DDR Mitte der 70ziger

DDR Mitte der 70ziger

Beitragvon Interessierter » 25. November 2021, 13:43

55 interessante Farbfotos, die den Alltag in der DDR Mitte der 1970er Jahre festhalten

Während des Kalten Krieges und nach dem Bau der Berliner Mauer gab es in vielen Teilen der Welt nur wenige Möglichkeiten, sich umfassend über das Leben in der DDR zu informieren. Tatsächlich war der Ostblockstaat jahrzehntelang sowohl physisch als auch ideologisch vom Westen isoliert.

Mit maßgeblicher Unterstützung durch das Internet konnten Fotografen hinter dem Eisernen Vorhang Jahre nach dem Mauerfall Bilder des „geschlossenen“ Lebens an die Öffentlichkeit bringen und uns visuelle Einblicke in die vielen Unterschiede – und zumindest oberflächlich Ähnlichkeiten – zwischen den Menschen geben Ostdeutsches und westliches Leben.
Diese atemberaubenden Fotos wurden vom Fotografen Thomas Hoepker aufgenommen und zeigen den Alltag der DDR im Jahr 1974.

Die tolle Galerie findet man hier:
https://www.vintag.es/2014/10/interesti ... daily.html
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Re: DDR Mitte der 70ziger

Beitragvon Kumpel » 25. November 2021, 14:09

Das waren Zeiten , als man noch ohne Gewissensbisse die Bude mit Karo zu quarzen konnte. [flash]

Germany 1974.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Kumpel
 

Re: DDR Mitte der 70ziger

Beitragvon Volker Zottmann » 25. November 2021, 14:49

Die Bilder stimmen, sind aber teils irreführend.
Wernigerode ist überhaupt nicht zu sehen. Wohl aber der Finkenherd in QLB mit dem schmalen Finkenhäuschen. Hier bekam Heinrich der I. die Königswürde angetragen.
Toll der SA-Mann der über Bautzen schaut....
Und warum es 1974 kein Inlettstoff zu kaufen kann, ist auch zu ergründen.
Dass ich 2018 Lenins abgeschlagenen Granitkopf mal in der Zitadelle Spandau wiedererblicke, hätte ich 1974 auch kaum geglaubt.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: DDR Mitte der 70ziger

Beitragvon Werner Thal » 25. November 2021, 19:40

War doch mal so ein Slogan in der „Eulenspiegel-Funzel“:

Der Mann von (Halb-[W.T.])Welt raucht Karo.

W. T.
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Re: DDR Mitte der 70ziger

Beitragvon Volker Zottmann » 25. November 2021, 22:19

Werner Thal hat geschrieben:War doch mal so ein Slogan in der „Eulenspiegel-Funzel“:

Der Mann von (Halb-[W.T.])Welt raucht Karo.

W. T.

Wenn nun wie in der CSSR oder Niederlanden Canabis freigegeben wird, brauchts keine 1,60 Ostmark-Zigaretten mehr.

Gruß Volker
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Re: DDR Mitte der 70ziger

Beitragvon ratata » 26. November 2021, 07:53

" Siehst Du die Leichen dort im See , das sind die Raucher von "CARRE " .
Bis 1992 habe ich alle DDR Zigaretten geraucht . Auch Pfeife , Selbstgedrehte ,Juwel ,2,50 Mark war eigentlich die Stammmarke . Üblich war es bei uns hier im raum MD , man hat immer Eine Runde Zigaretten gegeben . War man da mit 5 Mann im Gespräch ,war die Schachtel schnell leer .
In den 70 war die allgemeine Versorgung der Bevölkerung eigentlich gut . Versandhaus Leipzig und Karl Marx Stadt , waren gute Adressen . ratata
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Re: DDR Mitte der 70ziger

Beitragvon Volker Zottmann » 26. November 2021, 10:15

ratata hat geschrieben:"
In den 70 war die allgemeine Versorgung der Bevölkerung eigentlich gut . Versandhaus Leipzig und Karl Marx Stadt , waren gute Adressen . ratata

Günther, wenn Du gut durch erträglich ersetzen würdest, wäre dem Staat schon genug geschmeichelt.

Gruß Volker
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Re: DDR Mitte der 70ziger

Beitragvon ratata » 26. November 2021, 10:41

Volker Zottmann hat geschrieben:
ratata hat geschrieben:"
In den 70 war die allgemeine Versorgung der Bevölkerung eigentlich gut . Versandhaus Leipzig und Karl Marx Stadt , waren gute Adressen . ratata

Günther, wenn Du gut durch erträglich ersetzen würdest, wäre dem Staat schon genug geschmeichelt.

Gruß Volker


Na dann eben , für mich persönlich unerträglich . Denn ich hatte nichts. Von der Arme zu den Schwiegereltern gezogen . Ein paar Zimmer , heute nicht zumutbar . Keine Wasserleitung , kam erst 76 .

Da meine Schwiegermutter immer jeden Tag zum Konsum , HO, Milchladen , Bäcker einkaufen ging , war ich zu Hause gut Versorgt. Als dann die Kaufhallen hier in der Stadt aufmachten , schlossen auch die kleinen Läden . Außer der HO der blieb .

Besonders hervorheben möchte ich die Samstags Brötchen . Bäcker der übriggeblieben ist im Ort machte um 6 30 h auf . Seine besten Kunden , gaben Freitags ihr Beutel mit Wunschzettel und Geld ab .
Da stand man Trottel nun in der Schlange ,die gingen an mir vorbei , dann war man froh ,als man dann an der Reihe war. Später zu um 7 h anstellen , da waren die Brötchen alle .
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Re: DDR Mitte der 70ziger

Beitragvon Werner Thal » 26. November 2021, 10:46

Noch einmal, was das frühere Rauchen betrifft: noch so eine journalistische Kostbarkeit aus der
damaligen „Eulenspiegel-Funzel“ . Der Graf von Kent raucht Kenty. Diese Zigarettensorte
war neben der Karo Raucherkraut. [mad]

T. W.
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Re: DDR Mitte der 70ziger

Beitragvon zoll » 26. November 2021, 11:36

Ich finde die Bildergalerie sehr aufschlussreich. Da wären z. B. die Harzer Städte QLB und Wernigerode wegen ihres mittelalterlich anmutenden Stadtbildes für Touristen aus dem Westen lohnende Ausflugziele gewesen. Das hätte den Devisenhunger der DDR sicher gut getan.
Abstoßend dagegen war die Lobhudelei der DDR auf ihre Erfolge und diese auch noch so aufwändig mit roten Fahnen und Transparenten zu verkünden. Diesen Aufwand umzuleiten in mehr Eigeninitiative wäre wirklich produktiver gewesen.
Wenn ich richtig hingeschaut habe, verkündete ein Plakat : Wir danken den Sowjetsoldaten. Da frage ich mich, welcher vorbeifahrende Sowjetsoldat war der deutschen Sprache mächtig um diesen Schmus zu verstehen.
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Re: DDR Mitte der 70ziger

Beitragvon Volker Zottmann » 26. November 2021, 13:05

@Zoll,
Wernigerode ist mit keinem einzigen Bild vertreten gewesen. Bild 8 ist falsch ausgewiesen. Es zeigt das Quedlinburger Finkenhäuschen.
Zu DDR-Zeiten war Wernigerode in einem wesentlich besseren Zustand als QLB. Die ganze Stadt sah damals schon etwas farbiger aus, weshalb sie auch berechtigt "Bunte Stadt am Harz" genannt wurde.

Gruß Volker
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Re: DDR Mitte der 70ziger

Beitragvon zoll » 26. November 2021, 19:36

Lieber Z., ich verwies in meinem Beitrag auf die möglichen Einnahmequellen für touristische Ziele.
Nebenbei bemerkt, habe ich QLB und Werigerode gleich nach der Wende besucht und bekam in der QLB-Touristeninfo einen originalen DDR Reiseführer für diese Stadt ausgehändigt.
Gruß P.
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Re: DDR Mitte der 70ziger

Beitragvon Volker Zottmann » 26. November 2021, 23:34

zoll hat geschrieben:Lieber Z., ich verwies in meinem Beitrag auf die möglichen Einnahmequellen für touristische Ziele.
Nebenbei bemerkt, habe ich QLB und Werigerode gleich nach der Wende besucht und bekam in der QLB-Touristeninfo einen originalen DDR Reiseführer für diese Stadt ausgehändigt.
Gruß P.


Warum solltest Du auch keine Werbung bekommen?
Das Potential des Tourismus war den Fachleuten wohl immer schon bekannt. Nur am Erhalt des Orginals mangelte es in Quedlinburg wesentlich mehr als in Wernigerode. Nur in QLB wurden ganze Straßenzüge seit 1984 geschleift und mit Ortbeton ersatzbauten versehen. Wernigerode blieb solch Experiment erspart.
Alle HMBQ- Wohnhäuser mussten bereits nach der Wende saniert werden. das ist auch Tatsache.
Dazu kommt in QLB, dass der gesamte sandsteinige Burgberg vor dem Abrutschen bewahrt werden musste. Das hat bereits viele Millionen gekostet und ist nun fast abgeschlossen.
Ohne ein Wende, wäre Quedlinburg heute eine Brache oder eine abgerissene Altstadt ohne weitere finanzielle Möglichkeiten eines Wiederaufbaus. Uns ist viel erspart geblieben in meiner geliebte Heimatstadt.

Gruß Volker
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Re: DDR Mitte der 70ziger

Beitragvon zoll » 27. November 2021, 11:47

Die Wende hat also nicht nur Menschen die Freiheit gebracht, auch der Stadt und ihrer erhaltenswerten Substanz ist eine ungewisse Zukunft erspart geblieben.
Die Info war aber eine kostenpflichtige Broschüre, die mir die freundliche Dame geschenkt hat.
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Re: DDR Mitte der 70ziger

Beitragvon Volker Zottmann » 27. November 2021, 12:11

zoll hat geschrieben:Die Wende hat also nicht nur Menschen die Freiheit gebracht, auch der Stadt und ihrer erhaltenswerten Substanz ist eine ungewisse Zukunft erspart geblieben.
Die Info war aber eine kostenpflichtige Broschüre, die mir die freundliche Dame geschenkt hat.


Das war sicher eine alte SED-Genossin, die Euch "Unwissenden" bekehren wollte... [laugh]
Vielleicht warens Altbestände? Damals ist auch viel verschenkt, ja verschleudert worden.
Es wurden etliche Lagerbestände in jeder Branche einfach abgeschrieben, als das richtige Geld in Umlauf kam. Ansonsten hatten die Infodamen ja kaum die Möglichkeit kostenpflichtige Broschüren zu verschenken.

Gruß Volker
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