Ein interessanter Artikel aus der Berliner Zeitung welcher durchaus exemplarisch die Abwicklung der Hochschule für Ökonomie in Berlin analysiert und dabei zu neuen Erkenntnissen kommt.
Verunglimpfte DDR-Wissenschaft: Wie der Westen eine Ost-Hochschule niedermachte
Zugegeben, die Artikelüberschrift klingt ein wenig reißerisch aber sie erweckt auch Neugier den etwas längeren Artikel zu lesen.
Die HfÖ war zu Ostzeiten als Kaderschmiede für besonders linientreue und überzeugte Jugendliche verschrien welche nach Abschluss ihres Studiums an Schaltstellen des sozialistischen Aufbaus eingesetzt wurden.
Mit diesem und vielen anderen Klischees wurde allerdings, auch nach der Abwicklung der Bildungseinrichtung, von der wirklich wissenschaftlich fundierten Ausbildung abgelenkt und den Absolventen der Hochschule war es ohne große Probleme möglich, eben auf Grund ihrer fundierten theoretisch-praktischen Ausbildung unter den neuen Bedingungen nach 1990 in der freien Wirtschaft Fuß oder im öffentlichen Dienst zu fassen und weiter ihre Karriere voranzutreiben.
Aber Anfang der Neunziger herrschte nun mal die Stimmung das alles aus dem Osten nichts tauge und da besonders die ökonomisch orientierten Wirtschaftswissenschaften. Abwickeln und Schließen der "nutzlosen" Einrichtungen war die gängige Vorgehensweise.
Interessant finde ich an diesem Artikel das nach über 30 Jahren eine sachliche und behutsame Neubewertung der damaligen Ereignisse beginnt und die damaligen Fehler welche gemacht wurden als politisch gewollt benannt werden.