" Angeln " - Ein Hobby in beiden Deutschen Staaten

" Angeln " - Ein Hobby in beiden Deutschen Staaten

Beitragvon Interessierter » 4. Januar 2013, 14:19

Wie ich einem anderen Thread entnehmen konnte gibt es unter den Usern dieses Forums, anscheinend einige die dem Hobby des Angelns fröhnen oder fröhnten.
Da dieses auch für mich nicht nur ein Hobby, sondern auch meistens pure Erholung war, eröffne ich einmal diesen Thread, um uns Gelegenheit zu geben, einmal über unsere Erlebnisse und Erfahrungen mit möglichst wenig Anglerlatein zu berichten.
Ich selbst kam zum Angeln durch einen Freund, der mich mal mitnahm, obwohl ich gesagt hatte, daß es mir wohl zu langweilig sei.Also fuhr er früh morgens beim Hellwerden mit mir an ein ruhendes Gewässer, wo wir uns an einer einsamen abgelegenen und schwer zugänglichen Stelle platzierten. Die Frauen hatten uns reichlich mit Kartoffelsalat, Schnitzel und Kaffee und Kuchen versorgt.
In der Kühlbox befanden sich ausser diverser Köder, wie Maden, Rot- und Tauwürmer, auch noch einige alkoholfreie Getränke. Bequeme Stühle und einen großen imprägnierten Angelschirm hatten wir auch dabei.
Nachdem alle Ruten mit verschiedenen Ködern ausgeworfen und in den Rutenhaltern plaziert waren, konnten wir plötzlich einen Eisvogel beobachten, der sich nur wenige Meter von uns entfernt, am anderen Ufer niedergelassen hatte. Ich hätte nie geglaubt was für vielfältige Laute die Natur, in dieser frühmorgendlichen Stille zu bieten hat. Man konnte so richtig die Seele baumeln lassen und nebenbei bemerken, wie eine kleine Spitzmaus nur einen Meter von mir entfernt klammheimlich ein Maiskorn nach dem anderen, die aus der Dose mit Maiskörnern herausgefallen waren, stiebitzte.

Da mir die Sonne konstant ins Gesicht schien, fielen mir gelegentlich auch schon einmal die Augen zu, bis plötzlich mein Freund aufsprang, da seine Pose verschwunden war und ein Fisch reichlich " Schnur nahm ". Er mußte ihn einige Minuten gewähren lassen, da es sich anscheinend um einen größeren Karpfen handelte, der seinen " Kartoffelköder " verspeist hatte. So stand ich dann mit dem großen Kescher in der Hand am Ufer, um den Fisch sicher anlanden zu können. Mein Puls war mittlerweile auch schon ziemlich erhöht. Bis wir dann den Karpfen zu Gesicht bekamen und ich nur Angst hatte, daß ich ihn nicht richtig keschern würde. Aber es klappte wider erwarten und wir konnten einen 10pfündigen Karpfen mit nach Hause nehmen.

Ich durfte mich anschließend mit einer Rute und Maden ein wenig mit dem Weissfischangeln beschäftigen.
Auf jeden Fall kamen wir erfolgreich, braungebrannt und gut erholt wieder nach Hause.
Mir hat dieser Tag so gefallen und mich sehr beeindruckt, daß ich mir dann auch eine Angelausrüstung, die immer umfangreicher wurde, zulegte und fortan von diesem schönen Hobby nicht mehr lassen konnte.

Ich habe später dann auch an Hochseeangelfahrten auf Nord- und Ostsee teilgenommen, um festzustellen, daß Angeln an Seen und Flüssen in herrlicher Natur mit all seinen Lebewesen, mir am meisten gegeben hat. Wobei es sicher noch viel zu erzählen gäbe.
Aber ich wollte als Einstieg in diesen Thread zunächst einmal nur schildern, wie ich zum Angeln gekommen bin.
Vielleicht haben ja User dieses Forums Lust auch ihre Erlebnisse einmal zu schildern ?

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Re: " Angeln " - Ein Hobby in beiden Deutschen Staaten

Beitragvon Nov65 » 4. Januar 2013, 15:08

Danke, Wilfried, für diese Threaderöffnung.
Also, ich hatte vor meinem neuen Hobby keinerlei Ahnung vom Angeln. Wo ich aufwuchs, gab es keine Angelgewässer.In Jugend- und Jungmännerjahren lief ich dem Fußball hinterher und anderen Sportarten.
Ich kam zu einer dankenswerten Freundschaft mit zwei Männern, die bereits mehrere Male zum Angeln nach Norwegen gefahren sind.Ich also mit und keine Ahnung. Bereits beim Einkauf von "Hardware" war ich dem Verkäufer total ausgeliefert. Diese Dämlichkeit nutzte dieser weidlich aus.
Im Boot in Norwegen beherrschte ich keinen Knoten, ich kannte keine Fische, und mit dem weidgerechten Töten sah es ebenso aus.Aber ich war nicht ganz erfolglos,auch an meine Angel verirrten sich Fische.
Mir machte das Ganze großen Spaß: Die Fjorde, die hohen Felsen, ständig an frischer Luft, viele Stunden mit Freunden in einem Boot, ein kleiner "Flachmann" in der Tasche.
Zu Hause meldete ich mich sogleich zu einem Vorbereitungskurs für die Anglerprüfung an. Die anderen Teilnehmer waren jüngere Leute und bereits vorbelastet. Ich büffelte und schwitze bei den täglichen Abprüfungen des Lernstoffs. Dann die Anglerprüfung. Ich bestand mit einem Ergebnis, an das ich nie vorher zu glauben wagte. Na ja, büffeln zahlt sich eben aus.
In diesem Jahr fahre ich zum 5. Male nach Norwegen. Meine Frau hat meine Sehnsucht zum Fjord und Meer akzeptiert,nur die Gefriertruhe kriegen wir bis zur nächsten Fangsaison nie leer. Dabei schmeckt Seefisch toll.
Das mal als erster Einstieg.
Grüße von Andreas
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Re: " Angeln " - Ein Hobby in beiden Deutschen Staaten

Beitragvon Interessierter » 6. Januar 2013, 12:28

Andreas, ich kann mir sehr gut vorstellen, wie beeindruckend es sein muß in einem Fjord im Rahmen so einer Kulisse zu angeln.
Allerdings könnte ich dieses wohl so richtig nur geniessen, wenn es auf diesem Boot auch ruhig zuginge.

Nachdem ich mir auch eine gute Angelausrüstung zugelegt hatte, eine Fischereiprüfung war damals noch nicht erforderlich, habe ich es dann auch mit einem Bekannten einige Male mit dem Hochseeangeln auf Nord- und Ostsee versucht.
Wir fuhren dann beispielsweise bis kurz vor Helgoland mit einem ehemaligen Fischkutter raus und versuchten dort unser Glück beispielsweise mit dem Angeln von Dorschen. Als nicht seefeste Landratte kam es dann schon mal vor, daß ich vor dem Angeln, erst einmal mein Frühstück dem Neptun oder den Fischen opfern mußte. Aber nicht nur deswegen konnte ich mich so richtig mit Hochseeangeln anfreunden.
Das Angeln in so grösseren Gruppen, wovon viele Teilnehmer auch schon mehr oder weniger angetrunken waren, sagte mir einfach nicht so zu. Einmal von den teueren Pilkern, die man leider gelegentlich auch noch am Grund verlor, abgesehen. Daher habe ich dann eigentlich recht schnell, das für Hochseeangeln geeignete Geschirr, einem Freund geschenkt. Eine Möglichkeit das Meer und seine Schönheiten dabei zu genießen, war auch ohne hohen Seegang leider nicht möglich.

Ich bin dann später mit einem Freund in seinem Boot noch einmal zum Angeln rausgefahren, was ich wirklich genossen habe.

Wenn Du im Fjord angelst, geschieht das dann in einer kleinen oder grossen Gruppe oder angelst Du dort allein oder mit einem Freund und welche Fischarten hast du dort bisher gefangen ?
Auf welche Art hälst Du denn auf Deiner Rückfahrt die Fische gekühlt?

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Re: " Angeln " - Ein Hobby in beiden Deutschen Staaten

Beitragvon Nov65 » 6. Januar 2013, 13:49

Hi Wilfried,
schade, dass Du Dein Geschirr verschenkt hast. Ja, im Meer zu angeln ist eine Wettersache. Da fährst Du die weite Strecke, z. B. nach Norwegen, und kannst wegen Wind und Wellengang nicht aufs Meer. Pech gehabt. Kisten sind leer.Deswegen wählen wir,3, manchmal 4 Freunde, in Norwegen Gebiete aus, wo man im Meer und im Fjord angeln kann. Stürmt es, verkriechen wir uns in den geschützten Fjord. Ist das Meer ruhig, geht`s hinaus, aber nicht zu weit. Wir haben Achtung vor dem Meer-und den gehörigen Schiss.Wir waren zweimal auf einer Insel vor Bergen. Klasse: Ein Fjordarchipel und das offene Meer. Unser Fang war auch ordentlich. Man kann in N nur 15 kg Fischfilet ausführen plus 1 Trophäenfisch. Das reicht mir aber voll und ganz. Den Tagesfang bereitet man mitnahmefähig, steckt ihn in Gefrierbeutel und ab in, adie großen Gefriertruhen. Bei der Abreise geht das Ganze in mitgeführte Kühlkisten plus Gefrierakkus, abgedichtet mit Klebeband und ab nach Hause.
Wir haben bereits für September Südnorwegen gebucht, und freuen uns schon drauf.
Sei gegrüßt von Andreas
Nov65
 
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Re: " Angeln " - Ein Hobby in beiden Deutschen Staaten

Beitragvon Rüganer » 7. Januar 2013, 07:47

Also Freunde des Angelns, ein ganz heißer Tipp war eigentlich immer der Öresund, ich war vor Jahren 2 mal hinter einander dort in Helsingör, immer ein deutscher Kutter, auf dem man auch übernachtet und zum Angeln rausfährt.
Das Schöne ist daran, man muss nicht weit fahren, 20 Minuten und man kann loslegen und es fängt. Als wir die 2. Tour machten, sagte der Skipper, Hering in Schwärmen von 6 Metern Dicke, dazwischen der Dorsch und vor allem auch unter diesem Schwarm und mit einem Pilker unter dem Heringsvorfach war der Erfolg garantiert. Problematisch wird die Frostkapazität des Kutters, habe ich bei beiden Kuttern erlebt. Problematisch wurde auch, dass man bei den anfallenden Mengen das Filetieren beherrschen muss, denn ansonsten steht man dann noch im Hafen und filetiert, während die anderen schon beim Lütt und Lütt sind. Da müssen Messer schon sehr scharf sein und paar Schnitte genügen.
Allerdings pflichte ich denen bei, die ruhig und entspannt am Schilfrand sitzen und dem Karpfen oder auch nur den Weißfischen nachstellen, das Spiel der Pose beobachten und alles in Ruhe genießen. Angeln pur, während man am Meer schon mitunter in einen Blutrausch verfallen kann. Da sieht man, der Nachbar hat 5 Heringe am Paternoster und spürt den Druck an der Angel und dann geht es ununterbrochen so weiter, solange der Schwarm anwesend ist. Und wenn Schwarm auf Schwarm an der Wittower Fähre oder im Strelasund vorbei kommt, dann hat man innerhalb von paar Stunden rund 200 Heringe und muss dann überlegen: wer macht die sauber? Was mach ich damit? Nachbar hat erst vergangenes Wochenende welche bekommen, ob der noch welche möchte? Die Schüssel ist noch voll mit eingelegtem Hering, in der anderen sind Bratheringe. Also mal schnell 50 Stück in den Räucherofen, aber die restlichen 150? 2 Tage später erzählt wieder einer, Mensch du, an der Fähre, da steht der Hering dick, in einer Stunde 80 Stück. Man winkt dann nur noch gelassen ab und sagt, - kein Bedarf - , aber in den Fingern juckt es...
Wer einmal vom Boot aus Hornfische in Beißwut erlebt hat, der wird immer ein Fan dieser Fische sein. Auswerfen, Ruck an der Angel, wehrhafter Einsatz bis kurz vor das Boot und weg ist er. Macht nichts, erneutes werfen und schon ruckelt der nächste an der Angel. Leider färbt sich das Boot irgendwann grün, wenn die kleinen Schuppen abfallen, aber diesen Fisch mit seinen grünen Gräten gebraten, sauer in Aspik eingelegt oder aber warm aus dem Räucherofen – absolut lecker. Und wie geschrieben, das Fangen mach enormen Spaß.
In diesem Sinne Petri Heil
Der Rüganer
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Re: " Angeln " - Ein Hobby in beiden Deutschen Staaten

Beitragvon Interessierter » 7. Januar 2013, 09:48

Rüganer da hast Du völlig Recht. Der Öresund hat schon seit Jahrzehnten einen legendären Ruf als Angelgebiet. Die Angelfahrten dort wurden damals schon in der Anglerzeitschrift " Fisch und Fang " angeboten. Ob es diese Zeitschrift überhaupt noch gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Wie Du auch richtig erwähnst, sind bei solchen Fahrten Begriffe wie " relaxen" Fremdwörter und ob es noch etwas mit angeln zu tun hat, in einen meterdicken Fischschwarm seine Angel hineinzuhalten, hängt sicher auch vom jeweiligen Betrachter ab.
Die " Geschmäcker " sind halt verschieden.

Nach meinem Start des Angelhobbys, entschied ich mich schnell für das Angeln an Flüssen, Kanälen oder Seen, da ich ausser dem Angeln dort auch ungestört die Natur und seine Tierwelt genießen konnte. Meine Angelplätze befanden sich daher meistens an schwer zugänglichen Stellen, wo man vor Zuschauern sicher war und nicht alle paar Minuten gefragt wurde: " Haben sie schon was gefangen ? " .
Am Angelplatz angekommen hatte ich folglich meistens " lange Arme " vom Tragen, auf dem Rücken den Köcher mit den Ruten und meine Hände waren von den Dornen der Brombeersträuche zerkratzt. Einige Tage vorher hatte ich dann schon regelmäßig kurz vor einem Seerosenbeet zum " Anfüttern " meine gekochten Kartoffeln plaziert.
Dieser Köder wurde dann für mich zum Erfolgsköder für das Karpfenangeln, während andere beispielsweise auf " Frolic- Kringel " schwörten. Wenn dann die drei Friedfischruten ausgelegt waren, konnte das Relaxen und das Warten auf einen Biss beginnen. Um dem Risiko einen Biss nicht zu bemerken zu entgehen, wurde die Knarre soweit aufgedreht, dass der Fisch ohne Widerstand zu spüren, Schnur nehmen konnte, aber ich das Schnarren beim Abziehen der Schnur nicht überhören konnte.

Zwischendurch entfernte ich mich auch mal einige Meter von den Ruten, um die prallen, schwarzen und saftigen Brombeeren zu genießen.
So waren dann auch Tage, an denen kein Fisch beißen wollte, trotzdem wunderschöne und erholsame Erlebnisse an dem für mich speziellen Karpfengewässer.

Rüganer und Andreas, angelt ihr denn eigentlich nur im Urlaub oder auch mal an Wochenenden oder freien Tagen im Umfeld Euerer Wohnorte?

Bild
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Re: " Angeln " - Ein Hobby in beiden Deutschen Staaten

Beitragvon Rüganer » 7. Januar 2013, 10:37

Also, Wilfried, zur Zeit habe ich jegliche Angelei an den Nagel gehängt, weil ich einfach keine Zeit habe.
Früher im Brandeburgischen, da war ich wie Du, Lange Stippruten und an den Rhin gesetzt, rundherum Natur, Ruhe und ab und an mal mit der Spinnrute auf Hecht und Barsch. Hier auf Rügen in den Anfangsjahren mit meinem Jungen dann Freitags mit einem Beiboot Aalschnüre gelegt und einige Ruten raus, bis Mitternacht noch auf dem Bootssteg gesessen, danach in das Boot gelegt, die Glöckchen riefen dann schon und früh um 04.00 die Schnüre reingeholt. War alles sehr romantisch und es reichte fast auch immer, um etwas in den Rauch zu hängen und auch mal was auf den Teller zu bekommen. Mit der Zeit aber konnte man dann kaum aus dem Hafen in das freie Fahrwasser gelangen, ohne beinahe in die Aalreusen der Berufsfischer zu geraten und somit waren Aalschnüre auch bald sinnlos, fraßen eh nur Krabben ab. heute jammern Fischer, wenn sie in der 100m langen Reuse nur 2 Aale haben.
Nun muss man auf dem Bodden schon die Stellen kennen und an den Wochenenden sind diese enorm überfischt. So kann man dann schon den ganzen Tag kurbeln, ohne dass irgend etwas an der Angel rüttelt. Muss ich mir nicht mehr antun, wenn ich dann die Zeiten der Heringssaison betrachte oder die des Hornfisches. Mitte Mai hörte für mich die Angelei auf und erst im November da kommt der Hecht wieder in den Bodden.
Ich persönlich warte auf die Zeit als Rentner, das Schlauchboot ist einsatzklar, die Angeln sind es auch, dann will ich wieder los. Nur, dann kommt wieder die Frage, wohin mit dem Fang? Also ich will Heringe sauer einlegen, Rollmöpse machen, Räuchern, Bismarkhering versuchen, träumen kann man ja noch...
Hornfisch loszuwerden ist schon schwieriger, wer von den jüngeren Hausfrauen kennt noch dessen Zubereitung und wenn die Gräten dann noch grün sind, dann ist es eh schon mal so "eklig". Vielleicht ist der ja auch schon schlecht??? welch ein Quatsch, ein ganz schmackhafter Fisch..
Ja und was die Frage Öresund betrifft, Wilfried, "knüppel" Du mal einen 15 kg Dorsch in der Abdrift im Öresund an den Kutter, d. h. Dorsch will weg von Dir, Kutter treibt auch noch weg vom Dorsch und der Winkel zwischen Fisch und Dir verändert sich ständig zu Deinem Ungunsten, der Dorsch kann einfach unten bleiben und du musst zusehen, wie du ihn trotzt dieser Bedingungen hochbekommst, damit die veränderten Druckverhältnisse ihn schwächer werden lassen. In Norwegen, bei einem kleinen Boot, da kannst du ja zurückfahren oder das Boot treibt dann nicht mehr so stark, weil du ja mit dem Fisch dagegen ziehst. Aber einen Kutter, den kriegst du nicht dazu, dass der Kapitän mal wieder zu deinem Dorsch fährt... dass geht auf die Arme und ist schon Angelei... Zugegeben, auch die Öresund - Heringe sind eine Wucht, schön fett, groß und 3 Stück auf einem Kilo. Da nimmt man gerne mal einen großen Eimer mit nach Haus.
So, als wenn du in Norwegen an einen Schwarm Makrelen gerätst.
Also 2015 nehme ich die Heringssaison dann schon voll mit.... aber vom Schlauchboot aus.
Rüganer
 

Re: " Angeln " - Ein Hobby in beiden Deutschen Staaten

Beitragvon Nov65 » 7. Januar 2013, 14:16

Petri heil, Wilfried und @Rüganer,
also ich wohne ja direkt am Plauer See. Das macht das Angeln natürlich von der Logistik her einfach. Der Erfolg ist eine andere Seite. Ich angele vom Steg aus auf Weißfisch, also vornehmlich Plötze. Vom Boot und beim Waten mit Gummihose stelle ich dem Hecht nach, war beim Waten am Schilfreich bisher am erfolgreichsten. Vor 2 Jahren waren es innerhalb von 3 Wochen 17 Hechte, keine großen, alle zwischen 60-80 cm. Aber da war es auch genug. Hechtfleisch schmeckt uns nicht so gut wie Zander oder Barsch. Bisher gelang mir noch nicht, einen Barsch jenseits der 35 cm zu fangen, aber wie sagt der Russe? Budjet, budjet(Es wird).
@Rüganer, den Öresund wollen meine Freunde und ich uns auch mal vornehmen. Man liest nur Gutes davon.
In Norwegen fahren wir meistens mit gemietetem Boot aufs Wasser. Sollte der Fang aber ausbleiben, steigen wir auch für einen Tag auf einen Kutter(50 €/P). Dann ist großes Fangen angesagt.
Rüganer sprach von Blutrausch. Ich hätte nicht gedacht, dass es so etwas bei mir geben könnte. Doch, ich war wie im Rausch. Der Käpt`n stellt beimFahren plötzlich den Motor aus. Alle Angler(ca. 10) werfen ihre Angel und los geht es. Köhler, also Seelachsschwarm unter uns. Einmal 3, dann 4 und auch mal 5 Stück an der Paternosterangel. Das ist Schwerarbeit. Das dann bei big waves und Schaukelei von Backbord nach Steuerbord. Eng an die niedrige Reeling gepresst bis Du da dem Wasser ziemlich nah. Als ich einmal 4 Stück hochholte, schlug der Kutter nach backbord und ich mit dem Rücken auf die Motorluke, alle Fisch auf mich drauf. Köhler haben so schwarze Haut. Ich sah lustig aus. Bald hatten wir eine große Kiste voller Köhler.Dann schmeist der Käpt`n den Motor wieder an, Du holst die Angel rein, der Schwarm ist abgeangelt oder weg. So geht das mehrere Male, dann ist Rückfahrt.Im Filetierraum am Haus wird der Fisch fertiggemacht und ab in die Gefriertruhe.
Gruß Andreas
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Re: " Angeln " - Ein Hobby in beiden Deutschen Staaten

Beitragvon Interessierter » 8. Januar 2013, 14:48

Mensch Andreas, so dicht am Plauer See, das ist ja ideal. Ja so dicht am Schilf oder an einem Seerosenbeet, das waren auch immer meine bevorzugten Stellen um dort meine Posen zu platzieren oder den Hechtblinker auszuwerfen.
Eine zeitlang fuhren wir immer etliche Kilometer, um an der Eider zu angeln. Auch ein herrliches und fischreiches Gewässer, wo man sich schöne Plätze suchen kann, wo man alleine und völlig ungestört ist. Frau und Grill befanden sich auf der anderen Seite des Deiches. Wobei aber auf den Grill das mitgebrachte Fleisch und kein Fisch kam.

Dort bevorzugte ich meistens das Grundangeln auf Zander und AAl, während ich mich mit einer Rute und Pose mit dem Weißfischangeln beschäftigte, als ich plötzlich für einen Weißfisch untypische und kräftige Fluchtbewegungen registrierte. Zu meinem großen Erstaunen hatte ich ein Forelle am Haken, zu der sich im Laufe des Tages noch einige hinzugesellten. Da dieser Fisch dort nicht typisch war, wurde mir auf Nachfrage geantwortet, daß ca 20 km weiter ein Angelverein diverse Forellen testweise ausgesetzt hatte.

Das Angeln am Nord-Ostsee Kanal haben wir nach 2 Versuchen aufgegeben, da man jedesmal wenn ein grösseres Schiff kam, wegen der großen Sogwirkung, die Angeln einholen mußte.

Aber mit Deiner unmittelbaren Nähe zum Plauer See in Bezug auf die Angelei bist Du ja wirklich zu beneiden, mal ganz abgesehen von der ohnehin herrlichen Seenlandschaft in MV.

Bild
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Re: " Angeln " - Ein Hobby in beiden Deutschen Staaten

Beitragvon Nov65 » 8. Januar 2013, 15:05

Hi, lieber Wilfried,
mach`doch mal mit Deiner Frau Urlaub am Plauer See. Ich kann Dir dabei behilflich sein. Dann fahren wir mit dem Boot dahin, wo (möglicherweise) die Fische sind.
Grüße aus Plau am See von Andreas
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Re: " Angeln " - Ein Hobby in beiden Deutschen Staaten

Beitragvon pentium » 23. April 2013, 18:24

Auch beim Angeln vereint: Verbände Ost und West fusionieren

Zitat:
Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Mauerfall können auch die beiden großen Anglerverbände Deutschlands fusionieren.
Der Deutsche Anglerverband (DAV) aus Ostdeutschland stimmte am Samstag auf seiner Hauptversammlung im brandenburgischen Dahlewitz für die Vereinigung mit dem im Westen ansässigen Verband Deutscher Sportfischer (VDSF). DAV-Präsident Günter Markstein sprach von einem „historischen Moment“. „Die Einheit der deutschen Angler war längst überfällig“, sagte er.

quelle:
http://www.focus.de/panorama/welt/verba ... 36318.html

na dann gutes gelingen!

mfg
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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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