Schwul in der DDR

Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 28. Februar 2020, 08:07

Edelknabe, Transexualität hat recht wenig mit Homosexualität zu schaffen.
Du schmeißt da zwei Paar verschiedene Schuhe zusammen die nicht so recht zusammenpassen.

Was Merkur kurz in seinem Beitrag angedeutet hat mit der teilweisen Verlagerung der Szene aus Westberlin in den Osten.
Wenn es keine entsprechende Szene im Osten gegeben hätte wie hier Einige weismachen wollen dann wäre uns wohl auch der immer mal im Zusammenhang mit dem Thema "ganz pöse Stasi" durch's Internet geisternde "Zeitzeuge" M. Röllig erspart geblieben.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Kumpel » 28. Februar 2020, 08:11

Merkur hat geschrieben: Die Stasi hatte mit seiner Homosexualität keine Probleme. Im Gegenteil. Zudem war der Paragraf 175 in der DDR abgeschafft, der im Westen noch galt. Deshalb verlagerte sich die Schwulenszene immer mehr nach Ostberlin und machte es der DDR-Aufklärung leicht.


Na sicher doch, deswegen hatte die Stasi auch die ''rosa Listen''.
Als Standardwerkerzeuger machst ganz schön einseitige ''Aufarbeitung''.
Na ja , und die Schwulenszene von West-Berlin verlagerte sich nach Ost-Berlin. Ich hau mich weg. Wo sollten die denn alle hin, etwa in die Bahnhofsklos?
Die so genannte Schwulenszene in der DDR spielte sich doch im Verborgenen ab und sowas war der Stasi ohnehin suspekt.
Braucht man sich ja nur mal ein paar Reportagen über das Nachtleben in West-Berlin reinziehen um zu erahnen was da abging und wenn da ein paar Schwule Verbindungen zu Schwulen im Osten hatten würde ich das nicht Verlagerung
der Szene nennen wollen.
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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Grenzbeobachter » 28. Februar 2020, 11:50

Nostalgiker hat geschrieben:Edelknabe, Transexualität hat recht wenig mit Homosexualität zu schaffen.
Du schmeißt da zwei Paar verschiedene Schuhe zusammen die nicht so recht zusammenpassen.
Was Merkur kurz in seinem Beitrag angedeutet hat mit der teilweisen Verlagerung der Szene aus Westberlin in den Osten. Wenn es keine entsprechende Szene im Osten gegeben hätte wie hier Einige weismachen wollen dann wäre uns wohl auch der immer mal im Zusammenhang mit dem Thema "ganz pöse Stasi" durch's Internet geisternde "Zeitzeuge" M. Röllig erspart geblieben.



Der einzige „schwule“ Film der DDR
von Isabella Caldart5. März 2019
„Ostberlin war das Eldorado für Schwule und Lesben“, erinnert sich Matthias Freihof. Er war Hauptdarsteller im DEFA-Film „Coming Out“, der auf der diesjährigen Prenzlauer Berginale gezeigt wird. (...)
Wie hast du das Schwulenleben der achtziger Jahre in der DDR erlebt?
Ich bin 1981 wegen der Liebe nach Ostberlin gekommen. Damals war Ostberlin das Eldorado für Schwule und Lesben, die Szene hier war sehr lebendig. Kneipen und Tanzschuppen wie der Burgfrieden in Prenzlauer Berg oder die Busche in Weißensee waren sehr beliebt und wurden auch von Westberlinern auf der Suche nach „Frischfleisch“ frequentiert. Andererseits gab es Razzien und Restriktionen, und die Furcht der Offiziellen vor HIV war groß. (...)
https://www.prenzlauerberg-nachrichten. ... m-der-ddr/



Bringt es etwas mit erhobenen Zeigefinger Richtung DDR zu zeigen? Ganz sich nicht, bei uns in der Bundesrepublik gab es 50.000 Verurteilungen schwuler Männer.
Vollkommen irre, Homosexualität zu bestrafen.

Von heutiger Warte aus betrachtet erscheint der berüchtigte Anti-Homosexuellen-Paragraf 175 des Strafgesetzbuches mehr als befremdlich: Ein Mann, der mit einem anderen Mann Unzucht treibt oder sich von ihm zur Unzucht missbrauchen lässt, wird mit Gefängnis bestraft, hieß es in der von den Nazis 1935 eingeführten verschärften Fassung, die in der Bundesrepublik noch bis 1969 galt.

Und es ist noch keine 20 Jahre her, dass dieser Paragraf, Grundlage für etwa 50.000 Verurteilungen schwuler Männer in der Bundesrepublik, ersatzlos aus dem Strafgesetzbuch gestrichen wurde. Möglich wurde das Ende dieses Unrechts im Zuge der Angleichung des ost- und westdeutschen Strafrechts, die schwule Wessis zu Wendegewinnern machte: In der DDR blieben homosexuelle Handlungen unter Erwachsenen bereits ab 1957 straffrei, und 1968 wurde dort der Paragraf 175 abgeschafft und durch den neugeschaffenen Paragrafen 151 ersetzt, der sexuelle Kontakte Homosexueller mit Minderjährigen unter Strafe stellte. (...)

https://www.iwwit.de/blog/2013/10/out-in-ost-berlin/
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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Interessierter » 28. Februar 2020, 12:03

Bringt es etwas mit erhobenen Zeigefinger Richtung DDR zu zeigen? Ganz sich nicht, bei uns in der Bundesrepublik gab es 50.000 Verurteilungen schwuler Männer.


Immer die gleiche, alte Leier. Wenn Argumente fehlen, dann bleibt einem ja immer noch zu schreiben: " Der andere hat das aber auch gemacht ". [flash]

Das wird zum Einen überhaupt nicht bestritten und zum anderen heißt das Thema " Schwule in der DDR " und nicht in der BRD!
Es bleibt dir doch unbenommen ein entsprechendes Thema zu eröffnen.
Dann bleibt dir wenigstens die Peinlichkeit erspart hier wie ein hilfloser Grundschüler zu argumentieren: " Herr Lehrer, der hat das aber auch gemacht ".
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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon zoll » 28. Februar 2020, 13:07

Nostalgiker hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:War vielleicht eher ein feuchter Traum von dir mit der verlagerten Schwulenszene nach Ost-Berlin und die Stasi hatte gewiss nichts gegen Schwule wenn man sie
zur Ausspähung und Zersetzung des Klassenfeindes einsetzen konnte.


Was ist das jetzt?
Sachliche Gegenargumente oder doch eher dummdreiste Provokation?

Übrigens solltest du dir mal aufmerksam durchlesen was mir so deine Kumpels hier wie HPA, Interessierter, Volker Zottmann, zoll, um nur einige zu nennen alles Bescheinigen .....
Nur weil ihnen ein teil meiner Ansichten nicht passt.

kumpel du bis plakativ und sehr einseitig gestrickt.

Nostalgiker, du Menschenkenner allererster Güte, wenn dir andere Meinungen, gegensätzliche Erkenntnisse oder Widersprüche gegen den Strich gehen, dann, nur dann, frag dich selbst, ob du allein aus dem Becher der Erkenntnis getrunken hast.
zoll
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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Kumpel » 28. Februar 2020, 13:13

Nosti und sein geistiger Spezi Merkur , möchten glauben machen , dass sich die West-Berliner Schwulen Szene in Auflösung befand weil es sich in Ost-Berlin aufgrund der Abschaffung des Paragrafen 175 besser leben ließ und die Stasi keinerlei Probleme mit Homosexuellen hatte , ganz im Gegenteil , Mielke und Konsorten hatten ein Herz für die warmen Brüder aus dem Westen.
Kumpel
 

Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Kumpel » 28. Februar 2020, 13:40

Edelknabe hat geschrieben: Der Grund "allen Übels", ihr Mann, also der der Freundin hätte sich wohl geoutet, er wolle sich zur Frau umoperieren lassen.Bumms machte es und das im Sozialismus.



Jetzt erst gelesen , was für ein Schei....
Prototyp des sozialistischen Spießbürgers.
Kumpel
 

Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 28. Februar 2020, 13:43

zoll hat geschrieben:
Nostalgiker, du Menschenkenner allererster Güte, wenn dir andere Meinungen, gegensätzliche Erkenntnisse oder Widersprüche gegen den Strich gehen, dann, nur dann, frag dich selbst, ob du allein aus dem Becher der Erkenntnis getrunken hast.
zoll


zoll, wie es scheinst hältst du eine Diskussion für etwas wo sich zwei oder mehrere Teilnehmer darüber einig sind das sie zu einer Sache eine, identische Meinung haben und sich diese Wechselseitig bestätigen. Da muß ich dich enttäuschen, da unterliegst du einem Irrtum.

Genauso ein Irrtum deinerseits ist das ich mit anderen Meinungen, die von meiner abweichen, nicht umgehen kann.
Ich rate dir einfach das du in den tiefen des Forums mal die Dispute zwischen dille, Spartakus und mir durchliest.
Beide wurden nie, ich wiederhole NIE!, so dermaßen penetrant persönlich beleidigend wie Zottmann, kumpel, HPA, Interessierter und auch deine Wenigkeit.
Bei den letztgenannten habe Ich reagiert, denn wer meint mich beleidigen zu müssen sollte auch mit dem Echo leben können.
Mit Dille und Spartacus hatte ich durchaus gute Dispute und es gab keinerlei Grund für alle persönlich ausfallend zu werden wie die anderen Herren.
Capito?
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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 28. Februar 2020, 13:45

also die kleinen Briten halten das so:
Olaf Sch.
 

Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Kumpel » 28. Februar 2020, 13:50

..........ich hab den Herd angelassen. [laugh]
Kumpel
 

Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Olaf Sch. » 28. Februar 2020, 16:25

Ich glaube gehört zu haben, dass Nostalgiker vom anderen Ufer sei. Also sollte er sich schon in der Szene ausgekannt haben. Und schaut euch ein bisschen Little Britain an und entspannt.
Olaf Sch.
 

Re: Schwul in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 28. Februar 2020, 16:46

Nostalgiker hat geschrieben: dann wäre uns wohl auch der immer mal im Zusammenhang mit dem Thema "ganz pöse Stasi" durch's Internet geisternde "Zeitzeuge" M. Röllig erspart geblieben.


Das hättest du wohl gern? Warum liegt er dir eigentlich schwer im Magen? Warum kannst du nicht anerkennen, was ihm passiert ist?
https://www.stiftung-hsh.de/service/fue ... o-roellig/

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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 28. Februar 2020, 16:52

AkkuGK1 hat geschrieben:Ich glaube gehört zu haben, dass Nostalgiker vom anderen Ufer sei. Also sollte er sich schon in der Szene ausgekannt haben. Und schaut euch ein bisschen Little Britain an und entspannt.


Warum so verschämt AkkuGK!? Bist doch ein Mann, nehme ich jedenfalls an.
Wieso schreibst nicht klipp und klar, das hat mir die Tratsche Volker Zottmann erzählt.
Selbiger hat auch in der Vergangenheit des öfteren diesbezüglich seine 'subtilen' Andeutungen gemacht über meinen "tänzelnden Gang" und ähnliches der ihm und seiner persönlichen Betreuerin/Pflegekraft und Hobbyfotografin damals in Potsdam sofort aufgefallen seien. Sein Forenkumpel aus dem Flachland griff dieses Sujet begeistert auf um es ab und an anzuwenden.

Etwas zurück zum Thema.
Hier wurde behauptet das Homosexuelle in der DDR auf Grund ihrer sexuellen Orientierung erpressbar gewesen seien.
Wie das?
Wenn derjenige, den es unmittelbar betrifft, geoutet war; also seiner Umgebung gesagt hat das er schwul sei, eventuell auch noch einen festen Partner hat, womit bitte soll man ihn erpressen?
Dies ist einfach nur ein spießiges und verklemmtes denken, damals wie heute. Wobei es in der Gegenwart in der angeblich toleranten Welt voller Schwuler, Transgender, Lesben usw. usw. noch viel schlimmer ist.
Hier leiden einige User an einer massiven Homophobie.
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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 28. Februar 2020, 17:55

Ich beobachte gern, und beschreibe die Szene dann so, wie ich sie erlebte.
Nostalgiker, wenn es Dir eine Erregung verschafft, mich Tratsche zu nennen, dann mach das. Vergiss aber nicht, dass Du verleumdest!
Ich habe zu keinem Zeitpunkt irgend Jemandem mitgeteilt, dass Du schwul seist. Weil mir das Schnurz ist. Habe selbst eine lesbische Tante. Na und? Das interessiert doch keine Sau!

AZ hat es vorhin ja eingestellt. Du selbst gibst so etwas leicht verschlüsselt preis.
Und da Du das schon indirekt tatest, schrieb ich, dass zu Berlin und deren damaligen 2 Schwulenszenen nun mal Du die Fachkraft bist.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Schwul in der DDR

Beitragvon zoll » 28. Februar 2020, 19:24

Nostalgiker, ich schreibe dir eine Mail, weil ich das Thema nicht zerfasern will frage darin, wann und womit ich dich beleidigt habe. Also Butter bei die Fische
zoll
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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Ari@D187 » 28. Februar 2020, 21:11

A propos Ost-Berlin, da wohnte ja auch ein Amerikaner. In Amerika läuft das so:
-> Link

Ari
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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 29. Februar 2020, 12:07

Neu eröffnet.

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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Februar 2020, 13:13

"Das Zusammentanzen zweier Herren ist verboten!"
Genau das war in Nordhausen in einer Tanzgaststätte bis in die Wendezeit zu lesen. Trotz abgeschaffter Paragrafen. Das Schild stand übergroß auf der Tanzfläche.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 29. Februar 2020, 13:32

Bis weit in die 60er Jahre war das Auseinandertanzen verboten und zwar von Heterosexuellen Paaren.
Frauen "durften" übrigens Zusammentanzen, daran hat sich keiner gestört.

Wenn der Tanzgaststättenbetreiber meinte solch ein albernes Schild anbringen zu müssen ist das bestimmt nicht auf Anordnung der Organe geschehen.

Es war auch offiziell nicht erlaubt zum Tanz hauptsächlich westliche Musik zu spielen, nur hat sich an diese 40/60 Regelung kaum eine Band/Tanzmusikorchester gehalten .......
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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 29. Februar 2020, 13:40

Nostalgiker hat geschrieben:Bis weit in die 60er Jahre war das Auseinandertanzen verboten und zwar von Heterosexuellen Paaren.
Ja, unglaublich. Das stand in der „Tanzflächen-Benutzungsordnung“. [flash]
Das Parteiorgan „Neues Deutschland“ schrieb dazu: „Wenn im Kulturhaus einige Jugendliche beginnen, den Tanzsaal mit einer Turnhalle zu verwechseln, werden sie vom Klubdienst aufgefordert, anständig zu tanzen. Dabei erziehen sich die Tanzpaare gegenseitig. Wer nicht hören kann, wird kurzerhand aus dem Saal gewiesen.“ Flugs wurden Schilder aufgehängt: „Auseinandertanzen verboten".


Wenn der Tanzgaststättenbetreiber meinte solch ein albernes Schild anbringen zu müssen ist das bestimmt nicht auf Anordnung der Organe geschehen.
Aber ganz sicher mit Duldung der Organe.

Es war auch offiziell nicht erlaubt zum Tanz hauptsächlich westliche Musik zu spielen, nur hat sich an diese 40/60 Regelung kaum eine Band/Tanzmusikorchester gehalten .......
Ergänzung:
Im Januar 1958 legte die SED-Führung fest, dass 60 Prozent der Musik, die in den Medien gespielt wurde, von Komponisten aus der DDR oder den sozialistischen Bruderstaaten stammen müssten. Dies galt ebenso für das Repertoire von Tanzorchestern.
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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 29. Februar 2020, 13:45

Es gab eben keine Gleichberechtigung in der DDR!
Vatertag abgeschafft, Frauentag gehätschelt.
Frauen durften immer nach Herzenslust zusammen tanzen. Den armen Männern wars verboten.

Als wir in Nordhausen waren, war dort weder Ost-noch Westmusik zu hören und auch kein Tänzer zu sehen.
Gerade wohl deshalb haben wir, die nur Mittagessen zu bekommen hofften, das Schild so schön lesen können.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Schwul in der DDR

Beitragvon zoll » 2. März 2020, 00:10

zoll hat geschrieben:Nostalgiker, ich schreibe dir eine Mail, weil ich das Thema nicht zerfasern will frage darin, wann und womit ich dich beleidigt habe. Also Butter bei die Fische
zoll

Ich warte immer noch, entweder auf eine PN, oder auf eine Antwort hier im Thema!!! Drückeberger sind Feiglinge.
zoll
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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 2. März 2020, 10:21

Ich mache es mal so wie der Interessierte, der reagiert auf diesbezügliche Anfragen prinzipiell nicht.

Ansonsten springe ich nicht wenn du pfeifst.
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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 2. März 2020, 17:55

Nostalgiker hat geschrieben:Ansonsten springe ich nicht wenn du pfeifst.


Ja, man muss schon die richtigen Mittel einsetzen, damit du springst. [laugh]

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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Interessierter » 29. Mai 2020, 09:18

Homosexuelle in der DDR: Unsichtbar im Osten

Unsichtbarkeit ist das Gefühl, das die Mecklenburgerin Bianka H. wie viele andere Lesben und Schwule in der DDR jahrelang begleitet hat. "Es gab so viele Dinge, über die man nicht gesprochen hat, und über so was eben auch nicht", erzählt sie bei einem Spaziergang über die Schweriner Schlossinsel. Sie wuchs in einer kleinen Stadt im heutigen Landkreis Ludwigslust-Parchim auf. Damals merkt sie, dass sie sich zu Frauen mehr hingezogen fühlt als zu Männern.

"Wir hatten eine unwahrscheinliche Angst"

Aber offen lesbisches Leben gibt es in der DDR nicht. "Es gab damals keine Möglichkeit, mit jemandem darüber zu sprechen", sagt Bianka H., die nach ihrem Studium als Bibliothekarin in Wismar arbeitet und dort eine Beziehung mit einer Frau eingeht. "Wir haben uns nicht offenbart. Wir hatten eine unwahrscheinliche Angst davor", sagt sie heute rückblickend. Ihre Beziehung bleibt geheim. Dass sie keinen Mann hat, ist für ihre Bibliothekskollegen nicht zu verstehen. "Eine Zeit lang haben sie mir die 'Wochenpost'-Zeitschrift hingelegt und bei den Kontaktanzeigen schon Anstreichungen gemacht, welche Männer für mich infrage kommen könnten", so Bianka H. Von da an nimmt sie auf Betriebsfesten einen schwulen Bekannten mit.

Keine öffentliche Wahrnehmung von Schwulen und Lesben


In der DDR-Öffentlichkeit werden Schwule und Lesben nicht wahrgenommen, in Radio und Fernsehen kommen sie nicht vor. "Schwule und Lesben wurden unsichtbar gemacht", sagt Kristine Schmidt vom Schwulen Museum Berlin. Sie verwaltet die Archivbestände über die ostdeutsche Homosexuellenbewegung.

"Es war verboten, Anzeigen für gleichgeschlechtliche Partnersuche zu schalten", erzählt sie. Oder die Kontaktanzeigen mussten verklausuliert geschrieben sein. Schmidt findet in einer der vielen Kisten eine alte Anzeige. "'Verzaubert' war zum Beispiel ein Wort, was in Anzeigen auftauchte, um zu sagen, welcher Mensch auf welcher Suche ist." Diese Unsichtbarkeit treibt viele Lesben und Schwule in der DDR in die Einsamkeit und Isolation.

Einflüsse aus dem Westen

Anfang der 70er-Jahre will eine Gruppe von Ost-Berliner Schwulen und Lesben ihre Situation nicht länger hinnehmen. Zu den Initiatoren gehört der damals 23-jährige Peter Rausch: "Wir sahen damals den Film von Rosa von Praunheim 'Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt' und wir waren elektrisiert", sagt er. Die Gruppe will ein Verein werden, doch das wird ihnen von den Behörden verboten. Zu groß ist die Angst der Staatsführung, dass sich die Bewegung politisch organisiert.

Erste Veränderungen

Erst in den 80er-Jahren sollte sich für Schwule und Lesben in der DDR merklich etwas ändern. 1982 veranstaltet die Evangelische Akademie Berlin-Brandenburg eine theologische Tagung zum Thema Homosexualität. Das Echo auf die Veranstaltung ist so groß, dass sich DDR-weit nach und nach kirchliche Gesprächs- und Arbeitskreise bilden.

Der längere Bericht geht hier weiter:
https://www.ndr.de/geschichte/Schwule-u ... et212.html
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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Dr. 213 » 30. Mai 2020, 14:18

Als ich zum ersten mal was davon mitbekommen habe, das muß so um 1969 gewesen sein.
Zwei junge Männer hatten sich auf dem hofseitig angrenzenden Grundstück der Rostocker Waldemarstr. 8 ein kleines
Haus oder ehemaligen Stall zur Wohnenung ausgebaut.
Zu Zeiten vor dem Krieg war es auch in der Großstadt recht normal, Hühner und Karnicke, oder gar Schweine auf dem Hofl zu halten.

Jedenfalls registrierte man aufmerksam diese etwas außergewöhnliche Situation.

Ich konnte es damals mit vielleicht 4 Jahren noch nicht so richtig einordnen aber erinnere es genau.
Es war mehr so das Geschwätz und die Reaktionen der Erwachsenen was es zu etwas Besonderem machte.

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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 30. Mai 2020, 17:54

Wenn ich das Alles so lese, oh Mann müssen Schwule und Lesben gelitten haben, in dieser damaligen DDR. Dabei kenne ich XFälle aus den Jahrzehnten so 70/80er, die waren soetwas von gut drauf, im Alltag/Arbeitsleben. Jeder wusste, Derjenige gehört zum anderen Ufer und Keinen, nicht Einen hat es gestört.

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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Dr. 213 » 30. Mai 2020, 19:17

Stimmt, es hat keinen gestört. Es ist ja auch ein recht umgänglicher und freundlicher Menschentyp.

Man durfte aber keine, nach Meinung der SED, westlich dekandente Lebensweise an den Tag legen.
Keine komische Frisurenmode die man dann als westliche Kultur deuten konnte.
Die Stasinasen hatten was gegen Subkulturen. Und das nur, weil es aus dem bösen Westen herüber gekommen war.

Dem Jens K. ,auch unter seinem Decknamen Kid kekannt, hat die Stasi extra passend ausgesuchte Männer zugeführt.
Was Kid aber wohl gemerkt hat und trotzdem für diese Volkseigene Schnüffel und Folterbehörde weiterhin tätig blieb.

Ab Anfang der 80er hatte man die Schwulen durch die Aids- Problematik unter schärferer Beobachtung.
Es gab in der DDR wohl eine ziemlich strenge Meldepflicht.

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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Interessierter » 23. Juli 2020, 08:07

„Wir fordern eine Aufarbeitung der Bewegung“

In den Achtzigern leisteten auch Lesben und Schwule Widerstand gegen das DDR-Regime. Aktivist*innen wie Wolfgang Beyer vermissen eine umfangreiche Forschung dazu. Ein Gespräch. Jana Demnitz

Den längeren Bericht mit Fotos und Videos findet man hier:
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaf ... 19936.html
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Re: Schwul in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 23. Juli 2020, 11:22

Oh Mann, jetzt wollen Sie gehört werden. Wie mutig sie waren, im Widerstand.Das muss jetzt Alles neu geschrieben, umgeschrieben, erweitert werden, auch auf Schwule Widerstandskämpfer somit.

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