Er schien ihr der einzige Weg: Wolfgang, zweifach geschieden, West-Berliner. Wie die Modeschöpferin Josefine von Krepl der DDR entkam.
Das Hochzeitsbild vom 5. April 1989 vor dem Kino International. Dort wurde gerade der Film „Schrei nach Freiheit“ gezeigt Foto: Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
Als ihr, an einem sonnigen Maitag 1989 im Rat des Stadtbezirks Prenzlauer Berg an der Fröbelstraße, endlich, nach jahrelangen, mühevollen und entbehrungsreichen Vorbereitungen, eine Angestellte gnädigst mitteilte, sie dürfe an folgendem Datum ausreisen, da sagte Josefine von Krepl den unfassbaren Satz: „Da kann ich nicht.“ Der 7. Juni – das ist ihr Geburtstag. Da wolle sie feiern, erklärte sie, statt Umzugskartons zu hieven. Die Beamtin schnappte kurz nach Luft – hatte man so was in diesen vier Wänden schon gehört? – und verwies die Frau mit den beinahe an sich schon unverschämten, beneidenswert kräftigen roten Locken ihres Büros. „Warten! Draußen!“
„Ich war“, sagt Josefine von Krepl rückblickend, „an bestimmten Punkten meines Lebens geradezu tollkühn.“ Aber ist das nicht vielmehr grundsätzlich festzustellen? Diese Frau hat das System untergraben, wo immer sie konnte, und wenn sie nicht konfrontativ dagegen vorging, so bewegte sie sich doch permanent in einem Graubereich, bunt, schrill, auffallend.
Die ganze Geschichte hier:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/stae ... 66436.html