augenzeuge hat geschrieben:Wie Peter Brings in die DDR einreiste.....
Peter Brings ist zehn, sein Bruder Stephan neun Jahre alt, als sie zum ersten Mal ohne Eltern in Urlaub fahren. Ihr Ziel: die DDR. Mit den Jungen Pionieren, der Jugendorganisation der DKP, geht es in den Sommerferien 1974 mit dem Zug nach Zwickau. Peter und Stephan sind zwar nicht bei den Jungen Pionieren, aber ihre Eltern Rolly und Dietlinde sind linksbewegt – Mindestvoraussetzung, um für 75 beziehungsweise 50 Mark (Geschwisterkind) für drei Wochen ins Ferienlager zu dürfen......
http://www.ksta.de/koeln/koelner-promis ... 53530.html
AZ
pentium hat geschrieben: Sag mal AZ, hast du ein Online Apo?
Ich darf in deinem Link nur die Überschrift lesen.
mfg
pentium
augenzeuge hat geschrieben:pentium hat geschrieben: Sag mal AZ, hast du ein Online Apo?
Ich darf in deinem Link nur die Überschrift lesen.
mfg
pentium
Oh, nee, habe ich nicht. Bei mir funzt der Link....
Probiers mal hiermit:
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q= ... 8758,d.bGQ
AZ
icke46 hat geschrieben:Ist ja wieder mal belustigend - da haben die Kinder also unter anderem an einem Karl-Lieberknecht-Lauf teilgenommen - war das ein Lauf zu Ehren des Vaters von Christine Lieberknecht ?
Man sieht, dass der Kölner Stadt-Anzeiger seinen Bildungsauftrag ernst nimmt.
Gruss
icke
Wosch hat geschrieben:Ich bin doch hier nicht etwa der Einzige, der Erfahrungen mit den westdeutschen Ferienkinder in der DDR gemacht hatte, oder?
"Vitalade" ist aber noch´n Begriff, oder?
Hellersdorfer hat geschrieben:Waren die armen Kinder auch vom Zwangsumtausch betroffen?
Hellersdorfer hat geschrieben:Waren die armen Kinder auch vom Zwangsumtausch betroffen?
Hellersdorfer hat geschrieben:Waren die armen Kinder auch vom Zwangsumtausch betroffen?
karnak hat geschrieben:Hellersdorfer hat geschrieben:Waren die armen Kinder auch vom Zwangsumtausch betroffen?
Nur mal so nebenbei zu dem Thema"Zwangsumtausch". Über das Thema 1 zu 1 kann man ja noch streiten, aber nun nehmen wir doch nur mal an, die DDR hätte keinen Mindestumtausch eingeführt, was wäre denn dann passiert? Es hätte doch wohl jeder Wessi sein Geld schwarz auf der Straße getauscht und mit den daraus"erwirtschafteten" Mitteln noch mal zusätzlich "die Sau rausgelassen". Wie wollte man den aus Sicht der DDR erwarten, dass man das zulässt, ist doch einfach unrealistisch, kein Land der Welt hätte das so zugelassen. Man hatte ja in der DDR auch schon entsprechende Erfahrungen gemacht und zwar in der Zeit vor 61. Viele Ostberliner und Potsdamer haben in Westberlin gearbeitet, wenigstens nebenbei und haben zumindest einen Teil des dort verdienten Geldes entsprechend umgetauscht. Das Ergebnis war, für diese Leute spielte Geld faktisch keine Rolle mehr, sie konnten damit nur so um sich werfen, finanzpolitisch einfach ein unhaltbarer Zustand. Die Tatsache, dass man in Westberlin DDR-Mark in DM umtausche konnte war doch schlichtweg der Tatsache geschuldet, dass man das Land noch mal zusätzlich in Schwierigkeiten bringen wollte. Ein anderes Interesse bestand doch von westlicher Seite gar nicht, dass war doch der eigentliche und einzige Grund warum man die Möglichkeit vorhielt diese beiden Währungen zu tauschen.
Dille hat geschrieben:Nun glaub' doch mal bitte keiner, daß diese armen west- deutschen Solidaritäts- Bedachten auch noch den "Verbindlichen Mindestumtausch" leisten "durften" ! Die Eltern haben sicherlich an die DKP den DDR- Preis für einen Ferienlagerplatz (wenn überhaupt) in DM bezahlt -- und man wird sich doch diesen Propaganda- Preis nicht dadurch kaputt gemacht haben, daß die Eltern noch 21 Mal die 7,50 DM umtauschen "durften" !!
Im übrigen war es doch auch so, daß man ja beispielsweise auch das "Neptun" für DM buchen konnte (inkl. persönlicher "Betreuung") und meines Wissens dann auch kein "Mindestumtausch" zu entrichten war.
Gruß, Dille
Dille hat geschrieben:Aber @Karnak, diese West- Berliner Finstermänner haben doch die DDR- Mark nicht selbst gedruckt -- sie kam doch auch nicht so aus dem "Nichts" ! Dafür sind im Gegenzug Bedürfnisse von DDR- Bürgern befriedigt worden, und später dann hat der Gen. Schalck das auch professionell betrieben.
Ich kann aus meiner Historie schon noch beitragen, daß wir bis 1961 regelmäßig ins Kino, Theater gegangen sind in West- Berlin, Kaffee und Schuhe in West- Berlin gekauft haben, meine erste Uhr war ein Junghans. Was sollte man in West- Berlin nun mit den Ost- Mark machen ?? Schreddern ??
So sind eben im Gegenzug auch West- Berliner nach Ost- Berlin gefahren und billig zum Friseur gegangen, oder essen oder haben die Weihnachtsgans gekauft. Na und ?? Mich ärgert immer diese Darstellung, als wären die Ost- Mark in West- Berlin so vom Himmel gefallen ohne jede Gegenleistung -- es war normal in dieser Stadt bis 1961, sich jeweils die Vorteile herauszupicken, beiderseitig. Und nicht nur Ost- Berliner haben in West- Berlin gearbeitet, sondern auch West- Berliner in Ost- Berlin, im Freundeskreis kenne ich einen Fall, und mit meiner Schwester habe ich mich gerade an der Ostsee jetzt darüber unterhalten, ihr Institutschef an der Akademie der Wissenschaften in Adlershof (Anorganische Chemie) war West- Berliner.
Meine Schwester hat vor 1961 eine Laboranten- Ausbildung in West- Berlin gemacht, an der Beuth- Schule. Übigens für "lau", also ohne einen Pfennig Ost- oder West- Geld. Hilfsmittel mußte sie mitbringen, also Laborgeräte etc., und in dem Institut in Adlershof wußte man von dieser Ausbildung in West- Berlin und hat sie gebilligt, auch weil es eine vergleichbare Ausbildung in Ost- Berlin nicht gab. Und noch etwas fand ich interessant jetzt an der Ostsee : als sie dann fertig war mit der Ausbildung hat man ihr von 2 großen Konzernen keine Angebote gemacht und ihr gesagt, sie unterstützen nicht die Abwanderung von Fachkräften aus dem anderen Stadtteil.
Soviel mal aus meiner Umgebung bzw. eigenem Erleben zu diesem immer wieder aufgeblasenen Popanz "Schwindelkurs" und "einseitige Ausnutzung" (vom Westen).
Gruß, Dille
Dille hat geschrieben:
Aber @Karnak, diese West- Berliner Finstermänner haben doch die DDR- Mark nicht selbst gedruckt -- sie kam doch auch nicht so aus dem "Nichts" ! Dafür sind im Gegenzug Bedürfnisse von DDR- Bürgern befriedigt worden, und später dann hat der Gen. Schalck das auch professionell betrieben.
Gruß, Dille
Wosch hat geschrieben:
Die Erfahrungen, die man in und mit der DDR vor 1961 gemacht hatte kann man mit einer Portion "Sachlichkeit" natürlich auch anders sehen.
Daß man in dieser Zeit selbst für die banalen Dinge des täglichen Bedarfs in Ost-Berlin beim Einkauf seinen ostdeutschen Personalausweis vorlegen mußte, daß beim Einkauf von hochwertigen optischen Geräten (zB: Ferngläser) ein Eintrag in dem selben vorgenommen wurde sollte man aber tunlichst nicht verschweigen, damit kein falsches Bild von den Möglichkeiten der westberliner "Schieber" und "Währungsspekulanten" (der Unwissenheit geschuldet) aufkommen könnte.
Das mit "die Sau rausgelassen" kann ich Dir nur wegen Deiner damaligen Unkenntnis im Hinblick auf dein "überhaupt zur Zeit noch nicht Vorhandensein", milde lächelnd verzeihen, jedoch auch in dieser Hinsicht wäre es besser sich nicht solch unseriösen Sprüchen zu bedienen, wie zum Beispiel ein ehemaliger Kollege von Dir (Gilbert Wolzow) im AF mal sinngemäß behauptete daß die Westdeutschen ihr umgetauschtes Geld "verfraßen" und "versoffen" und dabei den Kellnerinnen schon mal in den "Schritt" faßten.
Der Mindesumtauscht bewirkte daß sich die DDR aus dem "Alu-Schrott" (den in der großen weiten Welt kein Mensch haben wollte) ca 4,5 Milliarden frei konvertierbare DM "zauberte", daß als End-Effekt nebenbei noch heraus kam daß etliche bestehende Verbindungen zwischen Verwandten und Bekannten in Ost und West litten, war von den politisch verantwortlichen an der Spitze dieses Unrecht-Staates "wohlwollend" mit eingeplant.
Deine Ausführungen es als "eigentlich einzigen Grund (Beibehaltung der Umtauschmöglichkeit)damit zu begründen daß man der DDR noch zusätzlich damit schaden wollte, is doch sowas von daneben, denn Du unterstellst damit daß man im Grunde genommen der Bevölkerung (den "Brüdern und Schwestern") in der DDR schaden wollte. Das Gegenteil war der Fall! Woher solltest Du das auch wissen, hast sie ja nicht selbst erleben können, zumindesten nicht im wahrnehmungsreifen Alter.
Aus Kassel, Wosch.
Dille hat geschrieben:Aber @Karnak, diese West- Berliner Finstermänner haben doch die DDR- Mark nicht selbst gedruckt -- sie kam doch auch nicht so aus dem "Nichts" ! Dafür sind im Gegenzug Bedürfnisse von DDR- Bürgern befriedigt worden, und später dann hat der Gen. Schalck das auch professionell betrieben.
Ich kann aus meiner Historie schon noch beitragen, daß wir bis 1961 regelmäßig ins Kino, Theater gegangen sind in West- Berlin, Kaffee und Schuhe in West- Berlin gekauft haben, meine erste Uhr war ein Junghans. Was sollte man in West- Berlin nun mit den Ost- Mark machen ?? Schreddern ??
So sind eben im Gegenzug auch West- Berliner nach Ost- Berlin gefahren und billig zum Friseur gegangen, oder essen oder haben die Weihnachtsgans gekauft. Na und ?? Mich ärgert immer diese Darstellung, als wären die Ost- Mark in West- Berlin so vom Himmel gefallen ohne jede Gegenleistung -- es war normal in dieser Stadt bis 1961, sich jeweils die Vorteile herauszupicken, beiderseitig. Und nicht nur Ost- Berliner haben in West- Berlin gearbeitet, sondern auch West- Berliner in Ost- Berlin, im Freundeskreis kenne ich einen Fall, und mit meiner Schwester habe ich mich gerade an der Ostsee jetzt darüber unterhalten, ihr Institutschef an der Akademie der Wissenschaften in Adlershof (Anorganische Chemie) war West- Berliner.
Meine Schwester hat vor 1961 eine Laboranten- Ausbildung in West- Berlin gemacht, an der Beuth- Schule. Übigens für "lau", also ohne einen Pfennig Ost- oder West- Geld. Hilfsmittel mußte sie mitbringen, also Laborgeräte etc., und in dem Institut in Adlershof wußte man von dieser Ausbildung in West- Berlin und hat sie gebilligt, auch weil es eine vergleichbare Ausbildung in Ost- Berlin nicht gab. Und noch etwas fand ich interessant jetzt an der Ostsee : als sie dann fertig war mit der Ausbildung hat man ihr von 2 großen Konzernen keine Angebote gemacht und ihr gesagt, sie unterstützen nicht die Abwanderung von Fachkräften aus dem anderen Stadtteil.
Soviel mal aus meiner Umgebung bzw. eigenem Erleben zu diesem immer wieder aufgeblasenen Popanz "Schwindelkurs" und "einseitige Ausnutzung" (vom Westen).
Gruß, Dille
pentium hat geschrieben:Zitat Karnak
"Das weiß ich doch alles selbst und ist ja richtig, warum nun die DDR-Mark in Westberlin auftauchte, aber es war doch nun nicht zwingend notwendig diese in DM umzutauschen. Das hatte doch keinen Grund um aus einem Devisenhandel einen Gewinn zu ziehen, es hatte einen politischen Hintergrund, man wollte der DDR ökonomischen Schaden zufügen, nicht mehr und nicht weniger."
Wann wurde der Zwangsumtausch eingeführt? Ich lese gerade 1964!
Von was reden wir also?
Übrigens, Bis zum Mauerfall kamen so rund 4,5 Milliarden an harten West-Devisen zusammen.
mfg
pentium
Wosch hat geschrieben:Dille hat geschrieben:Aber @Karnak, diese West- Berliner Finstermänner haben doch die DDR- Mark nicht selbst gedruckt -- sie kam doch auch nicht so aus dem "Nichts" ! Dafür sind im Gegenzug Bedürfnisse von DDR- Bürgern befriedigt worden, und später dann hat der Gen. Schalck das auch professionell betrieben.
Ich kann aus meiner Historie schon noch beitragen, daß wir bis 1961 regelmäßig ins Kino, Theater gegangen sind in West- Berlin, Kaffee und Schuhe in West- Berlin gekauft haben, meine erste Uhr war ein Junghans. Was sollte man in West- Berlin nun mit den Ost- Mark machen ?? Schreddern ??
So sind eben im Gegenzug auch West- Berliner nach Ost- Berlin gefahren und billig zum Friseur gegangen, oder essen oder haben die Weihnachtsgans gekauft. Na und ?? Mich ärgert immer diese Darstellung, als wären die Ost- Mark in West- Berlin so vom Himmel gefallen ohne jede Gegenleistung -- es war normal in dieser Stadt bis 1961, sich jeweils die Vorteile herauszupicken, beiderseitig. Und nicht nur Ost- Berliner haben in West- Berlin gearbeitet, sondern auch West- Berliner in Ost- Berlin, im Freundeskreis kenne ich einen Fall, und mit meiner Schwester habe ich mich gerade an der Ostsee jetzt darüber unterhalten, ihr Institutschef an der Akademie der Wissenschaften in Adlershof (Anorganische Chemie) war West- Berliner.
Meine Schwester hat vor 1961 eine Laboranten- Ausbildung in West- Berlin gemacht, an der Beuth- Schule. Übigens für "lau", also ohne einen Pfennig Ost- oder West- Geld. Hilfsmittel mußte sie mitbringen, also Laborgeräte etc., und in dem Institut in Adlershof wußte man von dieser Ausbildung in West- Berlin und hat sie gebilligt, auch weil es eine vergleichbare Ausbildung in Ost- Berlin nicht gab. Und noch etwas fand ich interessant jetzt an der Ostsee : als sie dann fertig war mit der Ausbildung hat man ihr von 2 großen Konzernen keine Angebote gemacht und ihr gesagt, sie unterstützen nicht die Abwanderung von Fachkräften aus dem anderen Stadtteil.
Soviel mal aus meiner Umgebung bzw. eigenem Erleben zu diesem immer wieder aufgeblasenen Popanz "Schwindelkurs" und "einseitige Ausnutzung" (vom Westen).
Gruß, Dille
Nun wird das mit der "Weihnachtsgans" ja immer gerne angeführt, selten wird aber darüber berichtet, daß wenn man mit dieser "Weihnachtsgans" beim Verlassen des Ost-Sektors erwischt wurde, mit erheblichen Strafen durch die DDR-Gerichte zu rechnen war.
Fast könnte man meinen daß der Osten Berlins vor 1961 ein "Schlaraffenland" war und die leeren Schaufenster nur das Produkt von der bösen Westverwandschaft waren die keine Rücksicht darauf nahm daß die Brüder und Schwestern auch mal ne Gans zu Weihnachten gehabt hätten.
Es war übrigens streng verboten solche Sachen "rüberzuschmuggeln", selbst mit etwas Zucker und eine Hand voll Zwiebeln konnte man im Zuchthaus landen, deswegen waren es nur Ausnahmen, Die die Regeln bestätigen, daß mit den "Weihnachtsgänsen" und für mich als damaligen Zeitzeugen nicht ernsthaft nachvollziehbar.
Als 16-18jähriger war ich mit umgetauschten Lehrlingslohn einige Mal in W-Berlin/ Gesundbrunnen zum einkaufen, Fahrradkette, Cordhose, Kaugummi, evtl. noch ein Paar schwarze spitze Schuhe standen auf dem Zettel, wenn man Glück hatte kam man heil mit nach Hause, hatte man Pech wurde es auf der Heimfahrt im Zug von der Trapo "sichergestellt". Selbst erlebt!
Aus Kassel, Wosch.
karnak hat geschrieben:pentium hat geschrieben:Zitat Karnak
"Das weiß ich doch alles selbst und ist ja richtig, warum nun die DDR-Mark in Westberlin auftauchte, aber es war doch nun nicht zwingend notwendig diese in DM umzutauschen. Das hatte doch keinen Grund um aus einem Devisenhandel einen Gewinn zu ziehen, es hatte einen politischen Hintergrund, man wollte der DDR ökonomischen Schaden zufügen, nicht mehr und nicht weniger."
Wann wurde der Zwangsumtausch eingeführt? Ich lese gerade 1964!
Von was reden wir also?
Übrigens, Bis zum Mauerfall kamen so rund 4,5 Milliarden an harten West-Devisen zusammen.
mfg
pentium
Ja und nu? Ich habe davon gesprochen, dass man vor 61 schon entsprechende Erfahrungen gemacht hat, hätte man nach 61 den Zwangsumtausch nicht irgendwann eingeführt, hätten ALLE in die DDR Reisenden ihren gesamten Geldbedarf zu einem "günstigen" Kurs umgetauscht und da wollte man wenigstens etwas gegensteuern, an dringend benötigte Devisen so günstig wie möglich kommen. Was den Einem recht ist, ist dem Anderen billig.
pentium hat geschrieben:
Ja Karnak und aus dem selben Grund hat man dann das Spielgeld im Intershop für DDR Bürger eingeführt. Anderseits meine oder besser unsere Westbesucher wussten meistens nicht so richtige was sie mit dem DDR-Scheinen und Münzen anfangen sollten. Gut mal ein Mittagessen in einer der vielen Gaststätten, aber sonst...?
mfg
pentium
karnak hat geschrieben:Wosch hat geschrieben:Dille hat geschrieben:Aber @Karnak, diese West- Berliner Finstermänner haben doch die DDR- Mark nicht selbst gedruckt -- sie kam doch auch nicht so aus dem "Nichts" ! Dafür sind im Gegenzug Bedürfnisse von DDR- Bürgern befriedigt worden, und später dann hat der Gen. Schalck das auch professionell betrieben.
Ich kann aus meiner Historie schon noch beitragen, daß wir bis 1961 regelmäßig ins Kino, Theater gegangen sind in West- Berlin, Kaffee und Schuhe in West- Berlin gekauft haben, meine erste Uhr war ein Junghans. Was sollte man in West- Berlin nun mit den Ost- Mark machen ?? Schreddern ??
So sind eben im Gegenzug auch West- Berliner nach Ost- Berlin gefahren und billig zum Friseur gegangen, oder essen oder haben die Weihnachtsgans gekauft. Na und ?? Mich ärgert immer diese Darstellung, als wären die Ost- Mark in West- Berlin so vom Himmel gefallen ohne jede Gegenleistung -- es war normal in dieser Stadt bis 1961, sich jeweils die Vorteile herauszupicken, beiderseitig. Und nicht nur Ost- Berliner haben in West- Berlin gearbeitet, sondern auch West- Berliner in Ost- Berlin, im Freundeskreis kenne ich einen Fall, und mit meiner Schwester habe ich mich gerade an der Ostsee jetzt darüber unterhalten, ihr Institutschef an der Akademie der Wissenschaften in Adlershof (Anorganische Chemie) war West- Berliner.
Meine Schwester hat vor 1961 eine Laboranten- Ausbildung in West- Berlin gemacht, an der Beuth- Schule. Übigens für "lau", also ohne einen Pfennig Ost- oder West- Geld. Hilfsmittel mußte sie mitbringen, also Laborgeräte etc., und in dem Institut in Adlershof wußte man von dieser Ausbildung in West- Berlin und hat sie gebilligt, auch weil es eine vergleichbare Ausbildung in Ost- Berlin nicht gab. Und noch etwas fand ich interessant jetzt an der Ostsee : als sie dann fertig war mit der Ausbildung hat man ihr von 2 großen Konzernen keine Angebote gemacht und ihr gesagt, sie unterstützen nicht die Abwanderung von Fachkräften aus dem anderen Stadtteil.
Soviel mal aus meiner Umgebung bzw. eigenem Erleben zu diesem immer wieder aufgeblasenen Popanz "Schwindelkurs" und "einseitige Ausnutzung" (vom Westen).
Gruß, Dille
Nun wird das mit der "Weihnachtsgans" ja immer gerne angeführt, selten wird aber darüber berichtet, daß wenn man mit dieser "Weihnachtsgans" beim Verlassen des Ost-Sektors erwischt wurde, mit erheblichen Strafen durch die DDR-Gerichte zu rechnen war.
Fast könnte man meinen daß der Osten Berlins vor 1961 ein "Schlaraffenland" war und die leeren Schaufenster nur das Produkt von der bösen Westverwandschaft waren die keine Rücksicht darauf nahm daß die Brüder und Schwestern auch mal ne Gans zu Weihnachten gehabt hätten.
Es war übrigens streng verboten solche Sachen "rüberzuschmuggeln", selbst mit etwas Zucker und eine Hand voll Zwiebeln konnte man im Zuchthaus landen, deswegen waren es nur Ausnahmen, Die die Regeln bestätigen, daß mit den "Weihnachtsgänsen" und für mich als damaligen Zeitzeugen nicht ernsthaft nachvollziehbar.
Als 16-18jähriger war ich mit umgetauschten Lehrlingslohn einige Mal in W-Berlin/ Gesundbrunnen zum einkaufen, Fahrradkette, Cordhose, Kaugummi, evtl. noch ein Paar schwarze spitze Schuhe standen auf dem Zettel, wenn man Glück hatte kam man heil mit nach Hause, hatte man Pech wurde es auf der Heimfahrt im Zug von der Trapo "sichergestellt". Selbst erlebt!
Aus Kassel, Wosch.
Nur weil etwas verboten ist, man dabei erwischt werden kann und mit Strafe rechnen muss, heißt doch noch lange nicht, dass es nicht getan wird.
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