Wie die DDR mit Subkultur umging

Kurz und Knapp, eben alles zum Thema Kultur

Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon Interessierter » 2. Oktober 2016, 09:30

Metal-Musiker im Visier der Stasi

Der Saal des Erfurter "Stadtgartens" glich am Abend des 4. November 1986 einem Hexenkessel: Im Raum drängten sich Hunderte von hysterischen Musikfans vor der improvisierten Bühne, während die langhaarigen Musiker der Erfurter Band Macbeth den Raum in voller Lautstärke mit brachialem Heavy Metal beschallten. Auf den Rängen drängten sich die Vertreter der Staatsmacht: Stasi-Mitarbeiter beobachteten mit Argusaugen die Show der jungen Musiker und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes maßen den Lärmpegel.

Wenn Gitarrist Ralf "Zeidler" Klein von jenem Abend erzählt, wird schnell klar, warum dieser Auftritt bald zur Legende wurde - und zugleich zum tragischen Höhepunkt der Geschichte einer der ersten Heavy-Metal-Bands in der DDR. Das danach verhängte Auftrittsverbot sollte nur der Anfang sein. Es folgten staatliche Schikanen, Haftstrafen und am Ende sogar der Selbstmord des Sängers der Band. Trotz all der Schwierigkeiten hat die Formation ihren Weg fortgesetzt. 2010 feierten Macbeth im Erfurter Club "From Hell" ihr 25-jähriges Bestehen.

Bis heute hat Klein das Dokument aufgehoben, dass vor 25 Jahren die Existenzgrundlage jedes Musikers in der DDR war: Die "Spielerlaubnis für nebenberuflich tätige Amateurtanzmusiker, Berufsmusiker und Kapellensänger", mit der die Band offiziell die Genehmigung hatte, vor Publikum aufzutreten. "Zu verdanken hatten wir die Spielerlaubnis einer 80-jährigen Professorin der Weimarer Musikhochschule, die sich für uns eingesetzt hatte", erinnert er sich.

Dass die Band überhaupt diese Erlaubnis erhielt, grenzt an ein Wunder. Belegen doch die Stasi-Protokolle, die Klein nach der Wende gesammelt hat, wie die Band von den Mitarbeitern der Staatssicherheit wahrgenommen wurde: Der Auftritt im Stadtgarten sei eine "Dokumentierung westlicher Dekadenz und rowdyhafter Verhaltensweisen", heißt es in einem Bericht. Die Musik entspreche nicht dem "hohen Niveau der sozialistischen Kunst- und Kulturpolitik". Als Fazit werden "Maßnahmen zur Disziplinierung bzw. Liquidierung der Gruppe Macbeth" vorgeschlagen.

"Eine gezielte Verfolgung von Heavy-Metal-Fans war eigentlich in der DDR eher unüblich", sagt der Experte für Subkulturen der Birthler-Behörde, Christian Halbrock. Das Problem der Stasi sei es in erster Linie gewesen, dass man die Metal-Anhänger nicht klar in Schubladen einordnen konnte: "Die wussten nicht, ob es sich nun um Punks oder Skinheads handelte". Entsprechend zwiespältig sei der Umgang mit dieser Subkultur gewesen. "Sobald jedoch jemand durch politische Aktionen oder ‘Rowdytum’ ins Visier der Staatssicherheit geraten war, war eine Inhaftierung sehr wahrscheinlich".

Nur ein Jahr nach der positiven Einstufung kam mit dem Auftritt in Erfurt das vorläufige Ende von Macbeth. Bei einer "Aussprache" wurde den Musikern zunächst untersagt, weiter unter diesem Namen Musik zu machen. Dann wurde dem Band-Lkw die Zulassung entzogen, der Probenraum gekündigt und der Gitarrist wurde zum Militärdienst einberufen. Unter neuem Namen machte die Band trotzdem weiter. Einige Monate später wurde der charismatische Sänger, Detlef Wittmann, wegen einer Bagatelle festgesetzt und zu einer Haftstrafe verurteilt. Erst nach der Wende sollte er wieder frei kommen.

"Das Gefängnis hat ihn verändert", erinnert sich Gitarrist "Zeidler". Kurz nach einem Auftritt der Band, die mittlerweile wieder unter dem Namen Macbeth unterwegs war, erhängte sich Wittmann. Erst nach fünf Jahren hatte sich die Band so weit von diesem Schlag erholt, dass sie sich mit einem neuen Sänger neu formieren und wieder auftreten konnte. Kurz danach überschattete ein weiterer Selbstmord die Bandgeschichte: Der Schlagzeuger stürzte sich aus dem 22. Stock eines Hochhauses. Damit schien das Ende von Macbeth besiegelt. Doch genau zehn Jahre danach, im Jahr 2003 formierte sich die Band für einen einzigen Auftritt noch einmal neu - und beschloss, es noch einmal zu probieren.

Von der Originalbesetzung sind nur noch Klein und der Bassist Hanjo Papst übrig, beide bereits um die 40. Trotzdem gelang Macbeth ein überzeugendes Comeback mit sehr gute Plattenkritiken und einem Auftritt beim Wacken-Open-Air, dem größten Heavy-Metal-Festival in Europa. Und ironischerweise hat eine der Zwangsmaßnahmen der DDR-Staatsmacht einen Teil zum Erfolg beigetragen: "Die deutschen Texte sind mittlerweile unser Markenzeichen", sagt Zeidler. "Die Ironie: Eigentlich hatten wir das nur gemacht, weil wir mit Texten in der Sprache des ‘Klassenfeinds’ niemals eine Spielerlaubnis bekommen hätten".

http://www.nmz.de/online/metal-musiker- ... h-wurde-25

@karnak:
Dieses ist ein von unzähligen Beispielen warum millionen DDR Bürger dieses Land verließen und warum die " Dagebliebenen " dieses Regime, das MfS und den Staat insgesamt fortgejagt haben und nicht wie Du uns weismachen willst, nur wegen des permanenten Konsummangels.

Diese Diktatur war ein Schreckensregime, dass Freiheit und Menschrechte mit Füßen trat und einen großen Teil der Bürger terrorisierte ( Zersetzung usw. )
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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon karnak » 2. Oktober 2016, 10:09

Interessierter hat geschrieben:
@karnak:
Dieses ist ein von unzähligen Beispielen warum millionen DDR Bürger dieses Land verließen und warum die " Dagebliebenen " dieses Regime, das MfS und den Staat insgesamt fortgejagt haben und nicht wie Du uns weismachen willst, nur wegen des permanenten Konsummangels.


Vergiss es einfach, diesen Gruppen der Gesellschaft will ich das gerne glauben, die sind und waren aber wie überall die exotische Ausnahme, für gesellschaftliche Erscheinungen überhaupt nicht relevant. Relevant ist die Gruppe die "Arbeiten geht um zu leben" und die hat ganz andere Sorgen als intellektuelle Wichtigtuerei.
Das nun Deine ganzen Millionen öffentlich raushängen lassen, sie sind wegen der Unfreiheit geflüchtet, logisch, würde ich auch machen, die eigene Darstellung als Held kommt immer besser rüber als die des schnöde materiell denkenden. Wobei das ja eigentlich noch nicht mal ehrenrührig wäre oder ein Vorwurf gerechtfertigt wäre.
Ich habe nun schon genug"Republikflüchtlinge" privat und im Nachinein getroffen. Wenn ich sie unter 4 Augen befrage, nicht EINER von denen hat wegen der Diktatur an sich die Seiten gewechselt, immer nur wegen deren Unvermögen einen bedürftigen Markt zu befriedigen.
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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon Interessierter » 2. Oktober 2016, 10:43

Ich habe nun schon genug"Republikflüchtlinge" privat und im Nachinein getroffen.


Genug? [denken] Die ein oder zwei händevoll von fast 4 Mio - alles klar.....

Der permanente Aufenthalt in Deinem Eternitkabuff hat Dir ja nicht die Fähigkeit des Lesens genommen und somit dürftest Du ja auch nicht die unzähligen Zeitzeugenberichte überlesen haben, die Deiner Behauptung widersprechen. Das jedenfalls belegen Deine sich wiederholenden Beanstandungen von völlig unwesentlichen Details, von Dir " Feinheiten " genannt.

So ganz nebenbei wird der Teil der Geflohenen, die das aus wirtschaftlichen Gründen tat, sich sicherlich nicht dahingehend geäußert haben, dass ihnen die fehlende Meinungs-, Presse- und Reisefreiheit und Verbrechen gegen die Menschlichkeit und vieles mehr, nichts ausgemacht haben.
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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon pentium » 2. Oktober 2016, 10:59

Hatten wir das Thema nicht schon einmal, also die Fluchtgründe? Gehört zwar nicht zur Subkultur, aber @Karnak du machst es dir zu einfach, wenn du alles mit "Unvermögen einen bedürftigen Markt zu befriedigen" abbügelst...

Hier mal eine kleines Statistik zum Sonntagmittag
Auslösende Fluchtgründe von 2.810 Flüchtlingen im Juli 1961, 31. Juli 1961
Man beachte das Datum!

a) Gewissensnotstände, Verkürzung von Grundrechten
Ablehnung der Ideologie: 44
Ablehnung von Partei- und sonstigen Aufträgen aus ethischen Gründen: 29
Zwang zum Kirchenaustritt: 21
Ablehnung der Jugendweihe: 36
Spitzelaufträge gegen Geistliche und Kirchenorgane: 14
Bekenntnis zu den Zeugen Jehovas: 27
Ablehnung des kommunistischen Erziehungssystems oder Nichtzulassung der Kinder zur Oberschule: 48
Nichtzulassung zum Studium: 41
Versagung der Reisegenehmigung oder der legalen Umsiedlung in die Bundesrepublik: 68

b) Ablehnung von Aufträgen und Anforderungen der Partei, des Regimes, der Massenorganisationen usw.
Spitzelaufträge und Spitzelverpflichtungen: 135
Parteiaufträge: 84
Verpflichtungen zum Eintritt in die Nationale Volksarmee oder die Volkspolizei: 59
Arbeitseinsatz von Jugendlichen: 12
Aufforderung zu "gesellschaftspolitischer Betätigung": 528

c) Politische Gründe sonstiger Art
Widerstand gegen das Regime: 57
Verdacht oder Verfolgung von Beziehungen zum Westen: 81
Verstöße gegen das Paßgesetz: 140
Maßregelung wegen "gesellschaftspolitischer" Untätigkeit: 22
Politische Häftlinge: 44
Maßnahmen im Zuge der Reorganisation: 14
Inanspruchnahme des Freizügigkeitsrechts (Grundsatzurteil des BVG zu § 11 GG): 18

d) Wirtschaftliche Gründe
Maßnahmen zur Verstaatlichung der privaten Wirtschaft: 59
Konflikte im Zusammenhang mit der Kollektivierung (LPG, PGH) oder der staatlichen Beteiligung: 136
Lohn- und Arbeitsschwierigkeiten: 47
Entlassung wegen Betriebseinschränkung: 17
Normerhöhung: 26
Einschränkung bisheriger Befugnisse: 23
Planschwierigkeiten: 22
Verstöße gegen Wirtschaftsgesetze: 32

e) Familiäre und persönliche Gründe
Familienzusammenführung: 343
Differenzen in der Ehe: 53
Drohender Sorgerechtsentzug: 14
Wunsch nach besseren Einkommens- und Wohnungsverhältnissen: 205
Arbeitsaufnahme in der Bundesrepublik: 19
Auswanderung: 14
Ost-West-Pendler: 3
Angst vor Bestrafung: 63

f) Sonstige Gründe: 162
F
http://www.chronik-der-mauer.de/materia ... -juli-1961

Eigentlich ein Extrathema, wenn wir es nicht schon haben? Und @Karnak meine Tante verließ die DDR aus familiären Gründen und nicht wegen deinem "Unvermögen einen bedürftigen Markt zu befriedigen", nein sie wollte einfach den Mann aus dem Westen heiraten...

Mahlzeit
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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon SkinnyTrucky » 2. Oktober 2016, 11:41

Die DDR war das Paradies für jegliche Subkultur....nirgendwo anders eckte man mehr an....nirgendwo konnte man mehr rein mit dem Äußeren Erscheinungsbild provozieren.... [super]


groetjes

Mara
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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon augenzeuge » 2. Oktober 2016, 12:27

karnak hat geschrieben:Wenn ich sie unter 4 Augen befrage, nicht EINER von denen hat wegen der Diktatur an sich die Seiten gewechselt, immer nur wegen deren Unvermögen einen bedürftigen Markt zu befriedigen.


Dann hast du mich wohl vergessen? [shocked]

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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon Wosch » 2. Oktober 2016, 13:31

karnak hat geschrieben:Ich habe nun schon genug"Republikflüchtlinge" privat und im Nachinein getroffen. Wenn ich sie unter 4 Augen befrage, nicht EINER von denen hat wegen der Diktatur an sich die Seiten gewechselt, immer nur wegen deren Unvermögen einen bedürftigen Markt zu befriedigen.




Das wirst Du uns der "Feinheiten" wegen auch sicherlich belegen können.
Wenn es so gewesen wäre muß ich ja wohl die Ausnahme gewesen sein und diejenigen Flüchtlinge die mir bis heute über den Weg gelaufen sind haben mir von Deinen Wahrnehmungen auch nichts berichtet (und das waren ´ne ganze Menge).
Dem REGIME haben sie den Rücken gekehrt und solchen Leuten wie Dir, Deiner immer Recht haben wollenden Partei, einer verlogenen Politik, dem Eingesperrtsein, den dauernden Hinweisen auf den Sieg des Sozialismus, der fehlenden Meinungs-und Pressefreiheit, der verkommenen Strafjustiz und nicht zu vergessen die Hoffnungslosigkeit in Bezug darauf das es sich zum Besseren wenden könnte.
Dass es sich nebenbei nach der Flucht in der BRD wirtschaftlich auch besser leben ließ, sollte man den Flüchtlingen nicht obendrein noch negativ ankreiden, denn die Fluchtgründe lagen in der Beschneidung der persönlichen Freiheiten mit der Aussicht als "feindlich-negativ" da zu landen, wo man nun wirklich nicht hin wollte. Nach Aussen hin war in der DDR ja alles freiwillig, sebst der "Freiwillige Zwang" wurde als "Freiwillig" interpretiert, ja wie denn das ?
Die Jugend versuchte man "klassenkämpferisch" aufzuhetzen, den Mauertoten sagte man nach das sie Verbrecher wären und die Schützen kriegten Prämien und kamen vor die Truppenfahne, war doch so, oder?

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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon Dr. 213 » 2. Oktober 2016, 15:09

Die leeren Regal, ganz vereinfacht herunter gebrochen der Bananenmangel, sollen uns als Hauptgrund für den Fall der DDR verkauft werden.
Ein beliebtes Totschlagargument, dem sich die Verklärerecke immer gerne bedient wenn mal die billigen Mieten alleine nicht ausreichen.

Es gab keine moralische Verpflichtung, sich bei einem Wohnortwechsel innerhalb Deutschlands wirtschaftlich zu verschlechtern.
Warum sich also im Westen auf Tempo- Linsen und Letscho beschränken ?

Nein, ich erkenne daran wieder den stalinistisch/ marxsistischen Ansatz den Menschen vorzuschreiben wie sie gefälligst zu leben haben.
Wie sie sich kleiden sollen, wohin sie reisen dürfen, welche Lieder genehm sind und, wir sind wieder beim Thema, welche Kultur "richtig" ist.
Die Leute sind aber nicht so blöde und lassen sich alle zum Lipsi- Tänzer umerziehen, nur weil der stalinistische Vorschreibe- Wahn es so möchte.

Die SED- Machthaber haben sich in den Menschen verrechnet. Die Masse läßt sich auf Dauer eben nicht verkaspern.
Bei der ersten sich bietenden Gelegenheit folgen Ausweich- und Gegenreaktionen die, wir haben es gesehen, zum Untergang der DDR führten.
Die bis dahin abgelieferten Ergebenheitsbekundungen, Schwüre und Gelübde erwiesen sich zum großen Teil als substanzloses Phrasen abliefern.

Gruß
Dr. 213
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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon karnak » 2. Oktober 2016, 17:34

Wenn die Gründe für das Verlassen der DDR nun im Übermaß in den Erscheinungen einer Diktatur lagen, wie fehlende Presse- Meinungsfreiheit oder der Beschneidung selbstbestimmten Lebens, die ökonomischen Probleme nur eine zweitrangige, fast schon nebensächliche Rolle gespielt haben sollen dann bleibt natürlich die Frage offen warum es in der ersten Diktatur auf deutschen Boden nicht diese Absetzbewegungen gegeben hat. Zumindest nicht solange wie die Diktatur mittels Ausplünderung von halb Europa und der Kohle und den materiellen Gütern der enteigneten Juden es den Bewohnern der Diktatur relativ gut ging, gleichzeitig noch mit der Perspektive zu den Herren der Welt aufzusteigen. Da ist man doch wohl in Massen gerne und freiwillig mit ausgestreckten Arm zu den Veranstaltungen der Diktatur, im Gegensatz zum späteren 1.Mai. Und das obwohl man dort mit den Andersdenkenden noch einen Zahn ruppiger umgegangen ist, da konnte man schon für"Westradio" hören für ein paar Jahre im Knast verschwinden oder für ein demonstratives Aufbegehren den Kopf verlieren, das alles hat man ertragen ohne der Diktatur den Rücken zu kehren. Wieso hat man eigentlich dieser Diktatur so tapfer die Stange gehalten und fand die Diktatur an sich nicht ganz so unerträglich? Ich sage mal einfach schlichtweg weil sie das Volk satt gemacht hat, zumindest für eine gewisse Zeit.
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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon Wosch » 2. Oktober 2016, 19:53

karnak hat geschrieben:Wenn die Gründe für das Verlassen der DDR nun im Übermaß in den Erscheinungen einer Diktatur lagen, wie fehlende Presse- Meinungsfreiheit oder der Beschneidung selbstbestimmten Lebens, die ökonomischen Probleme nur eine zweitrangige, fast schon nebensächliche Rolle gespielt haben sollen dann bleibt natürlich die Frage offen warum es in der ersten Diktatur auf deutschen Boden nicht diese Absetzbewegungen gegeben hat. Zumindest nicht solange wie die Diktatur mittels Ausplünderung von halb Europa und der Kohle und den materiellen Gütern der enteigneten Juden es den Bewohnern der Diktatur relativ gut ging, gleichzeitig noch mit der Perspektive zu den Herren der Welt aufzusteigen. Da ist man doch wohl in Massen gerne und freiwillig mit ausgestreckten Arm zu den Veranstaltungen der Diktatur, im Gegensatz zum späteren 1.Mai. Und das obwohl man dort mit den Andersdenkenden noch einen Zahn ruppiger umgegangen ist, da konnte man schon für"Westradio" hören für ein paar Jahre im Knast verschwinden oder für ein demonstratives Aufbegehren den Kopf verlieren, das alles hat man ertragen ohne der Diktatur den Rücken zu kehren. Wieso hat man eigentlich dieser Diktatur so tapfer die Stange gehalten und fand die Diktatur an sich nicht ganz so unerträglich? Ich sage mal einfach schlichtweg weil sie das Volk satt gemacht hat, zumindest für eine gewisse Zeit.


Bei Deinem Sinn für "Feinheiten" müsste man Dich eigentlich nicht darauf hinweisen daß die damalige Situation auf der Landkarte eine ganz andere war wie die zu Zeiten der DDR. Die Flüchtlinge der DDR sind schon überwiegend aus den von mir genannten Gründen abgehauen und sie hatten nach bestandener Flucht überhaupt keine Schwierigkeit mit der staatlichen Aufnahme, mit der Sprache und allem was dazu gehörte, sie kamen nach Hause denn sie kamen nicht als Fremde, sonder als Landsleute und zu einem grossen Teil als Familienangehörige.
Du versuchst mit Deinem jämmerlichen Vergleich "hinterfotzig" den Millonen DDR-Flüchtlingen zu unterstellen dass sie eigentlich aus niederen Gründen das von Dir mit bewachte "Gefängnis" verlassen hatten und bei Deiner "logischen" Schlußfolgerung hast Du ganz vergessen zu erwähnen in welches Land man sich zur NS-Zeit denn überhaupt absetzen hätte können. Die Nachbarländer hatten kein Bedarf sie uneigennützig einzugliedern. Mir leuchten Deine Vergleiche nicht ein' sie sind falsch und populistisch.

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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon Edelknabe » 2. Oktober 2016, 21:08

Siehe unser Dok mit;

"Nein, ich erkenne daran wieder den stalinistisch/ marxsistischen Ansatz den Menschen vorzuschreiben wie sie gefälligst zu leben haben.
Wie sie sich kleiden sollen, wohin sie reisen dürfen, welche Lieder genehm sind und, wir sind wieder beim Thema, welche Kultur "richtig" ist.
Die Leute sind aber nicht so blöde und lassen sich alle zum Lipsi- Tänzer umerziehen, nur weil der stalinistische Vorschreibe- Wahn es so möchte."
Textauszug ende

Entschuldige Dok, also wie ich in der DDR zu leben hatte(Alltag) also das war doch wohl mehr mein Ding. Weiter,an was willst du das überhaupt festmachen, so Kleidung zum Beispiel? Meine Frau meinte mal, das es damals mehr Kleidungsbewusstsein wie heute diesen unerträgliche Mischmasch gegeben hatte. Und das will echt was heißen weil meine Frau da schon was von versteht. Und Reisen, ne, da gehe ich mit so nur eben sozialistisches Inland.

Mir hatte auch Keiner reingequatscht, in mein Leben damals.Also wenn ich dich junges Kerlchen von damals sehe, dann erinnert mich das immer an meinen damaligen Arbeitskollegen. Über den "ständig unzufriedenen aber richtig guten Kerl" schrieb ich schon öfters. Der wanderte mit Frau und Kindern auch aus, kurz vor DDR-Toresschluss. Nur, das war ne gefühlte Minderheit.

Ich bin da in der Texterei eher bei Karnak. Die Jörgs, woschs, Doks noch Unzufriedenen plus der Maras waren ....was waren diese in der Zahl...bestimmt nicht die Mehrzahl, das die DDR sich 1989/90 verabschiedet hatte.

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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon pentium » 2. Oktober 2016, 21:31

Ja die Bananen und die Suppentöpfe von @Karnak. Leute es ist vorbei, morgen ist der 3. Oktober! Die DDR ist Geschichte ob nun mit oder ohne Bananen und den Suppentöpfen aus dem Hause @Karnak.
Nur mal kurz, man sollte die Anträge auf ständige Ausreise aus der DDR in irgend einer Form veröffentlichen, damit @Karnak die Anträge lesen kann, auch der @Edelknabe könnte dort lesen, warum die Leute die größte DDR aller Zeiten verlassen wollten. Nur so am Rande es waren nicht nur die Bananen und die Suppentöpfe....

Und nun zurück zur Subkultur in der DDR

....
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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon augenzeuge » 2. Oktober 2016, 21:40

Edelknabe hat geschrieben: Die Jörgs, woschs, Doks noch Unzufriedenen plus der Maras waren ....was waren diese in der Zahl...bestimmt nicht die Mehrzahl, das die DDR sich 1989/90 verabschiedet hatte.

Rainer-Maria


Das kannst du, der sich diesen Bürgerpflichten dieser Zeit entzog, ihnen absichtlich aus dem Weg ging, kaum beurteilen. So viel steht fest. Auch wenn es nicht die Mehrheit war, ganz sicher gehörte dieser Personenkreis zu jenen, die das Feuer so warm hielt, dass es einige Staatsdienern am Ende zu heiß wurde. [grins] Ganz sicher waren es nicht zuletzt unsere Informationen, welche wenigen, die immer mehr wurden, die Augen geöffnet hat.

Und Fakt ist, jene die gingen, wurden immer mehr. Und wenn deine Töchter etwas älter gewesen wären, hättest du ihnen ungläubig hinterhergeschaut. Davon kannst du fest ausgehen. [wink]

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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon Volker Zottmann » 2. Oktober 2016, 22:58

Ich hänge mich mal gleich beim Jörg an. Das kannst Du doch gar nicht wissen Edelknabe!

Du solltest mal im Harz zur Grenzöffnung am 12.11.89 dabeigewesen sein. Das ganze Harzer Vorland/Ost war zugeparkt.
Massen wälzten sich nach Stapelburg. Und genauso war es an jedem neuen Schlupfloch des antifaschistischen Schutzwalls. Nicht einer hatte da Angst, dass nun die bösen Bonner Ultras kommen.
Was meinst Du wohl warum diese "Minderheit" sich auf den Weg machte, mal kurz aus dem Gefängnis zu schauen? Von den Zuständen innerhalb der DDR hatten alle, aber auch alle dort die Schnauze voll. Da ging es nicht vordergründig um Bananen. Es war, wie es Stefan Heym formulierte, ein Abstreifen des Miefs! Es war Zeit und Du hast sie verschlafen.

Gruß Volker

PS: Meine Tochter war dabei und gerade 9 Jahre alt geworden. Inzwischen sied ihre Zwillinge auch 9 Jahre alt. In dieser Ferienwoche werden wir mit unseren Enkelinnen dorthin fahren, alles fühlbar nochmal nacherleben und dann zeige ich ihnen bei Sorge das scheußliche Grenzbollwerk, was dort noch zu sehen ist. Dort, nah dran, wo einst der Heiko Runge sinnlos abgeschossen wurde. Ich denke, das ist den Mädels ein besserer Geschichtsunterricht, als jede Schulstunde.
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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon SkinnyTrucky » 2. Oktober 2016, 23:01

Edelknabe hat geschrieben:Ich bin da in der Texterei eher bei Karnak. Die Jörgs, woschs, Doks noch Unzufriedenen plus der Maras waren ....was waren diese in der Zahl...bestimmt nicht die Mehrzahl, das die DDR sich 1989/90 verabschiedet hatte.


Na ja, wenn, wenn wir nicht viele waren, warum wurde dann soein Trara um uns gemacht....warum hatte man soeine Angst davor, das welche ihre eigenen Vorstellungen und Lebensentwürfe hatten.... [denken]


groetjes

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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon karnak » 3. Oktober 2016, 06:05

SkinnyTrucky hat geschrieben:
Na ja, wenn, wenn wir nicht viele waren, warum wurde dann soein Trara um uns gemacht....warum hatte man soeine Angst davor, das welche ihre eigenen Vorstellungen und Lebensentwürfe hatten.... [denken]


groetjes

Mara

Weil die Generation die in dieser Zeit das Sagen hatte aus einer Zeit stammte wo Uniformierung und Zucht und Ordnung als wichtiger Wertmaßstab noch etwas galt, das greise Haupt und deren verbreitete Weisheiten zu ehren, zu achten und zu beachten waren.Diese Wertvorstellungen schlugen noch lange bis in die kleinste Zelle der Gesellschaft durch.
Es gibt so ein paar Fimschnipsel aus der Zeit der Bundesrepublik in dem sich der bundesdeutsche Staatsbürger auf der Strasse zu der aufkommenden Langhaarfrisur der Männer und dem Aufbegehren der 68 gegen die verkrustete bundesrepublikanische Gesellschaft äußeren. Bei den Aussagen dort stellen sich Dir die Nackenhaare auf, meinst Du es handelt sich um Klone von Erich Mielke. [flash] Das diese Leute sich in der Bundesrepublik nicht durchsetzen konnten, ein unbestrittener Vorteil der Demokratie und einer freien und offenen Gesellschaft, etwas was gerade jetzt einige Kandidaten so gerne ausmerzen wollen, aber es gab sie auch dort zu Hauf, meistens noch die mit nicht sonderlich viel Krips und in der Situation nur über kleine Löffel beim Bedienen an den Fleischtöpfen zu verfügen. Es bleibt also nur, bei der Größe der verteilten Löffel etwas mehr Gerechtigkeit walten zu lassen wenn man den Frieden einer Gesellschaft längerfristig erhalten will.
UND in dieser DDR war man sich ganz tief drinn dieses Vorteils auf der anderen Seite und der eigenen Schwäche in dieser Hinsicht immer bewusst, dass hat ein"wildes Umsichschlagen" ausgelöst. Wenn man auch über die Jahre immer wieder versucht hat nachzulassen, auch das bleibt festzuhalten, war man nie in der Lage den"großen Schnitt " zu machen. Und spätestens dann kommen meine Fleischtöpfe ins Spiel. Die in einem erträglichen Zustand, es hätte alle anderen "Unannehmlichkeiten " nicht gegeben und nicht geben müssen. Man hätte sich wohl an die eigenen Klassiker halten sollen [flash] . Aber das ist nun mal"das Einfache, dass so schwer zu machen ist".
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon Edelknabe » 3. Oktober 2016, 09:10

Der war gut vom Volker, dieser sein:

"Du solltest mal im Harz zur Grenzöffnung am 12.11.89 dabeigewesen sein. Das ganze Harzer Vorland/Ost war zugeparkt."
Textauszug ende

Man beachte das Datum!!!!!!!!!!!!! Also ne Volker,da war die DDR doch schon sinngemäß Geschichte, bei deinen Massen die da endlich(da Grenzöffnung) mal in den westen schauen wollten. Und ne Jörg, ihr kämpft hier als kleines Minderheitsgrüppchen verbissen um eure "Wichtigkeitshoheit" das es eine Freude ist, das zu lesen.Jeder will halt das Zünglein an der Waage gewesen sein.

Rainer-Maria also die paar Hanseln Unzufriedenen von 17 Millionen(wieder über vierzig Jahre DDR verteilt), einfach lachhaft sowas.Und ne doch, ist alles Geschichte und das ist gut so.

Und einen guten Feiertag allen ins Forum
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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon augenzeuge » 3. Oktober 2016, 09:18

Edelknabe hat geschrieben:also die paar Hanseln Unzufriedenen von 17 Millionen(wieder über vierzig Jahre DDR verteilt), einfach lachhaft sowas.


Und weil alle so zufrieden waren, verließen immer mehr die DDR. Und es fand sich 5 Monate nach der Maueröffnung nicht mal ne Mehrheit der Zufriedenen. Na sowas... [shocked]

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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon Volker Zottmann » 3. Oktober 2016, 09:19

Edelknabe hat geschrieben:Der war gut vom Volker, dieser sein:

"Du solltest mal im Harz zur Grenzöffnung am 12.11.89 dabeigewesen sein. Das ganze Harzer Vorland/Ost war zugeparkt."
Textauszug ende

Man beachte das Datum!!!!!!!!!!!!! Also ne Volker,da war die DDR doch schon sinngemäß Geschichte, bei deinen Massen die da endlich(da Grenzöffnung) mal in den westen schauen wollten. Und ne Jörg, ihr kämpft hier als kleines Minderheitsgrüppchen verbissen um eure "Wichtigkeitshoheit" das es eine Freude ist, das zu lesen.Jeder will halt das Zünglein an der Waage gewesen sein.

Rainer-Maria also die paar Hanseln Unzufriedenen von 17 Millionen(wieder über vierzig Jahre DDR verteilt), einfach lachhaft sowas.Und ne doch, ist alles Geschichte und das ist gut so.

Und einen guten Feiertag allen ins Forum


Dein Text beweist aufs Neue, dass Du keinerlei Ahnung von der Wende hast.
Welches Datum denn sonst? Am 12.11.89 öffneten mehrere Stellen im Harz die Grenze. Nicht früher und nicht später.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon Edelknabe » 3. Oktober 2016, 09:31

Siehe Volker mit seinem:

"Dein Text beweist aufs Neue, dass Du keinerlei Ahnung von der Wende hast. "
Textauszug ende

Weil ich da laut meinen Tagebuch mit Frau die Dahlien aus unserem Garten im Keller eingelagert habe, dann am späten Vormittag noch den Bordstein, Hausflur und Hof gekehrt habe und nach dem Kaffee waren wir in der Umgebung einen Spaziergang unternehmen. Da siehst du mal Volker wie fleißig der Rainer war, sogar Sonntags Vormittags wurde zu DDR-Zeiten in Leipzig gearbeitet während du dir im nahen Westen wahrscheinlich schon die Nase an deren Schaufenstern platt gedrückt hattest.

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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon pentium » 3. Oktober 2016, 09:44

Nicht schon wieder! Wir wissen doch nun, dass der Edelknabe die Wende völlig verschlafen hat! Die paar Unzufriedenen welche da in den Botschaften in Warschau und Prag saßen, wozu eigentlich die vielen Züge in Richtung Westen. Und es waren auch nur ein paar wenige Unzufriedene an der Strecke und im bzw. am Dresdner Hauptbahnhof oder Edelknabe? Und sicher sind dir die paar Unzufriedenen am 7. Oktober in Plauen, Chemnitz, Berlin, Leipzig u.s.w. auch nicht aufgefallen...?

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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon Edelknabe » 3. Oktober 2016, 10:02

Jetzt mal mit viel Humor Pentium. Und außerdem schrieb ich über unseren normalen und ganz gewöhnlichen DDR-Alltag hier schon hunderte, wohl fast schon über Eintausend Texte.

Der Rainer war und ist ein Beziehungsmensch, ein Arbeitstier, auch schon mal richtig faul dazu. Dazu ein richtig guter Organisator (ganz ohne das ich mich hier selber loben möchte). Und das sagt eigentlich schon alles.Brauch ich somit nicht weiterführen. Wo war gleich was mit Demo oder so? Also die köstliche Geschichte steht hier auch irgendwo? Denn als die vielen Menschenkinder und sogar ne Hochschwangerne war dabei, so ein Wahnsinn ne aus unserer Strasse Montags gen Leipziger Ring marschierten stieg der Rainer zum späten Nachmittag in sein Auto und fuhr Pfuschen.

Mich hatte das sinngemäß somit alles weniger interessiert, weil, ich hatte so schon genug zu tun.

Rainer-Maria denn wenn einer genug zu tun hat, dann kommt er einfach nicht auf ...ne ne, diese Demos waren ja nun nicht dumme Gedanken.
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Re: Wie die DDR mit Subkultur umging

Beitragvon Werner Thal » 11. November 2016, 13:57

DDR-Staatssicherheit

Wie Bruce Springsteen in meine Stasi-Akte kam

Mal mit Druck, mal mit ricks warb die Stasi ihre Spitzel an. Der heutige Spiegel-Redakteur
Uwe Klußmann ließ sich darauf nicht ein. Er war durch das Schicksal seines Vaters
gewarnt.

Von Uwe Klußmann - Mittwoch, 09.11.2016

"Mein Weg zu den Werbern des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS/SSD) führte durch
das Wohnzimmer eines KZ-Opfers. Es war am 9. März 1985, an einem trüben Frühlingstag,
da besuchte ich in Berlin-Weißensee den Autor und Politiker Wilhelm Girnus. Damals war
ich 23 Jahre alt, Student am Historischen Seminar der Universität Hamburg. Ich begeisterte
mich für die marxistische Theorie, weniger überzeugend fand ich ihre Umsetzung in der
DDR. Doch die Spannung zwischen Anspruch und Wirklichkeit interessierte mich.

Um zu verstehen, wie das System funktionierte, schrieb ich meine Magisterarbeit über
die Politik der SED 1953/54. Dabei ging es auch um Machtkämpfe in der DDR-Führung.
Grins wollte ich als Zeitzeugen befragen. Er war 1953 leitend in der Kulturredaktion
des SED-Organs ´Neues Deutschland´tätig gewesen. Zudem gehörte er zu jenen
deutschen Kommunisten, die eine beeindruckende Lebensgeschichte hatten. Nach
Hitlers Machtantritt hatte er sich weiter für seine Partei, die nun verbotene KPD,
engagiert; die Nazis steckten ihn in verschiedene Konzentrationslager, darunter
Sachsenhausen und Flossenbürg.

Was ich nicht wußte: Girnus hatte Kontakt zum Ministerium für Staatssicherheit,
ohne je Inoffizieller Mitarbeiter (IM) gewesen zu sein. Als er mir am Ende unseres
Gesprächs vorschlug, zwei Männer zu treffen, von denen er andeutete, sie
arbeiteten als Journalisten, schöpfte ich keinen Verdacht. Ein wenig sonderbar
klang nur noch der Ort des Treffens: ´an der Rennbahn´. Gemeint war die
Radrennbahn Berlin-Weißensee. Es war nicht weit weg, also ging ich hin. Aus einem
grünen Lada stiegen zwei Männer in gleichen Anzügen, ein Mittdreißiger und ein
Endvierziger. Sie kamen lächelnd auf mich zu, der ältere stellte sich als
´Meißner´ vor, der jüngere als ´Tietz´. Mir war nun klar:
Da standen zwei Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit vor mir."

Quelle: SPIEGEL ONLINE

W. T.
Wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten.
Russian Military out of Ukraine
русские идут домой
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