Reisen in die RGW-Laender

Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon karnak » 17. Oktober 2015, 11:48

Volker Zottmann hat geschrieben:Auf der original-Zollerklärung musste ich angeben, wie viel Ostmark ich dabei habe. Es durften nur 100 Mark getauscht werden. Folglich musste bei Einreise das Restgel passen. deshalb haben wir ja auch die Hunderter bei Ausreise schon vor dem DDR-Zoll versteckt.

Gruß Volker

Natürlich konntest Du nur 100 Mark tauschen, aber eben aus Sicht des Urlaubslandes, deswegen hat es mit dem Stempel ein nochmaliges Tauschen verhindert, so wie beim Begrüßungsgeld mit dem Stempel in den Personalausweis. [flash] Aber es gab doch kein DDR Verbot 500 DDR Mark in der Tasche zu haben wenn Du nach Ungarn fährst, Du musstest es nur auf der Zollerklärung deklarieren, dass ist doch der Sinn einer solchen Erklärung. Und bei Wiedereinreise musstest Du auf der Zollerklärung stehen haben den und den Betrag ausgeführt und logisch abzüglich minus 100 wieder zurück.
Hast Du wirklich so wenig kriminelle Energie um nachzuvollziehen wie man das mit dem Besitz von mehreren Zollerklärungen realisieren kann? [flash] Du mustest nicht das mitgeführte Geld verstecken sondern eventuelle zusätzliche Zollerklärungen die Du eigentlich gar nicht haben konntest. [wink]
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon Nostalgiker » 17. Oktober 2015, 12:02

So ist es Karnak!
Das auf Banken etc im RGW die DDR Zollerklärungen rumlagen welche nötig waren um diese "einmalige" Summe von 100 DDR Mark in diesem Land in die jeweilige Landeswährung umzutauschen höre ich hier zum ersten Mal.

Da frage ich mich ehrlich warum damals solch ein Aufstand in der DDR gemacht wurde um an diese Zollerklärungen zu kommen um entsprechend viel mitzunehmen. Heimlich natürlich!
Auch halte ich es für ein Gerücht das bei der Wieder-Einreise nach 14 Tagen oder so der aktuell kontrollierende Zöllner darüber informiert war wieviel DDR Mark ich ausführte und er bei der Kontrolle diese Summe abzüglich der 100 Märker stichgenau kontrollierte .....

Probleme an der Grenze gab es höchstens, zum Beispiel nach Polen, wenn ich nur mit DDR Mark in der Tasche ausreiste ......
Etwas Landeswährung, soviel das man glaubhaft machen konnte das dies als Taschengeld reicht, alles andere bezahlt der zu Besuchende in Polen, sollte man dabei haben .....

Meiner Meinung war aber auch daneben das unbegrenzte ausführen von Mark der DDR nicht erlaubt, ich glaube es waren maximal nur 300 Mark erlaubt. Warum auch immer ausgerechnet 300 weiß ich nicht. Jedenfalls war alles über 300 ziemlich sicher verborgen; glaubten wir ......

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Oktober 2015, 12:11

karnak hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Auf der original-Zollerklärung musste ich angeben, wie viel Ostmark ich dabei habe. Es durften nur 100 Mark getauscht werden. Folglich musste bei Einreise das Restgel passen. deshalb haben wir ja auch die Hunderter bei Ausreise schon vor dem DDR-Zoll versteckt.

Gruß Volker

Natürlich konntest Du nur 100 Mark tauschen, aber eben aus Sicht des Urlaubslandes, deswegen hat es mit dem Stempel ein nochmaliges Tauschen verhindert, so wie beim Begrüßungsgeld mit dem Stempel in den Personalausweis. [flash] Aber es gab doch kein DDR Verbot 500 DDR Mark in der Tasche zu haben wenn Du nach Ungarn fährst, Du musstest es nur auf der Zollerklärung deklarieren, dass ist doch der Sinn einer solchen Erklärung. Und bei Wiedereinreise musstest Du auf der Zollerklärung stehen haben den und den Betrag ausgeführt und logisch abzüglich minus 100 wieder zurück.
Hast Du wirklich so wenig kriminelle Energie um nachzuvollziehen wie man das mit dem Besitz von mehreren Zollerklärungen realisieren kann? [flash] Du mustest nicht das mitgeführte Geld verstecken sondern eventuelle zusätzliche Zollerklärungen die Du eigentlich gar nicht haben konntest. [wink]


Ich schrieb nur von Bulgarien. Und da war nur unser Zoll am Geld kontrollieren. Nur dort wurde stichprobenartig das ausgeführte Geld mit der Deklaration verglichen. Bei Rückreise wurden im Sommer 1973 alle Reisenden gefilzt. Zollerklärung und DDR-Geld. Und da durften eingetragen nur einmalig 100 Mark fehlen.

Beim Rückflug, ich schrieb ja, dass wir 3 Stunden vorm Hotel auf den Bus warten mussten am vorletzten Reisetag des Abends. Da hieß es, dass wir nicht eine Leva ausführen dürfen. Alles Geld musste verbraucht sein. So taten es dann fast alle. Im Flughafengebäude saßen wir "planmäßig" weitere Stunden im Transitraum. Und kaum einer hatte da eine Münze bei, um sich noch mal ein Getränk am Automaten zu ziehen.
Wir waren damals reisemäßig im Ansehen der letzte Dreck als DDR-Leute.

Gruß Volker
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon augenzeuge » 17. Oktober 2015, 13:03

karnak hat geschrieben:Und erkläre mir welchen Sinn es machen soll in einer DDR Botschaft des Reiselandes Zollerklärungen für DDR Bürger auszugeben, wenn der Sinn dieses Zettels der ist, dass jeder normalerweise nur eine hat, diese bei Ausreise und dann bei Wiedereinreise ausgefüllt wird und der Zollbedienstete auf dieser Grundlage Aus und eingeführte Gegenstände und Zahlungsmittel nachvollziehen kann.


Ganz einfach. Der Sinn bestand darin, dass der DDR Bürger Geld bekam. Ich war 1983 in der DDR Botschaft, gab an, keine Forint mehr zu haben. Daraufhin fragte man mich, ob ich noch DDR Mark hatte. Innerhalb von 5min bekam ich eine Zollerklärung, die noch nicht von einer Bank abgestempelt war....

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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon karnak » 17. Oktober 2015, 15:06

augenzeuge hat geschrieben:
Ganz einfach. Der Sinn bestand darin, dass der DDR Bürger Geld bekam. Ich war 1983 in der DDR Botschaft, gab an, keine Forint mehr zu haben. Daraufhin fragte man mich, ob ich noch DDR Mark hatte. Innerhalb von 5min bekam ich eine Zollerklärung, die noch nicht von einer Bank abgestempelt war....

AZ

Gut, das kann natürlich möglich sein, in dem Sinne, dass sich die Botschaft einer gewissen "Fürsorgepflicht" gegenüber seinem Bürger verpflichtet sah der sich in"finanziellen Nöten" befand. Es zeigt aber auch, dass sich die Botschaft an einem gewissen"Behumsen" des Bruderlandes beteiligte und diese Regelung mit der nur 100 Mark Umtauschmöglichkeit zusätzlich auf diese Zollerklärung von den"Bruderländern" und nicht von der DDR ausging.
Du musst ja dann zu Deiner"Pleitesituation" mit Deiner Dir zur Reise mitgegebenen Zollerklärung die zusätzlichen 100 Mark schon umgetauscht und ausgegeben haben.
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon karnak » 17. Oktober 2015, 15:21

Thoth hat geschrieben:
Meiner Meinung war aber auch daneben das unbegrenzte ausführen von Mark der DDR nicht erlaubt, ich glaube es waren maximal nur 300 Mark erlaubt. Warum auch immer ausgerechnet 300 weiß ich nicht. Jedenfalls war alles über 300 ziemlich sicher verborgen; glaubten wir ......

Thoth

Kann schon sein,so genau weiß ich das nicht. Aber natürlich war an der Ostgrenze das Suchen nach DDR Mark oder anderem Schmuggelgut auch nicht so der Schwerpunkt, warum auch, was hätte man dorthin schon schmuggeln sollen und was hätte man dort mit einem Übermaß an DDR Mark anfangen sollen? Das Bargeld wollte dort kaum einer und niemand ist davon ausgegangen,dass ein DDR-Bürger über zusätzliche Zollerklärungen verfügte, wo sollte er die denn her haben wenn er nicht einer wie ich war,der bei einer entsprechenden Behörde arbeitete.Man bekam als DDR-Bürger eine Zollerklärung entweder mit den Reiseunterlagen vom Reisebüro oder beim Umtausch der Reisezahlungsmittel auf der Staatsbank in der DDR, was natürlich jeder getan hat oder im Notfall bei Grenzübertritt. Für einen normalen DDR Bürger hätte es also Beziehungen zu einem"korrupten" DDR-Bediensteten einer dieser Behörden bedurft um an zusätzliche Zollerklärungen zu kommen. Das es dort so viel "Korrupte" gab,dass Mengen von Zollerklärungen illegal im Umlauf waren,und das in dieser DDR [flash] ,davon ist doch wohl nicht auszugehen,auch die Zöllner an der Ostgrenze dürften logisch davon nicht ausgegangen sein.
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Oktober 2015, 15:31

Nun Kristian,
wenn ein "Übermaß" an Ostmark zum Beispiel in Polen oder der CSSR getauscht wurde, dann konnte man Fliesen, Sanitärkeramik oder Elektroheizgeräte prima erwerben. Diese Waren in die DDR verbracht, brachten oft ein Vielfaches der eingesetzten DDR-Mark.
Ich denke an polnische Baumärkte, die den hiesigen BHGs ähnelten, aber wesentlich mehr und reichhaltigeres Angebot feilboten. Ich rede vom Zeitraum 1975 bis zur Wende.
In Bulgarien war ich nur an überteuerten aber dort erhältlichen hochhackigen Herrenschuhen interessiert, die 1973 gerade in Mode kamen.

Gruß Volker
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon karnak » 17. Oktober 2015, 15:32

Volker Zottmann hat geschrieben:
Wir waren damals reisemäßig im Ansehen der letzte Dreck als DDR-Leute.

Gruß Volker

[grin] Ist vielleicht etwas hart ausgedrückt, trotzdem hast Du natürlich nicht ganz unrecht, besonders was der Umgang mit uns im Gegensatz zu den mit der anderen Währung angeht.Mich hat das auch immer gestört, desswegen bin ich eigentlich nicht so oft dort hin gefahren, mir war das zu blöd, habe da lieber Urlaub im eigenen Land gemacht, dort war ich wenigstens ein Gleicher unter Gleichen, von unseren Brüdern aus dem Westen mal abgesehen. Aber wo die Urlaub in der DDR gemacht haben, dort war es mir eh zu teuer,bzw. ich hatte kaum eine Chance dort einen Platz zu bekommen. Zu den "Brüdern"aus dem Osten bin ich eigentlich nur gefahren um mir Dinge zu besorgen die zu Hause nur schwer zu bekommen waren,die Tür für den für mich zuständigen"Sonderladen"habe ich ja nie gefunden. [grin]
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon Icke46 » 17. Oktober 2015, 15:35

Ich habe da doch mal eine Frage als Nicht-Ex-DDR-Bürger: Die Geschichte mit mehreren Zollerklärungen ist mir ja geläufig (angelesen natürlich). Ich frage mich nur, ob es für Reisende schon in der DDR die Möglichkeit gab, einen, wenn auch kleinen, Betrag in die Währung des Ziellandes umzutauschen?

Die Frage drängte sich mir nun auf, weil ich Anfang September in der Schweiz und Ende September in London war, und bei beiden Touren jeweils vorher etwas Landeswährung getauscht hatte, was, im nachhinein betrachtet, gar nicht nötig gewesen wäre, da zumindest in der Schweiz das Geld am Automaten billiger gekommen wäre als der Umtausch hierzulande.

Gruss

icke
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon karnak » 17. Oktober 2015, 15:36

Volker Zottmann hat geschrieben:Nun Kristian,
wenn ein "Übermaß" an Ostmark zum Beispiel in Polen oder der CSSR getauscht wurde, dann konnte man Fliesen, Sanitärkeramik oder Elektroheizgeräte prima erwerben. Diese Waren in die DDR verbracht, brachten oft ein Vielfaches der eingesetzten DDR-Mark.
Ich denke an polnische Baumärkte, die den hiesigen BHGs ähnelten, aber wesentlich mehr und reichhaltigeres Angebot feilboten. Ich rede vom Zeitraum 1975 bis zur Wende.
In Bulgarien war ich nur an überteuerten aber dort erhältlichen hochhackigen Herrenschuhen interessiert, die 1973 gerade in Mode kamen.

Gruß Volker

Sicher, aber dafür brauchtest Du doch wohl eben die Möglichkeit Dein Geld dort irgendwie zu tauschen oder Du musstest jemanden finden der sich in DDR Mark bezahlen lies,aber wer war dort schon so scharf auf unser"Alu"? Massen werden es wohl nicht gewesen sein. [flash]
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon Icke46 » 17. Oktober 2015, 15:38

Sehe gerade, dass Kristian meine Frage schon beantwortet hat, bevor sie gestellt war [grins] . Kleine Zusatzfrage: In welcher Höhe konnten denn die Reisezahlungsmittel in der DDR getauscht werden?
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon karnak » 17. Oktober 2015, 15:42

icke46 hat geschrieben:Ich habe da doch mal eine Frage als Nicht-Ex-DDR-Bürger: Die Geschichte mit mehreren Zollerklärungen ist mir ja geläufig (angelesen natürlich). Ich frage mich nur, ob es für Reisende schon in der DDR die Möglichkeit gab, einen, wenn auch kleinen, Betrag in die Währung des Ziellandes umzutauschen?


Natürlich, dass war ja auch der"Normalzustand",die 100 Mark im Urlaubsland waren nur ein zusätzlicher Obolus den man wohl mit den entsprechenden Ländern ausgehandelt hatte. Man ging in der DDR zur Staatsbank und erbrachte einen Nachweis wie viele Tage man in dem Land blieb und bekam pro Tag einen entsprechenden Betrag umgetauscht.30 Mark pro Tag waren das wohl, lächerlich natürlich, wenn es auch für den normalen Lebensunterhalt gereicht hat,aber welcher Urlauber will im Urlaub nicht etwas mehr. Und dem DDR Bürger im Besonderen stand natürlich der Sinn danach in dem Land Dinge zu kaufen die es im eigenen Land nicht gab.
Ist man mit dem eigenen KFZ dorthin gefahren bekam man glaube ich noch zusätzliche Tankgutscheine,die"Brüder" waren wohl auch nicht so scharf darauf uns ihren Sprit abzugeben. [flash]
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon karnak » 17. Oktober 2015, 15:42

[grin] Und ich habe Dir gerade nochmal geantwortet.
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Oktober 2015, 15:56

Ich bin auch nur einmal aus Mangel an anderen Zielen in Moskau gewesen. 6Tage. Um Icke mal zu antworten, ich weiß den Tauschsatz nicht mehr, aber ich durfte zum Schluss 32 Rubel bei der Staatsbank eintauschen. Wir hatten ja Vollverpflegung und waren als organisierte Herde unterwegs. Da gab es ohnehin nur abends mal die Möglichkeit zu Bier oder Krimsekt.
Dann waren wir 1 mal zur Hochzeitsreise in Bulgarien und zu DDR-Zeiten nie wieder. 1 mal privat im Isergebirge in Tannwald.
Lediglich verwandtschaftlich bedingt unzählige Male in Polen. Da hatte ich immer Geld zum Einkaufen...

Ansonsten ging es mir Dir ähnlich Kristian. Wir blieben im Land. Zelten war preiswert, wirklich idyllisch und immer erholsam.

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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon augenzeuge » 17. Oktober 2015, 16:24

icke46 hat geschrieben:Ich frage mich nur, ob es für Reisende schon in der DDR die Möglichkeit gab, einen, wenn auch kleinen, Betrag in die Währung des Ziellandes umzutauschen?
icke


Als Ergänzung. Die Beträge, die man umtauschen durfte, lagen zwischen 25 und 40 DDR Mark pro Tag und Person. Das war in den Jahren und zu bestimmten Staaten unterschiedlich.
Da man später nur in die CSSR ohne Visa fahren durfte, sagte man der Bank, wieviel Tage man fahren wollte und tauschte. Nun waren einige vermeintlich clever und sammelten das Geld aus mehreren Aufenthalten, um am Ende mehr zur Verfügung zu haben. Das wurde kontrolliert.

Ebenso konnte man nicht sagen, ich tausche für 4 Tage, blieb aber nur 2. Dann musste man ggf. zurücktauschen.

Andere packten die Freunde der Kinder mit ein, um für sie den Tagessatz zu bekommen. Man war da schon erfinderisch. Generell spielte das Geld an der Grenze immer eine große Rolle.

Ansonsten bekam man z.B. für die anderen Länder nur das Geld, wenn man das Visa hatte. Die Bank hatte das Recht, in den PA ein Faltblatt einzukleben. Da stempelte man dann den Umtausch als Quittung ein.

Die Möglichkeit, vorhandene DM ins RGW Land mitzuführen und dann dort zu tauschen bestand natürlich nicht.

Ergänzend gab es noch für PKW Fahrer Benzingutscheine, wenn sie in bestimmte Länder fuhren.

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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon karnak » 17. Oktober 2015, 17:35

Das Faltblatt wurde prinzipiell eingeklebt.Was die Zollkontrollen an der Grenze und mich angeht,ich wurde eigentlich nie tiefgründig kontrolliert.Und damit niemand gleich wieder was vermutet,man kannte meinen beruflichen Hintergrund nicht. [grin]
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon augenzeuge » 17. Oktober 2015, 18:16

karnak hat geschrieben:man kannte meinen beruflichen Hintergrund nicht. [grin]


Sicher? Flächendeckend machte jeder MfSler was er will und keiner wusste es? [grins] Musstest du nicht angeben, wenn du ins Ausland gefahren bist? Zumindest auf dem Urlaubsantrag?
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon karnak » 17. Oktober 2015, 18:51

Und Du meinst man hätte mich dann in ein Fahndungsmittel eingearbeitet damit ich weniger oder nicht kontrolliert werde? Und das wo wir uns selbst gegenseitig misstraut haben ,wie man sagt?
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon augenzeuge » 17. Oktober 2015, 18:55

karnak hat geschrieben: Und das wo wir uns selbst gegenseitig misstraut haben ,wie man sagt?


Exakt aus diesem Grund dachte ich es. [grin]

Ich frage mich, ob es mal einen Fall gab, wo man eine schikanierende Kontrolle bei einem Hauptamtlichen durchgeführt hatte, über die er sich dann später beschwerte... [denken]
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon karnak » 17. Oktober 2015, 19:01

Es hätte sich keiner über eine Kontrolle beschwert,höchstens wenn er eine größere Nummer war. Und hätte man dich bei "unrechtem"Tun erwischt,man hätte es dir übel angekreidet.
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon Kumpel » 17. Oktober 2015, 20:55

karnak hat geschrieben:................... Was sollte denn die DDR damit ein Problem haben wenn der DDR Bürger im soz.Ausland ein paar hundert DDR Mark extra umtauscht, sie musste nur den Forderungen der"Bruderländer" nachkommen.


Das war aber eben gerade das Problem für die DDR , wenn ihre Bürger Unmengen DDR-Mark in die so genannten Bruderländer brachten und in die jeweilige Landeswährung umtauschten.
Allein schon aus dem legalen Umtausch DDR Mark in tschechische Kronen waren erhebliche Lieferungen an Gütern für die CSSR fällig. Die CSSR verlangte z.B. dafür zusätzlich Trabbis,die in der DDR fehlten und auf die der Zoni dann noch länger warten durfte.
Zähneknirschend nahm die DDR das hin weil ja bekanntermaßen die CSSR das einzige Land der Welt war in dem der DDRler problemlos seinen Auslauf etwas ausweiten konnte
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Oktober 2015, 20:59

Edelmetalle ausführen war auch verboten! Unser schönes Alugeld... [laugh]
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon Nostalgiker » 18. Oktober 2015, 09:45

Der Umtausch DDR in Rubel war nicht begrenzt! Es konnte soviel Geld getauscht werden wie man wollte. Wenn man wußte was man dafür kaufen will ..........
DM konnte man durchaus mitnehmen, man durfte sich bloß damit nicht an der Grenze erwischen lassen und im Zielland selbst konnte sie problemlos getauscht werden.

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Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon augenzeuge » 18. Oktober 2015, 09:50

Thoth hat geschrieben: DM konnte man durchaus mitnehmen, man durfte sich bloß damit nicht an der Grenze erwischen lassen und im Zielland selbst konnte sie problemlos getauscht werden.

Thoth


Unter dieser Maßgabe durfte man alles, ist klar. [laugh]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon karnak » 18. Oktober 2015, 11:23

Kumpel hat geschrieben:Allein schon aus dem legalen Umtausch DDR Mark in tschechische Kronen waren erhebliche Lieferungen an Gütern für die CSSR fällig. Die CSSR verlangte z.B. dafür zusätzlich Trabbis,die in der DDR fehlten und auf die der Zoni dann noch länger warten durfte.

Halte ich nicht für unmöglich. Und woher weißt Du das?
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon karnak » 18. Oktober 2015, 11:24

augenzeuge hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben: DM konnte man durchaus mitnehmen, man durfte sich bloß damit nicht an der Grenze erwischen lassen und im Zielland selbst konnte sie problemlos getauscht werden.

Thoth


Unter dieser Maßgabe durfte man alles, ist klar. [laugh]
AZ

[grin]
Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, dass ein DDR Bürger, der doch wohl DM besitzen durfte, diese nicht ausführen durfte,im Gegensatz zur Mark der DDR. Wo steht eigentlich dieses Ausfuhrverbot von DM?
Nun schreibt man bei Wiki, mit Einführung der Forumschecks 79 war dem DDR Bürger der Besitz von freikonvertierbarer Währung verboten. Ich frage mich allerdings wie er dann auf der Staatsbank der DDR konvertierbare Währungen überhaupt in diese Forumschecks umtauschen konnte wenn er diese Währungen gar nicht besitzen durfte, für mich ein Widerspruch.
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Oktober 2015, 11:32

Thoth hat geschrieben:Der Umtausch DDR in Rubel war nicht begrenzt! Es konnte soviel Geld getauscht werden wie man wollte. Wenn man wußte was man dafür kaufen will ..........
DM konnte man durchaus mitnehmen, man durfte sich bloß damit nicht an der Grenze erwischen lassen und im Zielland selbst konnte sie problemlos getauscht werden.

Thoth


Das stimmt nicht für 1973 als wir verreisten. Wir durften nur bis insgesamt 36 Rubel tauschen. Bei 6 Tagen in der UdSSR waren das 6 Rubel pro Tag.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon Zicke » 18. Oktober 2015, 12:18

3. Die Einfuhr in die UdSSR von deklarier_
ten uhd durch den ZolI bescheinigten Devisen in
Banknoten so.wie sonstigen Zahlungsrnitteln
(Schecks, Akkreditive, Wechsel u.a.) in ausländischer
Währung unterliegt keiner Einschränkung.

http://www.sputnik-travel-berlin.de/ima ... e_heft.pdf

dazu noch
Urlaubsnotizen einer Reise nach Jalta / Krim
13.06.-27.06.1979 aus Halle/S
http://www.sputnik-travel-berlin.de/ima ... ta1979.pdf
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon augenzeuge » 18. Oktober 2015, 13:11

Zicke, ich weiß nicht was du mit den Dateien beweisen willst. [denken]

Das Blatt von Intourist richtet sich m.M. mehr an westl. Touristen als DDR Bürger. Wenn man von Devisen sprach, meinte man nie DDR Mark!! Und einen Reisepaß brauchte man in der DDR für den Besuch dort nie.
Ebenso ist das Blatt aus den 80er Jahren. VZ sprach von 73. Da gab es nirgends Videorecorder...

Übrigens waren die Umtauschsummen in den 60er Jahren bis Anfang 70er wirklich in die UdSSR begrenzt.

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Re: Reisen in die RGW-Laender

Beitragvon steffen52-1 » 18. Oktober 2015, 13:18

karnak hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Thoth hat geschrieben: DM konnte man durchaus mitnehmen, man durfte sich bloß damit nicht an der Grenze erwischen lassen und im Zielland selbst konnte sie problemlos getauscht werden.

Thoth


Unter dieser Maßgabe durfte man alles, ist klar. [laugh]
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[grin]
Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, dass ein DDR Bürger, der doch wohl DM besitzen durfte, diese nicht ausführen durfte,im Gegensatz zur Mark der DDR. Wo steht eigentlich dieses Ausfuhrverbot von DM?
Nun schreibt man bei Wiki, mit Einführung der Forumschecks 79 war dem DDR Bürger der Besitz von freikonvertierbarer Währung verboten. Ich frage mich allerdings wie er dann auf der Staatsbank der DDR konvertierbare Währungen überhaupt in diese Forumschecks umtauschen konnte wenn er diese Währungen gar nicht besitzen durfte, für mich ein Widerspruch.

Kristian, besitzen durfte der DDR-Bürger die DM, nur nicht mehr damit im Intershop einkaufen! Mit dem Forumschecks wollte die DDR-Regierung nur Angst verbreiten und den Bürgern jede DM aus den Kopfkissen holen!
Wenn man einkaufen wollte im Intershop und nur DM hatte, musste man den Pass zeigen das man Bundesbürger ist! Wenn man mit Forumschecks einkaufte und der Betrag ist nicht rund gewesen, was es nie war, bekam man so als Rückgeld kleine Schockoladetäfelchen zum Ausgleich, niemals Wechselgeld in DM! War man aber auf der Transitstrecke als DDR-Bürger in einen Intershop gegangen und ist Rotzfrech gewesen, etwas versucht das sächsiche zu unterdrücken, dann verlangten sie keinen Pass! Habe ich halt so gemacht und hat immer geklappt!!! Dann bekam man auch das Wechselgeld in DM-Pfennige zurück!!! [freu]
Grüsse steffen52-1
steffen52-1
 

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