Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Kumpel » 25. August 2016, 15:14

Wobei ich Leuten wie Beethoven ihre Entrüstung über derlei angeblich so tendenziösen Bilder fast abnehme.
Diese Menschen lebten in der DDR in einer Blase und hatten kaum Einblicke in die DDR unterhalb ihres Blickfeldes.
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Beethoven » 26. August 2016, 09:07

Interessierter hat geschrieben:Aber, mein lieber Volker, dass kannst Du ehemaligen NVA - Offizieren, doch mangels Farbe, nicht weiß machen..... [laugh]
Die waren doch voll beschäftigt, den " Sozialistischen Menschen " zu formen, obwohl man sie selbst nur durchs Abitur " geschleift " hatte. So konnten sie wenigstens aufgrund ihrer politischen Gesinnung noch Offizier werden. [flash]


Hm, dieser wunderschöne Beitrag zielt ja wohl auf meines Gleichen und mich.
Sei versichert, lieber sich "Interessierter" Nennender, Farbblindheit haben viele Menschen. Ich aber nicht.

Bitte erläutere mir doch den Zusammenhang von der "Formung des sozialistischen Menschen" und dem "Durchschleifen durch das Abitur". Was die politische Gesinnung angeht, um Offizier zu werden, wird Dir sicher HPA mehr erzählen können als ich.

Mein Abitur übrigens, gekoppelt mit einem Beruf, war für mich kein Schwerpunkt. Extra Lernen brauchte ich zu jener Zeit nie. Ich habe meinen Beruf und das Abi trotzdem gut abgeschlossen ("hätte besser sein können", wie mein Vater bemerkte, ich war eben faul und hatte mehr Sport und Mädchen im Kopf) obwohl ich von April bis Oktober in jedem Monat, eine Woche lang auf einem Flugplatz der GST war. Mir fiel das quasi zu. Na ja, mit Ausnahme, wie Du ja immer so herzerfrischend betonst, die deutsche Rechtschreibung. Aber ich erinnere mich, im Abschlussaufsatz in der Rechtschreibung auch eine 2 gehabt zu haben. Aber ich gebe ehrlich zu, ich schreibe, was die Rechtschreibung angeht, mehr aus dem Bauch heraus als jedes Wort grammatikalisch zu hinterfragen. Deshalb, weil man mich darauf aufmerksam gemacht hat, schreibe ich Dich, lieber sich "Interessierter" Nennender, ja seit einiger Zeit auch mit großem "N". [grins]

Selbst an der Offiziershochschule mußte ich kaum zusätzliches Selbststudium durchführen. So richtig lernen und studieren mußte ich erstmals an der Militärakademie. Und die habe ich dann auch mit "sehr gut" abgeschlossen. Soviel mal nur zu Deinen Ausführungen.
Hast Du denn überhaupt ein Studium absolviert?

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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Kumpel » 26. August 2016, 14:48

Mal ehrlich Beethoven,

Wo hast du denn gelebt?
in der DDR gab es mehr graue heruntergekommene Bauten als alles andere. Wie sollen diese Bilder dann tendenziös sein?
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon karnak » 26. August 2016, 15:04

Und noch mal von mir, dass Problem sind nicht die Fotos an sich, das Problem ist der Text dazu mit dem ein alberner Systembeschreibender Zusammenhang konstruiert werden soll, völlig an den Haaren herbeigezogen,was die reinen Motive angeht, lächerliche, nachtretende Abrechnerei, einfach nur populistisches Geschwafel, DASS ist das Problem.
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Kumpel » 26. August 2016, 16:30

Das ist ja jetzt eine ganz neue Facette der Beanstandungen. AmText hatte Beethoven bis dato nichts auszusetzen.
Ich habe mir die Texte nochmal zu gemüte geführt. Was ist denn bitte schön ein "Systembeschreibender Zusammenhang" und wo bitte wurde dieser dann konstruiert?
Das Dir der kritische Blick auf die DDR nicht sonderlich gefällt kann ich noch nachvollziehen. Was diese Texte mit Abrechnerei und Nachtreten zu tun haben erschließt sich nicht.
Da fehlt den Genossen offensichtlich bis heute eine gehörige Portion Selbstreflexion auf das was sie mit ihrer DDR geschaffen haben.
Mal hier gucken : https://www.google.de/search?q=fotograf ... 80&bih=939
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon karnak » 26. August 2016, 16:58

Kumpel hat geschrieben:Das ist ja jetzt eine ganz neue Facette der Beanstandungen. AmText hatte Beethoven bis dato nichts auszusetzen.
Ich habe mir die Texte nochmal zu gemüte geführt. Was ist denn bitte schön ein "Systembeschreibender Zusammenhang" und wo bitte wurde dieser dann konstruiert?
Das Dir der kritische Blick auf die DDR nicht sonderlich gefällt kann ich noch nachvollziehen. Was diese Texte mit Abrechnerei und Nachtreten zu tun haben erschließt sich nicht.
Da fehlt den Genossen offensichtlich bis heute eine gehörige Portion Selbstreflexion auf das was sie mit ihrer DDR geschaffen haben.
Mal hier gucken : https://www.google.de/search?q=fotograf ... 80&bih=939

Bild 6:"Solibasar auf dem Alex, kaum einmal dringt ein Sonnenstrahl durch den bedeckten Himmel"
Bild 7:"Gaststätte am Berliner Stadt.Die DDR -Bürger haben sich in ihren Nischen eingerichtet".(Bei dem Mist mit den einrichten in den Nischen stehen mir jedes mal die Nackenhaare hoch)
Bild 9: Offizielle Propagandaveranstaltung,Teilnehmer wirken apathisch.
Bild10:Spruchbänder und Flaggen landen gleich nach der Veranstaltung im Müll.
Bei den restlichen Bildern ist der Text nur etwas geschickter gemacht. Meinst Du wirklich alle sind so doof die Hinterfotzigkeit solcher Texte in Beziehung zu Fotos nicht zu erkennen? Die unter Umständen ganz anderer Hintergründe haben, die Teilnehmer nicht wegen der drögen Propagandaveranstaltung "apathisch wirken" , sondern weil sie einfach nur müde sind, es eine Momentaufnahme ist, die nichts mit dem unterschwellig angebrachten Grund zu tun hat.
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon augenzeuge » 26. August 2016, 17:08

Bei dem Mist mit den einrichten in den Nischen stehen mir jedes mal die Nackenhaare hoch


Aber es war doch so...selbst Beethoven hatte eine. Ok, die war besser... [grins]
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Kumpel » 26. August 2016, 17:10

Das Du etwas gegen den Begriff "Einrichten" hast habe ich ja andernorts schon gelesen , allerdings trifft dieser Begriff die gesellschaftlichen Zustände in der DDR recht gut.
Du solltest allerdings beim Zitieren auf die Vollständigkeit achten , sonst könntest Du selbst in den Verdacht der Schönfärberei geraten.
Die fehlenden Sonnenstrahlen auf dem Alex wurden nicht der DDR angekreidet , obwohl die veralteten Heizungsanlagen auch oft dafür sorgten , sondern wurden dem Fotograf zugeschrieben.
Die Einstufung der Texte zur Hinterfotzigkeit ist nun wieder eine neue will mal sagen Stufe in der Verweigerung der DDR Realität.
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon karnak » 26. August 2016, 17:14

Es war nicht bloß so mit den Nischen ,es ist so, damals wie heute, nur die Zusammenhänge und Umstände waren und sind andere. Es ist keine soz. Besonderheit wie man mit solchem Geschwätz glauben machen will, es ist ein Grundbedürfnis und noch nicht mal ehrenrührig für den Einzelnen und die Gesellschaft, hat mit der Gesellschaftsform eigentlich nichts zu tun.
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon karnak » 26. August 2016, 17:18

Kumpel hat geschrieben:Das Du etwas gegen den Begriff "Einrichten" hast habe ich ja andernorts schon gelesen , allerdings trifft dieser Begriff die gesellschaftlichen Zustände in der DDR recht gut.
Du solltest allerdings beim Zitieren auf die Vollständigkeit achten , sonst könntest Du selbst in den Verdacht der Schönfärberei geraten.
Die fehlenden Sonnenstrahlen auf dem Alex wurden nicht der DDR angekreidet , obwohl die veralteten Heizungsanlagen auch oft dafür sorgten , sondern wurden dem Fotograf zugeschrieben.
Die Einstufung der Texte zur Hinterfotzigkeit ist nun wieder eine neue will mal sagen Stufe in der Verweigerung der DDR Realität.

[grin] In keinem der Texte wird der DDR etwas angekreidet, dass ginge ja so direkt auch nicht bei den Fotos. Dieses Ankreiden durch Nichtankreiden ist das Problem.
Und ich verweigere mich im Nachinein nicht der DDR-Realität, ich benenne nur ab und an solche Methoden wie die Kunst des Weglassens und Versuchen Unwissende zum Thema DDR für Dumm zu verkaufen.
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Spartacus » 26. August 2016, 18:47

Hier sind auch noch ein paar hübsche Bilder. [hallo]

http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... 8&biw=1600

Das erste was mir 1984 auffiel, als ich in den Westen fuhr, war, dass alles so sauber, so neu aussah. Ruinen konnte ich beim besten Willen nicht entdecken.

LG

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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon EMW-Mitarbeiter » 26. August 2016, 21:07

augenzeuge hat geschrieben:
EMW-Mitarbeiter hat geschrieben: Immer wieder interessant, wie manchmal vermeintliche Fakten nicht nur an den Haaren herbeigezogen werden, sondern offenbar mit Schwerslast-Transportern und mehreren Zugfahrzeugen angekarrt werden.


[flash] Schön formuliert. Natürlich sollte man aus dem Bild nicht den Durchschnitt ableiten. Es wäre nicht korrekt. Ebenso könnte man von Schützenfesten, Kirmesfeiern o.ä. aus dem Westen gleiche Bilder finden. Aber dennoch ist dem Photografen für sein Auge zu danken. Er hat den Finger in Ereignisse gehalten, die festzuhalten sind. Auch sie waren ein Teil des realen Sozialismus.
Und das der Alkohol im Osten oft ne größere Rolle spielte als im Westen, kann man doch heute mit einem lachenden Auge zugeben. Das hat doch jeder DDR Bürger, der in der Produktion tätig war, mitbekommen. Wo ist das Problem?

AZ

Ja, Alkohol spielte eine große Rolle, mangels anderer Drogen! Und nein, auch an der Arbeit war es kein Grundnahrungsmittell. Zumindest nicht dort, wo ich lebte. Heute dagegen wird Alkohol-und Drogenmissbrauch fast gesellschaftsfähig. Aber egal, um Sachlichkeit gehts bei solche nThemen ja nicht....
Ich lese nur noch.
Manchmal platzt mir der Kragen, manchmal schmunzel ich.
Aber weiterhin gegen ewige Betonköpfe diskutieren werde ich nicht.
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon augenzeuge » 26. August 2016, 21:17

EMW-Mitarbeiter hat geschrieben:Heute dagegen wird Alkohol-und Drogenmissbrauch fast gesellschaftsfähig.


"Fast" ist falsch. Er ist gesellschaftsfähig. Leider.

So sieht es heute aus. Ein Agitator würde sagen, nicht mal etwas zum Anziehen hat die unterste Schicht. [shocked]
Bild

AZ
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Kumpel » 27. August 2016, 13:52

karnak hat geschrieben:...........................
Und ich verweigere mich im Nachinein nicht der DDR-Realität, ich benenne nur ab und an solche Methoden wie die Kunst des Weglassens und Versuchen Unwissende zum Thema DDR für Dumm zu verkaufen.



Ich weiß , Schilder mit der Aufschrift Leichenalle sind Dir da eine besonderer Dorn imAuge.
Nur bei diesen Fotos und den dazugehörigen Texten verrennst Du dich wohl etwas. Ich erkenne die DDR auf jedem dieser Bilder wieder und ob die Texte nun so sachlich sind oder nicht beinträchtigt die Aussagen dieser sehr starken Bilder eher weniger. Sie erzählen ohne Text bereits sehr viel.
Damals waren diese Motive für mich und sehr viele DDR Bürger normal und kaum einer kam auf die Idee diese Tristesse und diese Verwahrlosung zu fotografieren.Ich habe mich dafür geschämt und geärgert in einem solchen Land leben zu müßen bis zu meinem Ende.
Aber es gab glücklichererweise Menschen die darin etwas sahen was fest gehalteh werden muß um nachkommenden Generationen auch zu zeigen was mit den Menschen geschieht und wohin dieses System ein Land führt.
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Volker Zottmann » 27. August 2016, 14:38

Super Text Kumpel! [super]
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Beethoven » 27. August 2016, 15:17

Na ja, wenn Du in der Leichenallee gelebt hättest, dann wäre es vielleicht wirklich bis an Dein Lebensende.

So konntest Du weiter leben und die DDR überleben, so dass wir uns heute noch an Deiner Gegenwart erfreuen und eine "Leichealle" gibt es auch nicht mehr [grins] , vermute ich wenigstens.

Na, und wie ich den sinnvollen Satz von Volker verstehen soll, erschließt sich mir im Augenblick noch nicht. Aber ich habe ja noch einige Lebensjahre vor mir und somit Zeit darüber nachzudenken. [wink]

Gruß
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Edelknabe » 27. August 2016, 16:02

Der war gut, der vom Spartacus, mit dem:

"Das erste was mir 1984 auffiel, als ich in den Westen fuhr, war, dass alles so sauber, so neu aussah. Ruinen konnte ich beim besten Willen nicht entdecken."
textauszug ende

Der Rainer im Zug nach Dortmund, so um 1990 herum. Wir fahren an einem recht lichten Waldgebiet irgendwo hundert Kilometer vor Dortmund lang und ich sehe ne Menge alte Bauwagen in so ner Art schmutzigem Karree, zugemüllt dazu mit nem Bretterzaun der wohl nur dem Namen gerade noch nach Bretterzaun genannt werden durfte. Ich so zu meinem Gegenüber...Urwessi, kluger Mann, sogar richtig redselig.

"Was ist das denn dort drüben?"
Urwessi:" Das sind gesellschaftliche Aussteiger, die leben da ohne Strom und Wasser, die kommen zurecht, die wollen das so"??????????

Gott ne ich war erstmal bafff ...."wegen dem.... Die wollen das so" als einigermaßen gestandene "sozialistische Persönlichkeit", also ne wer wohnte denn im zerfallenden Bauwagen, dazu noch mit Kerze und Wasser aus dem Kanister, das war doch unterste gesellschaftliche Schublade, ganz weit noch unterm sozialistischen Asozialen. Jetzt haben wir die Dinger, diese hässlichen Wohnwagensiedlungen im schönen Leipzig...wie tief sind wir nur gesunken?????????????

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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Spartacus » 27. August 2016, 16:17

Rainer,

was hat eine Kommune im Bauwagen mit Ruinen zu tun?


LG

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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon pentium » 27. August 2016, 17:09

Spartacus hat geschrieben:Rainer,

was hat eine Kommune im Bauwagen mit Ruinen zu tun?


LG

Sparta


Eigentlich nichts! Der Edelknabe hat eben nur fieberhaft nach, ja nach was eigentlich gesucht? Schließlich hat er einige alte Bauwagen gefunden. Kannte der Edelknabe nicht, den damals in der DDR gab es keine Bauwagen in Privathand, keines Aussteiger, woher auch, so eine Frechheit aber auch sich dem Sozialismus in einem Bauwagen mitten im Wald entziehen zu wollen!

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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Kumpel » 27. August 2016, 17:47

Beethoven hat geschrieben:Na ja, wenn Du in der Leichenallee gelebt hättest, dann wäre es vielleicht wirklich bis an Dein Lebensende.

So konntest Du weiter leben und die DDR überleben, so dass wir uns heute noch an Deiner Gegenwart erfreuen und eine "Leichealle" gibt es auch nicht mehr [grins] , vermute ich wenigstens.

Na, und wie ich den sinnvollen Satz von Volker verstehen soll, erschließt sich mir im Augenblick noch nicht. Aber ich habe ja noch einige Lebensjahre vor mir und somit Zeit darüber nachzudenken. [wink]

Gruß



Na Beethoven ,

bei dir warte ich ja nun schon monatelang , dass du endlich mal mit den Beiträgen rausrückst in denen du alle diese wiederlichen , tendenziösen Verleumdungen die hier über die DDR abgesondert werden wiederlegst.
Was du tendenziös nennst war allerdings in der DDR die Normalität , die du in deiner Blase als NVA Offizier offenbar nicht mitbekommen hast.
Das du als NVA Offizier nicht in den verwahrlosten Gegenden in der DDR verkehrt und erst recht nicht gewohnt hast ist klar , aber gerade Edelknabe in Leipzig konnten doch die verkommenen Wohngebiete voller Ruinen nicht engangen sein in denen bereits die Bäume aus den Dächern wuchsen..
Zuletzt geändert von Kumpel am 27. August 2016, 17:53, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Edelknabe » 27. August 2016, 17:48

Nein nein Spartacus, das deren Gras war wirklich sinngemäß grüner, die große Eigentumswohnung eines meiner Cousin und die Wohnecke drumherum richtig schnuckelig. Und Sonne schien auch, so wie in der DDR.

Rainer-Maria entschuldige "der paar abgehalfterten Bauwagen, war ein unpassender ....gesellschaftlicher Vergleich"
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Sirius » 27. August 2016, 19:23

Was macht denn Bud Spencer auf dem Pferdemarkt in Havelberg? Aber eine schöne Umhängetasche aus Leder für seinen Flachmann hat er, der "Bud". Also in der einen Hand eine "Kippe", in der anderen eine Bierflasche und in der Mitte der Flachmann; dazu übergewichtig. Also es würde mich wundern, wenn der "Bud" heute noch lebt.
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Sirius » 27. August 2016, 19:29

Interessierter hat geschrieben:Beim Einstellen einer Fluchtgeschichte fand ich zufällig diesen Link mit Fotos aus verschiedenen Städten der DDR:

Kurz nach dem Fall der Mauer waren RP-Redakteure durch die DDR gereist, sahen Görlitz, Wernigerode, Dresden, Bitterfeld, Halle. Ein Vierteljahrhundert später haben sie diese Reise wiederholt:

http://www.rp-online.de/nrw/so-hat-sich ... .4649798#a


Auch wenn es Wasser auf die Mühlen von Beethoven und Karnak ist, aber dieser spezielle Bildervergleich ist manipulativ. Auf der einen Seite schwarz-weiß-Fotos, auf der anderen Seite Farbfotos. Dann, wie man an den Bäumen erkennen kann, sind die Vergleiche zu unterschiedlichen Jahreszeiten und bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen aufgenommen. Wenn man objektiv vergleichen will, dann sollte man nur schwarz-weiß Fotos verwenden, nur zur gleichen Jahreszeit bei gleichen Lichtverhältnissen - Unterschiede wären auch dann noch zu erkennen. Auf Farbfotos im Mai, bei Sonnenschein sieht eben einiges besser aus, als an trüben Tagen im November.
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Beethoven » 28. August 2016, 09:14

Männers, es leugnet doch keiner, dass sich die Städte in den letzten 25 Jahren meist zum positiven gewandelt haben. Oft in Privateigentum, wobei ich Immobilien die z.B. Bau- oder Wohnungsgesellschaften gehören, auch als Privateigentum bezeichne.
Hier sollen und das ist im Kapitalismus normal, Gewinne erzielt werden. Gewinne kann ich aber nur erzielen, wenn das Produkt, in unserem Falle die Wohnung in einem Haus, angenommen wird. Deshalb wird von den Privateignern Geld in die Hand genommen und in unserem Falle die Immobilie saniert und modernisiert.

Das jedoch spielte in der DDR keine Rolle. Es ging seinerzeit nicht darum Gewinne zu erzielen sondern darum, bezahlbaren Wohnraum für die Bürger zu schaffen und da war die Platte besser, mit neuester Infrastruktur ringsum, als alte Häuser, mit vergleichbar viel Geld aufzuhübschen und zu modernisieren, zumal diese oft nicht mal im Eigentum des Staates waren, sondern Altbundesbürgern gehörten. Wobei ich das nicht überbewerte.

Das natürlich dabei die Altstädte verluderten, ist eine unschöne Folge daraus. Solange dieser Unterschied hier nicht erkannt und eingeräumt wird, ist es doch müßig zu diskutieren.

Trennung

Lieber Kumpel, wisch Dir den Schaum vom Mund und das weiße aus den Mundwinkeln. [flash]
Ich wohnte z.B. in Lehnin mit meiner Familie viele Jahre auch in einem älteren Haus, mußte Kohlen schleppen und es gab außer einer Betonstraße zum Ort (3 km) nichts außer Wald und die Kaserne. Was soll denn das für eine "Blase" gewesen sein?
Wo hättest Du da als Städter lieber gewohnt?

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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon SkinnyTrucky » 28. August 2016, 09:29

Beethoven hat geschrieben:Das natürlich dabei die Altstädte verluderten, ist eine unschöne Folge daraus. Solange dieser Unterschied hier nicht erkannt und eingeräumt wird, ist es doch müßig zu diskutieren.


Eben, darum geht es doch....nun räum es doch mal endlich ein.... [wink]

Was hatte man denn vor von Seiten des Staates damals, denn das Erkennen und Einräumen dieses Unterschiedes tat man doch bewust nicht....man war doch nicht doof und musste doch wissen, wo das hinführt, zumal man es ja auch ständig vor Augen hatte....Ruinen schaffen ohne Waffen....


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Kumpel » 28. August 2016, 17:09

Der Beethoven zeigt mit seinen Antworten hier mal um mal wie weit weg er von den Realitäten des DDR Alltag entfernt gelebt war.
Kohlen schleppen war dabei nun wirklich ein kleines Übel was einem DDR Bürger wiederfahren konnte. Schlimmer war der stete Verfall und die Verwahrlosung der Wohnquartiere der sich weiter und weiter ausbreitete und dem die Menschen kaum etwas entgegen setzen konnten. Von der daraus resultierenden mangelhaften Lebensqualität garnicht zu reden.
Und sich heute hin zustellen und zu behaupten weil es in der DDR kein Gewinnstreben gab verkamen die Städte zu Ansammlungen von Ruinen ist der blanke Hohn und verschleiert
die Unfähigkeit deiner Genossen und offenbart nur einmal mehr deine ideologische Borniertheit.
Kumpel
 

Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon Spartacus » 28. August 2016, 18:23

Ich wohnte z.B. in Lehnin mit meiner Familie viele Jahre auch in einem älteren Haus, mußte Kohlen schleppen und es gab außer einer Betonstraße zum Ort (3 km) nichts außer Wald und die Kaserne.


Fehlen nur noch, die im Winter hungrig heulenden Wölfe. [flash]

OT, aber musste sein.

LG

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Re: Wiederentdeckte DDR-Fotos: Das letzte Gefecht an der Bierflasche

Beitragvon pentium » 28. August 2016, 18:36

Spartacus hat geschrieben:
Ich wohnte z.B. in Lehnin mit meiner Familie viele Jahre auch in einem älteren Haus, mußte Kohlen schleppen und es gab außer einer Betonstraße zum Ort (3 km) nichts außer Wald und die Kaserne.


Fehlen nur noch, die im Winter hungrig heulenden Wölfe. [flash]

OT, aber musste sein.

LG

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Wald und Kaserne, hat der @Beethoven doch geschrieben! Da können ja auch mal Wölfe vorbeikommen, etwa aus Polen, was daran so besonders? Eine einsame Kaserne in den dunklen Wäldern am Rande der DDR ohne Fernheizung oder Heizhaus....

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