Was die Transportpolizei (Trapo) kann ich folgendes beisteuern.
Als die Grenze zu Berlin noch offen war und in den Zügen nach Berlin noch stark kontrolliert wurde, hatte die TraPo schon ihr Tun.
Mit dem August 61 war diese Aufgabe vorbei.
Ich bin nun fast mein ganzes Leben als Erwachsener mit dem Zug in der Republik unterwegs gewesen und da ich oft in Richtung Rostock fuhr, hätte ich bestimmt mal kontrolliert werden müssen. Wurde ich jedoch nicht ein einziges mal. Es wurde durch die Militärstreife auch Kontrollen durchgeführt. Da jedoch nur Militärangehörige und da war ich mal bei. Die Trapo habe ich eigentlich erst kennen gelernt, als wir mit dieser die "Hundeausbildung" gemacht haben. Natürlich wusste ich, dass es die Trapo gab. Das war übrigens die Trapo, die den Fährbahnhof Saßnitz beackerte.
So ist mir persönlich auch nie die Trapo am Bahnhof Warnemünde aufgefallen, war ich doch als älteres Kind und Jugendlicher im Sommer, fast jedes Wochenende wenn es möglich war, dort am Strand und fuhr dorthin mit der bewussten S-Bahn. Aber ich habe auch nicht darauf geachtet muss ich zugeben.
Die Trapo hatte, so ich weiß, vor allem die Aufgabe, Transitzüge zu be- oder überwachen. Die Züge des USA Militärs, der Briten und Franzosen, die nach Berlin-West fuhren oder zurück aber auch die Sicherheit der Geleisanlagen, Bahnhöfe und anderer Einrichtungen der Deutschen Reichsbahn zu gewährleisten. Ich kann mir schon vorstellen, dass es da auch zu Kontrollen von Bürgern kam. Aber es war kein Dauerzustand der einem davon nicht Betroffenen, besonders aufgefallen wäre.
augenzeuge hat geschrieben:Beethoven hat geschrieben:Hm, mir wollen nur keine Privilegien einfallen, die ich genossen habe.
Freundlichst
Ob du sie genossen hast, das vermag ich auch nicht zu sagen. ich vermute, du hast sie gar nicht gemerkt, weil sie für dich selbstverständlich waren.
Es waren deine Möglichkeiten, es war faktisch dein Lebenslauf, das bei der Armee zu bekommen, was du wolltest. Wer wie du bei der Armee in Führungsposition war (ab Offizier), dann Diplomaten in der Verwandtschaft hatte, egal wie schlecht sie es erwischt hatten, der hatte Privilegien.
Es passierte bei kleinen Dingen. Ich kannte eine Familie, der Sohn machte mit mir das Abi. Ganz schwache Leistungen, Versetzung ? "Aber ja, sein politischer Standpunkt, er will doch Offizier werden, da brauch er das nicht...das Elternhaus, ja dann machen wir ne Ausnahme." Das du das bekamst, was du wolltest war für den normalen DDR Bürger nicht selbstverständlich. Politische Beziehungen halfen immer, die einem die Türen öffneten.
AZ
Da muss ich Dir widersprechen. Für mich war nichts selbstverständlich, was nicht auch für jeden anderen Bürger selbstverständlich war. Sicher, ich mußte den Pfennig nicht umdrehen, was bei anderen Bürgern durchaus vorkam, wie ich weiß. Aber dafür habe ich viele Stunden mehr gearbeitet als zum Beispiel der Worker auf der Werft und hatte einen geringeren Stundenlohn als dieser. Am Ende kam aber dann doch etwas mehr heraus.
Als junger Leutnant hatte ich im ersten Jahr 750 Mark pro Monat aber schon ein Jahr darauf (es gab eine wesentliche Erhöhung) waren es 1225 Mark, was schon nicht schlecht war, für einen jungen Mann.
Ansonsten jedoch lebten und wohnten wir wie jeder andere Bürger dieses Staates.
Und wenn meine Schwester diesen Mann hatte und sie sich liebten, dann hatte ich davon gar nichts und schon gleich gar keine Privilegien. Meine Frau und ich lebten damals auf der Insel und später in Lehnin und meine Schwester in Lima. Was sollte ich davon haben?
Meine Berufsausbildung mit Abi habe ich nicht bekommen weil ich Offizier werden wollte, sondern weil meine Leistungen dies zugelassen haben. Zu dieser Zeit war mir das ja noch gar nicht so sicher klar. Ich war ja erst Soldat und Unteroffiziersschüler und Uffz. bei den Fallschirmjägern, bevor ich zur Offiziersschule ging. Das dann mein Abi keine "Einserabi" war, lag an meiner Sturm- und Drangzeit und den vielen Wochen im Sommer, die ich nicht in der Berufsschule war, sondern auf dem GST-Flugplatz Neustadt Glewe. Es hat aber immer noch ausgereicht um eine sicheren "Zweierdurchschnitt" zu erreichen. Das wurde dann während des Direktstudiums ja wieder besser.
Freundlichst