Mit Bodybuilding tat man sich in der DDR lange Zeit nicht nur begrifflich schwer.
Doch dann brachte Hans Löwe mit selbstgebauten Geräten den Kraftsport an den
Mann und wurde zur Legende der "Kulturistik" in der DDR.
Beinpresse, Rumpfdreher, Brustpresse, Schulterpresse, Butterfly, Beinstrecker,
Wadenmaschine, Beinbeuger, Bizepsmaschine, Trizepspresse. Was sich anhört (liest)
wie die Inventarliste eines mittelalterlichen Folterkellers, ist heutzutage Standard im
Fitnessstudio. Auch in Gadebusch, einer kleinen Stadt im Westen Mecklenburgs.
Lange bevor es Trizepspressen und Wadenmaschinen gab, in einem Land vor unserer Zeit,
das noch keine Fitnessstudios kannte und selbige für Dekadenz aus dem Westen hielt,
in dieser Zeit kam ein junger, blonder Mann nach Gadebusch: Hans Löwe.
"Nach meiner Militärzeit bin ich hierher gekommen, weil ich eine Frau aus der Region
hier kennengelernt hatte. Und habe dann 1974 als Schwimmeister angefangen, hier in Gadebusch
zu arbeiten, als Schwimmeister und im Winter als Schwimmlehrer.
Und habe dort angefangen, hier in der Region, in Norddeutschland, Mecklenburg, den Kraftsport
zu entwickeln und aufzubauen.
Wir haben unter sehr primitiven Bedingungen hier anfangen können, aber hatten eine
Kraftsportgruppe aufgebaut, die nach einem halben Jahr schon mithalten konnte in
der DDR-Spitze. Das war eine sehr schöne Arbeit. Ich habe da 15 junge Männer um mich
scharen können, mit denen ich auf sehr einfache Weise und unter primitivsten Bedingungen
guten Sport gemacht habe."
...und hier geht's weiter:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/ku ... _id=349641
W. T.