Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Alle Themen die eine Bezug zur Wende und Grenzöffnung haben. Persönliche Erlebnisse, Gedanken aus dieser Zeit, Dokumente und ähnliches.

Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Nostalgiker » 19. Oktober 2019, 13:04

zoll hat geschrieben:NOSTALGIKER, einige deiner Beiträge fließen vor Zynismus über und zeugen von deiner Menschenverachtung.
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Andre K.bei dir habe ich das Gefühl, du weißt zwar viel, also dein Kopf gibt die Zeichen auf der Tastatur vor, aber dein Herz hat Rythmusstörungen.

zoll


Dieser Eindruck; du weißt zwar viel; entsteht bei dir garantiert nicht.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Nov65 » 19. Oktober 2019, 15:39

@Nostalgiker, und auch diese Aussage spricht wahrlich nicht für dein Wahrnehmungsvermögen und schon lange nicht für deine Intelligenz. Was hättest du wohl mit deiner sehr einseitigen Sicht(ich habe nicht einmal diese bemerkt bei deinem Rundumschlag gegen das Neue und die Neuen anders gemacht als es in der Realität gekommen ist? Gibt es von deiner Seite Nachweise, dass du dich eingebracht hast? Auch etliche unter uns Usern kritisieren die Auswirkungen des Einigungsvertrages auf die Zeit danach. Zugegeben wurden Fehler begangen. Aber wenn wir ehrlich sind, du bewegst dich leider nicht in diese Denkrichtung, geht es den meisten Deutschen, Ostdeutsche inbegriffen, besser als vor der Wiedervereinigung/dem Beitritt. Selbst den MA des Mfs, den NVA-Offizieren, den MA von DDR-Verwaltungen geht es nicht etwa schlecht.Wenn auch mit etwaigen Einbußen...Mir erschließt sich deshalb nicht, warum du dich als permanenten Stänkerer bewegt. Viele User haben sich nach 1990 eingebracht, um das Leben für alle, Ostdeutsche inbegriffen, zu organisieren. Diese Leute bezeichnest du abwertend. Deine Bezeichnungen-geschenkt. Für mich bedeuten deine Bezeichnungen Adelung. Denn du gehörst nicht in diese Kategorie. Aber deine Abwertungsversuche wirken peinlich, und du lavierst dich ins Abseits. Du stehst weder bei den Linken, noch bei jeder anderen demokratischen Denkrichtung. Die Partei der ewig Stänkernden gibt es aber noch nicht. Da wäre für dich doch Spielraum....
Abschließend: Glaub`mir, ich bin gesund, körperlich und geistig, und wenn du mal 15 Jahre älter geworden bist, schämst du dich, mich, den Interessierten u. a. als alt, deshalb dämlich usw. tituliert zu haben.
Dir gute Besserung.
Grüße von Andreas
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Nostalgiker » 19. Oktober 2019, 17:07

Sorry, aber diese Behauptung von dir das du "Gesund" seist nehme ich dir bei diesem wirren Beitrag von heute, 16:39 Uhr nicht ab.

Was wurde nach der sogenannten wende denn "Neues" geschaffen?
Es wurden doch mehr die alten, kapitalistischen Verhältnisse wieder hergestellt. Sprich Privateigentum und das ist alles andere als Neu.
Was erdreistest du dich hier rumzukeifen das ich ich irgendwas "irgendwas" nachweisen müsse. Ist dir nicht gut oder woher kommt das? Speziell dir muß ich überhaupt nichts.

Wie üblich kommst du nicht ohne persönliche Beleidigung in meine Richtung in deinem verwirrten Gestammel aus.

Es lohnt sich nicht darauf detaillierter einzugehen.

Aber schön für dich das du dir mal wieder Luft machen konntest.


PS.: Wenn du dich darüber beschwerst das ich deiner frechen Unterstellung mit 'alt' eigentlich 'dämlich' usw. meinte, dann denk doch mal daran wie du und deine Gesinnungskonsorten den geistig/körperlichen Zustand der DDR Führung bezeichnet. In euren Augen waren diese Menschen; so um die 70 Jahre und älter; senil, verkalkt, verblödet usw.
Es sind immer die Anderen nur vergesst ihr auch ihr seit in diesem Alter um die 70 ........
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon augenzeuge » 19. Oktober 2019, 21:11

Zum Thema zurück, ist für den Blutdruck sicherlich nicht verkehrt. [flash]

Was passierte denn nach dem Sturm in Rostock?

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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Beethoven » 20. Oktober 2019, 08:25

Kumpel hat geschrieben:
andr.k hat geschrieben:
Die Öffentlichkeit wusste nicht, was sich hinter den hohen Zäunen und Mauern befand, die von amerikanischen Militärpolizisten bewacht wurden. Es galt höchste Geheimhaltung.

]


Na ja ,nur ging von diesen Gebäuden keine Repression gegen die Bevölkerung aus und somit hat es kaum jemanden interessiert was da passierte und die gruselige Außenwirkung hat sich relativiert.


Nun lieber Kumpel, hier verwechselst Du Birnen mit Äpfeln.
Die Org. Gehlen war ein nach außen gerichteter Geheimdienst, so wie HA II im MfS. Die HA II hat sich auch nicht mit dem Bürger beschäftigt so er nicht in irgend eine Agententätigkeit verwickelt war oder gar ein Kundschafter des Friedens war.

Für die Überwachung und auch für Repressalien im Inneren der BRD, war der Verfassungsschutz.

https://www.bundestag.de/resource/blob/ ... f-data.pdf

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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Oktober 2019, 10:42

Äpfel und Birnen verwechselst doch eher Du Beethoven.
Die Bevölkerung hat doch nie eine HA II gestört. Deren Existenz kannte doch kaum jemand.
Die Kreisdienststellen aber waren hauptsächlich der Dreh-und Angelpunkt für die Überwachung des Staatsvolkes. Die waren auch dafür zuständig, neue "Staatsfeinde " zu produzieren, die dann Schalks Imperium wie auf dem Sklavenmarkt gegen harte Währung tauschte. Das ist ja wohl was ganz Anderes.

Gruß Volker
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Merkur » 20. Oktober 2019, 11:31

Volker Zottmann hat geschrieben:Die Bevölkerung hat doch nie eine HA II gestört. Deren Existenz kannte doch kaum jemand.
Die Kreisdienststellen aber waren hauptsächlich der Dreh-und Angelpunkt für die Überwachung des Staatsvolkes.
Gruß Volker


Nun Volker, die II war auch in jeder KD vertreten. [wink]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon augenzeuge » 20. Oktober 2019, 11:46

Merkur hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Die Bevölkerung hat doch nie eine HA II gestört. Deren Existenz kannte doch kaum jemand.
Die Kreisdienststellen aber waren hauptsächlich der Dreh-und Angelpunkt für die Überwachung des Staatsvolkes.
Gruß Volker


Nun Volker, die II war auch in jeder KD vertreten. [wink]

Also hat Beethoven unrecht? Was genau hat die II dort getan?
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Merkur » 20. Oktober 2019, 11:47

augenzeuge hat geschrieben:Was genau hat die II dort getan?
AZ


Spionageabwehr.
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Volker Zottmann » 20. Oktober 2019, 12:10

Das kann gern so sein. Über die hat sich aber selbst nach der Wende kein Volk aufgeregt. Wohl aber über die vielen enttarnten IMs, Ihr Meister der Ablenkung.

Gruß Volker
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Interessierter » 20. Oktober 2019, 12:13

Eine ausführliche Antwort gibt dazu der Historiker Georg Herbstritt, die man hier findet:

https://www.bstu.de/mfs-lexikon/detail/ ... wehrha-ii/
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon andr.k » 20. Oktober 2019, 12:44

Volker Zottmann hat geschrieben:Das kann gern so sein. Über die hat sich aber selbst nach der Wende kein Volk aufgeregt. Wohl aber über die vielen enttarnten IMs, Ihr Meister der Ablenkung.

Gruß Volker

Das hat Wolfgang Schäuble und die bundesdeutschen Justizbehörden im Jahr 1990 aber ganz anders gesehen. [grin]
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon zoll » 20. Oktober 2019, 13:41

andr.k hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Das kann gern so sein. Über die hat sich aber selbst nach der Wende kein Volk aufgeregt. Wohl aber über die vielen enttarnten IMs, Ihr Meister der Ablenkung.

Gruß Volker

Das hat Wolfgang Schäuble und die bundesdeutschen Justizbehörden im Jahr 1990 aber ganz anders gesehen. [grin]


Ach wolfgang Schäuble, hat in seiner Tätigkeit oft genug die Ansichten gewechselt. Typisch Politiker.
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon augenzeuge » 20. Oktober 2019, 13:47

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Was genau hat die II dort getan?
AZ


Spionageabwehr.


Abteilung M gehörte auch dazu? Dann hatten sie mich schon als Teenie auf dem Schirm. Obwohl ich völlig harmlos war... [flash]

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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Beethoven » 20. Oktober 2019, 14:29

Volker Zottmann hat geschrieben:Das kann gern so sein. Über die hat sich aber selbst nach der Wende kein Volk aufgeregt. Wohl aber über die vielen enttarnten IMs, Ihr Meister der Ablenkung.

Gruß Volker



Na schrieb ich doch.
Man kann den Auslandsgeheimdienst, also den BND und die HA II, von Ihrer Tätigkeit her, natürlich mit anderem Vorzeichen, vergleichen, sage ich mal so als Laie in dieser Branche.

Eine Gleichsetzung des BND mit dem MfS als Ganzes, ist somit ein Vergleich zwischen Birnen und Äpfeln, weil derer beider Aufgaben, eben nicht die des Verfassungsschutzes oder anderer HA des MfS sind.

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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Werner Thal » 20. Oktober 2019, 14:34

augenzeuge hat geschrieben:Zum Thema zurück, ist für den Blutdruck sicherlich nicht verkehrt. [flash]

Was passierte denn nach dem Sturm in Rostock?

AZ



http://www.rostock-1989.de/pinnwand/chr ... wende.html


https://www.ostsee-zeitung.de/Mecklenbu ... i-Zentrale


https://www.ndr.de/geschichte/chronolog ... age-2.html


https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13682502.html

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Zuletzt geändert von Werner Thal am 20. Oktober 2019, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon augenzeuge » 20. Oktober 2019, 14:48

In der Nacht wird das Gebäude der ehemaligen MfS-Bezirksverwaltung, nun Bezirksamt für Nationale Sicherheit, von engagierten Vertretern der Bürgerbewegung, wie Axel Peters, Dietlind Glüer, Harald Terpe und Gerhard Rogge, besetzt. Sie stoppen die Vernichtung der Akten, lassen Räume versiegeln und übergeben der Volkspolizei das Stasi-Gebäude. Der Chef der Rostocker Stasi-Behörde, Generalleutnant Rudolf Mittag, wird zeitweilig festgenommen.

6. Dezember 1989 - Mit Blick auf die beiden deutschen Staaten sagt Willy Brandt an diesem Tag in der Rostocker Marienkirche: „Eine Wiedervereinigung kann ich mir schwer vorstellen. Es wird nichts mehr so sein, wie es war. Sondern es ist etwas Neues, was wir schaffen müssen …“


Auch er erkannte die Zeit nicht....

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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Merkur » 20. Oktober 2019, 14:50

Beethoven hat geschrieben:Man kann den Auslandsgeheimdienst, also den BND und die HA II, von Ihrer Tätigkeit her, natürlich mit anderem Vorzeichen, vergleichen, sage ich mal so als Laie in dieser Branche.

Freundlichst


Warum kommt die HV A in Deinen Betrachtungen nicht vor?
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon augenzeuge » 20. Oktober 2019, 14:58

Im Vergleich zu anderen klassischen Diensten muss man bei der HA II herausstellen, dass ihr Arbeitsbereich wesentlich mehr umfasste als die klassische Spionageabwehr.

Gegenüber den Abwehrdiensten anderer Staaten führte sie selbst "aktive Maßnahmen" im Operationsgebiet durch.

Die HA II drang mit eigenen Agenten in die Zentralen der westlichen Geheimdienste ein und führte vermutlich - wenigstens zeitweise - mehr Inoffizielle Mitarbeiter als der Auslandsnachrichtendienst HVA.

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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Werner Thal » 20. Oktober 2019, 15:02

Kohl.jpg


Helmut Kohl in Rostock - am Freitag, 9. März 1990 - im Wahlkampf

W. T.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon andr.k » 20. Oktober 2019, 21:18

Um das Thema Spionageabwehr zu verstehen muss man die einzelnen Linien der Abwehrbereiche kennen.

Folgende Abwehrbereiche (Awb.) gab es in der HA II: Awb. Dienstobjekte und Wohnkomplexe; Awb. diplomatische Vertretungen; Awb. Ausländer in der DDR; Awb. ausländische Korrespondenten; Awb. Politik und zentrale Staatsorgane; Awb. Verkehrswesen; Awb. Volkswirtschaft und der Awb. Militärische Objekte der GSSD und der NVA.

Gegen die bzw. aus den genannten Bereichen verzeichnete das MfS intensive geheimdienstliche Aktivitäten westlicher Dienste.

Um bei der BV Rostock zu bleiben:

Durch die Abt. II der BV Rostock enttarnte Militärspionage des amerikanischen militärischen Nachrichtendienst MI.

Ausgehend von den Erkenntnissen der Bearbeitung der TV „Alk“ und „Assel“ der Abteilung II/BV Rostock sowie abgeschlossener OV der HA II zu Militärspionen des amerikanischen MI und des BND konnte gesichert davon ausgegangen werden, dass eine Personenkategorie unter der Zielgruppe „Personen mit ständigen Reisemöglichkeiten innerhalb der DDR, die aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit regelmäßig militärische Objekte an- beziehungsweise daran vorbeifuhren“ die Berufskraftfahrer waren.


Die Auswertung der OV „Alk“ und „Assel“ der Abteilung II/BV Rostock hatte ergeben, dass die Agenten des US-Geheimdienstes MI die zur Anwerbung vorgesehenen DDR-Bürger bei Einreisen in die DDR aufgeklärt haben (unter Angabe anderer Personen, beispielsweise Verwandter, als Reiseziel).
Die Analyse der Vorgänge „Alk“ und „Assel“, in denen Bürger der DDR wegen staatsfeindlicher Tätigkeit gemäß § 98 StGB bearbeitet wurden, ergab, dass die Indizienbeweisführung bei der Stützung der aufgestellten bergründeten Version zur Identifizierung des Zuführers/Werbers/Kuriers zum Spion sowie zur Beweisführung seiner Spionagetätigkeit große Bedeutung besaß.


So stützten solche Indizien wie eine von der Mutter des Zuführer/Werber/Kurier gefertigte Wegeskizze, die bei der konspirativen Wohnungsdurchsuchung aufgefunden wurde, bei der HA VI gespeicherte Reiseunterlagen, Hinweise aus der Postkontrolle sowie die Tatsache, das der Zuführer/Werber/Kurier eine Fahrtstrecke von 3000 km zurücklegte, um einige Stunden mit dem DDR-Spion in der ČSSR zusammentreffen, die zum vermutlichen Zuführer/Werber/Kurier aufgestellte Version.


Zentrale Erkenntnisse und die Analyse des TV „Alk“ besagten, dass der Geheimdienst bestrebt war, die Treffs zur Ausbildung und Instruierung seiner Agentur vom Territorium der DDR auf das Gebiet anderer sozialistischer Staaten zu verlegen. Bei der Bearbeitung des Spions (DDR-Bürger) war die Erarbeitung von strafprozessual verwertbaren Beweisen zum Zuführer/Werber/Kurier/Instrukteur deshalb außerordentlich kompliziert. Das dringende Erfordernis der beweiskräftigen Identifizierung des Zuführers, Werbers, Kuriers ergab sich aus der Notwendigkeit, den höchstmöglichen politischen und operativen Nutzen, die Überwerbung beziehungsweise Festnahme des Ausländers anzustreben.


Die Analyse der Vorgänge „Alk“ und „Assel“ der Abteilung II/BV Rostock sowie die Erkenntnisse der HA II zeigten auf, dass sich unter anderem der Einsatz folgender Kräfte, Mittel und Methoden zur Erarbeitung von strafprozessual verwertbaren Beweisen in TV von ZOV beziehungsweise OV auf der Linie II bewährt hatte:

1. Einsatz von IM
2. Der Einsatz der technischen Maßnahme A (Telefonüberwachung), B (akustische Überwachung in geschlossenen Räumen und begrenzt freien Räumen) und D (optische und elektronische Beobachtung und Dokumentation vorwiegend in Räumen) der Abteilung 26.
3. Die Nutzung der konspirativen Durchsuchung
4. Die Nutzung der konspirativen Beobachtung
5. Die differenzierte Nutzung der Fahndungsmaßnahmen der Linie VI.

Quelle: Die Spionageabwehr Der DDR II
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Beethoven » 21. Oktober 2019, 07:02

Merkur hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Man kann den Auslandsgeheimdienst, also den BND und die HA II, von Ihrer Tätigkeit her, natürlich mit anderem Vorzeichen, vergleichen, sage ich mal so als Laie in dieser Branche.

Freundlichst


Warum kommt die HV A in Deinen Betrachtungen nicht vor?



Da siehst Du mal, was ich für ein Laie bin. Ich ging davon aus, dass die HV A und die HA II das selbe sind, eben nur anders benannt.
War die HA II nicht für "Spionage und Sabotage" ob dagegen oder dafür verantwortlich?

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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Merkur » 21. Oktober 2019, 07:07

Beethoven hat geschrieben:War die HA II nicht für "Spionage und Sabotage" ob dagegen oder dafür verantwortlich?
Freundlichst


Die HA II war die Spionageabwehr. Im Rahmen der sogenannten Äußeren Abwehr war sie auch in der BRD und WB tätig, denn die Spionageabwehr begann in und an den Zentralen, die gegen die DDR tätig waren.
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Beethoven » 21. Oktober 2019, 07:40

Und die HV A war somit, jedenfalls verstehe ich das jetzt so, nur für die Aufklärung des damaligen Gegners verantwortlich ob nun politisch, militärisch (wobei die NVA ja ihren eigenen Aufklärungsdienst hatte) oder Ökonomisch?

Ist das so?

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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Merkur » 21. Oktober 2019, 18:22

Beethoven hat geschrieben:Und die HV A war somit, jedenfalls verstehe ich das jetzt so, nur für die Aufklärung des damaligen Gegners verantwortlich ob nun politisch, militärisch (wobei die NVA ja ihren eigenen Aufklärungsdienst hatte) oder Ökonomisch?

Ist das so?

Freundlichst


In etwa war es so. Die HV A hatte dazu ab 1973 auch die Zentralen der gegnerischen Geheimdienste aufzuklären, während sich die II auf die Außenstellen konzentrierte.
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon augenzeuge » 21. Oktober 2019, 18:24

Und die HA II war nie in den Zentralen der gegnerischen Geheimdienste? [denken] Oder gab es da auch Überschneidungen?

AZ
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon andr.k » 21. Oktober 2019, 21:56

Beethoven hat geschrieben:Und die HV A war somit, jedenfalls verstehe ich das jetzt so, nur für die Aufklärung des damaligen Gegners verantwortlich ob nun politisch, militärisch (wobei die NVA ja ihren eigenen Aufklärungsdienst hatte) oder Ökonomisch?

Ist das so?

Freundlichst


Im Rahmen der Sicherung des BA des MfNV (Bereich Aufklärung des Ministeriums für Nationale Verteidigung) arbeitete die HA II/ 1 mit der Unterabteilung 2 der Abteilung Äußere Abwehr der HA I des MfS zusammen. Die HA I/ Abt. AA/UA 2 war eine Diensteinheit der Militärabwehr des MfS für die Abwehrarbeit innerhalb der Armeeaufklärung.

Zwischen der HA I und HA II gab es eine Vereinbarung bezüglich der Sicherung des Agenturnetzes der Militäraufklärung. So überprüfte die HA II in Zusammenhang mit der HA I/ Abt. AA/UA 2 das agenturische Netz der Armeeaufklärung. Dabei wurden beispielweise Aufstellungen zu agenturischen Kräften, bei denen Sicherheitsbelastungen zu verzeichnen waren, erarbeitet.
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Merkur » 22. Oktober 2019, 07:03

augenzeuge hat geschrieben:Und die HA II war nie in den Zentralen der gegnerischen Geheimdienste? [denken] Oder gab es da auch Überschneidungen?

AZ


Bis 1973 war die HA II sogar dafür verantwortlich und danach gab es z.T. Überschneidungen.
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon karnak » 22. Oktober 2019, 14:12

Ich habe nie so richtig verstanden warum es diese angeblich völlig eigenständig operierende Aufklärung der NVA gegeben haben soll. Wo gerade diese Dinge allzugerne unter dem großen Dach MfS angesiedelt wurden. Wenn ich das nun hier lese, wie man denn "zusammengearbeitet", "Unterstützung " vom MfS bekommen hat. Gab es diese Aufklärung der NVA eigentlich WIRKLICH, oder hatte das MfS auch dort nicht klammheimlich längst das Heft des Handelns in der Hand und aus Rücksicht auf eventuell zu befürchtende Verletztheiten der Herren Genossen Offiziere der NVA hat man sie in dem Gefühl gelassen man operiert auf dem Gebiet WIRKLICH eigenständig? Sprich die NVA Aufklärung gab es EIGENTLICH gar nicht oder zumindest irgendwann nicht mehr , jedenfalls nicht unter der entsprechenden der Feldpostnummer?
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Re: Als Rostock die Stasi-Bastille stürmte

Beitragvon Beethoven » 22. Oktober 2019, 15:15

Tja lieber Karnak, die NVA Aufklärung gab es und sie war sogar sehr erfolgreich.

Ich kann Dir das Sachbuch von (Dr.?) Bodo Wegmann empfehlen. ISBN 3-89574-580-4

Ist allerdings mit sehr kleiner Schrift gedruckt worden. Ein umfangreiches Werk eines im Westen lebenden Autors.
Ein Buch ohne Hass sondern real geschrieben. Das hebt ihn mal aus der Masse der Westautoren heraus, die ansonsten
über die NVA geschrieben haben.

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