Welche Größen der populären Musik konnte ich erst nach 1989 erleben?

Welche Größen der populären Musik konnte ich erst nach 1989 erleben?

Beitragvon Nostalgiker » 22. November 2015, 12:23

Inspiriert durch zwei, drei OT- Beiträge im Thread über Gott und Glauben dachte ich mir das es interessant wäre mal die Künstler aus dem Bereich 'Beat, Rock, Pop, Schlager' zu benennen von denen man zu DDR Zeiten dachte die kannst Du nie auf einer Bühne bei einem Konzert im Lande erleben.
Wobei Fernsehauftritte im DDR Fernsehen und die Konzerte ab Mitte der 80er in Berlin nicht zählen sollten.

An erster Stelle der unbedingt zu sehenden und leider "versäumten" Gruppen stehen "The Beatles"!
Grün vor Neid war ich 1966 als ich von der BRAVO Blitz Tournee der Beatles hörte und ich nicht hin konnte. Ein Jahr zuvor, es war gerade die Zeit der 850 Jahr Feier von Leipzig, hielt sich sehr hartnäckig das Gerücht das die Beatles anlässlich dieses Ereignisses im Leipziger Zentral-Stadium auftreten würden .....
Statt dessen traten sie 1965 unter anderem im New Yorker She Stadium auf ....
Inzwischen habe ich zumindest 50% der Beatles im Konzert gesehen, Paul erstmalig 2004 und Ringo ein Jahr später.
- Die Auftritte der Beatles in Deutschland, in den USA usw. liegen inzwischen als Ton und Bilddokumente bei mir.

An zweiter Stelle stehen "The Rolling Stones"
Als böse Buben der Beat- und später Rockmusik war zu DDR Zeiten die Chance diese Band live zu erleben gleich Null.
Ab 1990 habe ich jedes Konzert der Band im Rahmen der jeweiligen Deutschlandtourneen besucht. Es waren gute und auch weniger gute Konzerte dabei.
Das Beste, vom Konzert 1990 in Weißensee abgesehen, war das von 2002 im Olympiastadium.

An dritter Stelle kommt "Pink Floyd"
So richtig zählt der erste Besuch eines Konzertes dieser Band nicht unter die selbst gewählte Überschrift da er bereits 1988 stattfand und das in Moskau.
Ansonsten ein Konzert im Rahmen ihrer letzten Konzerttour 1994 auf dem Maifeld beim Olympiastadion

An vierter Stelle "Genesis"
Ebenfalls ein Konzert auf dem Maifeld beim Olympiastadion 1992

An fünfter Stelle "Eric Clapton"
Das erste Konzert mit ihm 1991? in der Waldbühne, als Support Band; Überraschung! Joe Cocker!!!

An fünfter Stelle "Neil Young" mit und ohne Crazy Horses
Erstes Konzert mit ihm ebenfalls 1991 in der Waldbühne und den folgenden Jahren entweder in der Waldbühne oder dem ICC oder der Mehrzweckhalle am Ostbahnhof
Wenn ich mich für in beeindruckendes Konzert mit Neil Young entscheiden müßte, käme das der Tour von 1995 in Frage wo er gemeinsam mit Pearl Jam auftrat und den Jungspunden so richtig zeigte was man alles mit einer Gitarre anstellen kann.
Ein Höhepunkt der Konzertbesuche war sein Konzert von 1999 in der Waldbühne mit Crazy Horses; das stellte er noch mehr schlimme Sachen mit seiner Gitarre an .....
Beim Konzert in der Mehrzweckhalle kam die schmerzlich vermisste Lautstärke welche ein Rockkonzert nun mal benötigt dazu.

"Dire Straits" 1992 in der Waldbühne, ein Wahnsinnskonzert

Ebenfalls einige unvergessliche Konzerte im 'alten' Tempodrom in Berlin mit musikalischen Helden meiner Jugend
1994 spielte dort Colosseum im Rahmen ihrer Reunion Tour.
1996 spielte Lou Reed ein sehr lautes, sehr langes und sehr gutes Konzert
1998 spielte J.J. Cale ein Konzert auf einer seiner sehr raren Europatourneen

Wen und was ich nicht gesehen habe da von diesen Bands faktisch nur noch der Name existiert und kaum noch ein Gründungsmitglied in der Besetzung zu finden ist, sind Deep Purple, Chicago, Blood, Sweat & Tears um die für mich wichtigsten zu nennen.
Zu Bedauern, wenn überhaupt, ist der Fakt das ich nicht zu bewegen war eines der letzten Konzerte der Band Yes in ihrer Urbesetzung zu besuchen.

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Welche Größen der populären Musik konnte ich erst nach 1989 erleben?

Beitragvon SkinnyTrucky » 22. November 2015, 13:47

Getane Demone im Zwischenfall in Bochum
The Cure in der Arena Oberhausen, Grugahalle Essen und auf'm Pinkpop Festival in Landgraaf
Shock Therapy als Concertmanagment Mitglied im Image in Lüdenscheid
Extrabreit in Iserlohn
Skinny Puppy in der Zeche in Bochum
Alien Sex Fiend im Tor 3 in Düsseldorf
Licht Und Blindheid im Schillerbad in Lüdenscheid
Die Toten Hosen zum 1000sten Konzert der Band im Düsseldorfer Rheinstadion
Softcell im AB in Brüssel
Marilyn Manson in der Heineken Music Hall in Amsterdam
Einstürzen Neubauten im Paradiso in Amsterdam und im Schauspielhaus in Bochum

Und etliche kleine Bands, bei manchen als Mitglied des Veranstaltungsmanagments von Diva Performance aus Essen

Leider hab ich durch meinen heutigen Job etliche Konzerte nicht besucht wo ich gerne hingegangen wäre....


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Welche Größen der populären Musik konnte ich erst nach 1989 erleben?

Beitragvon Werner Thal » 12. Dezember 2015, 15:12

Ein Zeitungsartikel aus dem HAMBURGER ABENDBLATT: v. Sa, 12.12.2015:

- Teil 1 -

"Danke, Frankie Boy

Sänger, Entertainer, Schauspieler: Am 12. Dezember wäre Frank Sinatra
100 Jahre alt geworden. Bis heute faszinieren sein Leben und Werk.
Von Holger True

Als Frank Sinatra 1946 seinen Vertrag beim Hollywood-Studio M-G-M
unterzeichnet hatte, schrieb er erst einmal eine Liste und hängte sie
in seine Garderobentür. Eine Liste mit den Namen all jener Schauspiele-
rinnen, die er ins Bett kriegen wollte. In den folgenden Monaten machte
er sich daran, diese nicht eben kurze Liste akribisch abzuarbeiten. Das
jedenfalls behauptet Kitty Kelly in ihrer sehr unterhaltsamen Sinatra-
Biografie "His Way", deren Veröffentlichung "The Voice" mit aller Macht
verhindern wollte.
Ob all das stimmt, was Kelley in ihrem Bestseller schreibt, mag bezweifelt
werden. Dass Frank Sinatra ein außergewöhnliches Leben führte, ist
unbestritten.
Am 12. Dezember wäre der Mann, der uns ewige Klassiker wie
"Fly Me To The Moon", Something Stupid" (zusammen mit seiner Tochter
Nancy Sinatra-W.T.) oder "Strangers In The Night"geschenkt hat, 100 Jahre
alt geworden.Gewürdigt wird er aus diesem Anlass mit zahlreichen
Büchern, CDs, DVDs, Konzerten, Shows und Fernsehspecials, die die
Erinnerung an einen Sänger und Entertainer wachhalten, der nicht nur auf,
sondern auch abseits der Bühne Geschichte geschrieben hat.
Sich ihm zu nähern, ist auf vielerlei Weise möglich, etwa durch so schlichtes
wie beeindruckendes Zahlenwerk:
Ungefähr 1.300 Songs hat Sinatra im Laufe seiner Karriere aufgenommen,
weitere 600 Titel sang er live - ein riesiges Repertoire, das sich auf den
unzähligen Singles und Alben findet, die er Zeit seines Lebens veröffentlichte.
(veröffentlichen ließ)
Allein zwischen Januar 1961 und August 1963 erschienen 14 LPs.
"Come Dance With Me!", 1959 herausgebracht, hielt sich 140 Wochen in den
US-Charts. Insgesamt gingen bis heute mehr als 150 Millionen Sinatra-Alben
weltweit über die Ladentische. Ein Ende des Booms ist dank Klassikern wie
"My Way" oder "New York, New York" nicht in Sicht. Und noch eine Zahl:
Wer Sinatra zum Ende seiner Karriere live sehen wollte, musste tief in die
Tasche greifen: 350 Mark kostete eine gute Karte für das Konzert 1993
im Hamburger Derbypark, angeblich wurden damals Schwarzmarktpreise
im hohen vierstelligen Bereich bezahlt.
Doch all die Zahlen und Rekorde erzählen maximal die halbe Geschichte.
Die Faszination, die von Frank Sinatra ausgeht, gründet zu einem guten Teil
auf seinem Leben, das so reich an Höhe- und Tiefpunkten war, das den
ausschweifenden Hedonismus (in der Antike begründete philosophische Lehre,
nach welcher das höchste ethische Prinzip das Streben nach Sinnenlust und
Genuss ist-W.T.) kannte und die tiefe Depression, bei dem das Glücksspiel
und das organisierte Verbrechen eine Rolle spielten, bei dem Sex, Gewalt und
Politik Teil des uramerikanischen Traums vom Sich-Hochkämpfen waren.
Und in dem ein eher unscheinbarer Schlacks mit zu großen Ohren unter
Mädchen und jungen Frauen zu Beginn seiner Karriere eine Hysterie auslöste,
wie Jahrzehnte später die Beatles, die Bay City Rollers und die Backstreet
Boys - Sanitäter-Dauereinsatz inklusive.

Sinatras Leben kannte ausschweifenden Hedonismus, tiefe Depression,
Glücksspiel und organisiertes Verbrechen.

Was die heutigen, von Marketing-Strategen durchgestylten und beratenden
Stars sich niemals mehr erlauben würden, Frank Sinatra nahm es sich heraus,
er war euphorisch und wütend, untreu (seinen Frauen) und treu (seinen Freunden),
kümmerte sich nicht (oder meist zu spät) um die öffentliche Meinung und
lebte sein Leben - mit dem Whiskyglas in der einen und der Zigarette in der
anderen Hand. (das wurde auch Dean Martin zu seinen Lebzeiten nachgesagt-W.T.)
Er hat Reporter verprügelt und mit Mafiabossen gefeiert, sich schon in den 40er-
Jahren für die Gleichberechtigung der Schwarzen eingesetzt und später Martin
Luther King unterstützt, eine eigenen Plattenfirma gegründet (REPRISE-Records),
um seine Alben ohne Kompromisse veröffentlichen zu können und Loyalität in
seinem Leben an die erste Stelle gesetzt. "Frank war mein Freund, als es nicht in
Mode war, der Freund eines Schwarzen zu sein", erinnerte sich einst Sammy Davis Jr.
(1925-1990). "Als er eines Tages den Arm um mich legte und sagte ´Sam, du hast
einen Freund fürs Leben´wusste ich, er meint es auch so."
Sinatra war nachtragend, so sehr, dass er bisweilen nie wieder mit jemanden sprach,
der ihn einmal enttäuscht hatte, aber er war auch - und wohl vor allem - ein
anonymer Gönner, der seine Freunde nie vergaß."
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
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Re: Welche Größen der populären Musik konnte ich erst nach 1989 erleben?

Beitragvon Werner Thal » 12. Dezember 2015, 15:26

- Teil 2 -

"Als er 1983 wegen seines jahrzehntelangen Einsatzes für Wohltätigkeitsorganisa-
tonen geehrt wurde, sagte Richard Burton in der Laudatio:
"Frackgehört zu den Großzügigsten unter den Gebenden dieser Welt."
Und er erinnerte an all jene, die "unerwartete Umschläge als Antwort auf all ihre
Gebete öffneten, all jene, die spätabends einen dieser Anrufe erhielten, der
ihre Probleme löste, jene glücklosen Darsteller, die plötzlich die heiß ersehnte
Rolle bekamen und nie erfuhren, wem sie dafür danken sollten". Keine Frage,
Sinatra war ein Kümmerer - vielleicht auch deshalb, weil sich mal jemand im
entscheidenden Moment um ihn gekümmert hatte." (...)

Nun hat mich Frank Sinatra mit seinen Songs niemals vom Hocker gehauen,
jedoch die Songs seiner Tochter Nancy Sinatra, allen voran
"These Boots Are Made For Walkin´" waren so Mitte der 1960er Jahre recht
hörenswert.
Allerdings nahm sie damals Lee Hazlewood unter seine musikalischen und
produktionstechnischen Fittiche. Lee Hazlewood´s musikalischer
Ausdrucksstil ließ grüßen!

Übrigens konnte ich nach 1989 eine Reihe etlicher Größen der Populär-Musik
live erleben. Mit einer Ausnahme: 1985 habe ich den Rhythm & Blues-
Pianisten und -Sänger Little Willie Littlefield live erleben dürfen, denn
er kam 1x zu einem Abstecher für einen Abend aus Hamburg.
Gelebt hatte er jedoch in Holland.

W. T.
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Re: Welche Größen der populären Musik konnte ich erst nach 1989 erleben?

Beitragvon SkinnyTrucky » 12. Dezember 2015, 16:24

Eines der geilsten Koncerte, wo ich jemals war, war Linton Kwesi Johnson in Münster....Reggae gehört bei mir immer wieder mal zu einem besonderen Hörerlebnis und das war LKJ allemal....die Stimmung im Saal war fantastisch, die Luft roch angenehm und es erübrigte sich dadurch wahrscheinlich das selber Kiffen....naja, das trug auch ganz sicher zum Gesamtpaket bei.... [flash]

Wiki hat geschrieben:Anders als die Mehrzahl der Reggae-Musiker ist „LKJ“, wie er nach seinen Initialen auch genannt wird, nicht religiös; die im Reggae verbreitete Rastafari-Religion kritisierte er als wirklichkeitsfern und reaktionär. In seinen Texten formuliert Johnson eine explizit linksradikale Kritik an der kapitalistischen Gesellschaft Englands. Im Zentrum stehen dabei seine Erfahrungen mit Rassismus, Arbeitslosigkeit und Gewalt.



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