Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Interessierter » 21. August 2016, 12:39

Bild
Harald Hauswald/ Ostkreuz/ Lehmstedt Verlag
Pferdemarkt in Havelberg in den achtziger Jahren. Auf seinen Bildern zeigt der Fotograf Harald Hauswald die vermeintlichen Herrscher der DDR, die Proletarier, in unheroischer Pose.

Nebel liegt über dem Arbeiter- und Bauernstaat: Auf den Aufnahmen des Fotografen Harald Hauswald wirkt die DDR der achtziger Jahre wie ein verwunschenes Reich. Die Proletarier, die das Land beherrschen sollten, sind müde - und manchmal auch einfach nur betrunken.

Um die DDR zu verstehen, bedarf es es nur eines einzigen Fotos von Harald Hauswald: Ein Pferdefuhrwerk fährt in den achtziger Jahren über die Straße der Befreiung in Berlin-Lichtenberg. Direkt am Straßenrand steht eine heruntergekommene Gründerzeitvilla, die Fenster zum Teil mit Brettern vernagelt. Im Fotohintergrund, wie eine Tapete, die Ansicht von einem Plattenbaukomplex. Und ganz klein, fast am Bildrand, versteckt hinter einem Gebüsch, ein Wartburg.

Der flammende und doch hohl tönende Idealismus des Straßennamens, der Anachronismus des Gefährts, das Elend des Altbaus und die platte Brutalität der Betonfassade ergeben eine knappe und treffende Darstellung des Arbeiter- und Bauernstaats in seinen letzten Jahren.

Weiter mit dem Bericht und 9 weiteren Fotos hier:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellscha ... 93549.html
Interessierter
 

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Beethoven » 22. August 2016, 10:23

Das ist genau das, weshalb ich den Einsteller als "sich Interessierter Nennender" bezeichne.

Absolut tendenziös und rausgepickt. Wenn ich Lust und Laune hätte, könnte ich ganz sicher auch Fotos aus den gebrauchten Bundesländern im Net finden, wo Nebel oder alte Menschen drauf sind.

Schon dieses alte Haus vor der Platte, was übrigens heute noch in der Landsberger Alle steht (ist also heute kein DDR-Problem mehr) und solange ich diese Straße nach Berlin reinfahre (seit 30 Jahren), unbewohnt ist, weil die Eigentumsverhältnisse ungeklärt sind und deshalb nicht abgerissen werden kann, nebst dem Kremser der ja augenscheinlich für die Belustigung fährt und nicht das übliche Transportmittel der DDR war, ist die blanke Provokation für jeden, der diese Ecke dort kennt.

So isser eben - der sich "Interessierter" Nennende. [flash]

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4291
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Interessierter » 22. August 2016, 11:56

Schön, dass Du Dich immer wieder als " Stammleser " der von mir eingestellten Beiträge outest... [bravo]

Wenn Du nicht erkennen kannst oder willst, dass der in der DDR lebende Fotograf Hausmann lediglich die Realität abbildete, dann liegt das lediglich daran, dass Du selbst heute noch nicht wahrhaben willst, dass der Sozialismus, dem Du willfährig dientest, auf allen Ebenen mit seiner menschenverachtenden SED - Diktatur scheiterte.

Um derartig marode Gegenden fotografieren zu können, musste der Fotograf gar nicht erst großartig suchen. In der DDR sah es selbst in den 80ziger Jahren viel zu häufig aus, als befände man sich noch in den Nachkriegsjahren. Selbst nach der Wende konnte ich mich davon überzeugen, dass es in Magdeburg, Stendal, Tangermünde, Ludwigsfelde, Bautzen, Löbau, Eibau usw. identisch aussah!

Wenn ich Lust und Laune hätte, könnte ich ganz sicher auch Fotos aus den gebrauchten Bundesländern im Net finden, wo Nebel oder alte Menschen drauf sind.


Das liegt nicht an Deiner Lust und Laune! Richtig ist, dass Du einfach nicht beweisen kannst, dass es in der BRD in diesem riesigen Umfang so eine farblose und marode Bausubstanz, eine derart verseuchte Umwelt und eine Bevölkerung gab, die in einer Diktatur unter einem Einparteien - Regime, das die Wahlen manipulierte, lebte.

Hätte die Bevölkerung 1989 nicht endgültig diesem verbrecherischem System den Garaus gemacht, dann wärst Du noch heute deren Diener!!
Das ist Dein Problem, welches sich in Deinen permanenten Schönredereiversuchen äußert...
[denken]
Interessierter
 

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon augenzeuge » 22. August 2016, 15:34

Beethoven hat geschrieben:Wenn ich Lust und Laune hätte, könnte ich ganz sicher auch Fotos aus den gebrauchten Bundesländern im Net finden, wo Nebel oder alte Menschen drauf sind.
Gruß


Viel wirst du da über die demokratisch bewährten Bundesländer nicht finden. [grin]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84719
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon karnak » 22. August 2016, 16:04

Interessierter hat geschrieben:
Um derartig marode Gegenden fotografieren zu können, musste der Fotograf gar nicht erst großartig suchen.

Da will ich Dir sogar recht geben.Was nun aber den Anblick vermeintlich ganz unten angekommener Menschen im Zustand des Vegetierens angeht, ich bin nun ab und an aus familären Gründen in Solingen und Umgebung unterwegs, eine Gegend die sich wohl seit Jahrzehnten in einem wirtschaftlichen Niedegang befindet, ich könnte Dir von dort diverse depremierende Fotos produzieren.Ich sitze da machmal mit meiner Frau auf der Fussgängerpassage und betreibe meine Studien, lasse die rheinischen Frohnaturen mit ihren Jogginghosen vorbei flanieren, denke so manches mal, Gott. Und ein bisschen [angst] , dass ich wohl dort Enden werde habe ich auch noch dabei, zum Glück bringe ich dann Kohle mit, damit ist es wohl überall schön auf der Welt. [wink]
Und was das ganz unten ankommen angeht, in diesem "verbrecherischen System"musstest Du das nicht, es war nicht manchmal zwangsläufig und unvermeitlich. Es war auch nicht zwingend, wenn man nicht in dieser Rolle landen wollte,dass man sich dafür gegenüber dem"verbrecherischen System""prostituieren",einrichten , verkaufen musste und wie man das noch so heute dekliniert . DAS hat sich nun wieder heute im Fall der Fälle und wenn es dumm läuft geändert, kann für den Einzelnen sehr schnell bittere Realität werden.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25009
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Edelknabe » 22. August 2016, 17:30

Einer meiner Onkels, in die sechsziger ein stolzer Bergmann im Ruhrpott nahe Dortmund endete sinngemäß in die 70/80er Jahre in deren Rinnstein.Erst als der Mann tot war bekam meine Tante als seine Witwe seine ...wie nannte man das seine Knappschaftsrente. Vorher lebte sie alleine vom Sozialgeld, weil der Kerl wohl nichts für drei Kinder und Frau zu zahlen in der Lage war? Oder nicht wollte?

Ich nehme mal an der Mann war kein Einzelfall, denn die Säufer und sozialen Unterschichten gab es damals auch im Westen zu Haufe.Und ne, wenn ich einfachen Alltag in Ost und West vor 1990 zeige(hier eben Fotos aus der DDR) hat das noch lange nichts mit Asozialität noch irgendwelchem Unterschichtdenken zu tun.

Rainer-Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16722
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Kumpel » 22. August 2016, 17:47

Ist ja putzig wie unserer Salonrevolutionäre anspringen wie ne 250er MZ.
Was ist denn an diesen Fotos so tendenziös , dass man sie sogleich mit den sozialen Widrigkeiten des Klassenfeindes vergelten muß?
Also wenn ich mir diese gelungenen Fotos anschaue verfalle ich doch glatt in eine leichte Melancholie und fühle ich mich zurück vesetzt in olle DDR mit all ihrem für und wider.
Genau so warse unsere die größte aller DDRn. Mit ihrer Provinzialität und Rückständigkeit könnte sie einem nachträglich fast sympatisch werden.Die Menschen auf diesen Fotos sind es auf alle Fälle schon.
Danke Wilfried fürs Einstellen. [rose]
Kumpel
 

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon karnak » 22. August 2016, 17:52

Gebe es nicht nur das Wider,wenigstens ab und an auch ein Für, ich würde mich als" Salonrevolutionär" viel weniger zu Wort mekden.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25009
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Edelknabe » 22. August 2016, 18:06

Das Schöne Kumpel und der passt zu deinem Text, du siehst auf deinem Avatar auch genau wie so ein einfacher Proll aus tiefster DDR-Zeit aus. Wann ist das schöne Foto eigentlich entstanden? Also ne das Hemd und dann der dein putziger Haarschnitt, köstlich Mann, du siehst aus wie der Olaf aus dem Leipziger Osten. Und der ging immer mit seiner Mutter einkaufen, auch als er schon gut Fuffzig warHAAAAAAAAAAAAAAAAAAaaaa

Rainer-Maria
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16722
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Interessierter » 22. August 2016, 18:36

Zitat karnak:
Da will ich Dir sogar recht geben.Was nun aber den Anblick vermeintlich ganz unten angekommener Menschen im Zustand des Vegetierens angeht, ich bin nun ab und an aus familären Gründen in Solingen und Umgebung unterwegs,eine Gegend die sich wohl seit Jahrzehnten in einem wirtschaftlichen Niedegang befindet,ich könnte Dir von dort diverse depremierende Fotos produzieren.


Kristian, solche Bilder kann man in fast allen Ländern der Welt schießen und zwar damals, heute und auch in Zukunft. Jedoch geht es hier darum, dass der User Beethoven weismachen will, dass der Fotograf aus der DDR, diese Bilder ganz gezielt geschossen hat, um die Bausubstanz wahrheitswidrig darzustellen bzw. die Menschen pauschal als Alkoholiker erscheinen zu lassen.

Für die Texte des Spiegel und die Bilder des Fotografen aus der DDR, nun zu versuchen mich zum Buhmann zu machen, ist absurd und lächerlich... [grin]
Interessierter
 

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon augenzeuge » 22. August 2016, 18:58

Edelknabe hat geschrieben:du siehst auf deinem Avatar auch genau wie so ein einfacher Proll aus tiefster DDR-Zeit aus.
Rainer-Maria


Muss ich dir erklären, dass das Avatar nicht das echte Userbild sein muss, meist nicht ist? Solltest du spätentens beim Interessierten gemerkt haben. Haaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa [laugh]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84719
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Edelknabe » 23. August 2016, 06:55

Irgendwo Jörg hatte den Interessierten als geborenen Wessi mal Einer mit seinen Sandalen aus Goslar abgebildet. Also die Dinger hatte noch nicht mal der geborene Ossi vor 1989 an aber na gut, der Wilfried trägt wahrscheinlich seine Schuhe, bis die sich von selber auflösen. Das war jetzt scherzhaft gemeint, denn ich bin ja auch so Einer, also meine Schuhe werden sinngemäß nie alt.

Rainer-Maria

Und einen guten Tag allen ins Forum
Benutzeravatar
Edelknabe
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 16722
Bilder: 57
Registriert: 2. Mai 2010, 09:07

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon karnak » 23. August 2016, 09:49

Interessierter hat geschrieben:
Für die Texte des Spiegel und die Bilder des Fotografen aus der DDR, nun zu versuchen mich zum Buhmann zu machen, ist absurd und lächerlich... [grin]

[flash] Also ich versuche das nicht, ich stelle nur fest, auch die Bilder sind nicht das Problem, das Problem sind die unsinnigen Texte zu den Bildern, wie man "erklärt" was auf den Bildern angeblich zu sehen sei.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25009
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Werner Thal » 23. August 2016, 09:52

Und die Schuhe dann mit Fersengeld bezahlen! [grins]

W. T.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
Russian Military out of Ukraine
русские идут домой
Benutzeravatar
Werner Thal
 
Beiträge: 4144
Registriert: 20. Februar 2013, 13:21

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Interessierter » 23. August 2016, 10:35

Das Nachstehende schrieb Peter Wensierski über den DDR - Fotografen Harald Hausmann:

Er rebellierte mit der Kamera: Der Ost-Berliner Fotograf Harald Hauswald zeigte Hinterhöfe und verfallende Fassaden, Trinker, Punks und Kellerbands. Seine Bilder vermitteln einen unverfälschten Eindruck von der DDR in den Achtzigern.

Harald Hauswalds Bilder zeigen die DDR und ihre Menschen in all ihren Facetten, schonungslos und doch einfühlsam, voller Sympathie zum fotografierten Objekt. Jeder Einzelne behält seine Würde, steht im Gegensatz zu dem ihn umgebenden Zerfall und Irrsinn. Der bärtige Fotograf mit der rückenlangen Mähne macht jene ungefilterte Realität sichtbar, die der Staat verstecken will. Er zeigt, was ist, nicht was sein soll. Es sind Bilder von der Eintönigkeit, aber auch von der Langsamkeit des Lebens in der DDR, Zeugnisse einer abgeschotteten und eingeschlossenen Welt kurz vor ihrem Untergang.


http://www.spiegel.de/einestages/ost-be ... 74961.html
Interessierter
 

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon EMW-Mitarbeiter » 23. August 2016, 22:35

Wenn Du nicht erkennen kannst oder willst, dass der in der DDR lebende Fotograf Hausmann lediglich die Realität abbildete, dann liegt das lediglich daran, dass Du selbst heute noch nicht wahrhaben willst, dass der Sozialismus, dem Du willfährig dientest, auf allen Ebenen mit seiner menschenverachtenden SED - Diktatur scheiterte.


Klar gabs auch Betrunkene und Säufer. Aber das finde ich auch in den alten Bundesländern oder heute in Gesamtdeutschland. Immer wieder interessant, wie manchmal vermeintliche Fakten nicht nur an den Haaren herbeigezogen werden, sondern offenbar mit Schwerslast-Transportern und mehreren Zugfahrzeugen angekarrt werden.
Ach was, wir waren 24 h, 7Tage dauervoll. Und es war 365 Tage Nebel. Und wir haben zur Wende gar nicht "Wir sind das Volk" gerufen, sondern "Wir sind so voll"!

Alle Fabriken produzierten Schnaps und Nebel. Und in unserer schlimmen Diktatur musste man zur Schule robben, damit man unter den vielen MPi's durchkam. Vielleicht hat aber dieser Fotograf nur in einer Entzugsklinik gelebt und ihm wurde das noch nicht gesagt?
Ich lese nur noch.
Manchmal platzt mir der Kragen, manchmal schmunzel ich.
Aber weiterhin gegen ewige Betonköpfe diskutieren werde ich nicht.
EMW-Mitarbeiter
 
Beiträge: 420
Registriert: 3. Oktober 2014, 10:07

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon augenzeuge » 24. August 2016, 07:33

EMW-Mitarbeiter hat geschrieben: Immer wieder interessant, wie manchmal vermeintliche Fakten nicht nur an den Haaren herbeigezogen werden, sondern offenbar mit Schwerslast-Transportern und mehreren Zugfahrzeugen angekarrt werden.


[flash] Schön formuliert. Natürlich sollte man aus dem Bild nicht den Durchschnitt ableiten. Es wäre nicht korrekt. Ebenso könnte man von Schützenfesten, Kirmesfeiern o.ä. aus dem Westen gleiche Bilder finden. Aber dennoch ist dem Photografen für sein Auge zu danken. Er hat den Finger in Ereignisse gehalten, die festzuhalten sind. Auch sie waren ein Teil des realen Sozialismus.
Und das der Alkohol im Osten oft ne größere Rolle spielte als im Westen, kann man doch heute mit einem lachenden Auge zugeben. Das hat doch jeder DDR Bürger, der in der Produktion tätig war, mitbekommen. Wo ist das Problem?

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84719
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon HPA » 24. August 2016, 07:37

Fakt: Fusel aller Couleur war immer in den Geschäften. Selbst im kleinsten Dorfkonsum.

Auch wenn die Regale anonsten gähnende Leere ausstrahlten
HPA
 

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon SkinnyTrucky » 24. August 2016, 20:10

HPA hat geschrieben:Fakt: Fusel aller Couleur war immer in den Geschäften. Selbst im kleinsten Dorfkonsum.

Auch wenn die Regale anonsten gähnende Leere ausstrahlten


Naja, da könnte man aber auch draus ableiten, das keiner das Zeug wollte....sozusagen das die Sorten Fusel ausgesprochene Ladenhüter waren.... [flash]

Aber naja, es wurde schon viel getrunken....


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Volker Zottmann » 24. August 2016, 21:50

SkinnyTrucky hat geschrieben:
Aber naja, es wurde schon viel getrunken....


groetjes

Mara



Mach die DDRler mal nicht schlecht Mara.
Man muss man auch zugeben, dass sie immer Durst hatten. Und jeder Fusel war besser als das flockige Bier. [grins]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon SkinnyTrucky » 24. August 2016, 21:56

Volker Zottmann hat geschrieben:
SkinnyTrucky hat geschrieben:
Aber naja, es wurde schon viel getrunken....


groetjes

Mara



Mach die DDRler mal nicht schlecht Mara.
Man muss man auch zugeben, dass sie immer Durst hatten. Und jeder Fusel war besser als das flockige Bier. [grins]


Die DDRler gibt es ja so garnicht mehr, Volker und überhaupt, damals war ich ja auch ne DDRle.... [wink]

Also zumindestens ich hab in der Zone viel mehr getrunken als heute üblich....na, wem ging es ebenso.... [ich auch]


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Wosch » 24. August 2016, 22:28

Das Foto mit der "Schlange" vor'm Metzgerladen ist ja Gott sei Dank nicht beanstandet worden.
Vielleicht handelte es sich hierbei auch nur um die Kulisse für einen Defa-Film der die damaligen Mißstände in der BRD aufzeigen sollte.
Mir wurde jedenfalls immer von "berufender" Seite unterstellt Unsinn zu erzählen wenn ich von solchen Erlebnissen aus den 80ern berichtete.
Wosch. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
Benutzeravatar
Wosch
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4204
Bilder: 0
Registriert: 24. April 2010, 23:13
Wohnort: Kassel, im Januar 1962 aus der DDR geflohen.

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Kumpel » 25. August 2016, 09:12

Also ich habe die letzten Jahre in Leipzig Süd / Gegend Connewitzer Kreuz gewohnt und sah ähnliche Bilder fast jeden Tag.
Die Gegend war geprägt von Verfall und Eckkneipen mit Leuten der einfacheren Sorte , die sich regelmäßig die Kante gegeben haben.
Nachmittags vor Ladenöffnung gab es in der Ernst-Thälmann-Strasse jeden Tag eine lange Schlange vor dem Fleischer.
Vorher wohnte ich in der Georg-Schumann-Straße /Möckern da war es nicht anders.
Kumpel
 

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Volker Zottmann » 25. August 2016, 10:14

SkinnyTrucky hat geschrieben:
Die DDRler gibt es ja so garnicht mehr, Volker und überhaupt, damals war ich ja auch ne DDRle.... [wink]

Also zumindestens ich hab in der Zone viel mehr getrunken als heute üblich....na, wem ging es ebenso.... [ich auch]


groetjes

Mara


Du hättest mehr trinken müssen, Mara, dann hättest Du meinen Sarkasmus bemerkt. [grins]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Werner Thal » 25. August 2016, 10:21

Apropos private Fleischer-/Schlachter-Läden: montags, dienstags und mittwochs kaum ´was los -

Jedoch ab Donnerstag vormittags kam dann Leben in die Bude:

Fleischangebot ohne Ende, mit entsprechenden Menschen-Schlangen (ohne Ende).

Da wurde auch schon mal während der regulären Arbeitszeit von Spezialisten eingekauft.

Bei besonderen persönlichen Anlässen wanderte auch schon mal ein 50 Markschein in die

Ladenkasse. Bei entsprechendem Angebot florierte ja auch das Geschäft. [grins]

W. T.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
Russian Military out of Ukraine
русские идут домой
Benutzeravatar
Werner Thal
 
Beiträge: 4144
Registriert: 20. Februar 2013, 13:21

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Volker Zottmann » 25. August 2016, 10:39

@Werner Thal, 100% Bestätigung.

Die DDR war rückentwickelt zur Urgemeinschaft. Nur Tauschgeschäfte belebten den Alltag.
Zement als "Zugabe" dafür bessere Wurst... In der Drogerie wude von mir eine gute aber ausrangierte Forstheizung verkauft. Aber nur gegen zusätzliche Lieferung weniger gehobelter Bretter.
Hölzer, die ich nie im nahen Sägewerk bekam, gab es sofort als die DM Zahlungsmittel war! Wieso gab es auf einmal alles?
Weil die hemmende Planwirtschaft mit ihrer Planlosigkeit in die Wüste geschickt wurde.

Für mich persönlich können DDR Fotos gar nicht schlecht genug sein, wenn sie authentisch sind. Weil die, und nur diese Fotos, uns unsere besch.... Vergangenheit ins kollektive Gedächtnis rufen.

Gruß
Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Interessierter » 25. August 2016, 12:09

Aber, mein lieber Volker, dass kannst Du ehemaligen NVA - Offizieren, doch mangels Farbe, nicht weiß machen..... [laugh]
Die waren doch voll beschäftigt, den " Sozialistischen Menschen " zu formen, obwohl man sie selbst nur durchs Abitur " geschleift " hatte. So konnten sie wenigstens aufgrund ihrer politischen Gesinnung noch Offizier werden. [flash]
Interessierter
 

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Interessierter » 25. August 2016, 13:36

Beim Einstellen einer Fluchtgeschichte fand ich zufällig diesen Link mit Fotos aus verschiedenen Städten der DDR:

Kurz nach dem Fall der Mauer waren RP-Redakteure durch die DDR gereist, sahen Görlitz, Wernigerode, Dresden, Bitterfeld, Halle. Ein Vierteljahrhundert später haben sie diese Reise wiederholt:

http://www.rp-online.de/nrw/so-hat-sich ... .4649798#a
Interessierter
 

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon augenzeuge » 25. August 2016, 13:40

Interessierter hat geschrieben:http://www.rp-online.de/nrw/so-hat-sich-der-osten-veraendert-bid-1.4649798#a


Ganz tolle Vergleiche. Wahnsinn, man hat es echt vergessen, wie es aussah. Aber das Bild von Sangerhausen mit der gleichen Frau? Cool!
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84719
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Interessierter » 25. August 2016, 14:10

Vergessen ist ja aktzeptabel; aber nicht wahrhaben wollen.... [flash]
Interessierter
 

Nächste

Zurück zu Der normale Alltag i.d. DDR/BRD

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste