Damals im Westen

Damals im Westen

Beitragvon Zicke » 5. Oktober 2018, 17:44

Die 80er im Ruhrgebiet

http://reinhard-krause-80er.squarespace.com/

hier sind für den Edelknaben ein paar Bildchen
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Damals im Westen

Beitragvon Edelknabe » 5. Oktober 2018, 17:54

Sehr schön Zicke und Danke für.

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Re: Damals im Westen

Beitragvon pentium » 5. Oktober 2018, 18:16

commodore_c64.jpg
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Damals im Westen

Beitragvon CASI » 5. Oktober 2018, 22:38

Tolle Bilder aus dem Pott! - So war er und ich habe ihn gemocht, so wie er war!
Aber Pentium, wo haste denn die Preise für die Commodores her?
Der 64er hat bei uns im Foto Allkauf 1983 genau 1499 DM gekostet!
Für mich als Schüler völlig unerreichbar! - Ich durfte auf Onkels daddeln und 84 gab es nen ZX81 im besagten Foto Allkauf für 129 Mark!
Das war mein Ding was ich über hatte vom Taschengeld! Oh Gott, was hab ich die Folientastatur verteufelt!

Viele Grüße
CASI
Toleranz ist: sehen, verstehen, lernen, handeln!
Intoleranz ist: sehen, handeln und dann unverständnis lernen!
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Re: Damals im Westen

Beitragvon Interessierter » 6. Oktober 2018, 07:10

Karneval nach dem Krieg - Jecken zwischen Schutt und Asche

Ihr Traum war ein Karneval "met allem, wat dozo gehööt": Als nach dem Zweiten Weltkrieg der erste Rosenmontagszug durch die Trümmer aufbrach, ließen sich die Kölner ihren Spaß einfach nicht nehmen. Irre Kostüme wurden improvisiert - und der Schnaps schnell selbstgebrannt.

Bild

Karneval in Trümmern? Das kann nicht funktionieren! So lautete der Tenor der meisten Zeitungen, die Anfang 1949 die Planungen für den ersten Kölner Rosenmontagszug seit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs kommentierten. Und auf den ersten Blick hatten diese Kritiker recht: Köln wirkte wahrlich nicht wie eine Stadt in Feierlaune. In großen Teilen der Innenstadt schien der Krieg erst gestern zu Ende gegangen zu sein. Schuttberge säumten die Straßen, ausgebombte Ruinen dominierten immer noch das Stadtbild. Der mächtige Kölner Dom, der wie durch ein Wunder die Bombennächte des Zweiten Weltkriegs überstanden hatte, wachte über eine zerschundene Stadt.

Ein Zug "met allem wat dozo gehööt"

Die Kölner erlebten einen Rosenmontagszug "met allem wat dozo gehööt": Angeführt vom Kölner Dreigestirn schlängelten sich immerhin 15 Festwagen und mehr als fünfzig verkleidete Karnevals- und Musikgruppen durch die zerstörten Straßen der Domstadt. 2000 Blumensträuße und zehn Zentner Kamelle - rheinische Bonbons - wurden ins Publikum geworfen. Der Andrang war gewaltig: Fast eine Million Menschen warteten an der Zugstrecke. Die 14.000 Tribünenplätze waren restlos besetzt. Viele Zuschauer erklommen Schutthügel am Straßenrand, um einen besseren Blick auf das Geschehen zu bekommen - Schilder, die vor Lebensgefahr warnten, wurden an diesem Tag ignoriert.

Party mit selbstgebranntem Zuckerrübenschnaps


Neben aller Rührung wurde in der Domstadt aber auch heftig gefeiert. Aus allen Häusern und Kneipen schallten Karnevalslieder, Akkordeonspieler zogen mit einem Rattenschwanz an Zuhörern durch die Straßen. Der absolute Hit der Stunde war Karl Berbuers Schlager "Wir sind die Eingeborenen von Trizonesien", eine humorvolle Nummer über das Besatzungsregime in den drei Westzonen. Das "Trizonesien-Lied" erlangte kurzzeitig gar den Status einer Art Ersatznationalhymne und wurde auch bei Siegerehrungen von Sportveranstaltungen gespielt. Über Passagen wie: "Ein kleines Häuflein Diplomaten macht heut die große Politik. Sie schaffen Zonen, ändern Staaten, und was ist hier mit uns im Augenblick?" waren die britischen Besatzer not amused. Die Londoner "Times" titelte verärgert: "Die Deutschen werden wieder frech."

http://www.spiegel.de/einestages/karnev ... 48179.html
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Re: Damals im Westen

Beitragvon Interessierter » 12. Oktober 2018, 10:07

Wer sich über mich ärgert, sollte immer bedenken, welche unsagbar schlimme Kindheit ich hatte.

Ich hatte kein Handy (GAR KEINS, nicht nur nicht das neueste Modell) und kein Internet.
Zur Schule und zurück musste ich zu Fuß hingehen . Ich wurde nicht tagtäglich mit dem Auto bis direkt vor mein Klassenzimmer gefahren und dort auch wieder abgeholt. Meine Eltern haben es wohl nicht eingesehen, dass 2 Tonnen Auto für den Transport eines Kindes zur Schule in Bewegung gesetzt werden müssen, wenn da eh ein Bus fährt. Oder es lag daran, dass wir in unserer ganzen Armut nur ein Auto hatten, mit dem mein Vater zur Arbeit gefahren ist. Außerdem gab es vor der Schule eh nur einen Busparkplatz und keine 300 Stellplätze für in SUVs auf ihre Kinder wartenden Helikoptermütter. Dies habe ich wohl nur mit viel Glück überlebt.

Zum Spielen stand uns kein zehnfach TÜV-geprüfter Spielplatz zur Verfügung, wo unter der Schaukel eine Gummidämmmatte war, damit wir uns auch ja nicht zu Tode stürzten, wenn wir zu blöd zum Schaukeln waren. Wir mussten auf dem Bolzplatz oder auf dem Dorfplatz kicken, wir spielten im Feld zwischen Kühen, Stacheldrähten und Hecken, kletterten auf ungesicherte Bäume und liefen durch den Bach. Und wenn wir dabei auf die Schnauze flogen, dann heilte das meist von selbst, ohne dass man uns in Sagrotan oder sonstwas badete und sofort wegen jedem Fliegenschiss zum Arzt schleppte.

Wir waren so arm, wir konnten uns nicht mal eine Laktoseintoleranz oder Glutenunverträglichkeit leisten. Geschweige denn einen Doppelnamen wie Jeremy Pascal oder Finn Torben. Einen Namensaufkleber des Nachwuchses auf der Heckscheibe gab es nicht. Unsere Eltern mussten uns in der ganzen Not noch ohne Hilfsmittel mit Namen kennen. Das ging aber auch, denn sie sahen uns ja auch häufig genug, weil es keine Ganztagesbetreuung in der Schule gab und wir nicht nur zum Abendessen und Schlafen zuhause bei ihnen waren. Selbst die Ernährung ihrer Kinder mussten in diesen Notzeiten die Eltern noch selbst übernehmen. Da gab es haufenweise Mütter, die das historische Ritual des Kochens noch beherrschten und auch durchführten!
Dass wir das alles einigermaßen überstanden haben, grenzt schon an ein Wunder. Dass unsere Eltern dafür nicht in den Knast kamen, noch mehr. Heute ist das alles zum Glück ja gar nicht mehr vorstellbar! Wo kämen wir denn da auch hin???

Aber wer so aufwächst, der muss auch zwangsläufig einen Schaden davontragen. Also habt Nachsicht mit mir. Ich bin ja schon froh, dass ich bei all diesen unsäglichen Missständen nicht gleich gestorben bin!

aus WhatsApp kopiert

[super]
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Re: Damals im Westen

Beitragvon augenzeuge » 12. Oktober 2018, 11:01

Das ging damals, u.a. weil:

14 Mio Menschen weniger in D gelebt haben, die kannten im Job meist keine permanente Erreichbarkeit.
Und damals gab es auf unseren Straßen über 40 Mio weniger PKWs.

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Re: Damals im Westen

Beitragvon Grenzwolf62 » 12. Oktober 2018, 11:17

Damals im Osten war das auch so und wir hatten ja bekanntlich noch weniger, drum sind wir noch viel stärker geschädigt (Sachsen)
[wink]
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Damals im Westen

Beitragvon augenzeuge » 12. Oktober 2018, 12:55

Grenzwolf62 hat geschrieben:Damals im Osten war das auch so und wir hatten ja bekanntlich noch weniger, drum sind wir noch viel stärker geschädigt (Sachsen)
[wink]

Dir merkt man das absolut nicht an, dass du mal weniger hattest. [grins]

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Re: Verfolgung und Bespitzelung von DDR-Bürgern im Westen

Beitragvon andr.k » 15. Oktober 2018, 19:04

Anfang der sechziger Jahre verteidigte der westdeutsche Rechtsanwalt Heinrich Hannover einen Mann aus Leipzig. Dem schaute bei der Ankunft in Hamburg eine DDR-Zeitung aus der Jackentasche. Daraufhin hatte ihn ein Polizist wegen des Verdachtes auf »Einfuhr verfassungsfeindlichen Schrifttums« nach Paragraph 93 des damaligen Strafgesetzbuches der Bundesrepublik festgenommen. Der DDR-Besucher erzählte freimütig, dass er seine Mutter besuchen, aber auch im Auftrag des FDGB zwei Leute zur Leipziger Messe einladen wolle. Das brachte ihm eine Anklage nach Paragraph 92 StGB ein, für einen »verfassungsverräterischen Nachrichtendienst« tätig geworden zu sein. Er bekam eine Bewährungsstrafe und wurde in die DDR abgeschoben.

Verfolgung und Bespitzelung von DDR-Bürgern im Westen – gab es das wirklich oder war es nur Propaganda? Sicher war die Überwachung nicht mit der des MfS vergleichbar, aber es gab sie bis zur Einheit und sie begann hier wie da an der Grenze.
Das westliche Gegenstück zur östlichen Grenzaufklärung war das im BND-Referat 14A angesiedelte Grenzmeldenetz. Im komplizierten Amtsdeutsch wurde es dort so definiert: »Sammelbezeichnung für alle mit Sicherungs- und Kontrollaufgaben an den Grenzen und im grenzüberschreitenden Personen- und Güterverkehr befassten Behörden und Dienststellen der Bundesrepublik Deutschland, die im Wege der Amtshilfe in Form der Beschaffung von geheimen Nachrichten und Personenhinweisen und der sonstigen Unter­stützung der nachrichtendienstlichen Arbeit genutzt werden.«
Gearbeitet wurde mit den üblichen geheimdienstlichen Methoden wie Abschöpfung von Quellen, Beobachtungen und konspirativer Materialbeschaffung. Manch nette, meist ältere Dame, die im Zug mit DDR-Besuchern plauderte, tat dies für ein Taschengeld vom BND.

Im Jahr 1979 wurde öffentlich bekannt, dass der Geheimdienst West 23 Grenzübergangsstellen mit speziellen Fotoausrüstungen versehen hatte und an 45 weiteren Übergangsstellen die Grenzpolizei Ablichtungen von Reisedokumenten vornahm. Knapp 1000 Fotos gelangten so monatlich in die BND-Auswertung.
Erste Einzelheiten über die Briefkontrolle erfuhr die interessierte Öffentlichkeit durch gezielte Indiskretionen des Chefs der BND-Schulen, Kurt Weis, BND-Deckname »Winterstein«. Zwischen 1978 und 1980 ließ er hin und wieder Tipps an den »Stern« durchsickern.

Die Reporter der Illustrierten wurden daraufhin in der Schwanthaler Straße 91 in München und in einer Villa in Hamburg-Winterhude fündig. Sie entdeckten dort Briefkontrollstellen des BND, die nach außen hin als »Hauptstelle für spezielle Datenverarbeitung« (HSD), Bonn 2, Zweigstelle München bzw. »Erfassungsstelle für Grunddaten der HSD« getarnt waren.

Angaben zum Umfang der dortigen Tätigkeit finden sich in einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 20. Juni 1984. Danach gingen im Jahr 1978 insgesamt 188,4 Millionen Briefsendungen in beide Richtungen über die deutsch-deutsche Grenze. Davon wurden etwa 1,6 Millionen Briefe kontrolliert. Außerdem gelangten weitere 60 Millionen Briefe aus anderen oder in andere Staaten des Warschauer Paktes in die Hände der Kontrolleure.

Welcher Art Informationen das Mitlesen brachte, zeigt das Beispiel einer beim BND gelandeten Briefkopie vom 16. Mai 1981 aus Mellin bei Salzwedel. Dort heißt es unter anderem: »Vorgestern hatten wir Elternversammlung, hier in der DDR ist man praktisch gezwungen, zu solchen Treffen hinzugehen. Es wurde dann aber doch recht interessant, als eine jüngere Frau aufstand und dem Kreisleiter, der da war, die Frage stellte, ob die DDR durch den Wehrkundeunterricht nicht gegen den Frieden verstößt.« So erfuhr der Geheimdienst West, dass die Militarisierung des DDR-Bildungswesens durchaus nicht unumstritten war.

Die BND-Abhörer am Telefon arbeiteten in den sogenannten K-Stellen, die meist als Scheinfirmen getarnt waren. So residierte zum Beispiel in der Stammestraße 40 in Hannover-Ricklingen die »erfa-Datenerfassungsstelle GmbH & Co.«, die in der Mittleren Zwingerstraße 2 in Nürnberg-Wohrd eine »Schwesterfirma« hatte. In Köln hieß die Abhörzentrale des Geheimdienstes im Generali-Haus in der Neuen Wyerstraße 10 »Erfassungsstelle für Industriebeteiligungen des Bundes«. Ergänzt wurden die stationären Stellen durch mobile Abhörtrupps in VW-Bussen. Der Militärische Abschirmdienst (MAD) verfügte Ende der siebziger Jahre über eigene K-Stellen in Münster, Koblenz und Würzburg.

Wer abgehört werden durfte, bestimmte im Westen die G-10-Gesetzgebung. Sie setzte strenge Maßstäbe, die aber nicht immer eingehalten wurden. Lag die Genehmigung erst einmal vor, wurden die Telefonleitungen von der Post zu dem K-Stellen überschaltet. Dazu genügte es, einen etwa 40 Zentimeter langen Aufsatz – im BND-Jargon »Neger« genannt – auf das Anschlussrelais zu setzen.

Aktiv waren die westlichen Brieföffner und Lauscher am Telefon bis nach dem Mauerfall. Am 5. Februar 1990 gab der BND-Kontrolleur und Staatsminister im Bundeskanzleramt, Lutz Stavenhagen, die Einstellung der G-10-Maßnahmen gegen Privatpersonen in der Bundesrepublik mit DDR-Kontakten öffentlich bekannt.


Quelle: Geheimnisse eines versunkenen Landes, Klaus Behling, Bild und Heimat Verlag
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Re: Damals im Westen

Beitragvon augenzeuge » 15. Oktober 2018, 21:00

Tolle Geschichten. [flash]

Und von wem kommen sie?

Klaus Behling wurde 1949 im pommerschen Damgarten geboren und studierte an der Berliner Humboldt-Universität Asienwissenschaften, spezialisiert auf die Sprache und Kultur Kambodschas. In den Jahren 1972 bis 1977 war er in Kambodscha und Laos als DDR-Diplomat tätig, 1981 bis 1987 ist er DDR-Kulturattache in Rumänien gewesen. 1987 ging Klaus Behling als wissenschaftlicher Oberassistent an das "Institut für Internationale Beziehungen" in Potsdam, wo er sich bis 1991 mit der Indochina-Forschung befasste. Seitdem arbeitet er als Journalist beim Axel Springer Verlag in Berlin.


Übrigens, DDR Zeitungen waren seit 1969 in der BRD frei erhältlich.
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Re: Damals im Westen

Beitragvon Grenzwolf62 » 15. Oktober 2018, 22:12

Der Klaus musste ja auch nachwendlich etwas Geld verdienen.
Gut das der Springerverlag so lieb zu ihm war.
Andere Nomenklaturakader mussten da ganz tief in die Grasnarbe beißen.
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Re: Damals im Westen

Beitragvon Merkur » 16. Oktober 2018, 03:48

augenzeuge hat geschrieben:Tolle Geschichten. [flash]
Und von wem kommen sie?
AZ


Sind sie deswegen nicht korrekt?
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Damals im Westen

Beitragvon augenzeuge » 16. Oktober 2018, 06:45

Man kann Geschichten über Einzelfälle erzählen und dennoch ein falsches Bild der Zeit vermitteln.

Natürlich wurden im kalten Krieg solche Maßnahmen getroffen, aber man sollte auch schreiben, warum und gegen wen sie gerichtet waren. Es ist ein lächerlich, wenn man versucht zu vermitteln, dass die Infos über den Zustand und das Leben in der DDR aus kontrollierten Briefen beruhten. [grins]

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Re: Damals im Westen

Beitragvon Merkur » 16. Oktober 2018, 08:11

Woher weißt Du denn, dass es sich lediglich um Einzelfälle handelte? Um sich ein möglichst konkretes Lagebild zu verschaffen, griffen die Geheimdienste neben Quelleninformationen u.a. auch auf die Post, die Presse usw. zurück.
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Re: Damals im Westen

Beitragvon Nostalgiker » 16. Oktober 2018, 08:32

@Merkur, offenbar bist Du noch nicht dahinter gekommen das es sich für die objektiven Aufarbeiter bei Themenkreisen welche die alte BRD betreffen immer und ausschließlich um bedauerliche Einzelfälle handelt welche nie und nimmer irgendwas mit dem politischen und wirtschaftlichen System der BRD zu tun haben.
Der Kalte Krieg, die Strategie des Roll Back wurde ausschließlich vom Osten geführt, der freiheitliche, offene und tolerante Westen kannte sowas überhaupt nicht. Nach 1945 war die freiheitliche Welt die friedfertigste welche es je gab.
Reagan Doktrin? Nie gehört, gab es nicht, alles nur Desinformation vom KGB.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Damals im Westen

Beitragvon andr.k » 16. Oktober 2018, 08:35

augenzeuge hat geschrieben:Tolle Geschichten. [flash]

Übrigens, DDR Zeitungen waren seit 1969 in der BRD frei erhältlich.
AZ


Hier geht es bei den "DDR Zeitungen" nicht um 1969, sondern um Anfang der sechziger Jahre.
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Re: Damals im Westen

Beitragvon Nostalgiker » 16. Oktober 2018, 08:39

Das ist doch völlig egal!
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Damals im Westen

Beitragvon augenzeuge » 16. Oktober 2018, 09:19

Merkur hat geschrieben:Woher weißt Du denn, dass es sich lediglich um Einzelfälle handelte? Um sich ein möglichst konkretes Lagebild zu verschaffen, griffen die Geheimdienste neben Quelleninformationen u.a. auch auf die Post, die Presse usw. zurück.

Ganz logisch, weil sonst ganz sicher alle Fälle ausgebreitet werden würden. [grins] Um zu beweisen, dass das andere System die gleichen Verhaltensmuster wie die DDR durchführte.

Vielleicht sollte man dazu schreiben, welche postalische Mittel die DDR zur Unterstützung kommunistischer Vereine nutzte. Bzw wie viele Werbemittel gegen das System eingesetzt wurden.

Fakt ist, jeder Bürger der damals in beiden Systemen unterwegs war, merkte, welche Seite ihn wie behandelte.
Wie gut muss der westliche Dienst gewesen sein dass seine Tätigkeit nicht auffiel?
AZ

Für die objektive Aufarbeitung ist Herr Behling ja auch der richtige Mann, nicht wahr Nosti? Das wäre in etwa so, als ob man dich heute als Führer durch HSH einsetzen würde.

AZ
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Re: Damals im Westen

Beitragvon HPA » 16. Oktober 2018, 10:17

Merkur hat geschrieben:Woher weißt Du denn, dass es sich lediglich um Einzelfälle handelte? Um sich ein möglichst konkretes Lagebild zu verschaffen, griffen die Geheimdienste neben Quelleninformationen u.a. auch auf die Post, die Presse usw. zurück.


Genau, und deswegen strebte man bei der Abt M auch Öffnungsraten von 90% Inland und 50- 60 % Ausland an...von den Sachen welche man klaute , mal ganz abgesehen. Wie viele MA waren gleich noch mal bei der M beschäftigt? [wink]

Um mal die Zahl von 1, 6 Millionen kontrollierten Briefsendung in 1978 durch den BND herauszugreifen, dem stehen 188 Millionen Briefsendungen insgesamt Richtung West gegenüber. Wie hoch ist da gleich nochmal der Prozentsatz? [grin]

0, 85 %


Der BND hat auch bestimmt keine Ostmark aus den Briefen geklaut [flash]
HPA
 

Re: Damals im Westen

Beitragvon Merkur » 16. Oktober 2018, 10:27

HPA hat geschrieben:
Um mal die Zahl von 1, 6 Millionen kontrollierten Briefsendung in 1978 durch den BND


Na doch ne ganze Menge „Einzelfälle“. [wink]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Damals im Westen

Beitragvon Nostalgiker » 16. Oktober 2018, 10:35

augenzeuge hat geschrieben:

Für die objektive Aufarbeitung ist Herr Behling ja auch der richtige Mann, nicht wahr Nosti? Das wäre in etwa so, als ob man dich heute als Führer durch HSH einsetzen würde.

AZ


Gehen dir mal wieder sachliche Argumente aus oder warum wirst du wieder so penetrant persönlich?

Und für dich immer noch Nostalgiker!
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Damals im Westen

Beitragvon HPA » 16. Oktober 2018, 10:35

Was passt Dir an den 0,85% nicht ?

[flash]

Zur Erinnerung: abt M : Inland 90% Ausland : 50-60 %
HPA
 

Re: Damals im Westen

Beitragvon Merkur » 16. Oktober 2018, 10:45

HPA hat geschrieben:Was passt Dir an den 0,85% nicht ?
Zur Erinnerung: abt M : Inland 90% Ausland : 50-60 %


1. Geht es in diesem Thema nicht um die Abt. M.
2. Sind 1,6 Millionen kontrollierte Briefsendungen in einem Jahr für mich kein „Einzelfall“.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Damals im Westen

Beitragvon andr.k » 16. Oktober 2018, 10:58

HPA hat geschrieben:
Merkur hat geschrieben:Woher weißt Du denn, dass es sich lediglich um Einzelfälle handelte? Um sich ein möglichst konkretes Lagebild zu verschaffen, griffen die Geheimdienste neben Quelleninformationen u.a. auch auf die Post, die Presse usw. zurück.


Genau, und deswegen strebte man bei der Abt M auch Öffnungsraten von 90% Inland und 50- 60 % Ausland an...von den Sachen welche man klaute , mal ganz abgesehen. Wie viele MA waren gleich noch mal bei der M beschäftigt? [wink]

Um mal die Zahl von 1, 6 Millionen kontrollierten Briefsendung in 1978 durch den BND herauszugreifen, dem stehen 188 Millionen Briefsendungen insgesamt Richtung West gegenüber. Wie hoch ist da gleich nochmal der Prozentsatz? [grin]

0, 85 %


Der BND hat auch bestimmt keine Ostmark aus den Briefen geklaut [flash]


Zum Umfang der Briefkontrolle im Westen finden sich in einem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 20. Juni 1984 Angaben. Danach gingen im Jahr 1978 insgesamt 188,4 Millionen Briefsendungen in beide Richtungen über die deutsch-deutsche Grenze. Davon wurden etwa 1,6 Millionen Briefe kontrolliert. Außerdem gelangten weitere 60 Millionen Briefe aus anderen oder in andere Staaten des Warschauer Paktes in die Hände der Kontrolleure.

… alles nur Einzelfälle.
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Re: Damals im Westen

Beitragvon HPA » 16. Oktober 2018, 11:15

Merkur hat geschrieben:
HPA hat geschrieben:Was passt Dir an den 0,85% nicht ?
Zur Erinnerung: abt M : Inland 90% Ausland : 50-60 %


1. Geht es in diesem Thema nicht um die Abt. M.
2. Sind 1,6 Millionen kontrollierte Briefsendungen in einem Jahr für mich kein „Einzelfall“.


Oben steht, "Der normale Alltag in der DDR/BRD" ! Also gehört auch die Abt M dazu!

Und 0,85 % ist nun mal nicht flächendeckend wie das ,was die Abt M des MfS durchgeführt hat!

und nochwas: der BND hatte noch ganz andere Probleme: zum Beispiel, dass etwaige humanen Quellen bis 1987 im Zweifelsfall die Todesstrafe drohte!

Das man da sich auf risikoärmere Informationsgewinnung verlegte, ist da nur folgerichtig!

Und auch nur ein eventuelles Puzzlesteinchen um einem totalitärem Staat den Garaus zu machen . [super]
HPA
 

Re: Damals im Westen

Beitragvon Merkur » 16. Oktober 2018, 12:07

HPA hat geschrieben:
Und 0,85 %ist nun mal nicht flächendeckend wie das ,was die Abt M des MfS durchgeführt hat!


Und 1,6 Millionen sind kein „Einzelfall“. [hallo]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Damals im Westen

Beitragvon augenzeuge » 16. Oktober 2018, 12:18

 Sind 1,6 Millionen kontrollierte Briefsendungen in einem Jahr für mich kein „Einzelfall“.

Einigen wir uns auf Stichproben. [hallo]
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Damals im Westen

Beitragvon HPA » 16. Oktober 2018, 12:47

Manche können es eben immer noch nicht verwinden, dass ihr heißgeliebtes Überwachungs und Repressionsorgan zusammengeklappt ist wie ein feuchter Pappkarton . Mitsamt des Staates für den dieser stand.

Also übt man sich im Schönreden , Geschichtsklitterung und unseriösem Vergleiche ziehen.

[flash]
HPA
 

Re: Damals im Westen

Beitragvon Merkur » 16. Oktober 2018, 13:06

HPA hat geschrieben:Also übt man sich im Schönreden , Geschichtsklitterung und unseriösem Vergleiche ziehen.


Das nenne ich mal Selbstkritik, denn der Vergleich begann heute um 11.17 Uhr. [hallo]
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
Merkur
 
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