit 60 Jahren. Er war zu diesem Zeitpunkt Oberstleutnant. Vor zwei Jahren zog er nach Magdeburg und wir haben kaum noch Kontakt zueinander außer an den Geburtstagen, wo wir uns gegenseitig anrufen.

Übrigens, in den zwei Jahren war er für eine internationale Firma tätig als deren Chef in Kambodscha, die dort Minen aufklärte und räumte. Er hat dort sehr gut verdient und war sich gar nicht so sicher, ob er zurück in die BW will. Den Sold der zwei Jahre bekam er nachgezahlt. Ein Batzen Geld.

Freundlichst
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Der Umgang mit früheren MfS-Mitarbeitern in Berlin nach 1990

Beitragvon zoll » 14. Februar 2022, 11:43

Recht haben und Gerechtigkeit bekommen sind bekanntlich zwei Paar Schuhe. Der geschilderte Fall beinhaltet (vielleicht) beides.
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Re: Der Umgang mit früheren MfS-Mitarbeitern in Berlin nach 1990

Beitragvon augenzeuge » 25. Februar 2022, 17:53

augenzeuge hat geschrieben:
icke46 hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:Damals gab es doch diese Fragebögen, oder nicht?


Jeder, ob aus West oder Ost, der im ö.D. anfing, natürlich auch schon vor 1990, musste diesen Bogen unterschreiben.

AZ


Da muss mir irgendwas entgangen sein. Ich bin nun seit 1986 im öffentlichen Dienst und musste keinen derartigen Bogen unterschreiben, allerdings gab es eine halb feierliche Vereidigung, die mittlerweile, so mein Eindruck, einer einfachen Unterschrift gewichen ist.


Die Fragen änderten sich nach 1990. Vorher war es allgemein gehalten, ein Satz unter vielen. Später war es eine separate Seite. So kenne ich es zumindest.
Ich muss mal gucken, ich denke, ich sollte an so einen Bogen rankommen.

AZ


Wie versprochen. So ein Ding wurde noch vor 20 Jahren im Westen vor Beginn der Tätigkeit im öff. Dienst unterschrieben verlangt.
Das Führungszeugnis war natürlich obligatorisch.
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Re: Der Umgang mit früheren MfS-Mitarbeitern in Berlin nach 1990

Beitragvon Svenja » 12. März 2024, 16:39

Es gab nach der Wende DEN Busfahrer, der zu DDR-Zeit zw. Flughafen-Schönefeld und Bahnhof Zoo pendelte, und dann jahrelang bei BEX in Berlin fuhr. War, was ich gehört habe, ein ganz normaler Busfahrer.
Mir sagt das, im Bezug zu diesen Thema, das die Privatwirtschaft da wohl kein Problem hatte, wer wo war!
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Re: Der Umgang mit früheren MfS-Mitarbeitern in Berlin nach 1990

Beitragvon augenzeuge » 12. März 2024, 16:49

Svenja hat geschrieben:Es gab nach der Wende DEN Busfahrer, der zu DDR-Zeit zw. Flughafen-Schönefeld und Bahnhof Zoo pendelte, und dann jahrelang bei BEX in Berlin fuhr. War, was ich gehört habe, ein ganz normaler Busfahrer.
Mir sagt das, im Bezug zu diesen Thema, das die Privatwirtschaft da wohl kein Problem hatte, wer wo war!


Warum auch nicht? Ich persönlich hab den rot weißen Ikarus-Bus sehr oft gesehen, vor der Wende. Dieser Busfahrer wurde natürlich besonders geprüft. [grins]

Die Kunden waren Transitreisende, deshalb mußten sie keine Eintrittskarte für die DDR lösen. [grins]

Für ihre Beförderung mit dem Transitbus vom Westteil Berlins zum Flughafen Berlin-Schönefeld war eigens der Grenzübergang Waltersdorfer Chaussee 1963 eröffnet worden.
Anfang der 80er Jahre wurde für die westberliner Transitpassagiere am Flughafen Schönefeld ein gesondertes Terminal mit hoher blickdichter Umzäunung gebaut.
Dieses Abfertigungsgebäude wurde EPA oder "Erweiterte Passagierabfertigung" genannt. Heute ist es Terminal B. Der Bus fuhr übrigens nicht nur bis Zoo, sondern bis ZOB in Charlottenburg!

Übrigens, viele Westberliner wussten gar nicht, dass man hier auch "normal" einreisen konnte. Ich selbst nutzte den Übergang für eine dreitägige Einreise im Januar 1989.

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Re: Der Umgang mit früheren MfS-Mitarbeitern in Berlin nach 1990

Beitragvon augenzeuge » 12. März 2024, 16:56

Hier ein Video von 1963: (Karnak wird sich freuen)

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... i=89978449

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Re: Der Umgang mit früheren MfS-Mitarbeitern in Berlin nach 1990

Beitragvon Svenja » 20. März 2024, 09:20

augenzeuge hat geschrieben:Hier ein Video von 1963: (Karnak wird sich freuen)

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q ... i=89978449

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