Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Re: Sodanns Bücher Ein ganzes Land in einer Lagerhalle

Beitragvon Nostalgiker » 12. Oktober 2015, 16:51

Vielleicht hämmerst du es dir mal in deinen Kopf HPA, die sogenannte Sperrliteratur von der in deinem Link gefaselt wird unterlag keinerlei "Geheimhaltungsstufen", war also weder mit einem GVS oder VVS Stempel versehen.

Diese Literatur unterlag der Beschränkung das sie nur für wissenschaftliche Zwecke auszuleihen ist und dafür mußte ein Nachweis erbracht werden. Ist das so schwer zu verstehen? Für dich offenbar.

Stell dir des weiteren vor HPA, ich habe es auch gelesen das Einer der Schreiber dort von seiner Sektionsbibliothek schrieb wenn ich mich jetzt nicht irre. Sind also schon Zwei.

Zu deiner Frage wo man denn "Westliteratur" kaufen konnte in der der DDR; du hättest vielleicht mal deine Schritte in einen Laden des Volksbuchhandels lenken sollen. Es gab auch kirchliche Buchhandlungen und die führten nicht nur die Bibel .....
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13700
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Sodanns Bücher Ein ganzes Land in einer Lagerhalle

Beitragvon Nostalgiker » 12. Oktober 2015, 16:53

pentium hat geschrieben:Wenn man diese Westliteratur so einfach kaufen konnte, warum wurde dann auf der Leipziger-Buchmesse so viel geklaut, an den Ständen der West-Verlage? Was waren das dann für Bücher in den Giftschränken, von 1946 bis 1989 gerieten rund 10.000 Bände in den „Giftschrank“ der Staatsbibliothek, was 0,2 Prozent des Buchbestandes entsprach?

mfg
pentium


Dazu gehörten unter anderem auch Periodika ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13700
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Sodanns Bücher Ein ganzes Land in einer Lagerhalle

Beitragvon augenzeuge » 12. Oktober 2015, 17:00

Beethoven hat geschrieben:SpLit (Sperrliteratur) auf die sich HPA so sehr beruft konnte ich einsehen, lesen und kopieren, wenn ich diese für meine Diplomarbeit nutzen wollte.


Wie hast du das gemacht? Sicher hattet ihr einen Kopierer zu Hause.... [shocked]

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84717
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Sodanns Bücher Ein ganzes Land in einer Lagerhalle

Beitragvon pentium » 12. Oktober 2015, 17:03

Thoth hat geschrieben:
Zu deiner Frage wo man denn "Westliteratur" kaufen konnte in der der DDR; du hättest vielleicht mal deine Schritte in einen Laden des Volksbuchhandels lenken sollen. Es gab auch kirchliche Buchhandlungen und die führten nicht nur die Bibel .....


Zwischenfrage: Und dort gibt oder besser gab es dann Bücher von Westverlagen ohne DDR-Lizens? Etwa "Doktor Schiwago" oder "Der Arzt von Stalingrad“ oder das Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht?

mfg
pentium
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45489
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Sodanns Bücher Ein ganzes Land in einer Lagerhalle

Beitragvon HPA » 12. Oktober 2015, 17:03


Vielleicht hämmerst du es dir mal in deinen Kopf HPA, die sogenannte Sperrliteratur von der in deinem Link gefaselt wird unterlag keinerlei "Geheimhaltungsstufen", war also weder mit einem GVS oder VVS Stempel versehen.

Diese Literatur unterlag der Beschränkung das sie nur für wissenschaftliche Zwecke auszuleihen ist und dafür mußte ein Nachweis erbracht werden. Ist das so schwer zu verstehen


wo habe ich behauptet , dass Sperrliteratur irgendeiner Geheimhaltung unterlag?

Ich habe behauptet und behaupte immer noch , dass Sperrliteratur nur einem sehr ausgewählten Personenkreis zugänglich war!
Und dazu gehörte vor allem ein " gefestigter Klassenstandpunkt" . Nicht, dass man der " westlichen Propaganda" erliegt. [flash]
HPA
 

Re: Sodanns Bücher Ein ganzes Land in einer Lagerhalle

Beitragvon Nostalgiker » 12. Oktober 2015, 17:06

HPA hat geschrieben:[
Und dazu gehörte vor allem ein " gefestigter Klassenstandpunkt" . Nicht, dass man der " westlichen Propaganda" erliegt. [flash]


Dieser Satz ist einfach Quatsch
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13700
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Sodanns Bücher Ein ganzes Land in einer Lagerhalle

Beitragvon HPA » 12. Oktober 2015, 17:11

pentium hat geschrieben:Wenn man diese Westliteratur so einfach kaufen konnte, warum wurde dann auf der Leipziger-Buchmesse so viel geklaut, an den Ständen der West-Verlage? Was waren das dann für Bücher in den Giftschränken, von 1946 bis 1989 gerieten rund 10.000 Bände in den „Giftschrank“ der Staatsbibliothek, was 0,2 Prozent des Buchbestandes entsprach?

mfg
pentium



10000 Titel? In 43 Jahren?

wow! Die katholische Kirche hat von Mitte des 16. bis Mitte des 20. Jahrhunderts ca 6000 Titel auf den Index gesetzt.
HPA
 

Re: Sodanns Bücher Ein ganzes Land in einer Lagerhalle

Beitragvon pentium » 12. Oktober 2015, 17:14

HPA hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:Wenn man diese Westliteratur so einfach kaufen konnte, warum wurde dann auf der Leipziger-Buchmesse so viel geklaut, an den Ständen der West-Verlage? Was waren das dann für Bücher in den Giftschränken, von 1946 bis 1989 gerieten rund 10.000 Bände in den „Giftschrank“ der Staatsbibliothek, was 0,2 Prozent des Buchbestandes entsprach?

mfg
pentium



10000 Titel? In 43 Jahren?

wow! Die katholische Kirche hat von Mitte des 16. bis Mitte des 20. Jahrhunderts ca 6000 Titel auf den Index gesetzt.


Der heimliche Leser in der DDR
/ Tagungsberichte

Wer sich dafür interessiert:
http://www.hsozkult.de/conferencereport ... ichte-1747

pentium
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45489
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Sodanns Bücher Ein ganzes Land in einer Lagerhalle

Beitragvon Sirius » 12. Oktober 2015, 17:19

Ein ehemaliges Mitglied dieses Forum schrieb über den Umgang mit dieser sog. Sperrliteratur - in diesem Fall ging es um George Orwell´s "Farm der Tiere" - folgendes:

Nostalgiker hat geschrieben:....
irgendwo hatte ich über dieses Buch geschrieben. Ich besaß zwei Exemplare, eines tauschte ich gegen ein anderes, ebenso schwer erhältliches Buch. Glaube mal es war "Der erste Kreis der Hölle", weiß ich aber nicht mehr.
Das war im Jahr 1979.

"Verboten" ist so ein häßliches Wort. Es wurde, wie so einige Bücher, nicht verlegt.
Inwieweit nur der bloße Besitz ein strafrelevanter Fall war entzieht sich mir. Auf alle Fälle war der Besitz solcher Literatur und/oder Weitergabe keine Sache die man selbst an die große Glocke hing.
Sollte man wegen anderer Dinge erwischt worden sein und es wurde festgestellt das dieses Buch in meinem Besitz war, oder bestimmte Musik; dann war das natürlich ein untrügliches Indiz für die "feindlich negative Einstellung" und wurde entsprechend ausgeschlachtet.
Das jemand nur dafür das er dieses Buch, oder ein Anderes, hatte eventuell verurteilt wurde ist mir nicht bekannt.
Das jemand der dieses Buch hatte für einen anderen Sachverhalt verurteilt wurde, das ist mir hingegen bekannt.

Gruß
Nostalgiker

http://neues-forum.info/forum/viewtopic.php?f=4&t=6921&start=80#p42784


Nun bleibt der letzte Satz des Zitats noch erklärungsbedürftig. Wurde derjenige unter einem Vorwand verurteilt, weil er dieses Buch besaß? Vielleicht hat jemand hier im Forum noch Kontakt zu dem ehemaligen Mitglied "Nostalgiker" um ihn zu fragen... .
Benutzeravatar
Sirius
 
Beiträge: 3915
Registriert: 21. September 2011, 10:01

Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon Volker Zottmann » 12. Oktober 2015, 17:36

Sirius hat geschrieben:Nun bleibt der letzte Satz des Zitats noch erklärungsbedürftig. Wurde derjenige unter einem Vorwand verurteilt, weil er dieses Buch besaß? Vielleicht hat jemand hier im Forum noch Kontakt zu dem ehemaligen Mitglied "Nostalgiker" um ihn zu fragen... .

[flash]

Warum hast Du das nicht unter Lachen erwünscht eingestellt?

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon Wosch » 12. Oktober 2015, 20:34

Mich hätte schon mal interessiert in welcher DDR-Buchhandlung @Nostalgiker, alias @Thoth die 2 Ausgaben von "Der erste Kreis der Hölle" damals erworben hatte, oder ob es da so einen öffentlichen Tauschmarkt gab auf dem man "Solschenizyn" straffrei erwerben konnte?

Wosch. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
Benutzeravatar
Wosch
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4204
Bilder: 0
Registriert: 24. April 2010, 23:13
Wohnort: Kassel, im Januar 1962 aus der DDR geflohen.

Re: Sodanns Bücher Ein ganzes Land in einer Lagerhalle

Beitragvon Beethoven » 13. Oktober 2015, 12:36

HPA hat geschrieben:wo habe ich was von Bravo oder Pornos geschrieben? Du solltest mir keine Dinge unterschieben welche ich nicht geschrieben habe.
Dein einstiger Chef schreibt also Unsinn? [flash]

Im Übrigen hat dort nicht nur. ein 08/15 etwas dazu geschrieben, sehr interessant auch die Ausführungen eines xde100

http://www.nva-forum.de/nva-board/index ... t&p=566645

auch Unsinn?



Mein einstiger Chef ?
Das war GO Streletz. Ich glaube nicht, dass der im Forum schreibt, zumal er gar keinen Computer besitzt.
Wen meinst Du denn dann?

Du kannst es drehen und wenden, ich habe mich bei Zeiten aus diesem Thema zurück gezogen, weil es da nur zwei, drei Männer gab, die wirklich wussten wovon sie schreiben also ähnlich wie hier - spekulieren und raten.

Der von Dir z.B. benannte xde100, kam im letzten Jahr der NVA zu dieser, war ein Finanzoffizier und hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, nicht die blasseste Ahnung von diesem Thema. Ja. er schreibt Unsinn, um Deine Frage zu beantworten.

Ich habe seit 1985 bis 1989 regelmäßig mit SpLit gearbeitet und erlaube mir deshalb ein Urteil .

Und ja, für den Empfang von SpLit war nicht jeder Bürger der DDR zugelassen. Wozu auch? Es bedurfte schon einer Begründung und Bestätigung. In meinem Falle bekam ich die Genehmigung vom damaligen GM Zeh, dem Sektionskommandeur der Sektion "Allgemeine Truppenkommandeure LaSK" an der Militärakademie, in welcher ich seinerzeit studierte.

Zu den Geheimhaltungsgraden schrieb ich bereits.

In diesem Sinne - Einige schätzen die Bücher nach ihrer Dicke; als ob sie geschrieben wären, die Arme, nicht die Köpfe daran zu üben. Baltasar Gracián y Morales
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4291
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon Kumpel » 13. Oktober 2015, 12:58

Wenn ich sowas schon lese : "--------------Und ja, für den Empfang von SpLit war nicht jeder Bürger der DDR zugelassen. Wozu auch? .................."
Wie unsicher muß ein System sein , welches Bücher und Schriften seinen Bürgern vorenthält und ganze Abteilungen in Bibliotheken nur ausgesuchten Menschen zugänglich macht.
Erinnert micht spontan an "Der Name der Rose" in dem die geheimen Schriften im Burgturm verwahrt wurden um den Mönchen die Macht über die dummen Bauern zu sichern.
Zuletzt geändert von Kumpel am 13. Oktober 2015, 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
Kumpel
 

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon HPA » 13. Oktober 2015, 12:59


Der von Dir z.B. benannte xde100, kam im letzten Jahr der NVA zu dieser, war ein Finanzoffizier und hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, nicht die blasseste Ahnung von diesem Thema. Ja. er schreibt Unsinn, um Deine Frage zu beantworten.



Vieleicht solltest Du das von xde 100 geschriebene noch einmal verinnerlichen . Immerhin schreibt er da von seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften an einer zivilen Einrichtung.
Und warum sollte er sich das aus den Fingern saugen?
Und wie gesagt, wir reden hier um Zugang zu westlicher Literatur., welche sehr wohl für den normalen DDR Bürger legal fast ein Ding der Unmöglichkeit war.
Zuletzt geändert von HPA am 13. Oktober 2015, 13:37, insgesamt 1-mal geändert.
HPA
 

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon Nostalgiker » 13. Oktober 2015, 13:07

Zäumen wir das Pferd mal von der anderen Seite auf HPA; was verstehst du speziell unter "westlicher Literatur"?

@wosch, wenn du dich ein ganz klein wenig in den Gepflogenheiten des Verlagswesen auskennen würdest (Wiki-Wissen reicht als Grundlage) dann hättest du nicht solche sinnfreie und völlig überflüssige, nur auf Krawall und Provokation getrimmte Frage abgelassen .....
Mehr von mir nicht zum Thema, du verstehst es sowieso nicht. Warum auch immer.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13700
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon Kumpel » 13. Oktober 2015, 13:12

....ab 1988 gehörte sogar der Sputnik zu den verbotenen Schriften . Ach halt , der wurde ja gar nicht verboten , er wurde nur nicht mehr in der DDR vertrieben.
Man hätte ihn sich bestimmt aus der SU schicken lassen können.
Kumpel
 

Re: Sodanns Bücher Ein ganzes Land in einer Lagerhalle

Beitragvon SkinnyTrucky » 13. Oktober 2015, 13:47

Beethoven hat geschrieben:für den Empfang von SpLit war nicht jeder Bürger der DDR zugelassen. Wozu auch? Es bedurfte schon einer Begründung und Bestätigung.


Warum eigentlich nicht Beethoven....und warum die Bestätigung....????


groetjes

Mara
Zuletzt geändert von SkinnyTrucky am 13. Oktober 2015, 13:48, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon Beethoven » 13. Oktober 2015, 13:48

HPA hat geschrieben:Vieleicht solltest Du das von xde 100 geschriebene noch einmal verinnerlichen . Immerhin schreibt er da von seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften an einer zivilen Einrichtung.
Und warum sollte er sich das aus den Fingern saugen?
Und wie gesagt, wir reden hier um Zugang zu westlicher Literatur., welche sehr wohl für den normalen DDR Bürger legal fast ein Ding der Unmöglchkeit war.


Nun, erstmal hast Du es verabsäumt, zu klären, welchen meiner ehemaligen Vorgesetzten Du wohl meinst. [hallo] Seis drum.

Ich möchte dem Kameraden xde100 nicht zu nahe treten. Wir schrieben seiner Zeit über SpLit und nicht über allgemeine Bücher aus dem westlichen Ausland. Das wird Dir aufgefallen sein, denke ich und nur darauf bezog ich mich in meiner Antwort.

Was die Literatur aus dem Westen angeht, so bilde ich mir ein, so manches gelesen zu haben. Meist wohl Belletristik. Mir persönlich hat nicht gefehlt, dass ich Bücher vom Herrn Solschenitzin (der ja nun aus dem Osten kam) nicht lesen konnte. Es hat an Büchern in der DDR sicher nicht gefehlt und das Niveau der Bücher war wohl auch recht hoch. Es gab sogar Sexliteratur (fast schon Porno) in der DDR, die man trotz der Schwülstigkeit durchaus lesen konnte, wenn man auf so etwas stand. Wobei, wer steht nicht auf Sex?

In diesem Sinne - Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein. Kurt Tucholsky
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4291
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon augenzeuge » 13. Oktober 2015, 16:02

Beethoven hat geschrieben: Mir persönlich hat nicht gefehlt, dass ich Bücher vom Herrn Solschenitzin (der ja nun aus dem Osten kam) nicht lesen konnte. Es hat an Büchern in der DDR sicher nicht gefehlt


Wenn er dir nicht gefehlt hat, ok. Aber du machst den Fehler deiner früheren Chefs erneut, wenn du dir anmaßt zu sagen, was gefehlt hat und was nicht.
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84717
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon Nostalgiker » 13. Oktober 2015, 16:41

Ohne eine weitere Wertung vorzunehmen sage ich einfach mal das Herr Solschenizyn und seine Werke überschätzt werden.

Er hatte den Dissidenten-Bonus und den weiteren, wichtigen Bonus; er lebte, schrieb und litt direkt im reich des Bösen.
Nach seiner Übersiedlung in den Westen begann sein Stern zu sinken, seine Bücher lagen wie Blei in den Regalen bzw. ein großes Romanprojekt wurde nach 4 Bänden abgebrochen. Es wurden übrigens nur 3 davon ins Deutsche übersetzt.

Wer hat denn von den Usern die hier so vehement für die "Freiheit der Literatur" streiten überhaupt ein Buch von Solschenizyn gelesen?
Außer der Erzählung; Ein Tag aus dem Leben ....., zeichnen sich seine Bücher durch quälende Langeweile, ausufernde Zwiegespräche oder stille Monologe über pseudophilosophische Thematiken aus, welche mit Kritik an den herrschenden politischen Verhältnissen gespickt sind.

Über das Gulag System gibt es inzwischen bessere und vor allen lesbarere Bücher.

Ohne die Behandlung von ihm in seinem Heimatland, der Nichtveröffentlichung seiner Schriften und Romane hätte sich kein Mensch außerhalb der SU für diese Art von Romanen interessiert.

Ähnliches passiert doch Heute auch, kein Interesse an bestimmten Büchern von bestimmten Schriftstellern aus Russland und anderer ehemaliger Sowjetrepubliken. Entweder werden sie nicht ins Deutsche übersetzt und bleiben damit einem großen Teil potenzieller Leser vorenthalten oder sie werden übersetzt aber de facto unter Ausschluss der Öffentlichkeit publiziert. Da muß man als Leser schon wissen welche Buchhandlung eventuell solche Bücher führt.
Das Geld; der zu erwartende Verlust oder eventuelle Gewinn ist heute auf dem Büchermarkt ein sehr großer Zensor und eine Verbotsmaschinerie welche um einiges Effektiver ist als das hier in der DDR beklagte ....

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13700
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon Kumpel » 13. Oktober 2015, 16:51

"Das Geld; der zu erwartende Verlust oder eventuelle Gewinn ist heute auf dem Büchermarkt ein sehr großer Zensor und eine Verbotsmaschinerie welche um einiges Effektiver ist als das hier in der DDR beklagte ...."




......in der DDR kam noch die Papierknappheit als Zensor hinzu und um den Einfluss ausländischer Druck und Presseerzeugnisse einzuschränken kassierte der DDR Zoll bei den Reisenden alles ein dessen er habhaft werden konnte.
Kumpel
 

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon karnak » 13. Oktober 2015, 17:02

Thoth hat geschrieben:Das Geld; der zu erwartende Verlust oder eventuelle Gewinn ist heute auf dem Büchermarkt ein sehr großer Zensor und eine Verbotsmaschinerie welche um einiges Effektiver ist als das hier in der DDR beklagte ....


Da hast Du recht und das ist nicht sonderlich positiv,aber so ist das nun mal in einer Marktwirtschaft. Nun ist das aber nicht der Punkt um den es hier geht. Es geht darum,dass in der damaligen Zeit ein Staat, irgendwelche Staatsorgane,ein nur schwer zu identifizierbarer Zensor meinte entscheiden zu dürfen und zu müssen wer was lesen darf und was nicht,er meinte entscheiden zu können was Müll ist und was nicht. Das war nicht nur nicht sonderlich positiv,dass war übel,dass ist der Punkt und dass ist nicht zu bestreiten.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25002
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon augenzeuge » 13. Oktober 2015, 17:06

karnak hat geschrieben: Es geht darum,dass in der damaligen Zeit ein Staat, irgendwelche Staatsorgane,ein nur schwer zu identifizierbarer Zensor meinte entscheiden zu dürfen und zu müssen wer was lesen darf und was nicht,er meinte entscheiden zu können was Müll ist und was nicht. Das war nicht nur nicht sonderlich positiv,dass war übel,dass ist der Punkt und dass ist nicht zu bestreiten.


Ich hätte es nicht besser sagen können..... [super]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84717
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Oktober 2015, 17:37

Diese Aussage unterscheidet @karnak von @Thoth.
Kristian, der mit dem K am Anfang versucht eben nicht die Damalige schöner erscheinen zu lassen als sie war, lenkt auch nicht ständig ab.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon Nostalgiker » 13. Oktober 2015, 17:58

Volker Zottmann hat geschrieben:Diese Aussage unterscheidet @karnak von @Thoth.
Kristian, der mit dem K am Anfang versucht eben nicht die Damalige schöner erscheinen zu lassen als sie war, lenkt auch nicht ständig ab.

Gruß Volker


Liegt es eventuell daran das meine Posts in dir das Gefühl erwecken du seiest immer noch ein Stier nur weil du meinst ich wedle mit einer roten Fahne vor deiner Nase herum die dem mit dem "K" abhanden gekommen ist?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13700
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon augenzeuge » 13. Oktober 2015, 18:14

Thoth hat geschrieben:Liegt es eventuell daran das meine Posts in dir das Gefühl erwecken du seiest immer noch ein Stier


Gott Thoth, denkst du jetzt an Apis, Buchis oder Mnevis? [grins]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84717
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon Wosch » 13. Oktober 2015, 18:52

Thoth hat geschrieben:Zäumen wir das Pferd mal von der anderen Seite auf HPA; was verstehst du speziell unter "westlicher Literatur"?

@wosch, wenn du dich ein ganz klein wenig in den Gepflogenheiten des Verlagswesen auskennen würdest (Wiki-Wissen reicht als Grundlage) dann hättest du nicht solche sinnfreie und völlig überflüssige, nur auf Krawall und Provokation getrimmte Frage abgelassen .....
Mehr von mir nicht zum Thema, du verstehst es sowieso nicht. Warum auch immer.




Deiner an mich gerichtete "Antwort" kann ich leider nur entnehmen daß Du überhaupt nicht gewillt bist, mir eine ordentlich verständliche Antwort zukommen zu lassen.
Gerade weil ich angeblich so Vieles von Dir "sowieso" nicht verstehe frage ich nach, warum schreibst Du nicht einfach wie Du damals an die Bücher rangekommen bist?

Wosch. [ich auch]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
Benutzeravatar
Wosch
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4204
Bilder: 0
Registriert: 24. April 2010, 23:13
Wohnort: Kassel, im Januar 1962 aus der DDR geflohen.

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon steffen52-1 » 13. Oktober 2015, 18:59

Wosch hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Zäumen wir das Pferd mal von der anderen Seite auf HPA; was verstehst du speziell unter "westlicher Literatur"?

@wosch, wenn du dich ein ganz klein wenig in den Gepflogenheiten des Verlagswesen auskennen würdest (Wiki-Wissen reicht als Grundlage) dann hättest du nicht solche sinnfreie und völlig überflüssige, nur auf Krawall und Provokation getrimmte Frage abgelassen .....
Mehr von mir nicht zum Thema, du verstehst es sowieso nicht. Warum auch immer.




Deiner an mich gerichtete "Antwort" kann ich leider nur entnehmen daß Du überhaupt nicht gewillt bist, mir eine ordentlich verständliche Antwort zukommen zu lassen.
Gerade weil ich angeblich so Vieles von Dir "sowieso" nicht verstehe frage ich nach, warum schreibst Du nicht einfach wie Du damals an die Bücher rangekommen bist?

Wosch. [ich auch]

Wosch, hatte auch nachgefragt, null Antwort! So ist er, etwas im Raum stellen und auf direkte Fragen abtauchen! Hauptsache Stimmung machen!!! [laugh]
Grüsse steffen52-1
steffen52-1
 

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon Nostalgiker » 13. Oktober 2015, 19:17

augenzeuge hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben:Liegt es eventuell daran das meine Posts in dir das Gefühl erwecken du seiest immer noch ein Stier


Gott Thoth, denkst du jetzt an Apis, Buchis oder Mnevis? [grins]
AZ


Meinst du etwa ich vermute ihn im Serapeum von Sakkara ?
Also als ich dort war bin ich ihm nicht begegnet .......

Aber ich meinte es etwas mehr in Richtung "Manneskraft" und so .....
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13700
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Von verbotenen Büchern, Giftschränken und heimlichen Lesern

Beitragvon Volker Zottmann » 13. Oktober 2015, 21:04

[flash] Ich bin am 27. April geboren. Pass bloß auf, dass Dich mal keiner unvermutet auf die Hörner nimmt! [angst] ? [grins]
Wenn Du mit der roten Fahne wedelst, wirkst Du höchstens auf mich wie eine lächerliche Figur.

Volker

...Und gleich kommt Rangiermeister Pentium und ordnet die Gleise....
Volker Zottmann
 

VorherigeNächste

Zurück zu Freizeit, Hobbys u.s.w.

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste

cron