FSK-Veteran hat geschrieben:Das waren richtige Rentner-Invasionen. Gott sei Dank für mich als zeitweisen Viel-Einreiser, daß sich diese Massen in den Grenzübergang Wochentags-Vormittags ergossen und mir nicht ins Gehege kamen. Hauptbetroffen war dann immer "ALDI"-Zoo. Da gingen die West-Berliner schon gar nicht mehr einkaufen. Der Hürdenlauf eines zum Schluß total abgekämpften DDR-Rentners:
-Von der Verwandtschaft zur Grenze gekarrt oder alleene hin
-Grenzpassage (oft überfüllte Ausreisehalle Bhf Friedrichstrasse)
-zum West-Rathaus p.P. 100 DM Begrüßungsgeld abholen
-zu ALDI am Zoo, einkaufen,evtl da nebenan noch ins Kaufhaus (hieß BILKA.Da,wo die Olle von Schnitzler beim Ladendiebstahl, 1 Paar Strumpfhosen erwischt wurde)....
-dann mit der S-Bahn um die Ecke zurück zum Grenzüberg.Friedrichstrasse
-Drüben oft in Empfangnahme durch die DDR-Verwandten.
Die armen Rentner konnten einem leid tun, weil einige oft kaum noch krauchen konnten...
FSK-Veteran hat geschrieben:Hallo Berliner!
na ja, also die 100 DM gab es nur 1x im Jahr pro DDR-Bürger. Das reichte dann auch angesichts des Streß-Faktors.
Immerhin war es ein Weg, die Großeltern in den Westen zu schicken (meißt Berlin, weil das relativ schnell ging) und unabhängig von Westpaketen Waren des alltägl. Bedarfs im Westen zu besorgen.
Was die Zeit angeht, so schätze ich eine "Runde" ab Wartezeit Grenze Bhf. Friedrichstrasse -Rathaus-Einkaufen-Grenze auf etwa 5 Stunden, bis die Verwandtschaft die abgekämpfte, duchschwitzte Oma wieder in Empfang nehmen konnte...
dein1945 hat geschrieben:FSK-Veteran hat geschrieben:Hallo Berliner!
na ja, also die 100 DM gab es nur 1x im Jahr pro DDR-Bürger. Das reichte dann auch angesichts des Streß-Faktors.
Immerhin war es ein Weg, die Großeltern in den Westen zu schicken (meißt Berlin, weil das relativ schnell ging) und unabhängig von Westpaketen Waren des alltägl. Bedarfs im Westen zu besorgen.
Was die Zeit angeht, so schätze ich eine "Runde" ab Wartezeit Grenze Bhf. Friedrichstrasse -Rathaus-Einkaufen-Grenze auf etwa 5 Stunden, bis die Verwandtschaft die abgekämpfte, duchschwitzte Oma wieder in Empfang nehmen konnte...
Hallo FSK,
bist Du da ganz sicher, ich kenne genug Fälle wo einmal in Westdeutschland kassiert wurde und in Westberlin ein zweites mal,
Gruß aus Berlin
FSK-Veteran hat geschrieben:Immerhin war es ein Weg, die Großeltern in den Westen zu schicken (meißt Berlin, weil das relativ schnell ging) und unabhängig von Westpaketen Waren des alltägl. Bedarfs im Westen zu besorgen.
Was die Zeit angeht, so schätze ich eine "Runde" ab Wartezeit Grenze Bhf. Friedrichstrasse -Rathaus-Einkaufen-Grenze auf etwa 5 Stunden, bis die Verwandtschaft die abgekämpfte, duchschwitzte Oma wieder in Empfang nehmen konnte...
Dieter1945 hat geschrieben:Für viele DDR-Bürger waren zu Weihnachten die schönsten Geschenke die aus dem Westen. Zu Tausenden passierten in der Adventszeit meist mit Seife, Röstkaffee, Schokolade und Feinstrumpfhosen gefüllte Pakete die innerdeutsche Grenze und lösten unterm Tannenbaum im Osten grenzenlosen Jubel aus.
Hausfreund hat geschrieben: die Aromamischung von Seife + Schokolade fand ich nicht besonders anregend. Sie herrschte auch die Intershop-Läden.)
Interessierter hat geschrieben:Ich finde, die DDR selber erkannte man ohne sehen und hören zu können, immer am permanenten Geruch von Braunkohle und Zweitaktgemisch.
" Der Interessierte "
Edelknabe hat geschrieben: das muss damals ein "ieologischen Kampfgasgemisch" gewesen sein.
Interessierter hat geschrieben:Ich finde, die DDR selber erkannte man ohne sehen und hören zu können, immer am permanenten Geruch von Braunkohle und Zweitaktgemisch.
Hausfreund hat geschrieben:Interessierter hat geschrieben:Ich finde, die DDR selber erkannte man ohne sehen und hören zu können, immer am permanenten Geruch von Braunkohle und Zweitaktgemisch.
An einem naßkalten Novembertag 1989 radelte ich erstmals über die Grenze und habe dort eine Weile innegehalten.. Es war vielleicht Einbildung, aber ich erinnere mich ebenfalls an einen Geruchsunterschied, auch bezüglich der Auspuffgase. Die damaligen Smogverhältnisse (zum Beispiel durch das Schwefeldioxid der Braunkohleverbrennung) waren grauenhaft und man könnte von daher zynisch schmunzeln über den Wiedereinstieg Deutschlands in eine mittelalterliche, naturzerstörende und dreckige Energieerzeugung.
mfG
karnak hat geschrieben: Nun muss man aber der Ehrlichkeit halber sagen,wenn man heute Braunkohle verbrennt, erfolgt das ETWAS anders wie es in der DDR praktiziert wurde.Die Auswirkungen auf die Umwelt hätte das heute bei Weitem nicht mehr.
Hausfreund hat geschrieben:karnak hat geschrieben: Nun muss man aber der Ehrlichkeit halber sagen,wenn man heute Braunkohle verbrennt, erfolgt das ETWAS anders wie es in der DDR praktiziert wurde.Die Auswirkungen auf die Umwelt hätte das heute bei Weitem nicht mehr.
Falls es noch unter das "Westpaket" paßt: An gereinigte Verbrennungsgase hatte ich weniger gedacht; eher an die neuerlichen Mengen CO2, an die Umweltbelastungen durch ineffizienter Biogasanlagen / Lebensmittelvernichtung, die Störungen durch den massiven Maisanbau oder die industriellen Vogelschredder. Der Zusammenbruch der DDR wurde meines Erachtens bisher noch ungenügend verstanden; uns dürfte in den nächsten Jahren ein schmerzhafter Lernprozeß bevorstehen.
mfG
karnak hat geschrieben:Die Frage ist dann natürlich,wenn wir AUCH gegen"industrielle Vogelschredderer"sein wollen,wie sichern wir unseren Energiebedarf, neben Energieeinsparung,durch"Wir brauchen keine Atomkraftwerke,bei uns kommt der Strom aus der Steckdose "?
pentium hat geschrieben:Ich meine den Duft der Pakete aus dem Westen, wurden sie geöffnet, duftete das ganze Zimmer danach. Was machte den Duft aus? War es der Kaffee, die Schokolade oder etwas anderes? Genau wie der Duft im Intershop, aber das ist ein anderes Thema!
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