In diesen Jagdgründen ist ja auch seit einigen Monden nichts mehr...
Zitat:
"Schnelles Pferd" ist langsam geworden. Sein linkes Bein schmerzt, er schlurft über den Linoleumboden und lässt sich auf einen mit Schafsfell bedeckten Sessel fallen. Seine grau-weißen Haare sind zerzaust wie die Raubvogel-Federn des Kopfschmucks an der Wand hinter ihm. 69 Sommer haben den einstigen Häuptling gezeichnet. Ein langes Indianerleben, vom jungen Krieger bis in den Ältestenrat seines immer kleiner werdenden Stammes.
Als die DDR noch existiert, ist das völlig anders. Über das gesamte Land verstreut, gründen Indianerfans eigene Stämme. In der Blütezeit existieren in rund 60 Orten Indianergruppen, bis zu 1000 Leute kommen bei zentralen Zeltlagern zusammen.
Joachim Giel ist erst elf Jahre alt, als die Leidenschaft für das Leben der amerikanischen Ureinwohner in ihm geweckt wird. Im Herbst 1951 bekommt er von seinem Vater ein besonderes Geschenk: ein Indianerkostüm, in wochenlanger Handarbeit genäht und bunt bestickt, dazu eine lange Federhaube und ein Tomahawk mit Steinklinge. Stolz wie Chingachgook, der Mohikaner-Häuptling aus seinen Lederstrumpf-Büchern, marschiert Joachim durch die Leipziger Straßen. Zum Jahrmarkt tollen dort Hunderte verkleideter Kinder herum. Bei den Fangspielen und Prügeleien der anderen will Joachim aber nicht mitmachen. Er hat Angst, dass sein edles Indianerkostüm kaputtgehen könnte...]
http://www.spiegel.de/einestages/ddr-in ... 48596.htmlUm einen Raum zu imaginieren, in den bis heute Sehnsucht nach Freiheit projiziert wird, mußte Karl May Radebeul nicht verlassen. Seine Erben konnten es nicht, also holten sie den Wilden Westen in die DDR. 1956 wurde der "Indianistikklub Old Manitou" gegründet, dem zahllose weitere folgten.
Howgh, ich habe gesprochen
pentium