Urlaub in der DDR

Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Janko » 29. Dezember 2013, 23:07

VZ...mit 13 war ich im Pionierlager "Florian Geyer", aber....eben auch einfach herrlich und dann, merke..... hab ich nicht nach Mädels "geschielt die als Anhängsel ihren Bruder mit rumschleppten (oder mußten). Nee, nee dich "pfiffiges Kerlchen" hätte ich mir gemerkt......

...für die "wegweisenden Worte" musst du dich nicht bedanken, ...irgendwo schlummert da auch eine Helfernatur in mir. Nur , kennt man erst das Ergebnis (für das verwett ich mein vorletztes Hemd) richtet sich dann meist der Unmut gegen den Helfer....
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon karnak » 30. Dezember 2013, 11:51

Thoth hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:Mal ne wirklich dumme Frage Leute. Gab es bei Euch auch einmal völlig unbelastete Urlaube so Sommer/Winter ohne irgendwelchen Kreis/Bezirkssekretären, Besuche beim Opa und später auf dem Friedhof, irgendwelchen Aktenlagen, Zwangsumtausch oder Gewusst Wie-Umtausch, ohne IM im oder unterm Gästebett, ohne....na jedenfalls so völlig unbelastet, mit Sonne auf eigenem Bauch und drunter oder Busen der Freundin/Frau und vielleicht sogar mal ner kleinen Nummer hinterm Windfang?

Nein? Na dann habt ihr meiner Meinung nach echt was verpasst...im Urlaub...in der DDR.

Rainer-Maria hahahahuhi


@Edelknabe Du siehst das irgendwie falsch und wahrscheinlich haben sich Deine Erinnerungen völlig verklärt. Schließlich war es einem Teil der hier anwesenden User, soweit sie in der damaligen DDR lebten, schon damals bewusst das sie unter menschenunwürdigen Umständen, ständig drangsaliert von den Schergen des Unrechtssystems, ihr Leben geduckt und voller Angst vor Denunziation und Deportation in einer für sie brutalen Diktatur fristen mußten. Waren sie nicht unmittelbar selbst involviert, hatten sie damals wie Heute immer Jemanden von dem sie zumindest die schrecklichen Schauergeschichten über Verfolgung und Terror hörten. Auch im Urlaub.
Wieso sollten ausgerechnet die vierzehn Tage Urlaub anders ablaufen als die restlichen Wochen in der Diktatur? Wieso sollte auch nicht im Urlaub Demütigung, Erniedrigung, die Vermittlung der Tatsache nur ein Mensch zweiter oder Dritter Klasse zu sein, aussetzen?
Das ist nun mal so und kann garnicht anders sein, schließlich war es ein menschenverachtendes Unrechtssystem.

Thoth

Das ist doch nun von Rainer und Thoth Quatsch.In welchem Beitrag zum Thema Urlaub in der DDR wird behauptet er war einfach nur Sch..Was aber nun mal richtig Sch.. war und ich habe das immer als Demütigung empfunden,dass wir unter normalen Umständen und mit den offiziellen Regelungen immer die letzten Dödel beim Urlaub in Freundesland waren und das begann eben schon mal bei den Regelungen zu den Umtauschmöglichkeiten von Zahlungsmitteln.Und man konnte erleben,dass der"Klassenfeind"nebenan für wenig Geld wie Gott in Frankreich leben konnte.Und wenn hier jemand sagt,dass ihm das gestört hat ist das nur legitim und berechtigt und hat nichts damit zu tun die gute alte DDR schwarz zu malen,es waren einfach die Realitäten die hier benannt werden.Und diese massiven Unterschiede bei der"Urlauberbetreuung"gab es übrigens nicht nur in Freundesland auch in unserem eigenen Land war das so,man konnte das manchmal schon als Schlag ins Gesicht empfinden,im Vergleich zu den Leistungen die einem Westler geboten wurden war man ein Urlauber 2.Klasse,natürlich war das so. Aber was rede ich überhaupt,Thoth und Rainer wissen das natürlich genau so gut wie ziemlich jeder andere hier. [grin]
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2013, 12:32

karnak hat geschrieben: Was aber nun mal richtig Sch.. war und ich habe das immer als Demütigung empfunden,dass wir unter normalen Umständen und mit den offiziellen Regelungen immer die letzten Dödel beim Urlaub in Freundesland waren und das begann eben schon mal bei den Regelungen zu den Umtauschmöglichkeiten von Zahlungsmitteln.Und man konnte erleben,dass der"Klassenfeind"nebenan für wenig Geld wie Gott in Frankreich leben konnte.Und wenn hier jemand sagt,dass ihm das gestört hat ist das nur legitim und berechtigt und hat nichts damit zu tun die gute alte DDR schwarz zu malen,es waren einfach die Realitäten...


Weißt du Karnak, ich verstehe nicht, warum man solche eindeutigen Dinge überhaupt diskutieren muss. Das war doch die Normalität, die schon 10jährige so mitbekommen mussten. Wer das heranzieht, um zu provozieren, den kann man doch nicht ernst nehmen.

Als wir im Sommer 1988 am Balaton waren, wollten unsere Verwandten aus der DDR gern noch länger bleiben. Bisher hatten sie in unserer Unterkunft gewohnt, nun fuhren sie umher, fragten wo 'Zimmer frei" stand, und bekamen immer eine Abfuhr. Schnell merkten wir, es lag nur an ihrem Trabbi, welcher sie als DDR-Bürger identifizierte. Als wir uns für sie auf die Suche machten, war die erste Frage schon erfolgreich. Als wir den Preis in Forint vereinbart hatten, zogen zur Überraschung der Ungarn DDR-Bürger ein und wir verabschiedeten uns.

Sag mal, wie wurde dieses Problem früher beim MfS diskutiert? Oder hat man das totgeschwiegen?

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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 30. Dezember 2013, 12:45

@karnak, bei allen Themen contra DDR ist hier die maßlose Übertreibung, das weglassen von Fakten und Verfälschung, völlig legitim. Nun habe ich mir mal die Mühe und dem "Rest" die Freude gemacht, einige "Aussagen" welche sich durchaus verstreut in diesem Thema befinden komprimiert und etwas übersteigert, darzubieten und schon ist es wieder falsch.

Glaub mir karnak Du warst zu DDR Zeiten über gewisse Umstände; wie beschränkter und gedeckelter Umtauschsatz für CSSR, Ungarn, die teilweise herablassende Behandlung als "Urlauber 2.Klasse" in Bulgarien und/oder Rumänien (dort aber nur an der Küste in den "internationalen Seebädern"; im Landesinneren oder abseits vom Goldstrand nicht) verärgert, frustriert und/oder wütend.
Was Du damals garantiert nicht gefühlt hast ist das Du Dir "Gedemütigt" vorkamst. Diese Begrifflichkeit für eine Befindlichkeit des DDR Bürgers im soz. Ausland oder Überhaupt allgemein tauchte erst weit nach der Wende auf und er wurde vorrangig von Wessis lanciert und da dies sehr massiv geschah, denken die meisten in ihrer Erinnerung; manno was wurden wir aber auch was von Gedemütigt ......
Sprache, karnak, Sprache.
Es reicht nicht das wir, die ehemaligen DDR Bürger, uns "bewußt" werden sollen das wir völlig Unfrei lebten, der Staat: sprich SED und MfS unser Leben total kontrollierte, auch das völlig Private, dieses unfreie Leben fand auch noch unter unmenschlichen und unwürdigen Bedingungen statt, ne wir wurden auch noch permanent gedemütigt.

Dinge und Mißstände beim Namen nennen ist in Ordnung aber doch bitte nicht immer diese ständigen Übertreibungen .......

Weihnachten waren wir in dieser neuen DDR Ausstellung welche vom Haus für Deutsche Geschichte kürzlich in Berlin eröffnet wurde.
Ihr Glück das sie dort kein Eintritt nehmen! Das ganze ist eine Gruselshow welche die DDR nach bekannter Manier auf SED/Stasi/totale Überwachung reduziert .......
Da wird auch das Thema Urlaub kurz gestreift. ....
Ein Glück das ich nie einen FDGB-Ferienplatz hatte, wahrscheinlich gab es dort als Pflichtprogramm die tägliche Zeitungsauswertung und politische Diskussion. Solch einen Platz bekamen ja eh nur die absolut Linientreuen ......

Thoth

PS.: In Leningrad (Petersburg) bekamen die "hofierten" Westtouris in unserem Hotel den gleichen Fraß zum Frühstück, Mittag und Abend. Sie saßen am Nebentisch .......
Da kam man in's Gespräch und es war mir ein innere Vorbeimarsch nachdem ich hörte das sie für ihre Reise, welche fast identisch mit unserer war, knapp 1.100 DM löhnen mußten und wir nur knapp 1000 DDR Mark ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2013, 12:52

Thoth hat geschrieben: Was Du damals garantiert nicht gefühlt hast ist das Du Dir "Gedemütigt" vorkamst. Diese Begrifflichkeit für eine Befindlichkeit des DDR Bürgers im soz. Ausland oder Überhaupt allgemein tauchte erst weit nach der Wende auf ....


Erinnere dich bitte an die Benzinprobleme in Rumänien (Benzin nur für DM). Hier fühlten sich nicht wenige so und sagten das sogar in der Presse.
AZ
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 30. Dezember 2013, 13:17

AZ, da ich in Rumanien vorzugsweise getramt bin haben mich die Benzin"Probleme" nicht tangiert, also war ich auch nicht "gedemütigt".

....und wann haben die "gedemütigten" DDR Bürger das welcher Presse gesagt??????

Thoth
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2013, 14:35

Ich war rein privat 1970 in Moskau für 6 Tage und das war relativ preiswert (399.-) und wir wurden ausgezeichnet beköstigt.
Ebenso 1973 am Goldstrand (1300,-) gab es täglich Vollverpflegung und ein mindestens 4 Gang Menue. Das war hervorragend. Dennoch wurden wir gedemütigt, so wie ich das keineswegs verallgemeinernd schrieb. Miserable Hotelunterkunft, tagelang kein Wasser… Geldumtausch… Einlass zu etlichen Lokalitäten nur mit DM…
Und dem Schnellfährboot nach Istanbul konnten wir auch nur hinterher gucken…

Derlei Demütigungen hat mir keine Presse nach der Wende eingeredet, nein, die erlebten wir damals schon vor Ort.

Gruß Volker
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2013, 14:47

Thoth hat geschrieben:AZ, da ich in Rumanien vorzugsweise getramt bin haben mich die Benzin"Probleme" nicht tangiert, also war ich auch nicht "gedemütigt".

....und wann haben die "gedemütigten" DDR Bürger das welcher Presse gesagt??????

Thoth


Es ging nicht darum, Thoth, ob du dich gedemütigt gefühlt hast (die Frage hätte auch ich richtig beantwortet), sondern, dass du für alle gesprochen hast. Wer sich wie fühlt, hängt immer von den individuellen Umständen als auch der Person ab. Nicht davon, wie du es sehen möchtest.

Vermutlich ist dir entgangen, was DDR-Bürger damals dort erlebt haben, und was sie der Westpresse erzählt haben. Macht nichts.

Ist dir bekannt, dass die Tschechen über Jugoslawien zurückfahren durften? Diesen Mut hatte die DDR nicht, oder sollte ich sagen, man hatte nicht das Vertrauen zu ihren Bürgern ?
http://www.zeit.de/1979/33/wenn-die-dol ... en/seite-1

Hier eine schöne Urlaubserinnerung dieser Zeit. Ein Bericht von Dr. Gerlinde Fellmann, Leipzig
http://www.uni-leipzig.de/~hagen/Zeitzeugen/zz183.htm

Und weils so schön ist noch eine. Der wilde Westen fing für den DDR-Bürger in Rumänien an
http://www.dasgelbeforum.de.org/board_e ... ?id=277449

AZ
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2013, 15:14

Die Reiseerinnerungen von Frau Dr. Gerlinde Fellmann, Leipzig beschreiben ja die schlimmsten Szenarien.
Ich war nie mit dem Auto in Ungarn, Rumänien oder Bulgarien. Gut so, denn sonst wären meine "Klagelieder" ja noch länger, gelle? [wink]

Gruß Volker
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon karnak » 30. Dezember 2013, 16:38

Thoth!
Vielleicht ist das Wort"gedemütigt" im eigentlichen Sinne des Wortes etwas übertrieben,darüber will ich mich gar nicht streiten.Es geht auch nicht darum ob Du durch Rumänien getrampt bist und damit mit dem Benzinwertbons für DDR-Bürger nicht konfrontiert wurdest und es geht auch nicht darum.dass der Rainer hinter einem Windschutz an der Ostsee auch mal an irgendeiner Muschi rumschrauben konnte ohne dass das Mfs davon konspirative Fotos gemacht hat.Es geht um das Prinzip,dass bei der"Urlauberversorgung"im gesamten Soz.das Bestimmende war.Egal ob die Urlaubsleistungen von privat oder von offizieller staatlicher Stelle angeboten wurde,warst Du in dem Fall von der "anderen, richtigen Seite der Mauer",hattest Du alle Möglichkeiten,wurdest Du "hofiert",hattest Du die große Auswahl,egal ob in der SU oder anderen soz.Ländern,bekamst Du mit Sicherheit einen Platz in einem Interhotel der DDR.Ich weiß das,weil ich das Interhotel Potsdam eine Weile"betreut"habe,wohnen durfte ich nicht darin,es war fast wie ein Sechser im Lotto solch einen FDGB-Urlaubsplatz,die es natürlich gab,wenigstens außerhalb der Saison zu bekommen,von Saison will ich gar nicht reden.Und natürlich ist mir klar warum das so war,was die staatlichen Bestrebungen hinsichtlich der Urlauberversorgung angeht,wir brauchten dringend die Kohle,weil wir eigentlich schon lange Pleite waren,das Meiste was wir uns an Subventionen seit Jahren leisteten schon lange nicht mehr leisten konnten,weil wir schon 1980 pausenlos nach Luft schnappen mussten damit wir nicht absaufen.Das ist aber schon die nächste unangenehme Wahrheit für uns Beide,eine Wahrheit ist es aber allemal,aber auch das wissen wir Beide heute ganz genau.
Jedenfalls,in der konkreten Situation damals,wenn Du feststellen musstest, mit Deinen Mücken die Du zu bieten hast, kannst Du keinen großen Staat machen,man nimmt Dich als Gast vielleicht auf,aber so richtiges Interesse hat man nicht an Dir,das konnte schon verletzen,man könnte auch demütigen sagen,mich hat es jedenfalls maßlos geärgert.Deswegen war ich nur zweimal im soz.Ausland,hatte einfach keine Lust mir das anzutun,hatte übrigens in 13 Jahre Mfs auch nur 3 Mal einen Urlaubsplatz in einem Mfs-Heim,NATÜRLICH nur außerhalb der Saison. [wink] Aber wie das eben in der DDR so war,es gab immer ein paar "Umwege",meine Eltern haben in einer LPG gearbeitet,meine Schwiegermutter bei der deutschen Post,meine Frau bei verschiedenen Betrieben und die hatten alle irgendwelche Ferienunterkünfte irgendwo in der Republik ausgebaut.Dort bin ich dann hingefahren,das war Urlaub der richtig Spaß gemacht hat,dort waren alle gleich,jeder hatte die gleiche Währung,da wurde jeden Abend beim Grillen die Sau rausgelassen,in den Mfs-Heimen gab es wohl besseren Schnaps und Bier,sogar den einzigen Videospielautomaten den die DDR produziert hat [flash] , aber es ging doch etwas"steif"zu. [flash]
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 30. Dezember 2013, 18:19

AZ, Du wirst es kaum fassen aber die von Dir verlinkten Beispiele sind mir bekannt und das nicht erst seit Heute.

Es werden darin ganz bestimmte zeitlich begrenzte Extremsituationen beschrieben.

Ich möchte darauf nicht weiter eingehen.
Erinnerung von Kindern haben bekanntlich besonders hohen Zeitzeugenwert ......
Aber eines ist mir wieder aufgefallen an Dir AZ, Deine vermeintliche Fähigkeit, Kleinigkeiten zu verallgemeinern um daraus Schlußfolgerungen zu ziehen ..... diese natürlich im Kontex Deiner Weltanschauung und Deines politisch/ideologischen Standpunktes.
Ich sage in diesem Zusammenhang nur: Luftverschmutzung in einzelnen chinesischen Städten ......
Vielleicht erahnst Du was ich meine.

Thoth
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Dille » 30. Dezember 2013, 18:23

karnak hat geschrieben:....das konnte schon verletzen,man könnte auch demütigen sagen,mich hat es jedenfalls maßlos geärgert.Deswegen war ich nur zweimal im soz.Ausland,hatte einfach keine Lust mir das anzutun


@Karnak, auch das ist eben wieder nur ein Teil der Wahrheit ! Bist Du von den "versauten" Touristen- Hochburgen (Prag, Budapest, Plattensee, Schwarzmeerküste...) ein Stück fort gewesen, dann warst Du dort wieder "Gast", hat keiner mehr nach Westgeld geschielt. Genau nämlich deshalb gehören heute auch noch Tschechien und Ungarn zu meinen beliebten Reisezielen, weil es eben "die Menschen" abseits irgendwelchen "Systems" waren, die das Land liebenswert gemacht haben. (wir haben eben alles Material für unser Floß geschenkt bekommen, wir "durften" östlich von Szeged nicht im Pferdestall schlafen, sondern "mußten" in das extra evakuierte eheliche Schlafzimmer ziehen wir 2 DDR- Studenten.....)
Deshalb kann man das auch so schwer in einem Beitrag darstellen -- "gedemütigt" heißt eben für mich nicht, daß ich daraus den Schluß ziehen mußte, das Land ist "Sch...", sondern die Umstände, die den Menschen in meinem und dem anderen Land übergestülpt waren, sind es. Und gerade eben weil ich diese Einstellung gleichermaßen bei den Menschen außerhalb dieser Tourismus- verseuchten Gebiete erfahren habe, liebe ich diese Länder heute noch.

Gerade aus Birma zurück, habe ich ja ähnliche Erfahrungen gemacht : ganz atypisch für SE- Asien wird z.B. in Yangon auf Trinkgeld geschielt bei Touristen, bist Du aber auf dem Land unterwegs, sind die Menschen einfach nur freundlich und hilfsbereit ohne jeden Hintergedanken. Daraus würde ich für eine nächste Reise den Schluß ziehen, Yangon möglichst "kurz" zu halten und im Land herumzutingeln, aber auf keinen Fall den Schluß, das Land zu meiden, das verdienen diese freundlichen Menschen nicht. Und nein, ich will auch nicht Trinkgeld "sparen", sondern würde dann lieber eine der dortigen Hilfsinitiativen unterstützen (Schulen, Berufsausbildung...).

Gruß, Dille
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon karnak » 30. Dezember 2013, 18:38

O.k.,aber die Erfahrungen habe ich nicht gemacht.Und als Mfs-Mensch solltest und musstest Du sowieso angeben wo Du Dich im Urlaub aufhälst,irgendwelche"zwielichtigen""nicht überprüfte" Gastgeber [flash] waren da nicht gerne gesehen,hast Du es doch getan, musstest Du irgendwelche Falschangaben machen,wo Du"eigentlich" bist.
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 30. Dezember 2013, 18:57

Thoth hat geschrieben:AZ, Du wirst es kaum fassen aber die von Dir verlinkten Beispiele sind mir bekannt und das nicht erst seit Heute.


Und warum schreibst du dann das Gegenteil? Das ist ja dann Vorsatz..... [blush]

Thoth hat geschrieben: Es werden darin ganz bestimmte zeitlich begrenzte Extremsituationen beschrieben.
Ich möchte darauf nicht weiter eingehen.


Zeitlich begrenzt? Na dann schau dir die Jahre an, in welchen diese Reisen stattgefunden haben. Wenn es nicht passt, dann schweigt man lieber, akzeptiere ich.

Thoth hat geschrieben:Erinnerung von Kindern haben bekanntlich besonders hohen Zeitzeugenwert ......


Das kommt auf das Alter an. Wenn ich mir dagegen die Erinnerungen mancher Alphatiere der DDR ansehe, sind die nicht unbedingt besser.

Thoth hat geschrieben:Aber eines ist mir wieder aufgefallen an Dir AZ, Deine vermeintliche Fähigkeit, Kleinigkeiten zu verallgemeinern um daraus Schlußfolgerungen zu ziehen .....
Thoth


Ich denke, Thoth, was du als Kleinigkeit bezeichnest, seh ich anders. Real machst du nichts anderes, nur dass ich deine Schlußfolgerungen für falsch halte.
Damit müssen wir leben.
AZ
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Wosch » 30. Dezember 2013, 19:00

Na dann will ich auch noch mal was zum Thema "Urlaubsunterschiede zwischen Ost-und Westdeutschen 1981 in Moskau" beitragen. Für die Wahrhaftigkeit meiner Schilderung verbürge ich mich. Ich schrieb das in etwa so schon mal, aber schaden wird´s ja hoffentlich nicht und für Diejenigen die es vergessen haben-oder es damals nicht mitbekommen haben als Auffrischung:
Wir wohnten damals in einem Hotel am Rande von Moskau, einige Kilometer hinter dem Staatszirkus, welches seinerzeit zur Olympiade erbaut wurde. In diesem Hotel wohnten auch DDR-Reisegruppen. Diese hatte man nur bemerkt wenn sie abends so gegen 21.00 Uhr von ihren "geführten" Ausflügen eintrudelten und dann sofort ihre Zimmer aufsuchten. Wenn es hoch kam trank Einer von Denen unten im gemeinsamen Restaurant (im Grunde nur ein großer Saal mit Theke, ohne Verpflegung) ein Bier, was übrigens fürchterlich schmeckte, und verschwand ohne mit uns ins Gespräch kommen zu wollen, in die "Heia". Wir Wessi´s tauschten unsere DM zum Kurs von 1:1 in Rubel ein und tranken dort für 9 Rubel (Schwarzumtausch gleich 9,-DM) eine Flasche "Krim" nach der Anderen. Normal hätte man für 9 Rubel etwa 30,-DM berappen müssen, den der offizielle Umtauschkurs belief sich damals auf 1:3,5. Die Ostdeutschen konnten sich mal, wenn´s hochkam, gerade mal ein Bier leisten, mußten aber mitansehen wie es ist wenn man das "richtige" Geld in der Tasche hat.
Mit meinen damals noch halbwegs passabelen Russischkenntnissen begab ich mich in Begleitung eines Reisfreundes eines Frühabends in die Stadtmitte zu einem georgischen Restaurant. An der Empfangsgarderobe wurden wir gemustert, als Deutsche erkannt und mit der Frage: "Ost-oder West" begrüßt. Auf unser "West" wurden wir in ein Kellergewölbe geleitet und wurden für 20,-DM -West (inclusive Trinkgeld) ca. 2 Stunden auf´s feinste und zuvorkommend beköstigt und bedient, es war wirklich ein Genuß. Auch das Ambiente mit Fresken und Gemälde des Kellergewölbes war ein Gedicht.
Anschliessend schauten wir uns in der Lokalität für die mit der Antwort "Ost" um und es war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Es sah aus wie in einem Wartesaal und die Speisen und Getränke sahen auch nicht so appetitlich aus wie unten im Gewölbe und der Bedienung sah man die Lustlosigkeit förmlich an. Ich denke mal, daß die unterschiedliche Behandlung der Ost-Westtouristen ihren Augen nicht entgangen sein konnte und daß man denen ihre "Depremierung" darüber angesehen hat, habe ich mir bestimmt nicht eingebildet. In dem Hotel damals in Moskau, hatten wir überhaupt keine Gelegenheit mit den Menschen aus der DDR in Kontakt zu kommen, dafür war ihre ostzonale Reiseleitung zuständig, man sah es den Leuten an daß sie sich nicht allzu wohl in ihrer Haut fühlten.
Bei meinen Reisen nach Ungarn und der Tschechoslowakei kamen wir auch mit DDR-Touristen in Berührung und, auch wenn´s manche nicht wahrhaben wollen, sie schimpften überwiegend auf ihren "erbärmlichen" Touristenstatus in "Freundesland" mangels einer Währung mit der man sich ordentlich bewegen konnte und mit der man auch von den "Gastgebern" akzeptiert worden wäre.
Der @Karnak hatte es dank seiner DDR-Verwandschaft mit den Ferienplätzen in der DDR ja ganz gut getroffen und ich bin mir sicher da gab es noch so Einige Die sich das gleiche Glück "organisiert" haaten. Was machten aber Diejenigen. die diese "familären" Bindungen nicht hatten und hatte man Denen nicht durch den eigenen Vorteil so manche Möglichkeit für einen Urlaubsplatz genommen? Na ja, Jeder ist letztendlich sich selbst der Nächste, nur die weniger "Priviligierten" hatten das auch mitbekommen und der "Frust", das "Depremierende" wurde es dadurch nicht noch größer im "Urlaubsland DDR"???
Aus Kassel, Wosch. [peinlich]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 30. Dezember 2013, 19:04

@karnak und der "Rest" vielleicht auch mal die Sätze von mir in Klammern lesen! Speziell schrieb ich zu Bulgarien und Rumänien das es abseits der Toursistenhochburgen wie 'Goldener Strand' und so eben nicht so war .......

Welcher Bauer in der DDR hätte in seiner Scheune 20 gestrandete Tramper untergebracht für die Nacht und alle am anderen Morgen noch zum Frühstück eingeladen?
Nur mal als ein Beispiel.

Wie Dille bereits schrieb, auch mir sind in diesen Ländern, CSSR, Ungarn, Rümänien, Bulgarien, Polen abseits der ausgetretenen Touristenpfade immer sehr freundliche und hilfsbereit Menschen begegnet mit einer Gastfreundschaft welche einem schier vom Stuhl haute .....
Selbst an der Schwarzmeerküste in kleinen Dörfern, weitab von den Hotelburgen, hat uns keiner spüren lassen ach die kommen eh aus dem Osten ....
Einmal gelang es uns auch in einem Dorf am Schwarzen Meer in dem wir Privatquartier bezogen hatten, in die dortige Ferienverpflegung reinzurutschen. Durch Zufall sahen wir solch eine typische Gaststätte und das war der gewerkschaftliche Verflegungspunkt für bulgarische Urlauber die dort ihren Gewerkschaftsurlaub verbrachten. Nach kurzer Beratung der Verantwortlichen bekamen wir zum üblichen Preis Essenstalons für Frühstück und Abendbrot ......., tagsüber waren wir sowieso am Strand und Brot etc. gab es im Dorf zu kaufen.
Es kommt natürlich auch immer darauf an welche "Ansprüche" man stellt ob es Hotel mit 24 Stunden Bespaßung sein muß welches auch auf dem Mond stehen könnte, hauptsache Unterhaltung und "Service" oder ob ich Land und Leute kennenlernen möchte.....

In der DDR hatte ich nie einen FDGB Platz.

Thoth

PS.: AZ es gibt immer die kleinste Schnittmenge und in dieser Beziehung; " was du als Kleinigkeit bezeichnest, seh ich anders. ..... , nur dass ich deine Schlußfolgerungen für falsch halte." haste auf aus meiner Sicht auf Dich durchaus nicht unrecht.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 30. Dezember 2013, 19:17

@wosch ich vermute mal Du meinst das Hotel Kosmos .......

Da habe ich auch ab und an als DDR Touri drin gewohnt. In unseren "Speisesälen" gab es sogar etwas zu essen und unser Abendessen nahmen wir für gewöhnlich dort ein. Tourismusprogramme bis in den späten Abend sind mir, außer wenn es in die Oper ging, nicht untergekommen.
In der Regel war gegen 18 Uhr Schluß und ab 19 Uhr konnte man zu Abend essen.

Ja ja die DDR Touristengruppen betraten ordentlich in Zweierreihe komplett den Speisesaal, setzen sich auf die ihnen zugewiesenen Plätze und die Stasi-IM Reiseleiter; pro Touri Einer! wachten mit Argusaugen darüber das sich weder die DDRler miteinander unterhielten und schon garnicht mit den anderen Gästen. Selbst in den 'Restroom' verfolgte Einen ein Reisebüro IM, denn man hätte ja am Pissoir unerlaubten Kontakt mit dem Klassenfeind aufnehmen können .....

Für die SU gab es keine Umtauschbeschränkung, einzig mußten die Rubel bereits in der DDR getauscht werden. Es war also kein Problem in den Hotelbars für Rubel Sekt, Armenischen Kognak oder Wodka zu ordern ......
Einzig vom Bier sollte man die Finger lassen und Heinicken gab es nur in der Devisenbar ........
Und genau das war eben nicht das Problem für mich. Ich war nicht vor Ort um Bier zu trinken, dazu muß ich nicht 2.000 km weit weg fliegen. Das ginge auch zu Hause.

Thoth

PS.: und die Wessis meckerten ziemlich weil sie genauso behandelt wurden wie die Osttouristen, so jedenfalls meine Erlebnisse.
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Wosch » 30. Dezember 2013, 19:37

Thoth hat geschrieben:@wosch ich vermute mal Du meinst das Hotel Kosmos .......

Da habe ich auch ab und an als DDR Touri drin gewohnt. In unseren "Speisesälen" gab es sogar etwas zu essen und unser Abendessen nahmen wir für gewöhnlich dort ein. Tourismusprogramme bis in den späten Abend sind mir, außer wenn es in die Oper ging, nicht untergekommen.
In der Regel war gegen 18 Uhr Schluß und ab 19 Uhr konnte man zu Abend essen.

Ja ja die DDR Touristengruppen betraten ordentlich in Zweierreihe komplett den Speisesaal, setzen sich auf die ihnen zugewiesenen Plätze und die Stasi-IM Reiseleiter; pro Touri Einer! wachten mit Argusaugen darüber das sich weder die DDRler miteinander unterhielten und schon garnicht mit den anderen Gästen. Selbst in den 'Restroom' verfolgte Einen ein Reisebüro IM, denn man hätte ja am Pissoir unerlaubten Kontakt mit dem Klassenfeind aufnehmen können .....

Für die SU gab es keine Umtauschbeschränkung, einzig mußten die Rubel bereits in der DDR getauscht werden. Es war also kein Problem in den Hotelbars für Rubel Sekt, Armenischen Kognak oder Wodka zu ordern ......
Einzig vom Bier sollte man die Finger lassen und Heinicken gab es nur in der Devisenbar ........
Und genau das war eben nicht das Problem für mich. Ich war nicht vor Ort um Bier zu trinken, dazu muß ich nicht 2.000 km weit weg fliegen. Das ginge auch zu Hause.

Thoth

PS.: und die Wessis meckerten ziemlich weil sie genauso behandelt wurden wie die Osttouristen, so jedenfalls meine Erlebnisse.



Du bist anscheinend im falschen Film. Dort wo ich war haben die Ossi´s, wenn überhaupt, nur saures Bier getrunken und die Wessi´s hatten überhaupt kein Grund zum "meckern" gehabt, sie wurden behandelt wie es sich die "armen" Ossi´s allemal gewünscht hätten.
Natürlich wurden sie überwacht und ich bin mir sicher daß nach ihrer Heimreise ordentlich Bericht erstattet wurde. Sie trauten sich im Hotel ja noch nicht einmal einem Westdeutschen sprichwörtlich in die Augen zu sehen. Ich glaube Dir daß Du bei Deinen Reisen keinerlei Probleme gehabt haben wirst, könnte mir aber vorstellen daß Du ein Problem für Deine Mitreisenden gewesen sein warst, wenn Du verstehst was ich meine. [shocked]
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 30. Dezember 2013, 19:52

@wosch dann stelle es dir mal schön vor, hast doch sonst nix zu tun am Abend und am Tag .....
Klar das sich klein woschi nur die totale Überwachung vorstellen kann alles andere befindet sich weit außerhalb seines stark begrenzten Horizontes, hat er sie doch Tag für Tag selbst erlebt bis er in 'nen Tank plumpste .......

Thoth
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Dezember 2013, 20:19

Mal was zur Überwachung der Urlauber in Moskau.
Ich selbst kann nicht als Zeitzeuge dienen, habe außer einer dummen Ansage am Abreisetag in Schönefeld nichts vernommen. Schrieb ich alles schon mal.
Anders ging es meinem Bekannten und seiner damals jungen Familie, als der in Moskau weilte. Er versicherte mir, auch nichts bemerkt zu haben…. Doch zeigte er mir seine Stasiakten, die Seiten, die er kopieren ließ. Das waren mehrere hundert A-4 Blätter.
Jedes gesprochene Wort was ER von sich gab, sogar, was er zum 4-jährigen Sohn (heute 42) sagte, wurde notiert. Eigentlich alles nur Pillepalle.
Aber eben dennoch sinnlos notiert. IM war in seinem Fall die Reiseleiterin aus Ballenstedt. Warum notiert wurde, erschließt sich keinem Lesenden. Man hoffte sicher….

Meine Reise 1970:
Wir selbst wurden als komplette Reisegruppe morgens am Hotel etwa 8:30 Uhr abgeholt und zum Frühstück am "Arbat", 30 km weit gefahren.
Danach Besichtigungstouren und dann wieder in die gleiche Lokalität Mittag essen. Abendbrot war gegen 17:30 beendet und dann wurden wir ins Hotel in Ostankino zum Nachtverbleib gekarrt. 1970 tranken wir noch jeden Abend in dem riesigen Tanzsaal mit Theke Krimsekt und russisches Bier. Meist gemischt. Geld, also Rubel waren derzeit nicht das Problem. Eher, dass es aber auch gar nichts dort in der Einöde des Stadtrands zu erleben und zu essen gab.
Untergebracht war ich als Einzelreisender mit einem Wildfremden aus der Reisegruppe.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Wosch » 30. Dezember 2013, 20:44

Thoth hat geschrieben:@wosch dann stelle es dir mal schön vor, hast doch sonst nix zu tun am Abend und am Tag .....
Klar das sich klein woschi nur die totale Überwachung vorstellen kann alles andere befindet sich weit außerhalb seines stark begrenzten Horizontes, hat er sie doch Tag für Tag selbst erlebt bis er in 'nen Tank plumpste .......

Thoth



Das mit der "Überwachung" hatte ich zwar nicht so detailliert geschrieben wie Du in dem vorigen Post, aber ganz so unrecht hattest Du meiner Meinung nach wirklich nicht. Es ist doch allgemein bekannt und in einer Unmenge von Dokumenten nachgewiesen, daß innerhalb von organisierten Reisegruppen (anders sah es natürlich bei Privatreisen aus, wenn man sie dann zuließ) immer Einer, oder auch mal ein paar mehr, dabei war/en, der/die auf den Verlauf der Reiseveranstaltung zu achten hatte/n um bei "Bedarf" darüber zu berichten.
Du magst es ja nach Deiner Fasson anders auslegen, aber die Zeiten sind Gott sei Dank vorbei, in Denen man falsche Behauptungen als Tatsachen hinzunehmen hat.
Was ich erlebt hatte bevor ich in den Tank "plumste" hatte ich ja bereits des öfteren geschrieben und "Nosti", in einer Kleinstadt kannte fast Jeder Jeden, da hatte "Klein Woschi" durchaus den Überblick um zu wissen vor wem man ganz besonders "Angst" haben mußte und vor wem nicht. Die Anzahl der Hauptamtlichen und der Informellen- und der gesellschaftlichen Mitarbeitern (die aus taktischen Gründen nicht als IM´s Geführten mal einfach dazuzählen) waren doch nicht da um die Volkspolizei bei ihren Verkehrsregelungen zu unterstützen, nein sie dienten der "Totalen" Überwachung des eigenen Volkes aus der Angst der regierenden SED-Clique davor daß sich das Blatt für sie zum "negativen" ändern könnte.
Wem glaubst Du eigentlich hier Sand in die Augen zu streuen, glaubst Du etwa all Die sich hier mit Dir "unterhalten" hätten die Hilfsschule absolviert oder wären erst Jahre nach dem Untergang der DDR geboren? Nein Nosti, der größte Teil der hier Anwesenden haben ihre eigenen Erinnerungen und Die können schon noch unterscheiden wer hier mit der "Nasenlänge" vor "Pinoccio" liegt.
Schönen Gruß aus Kassel. [ich auch]
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Janko » 30. Dezember 2013, 23:41

...na das ist doch mal eine klare Feststellung...der größte Teil der hier Anwesenden haben ihre eigenen Erinnerungen und Die können schon noch unterscheiden ....
...wäre ja auch schlimm wenn`s nicht so wäre.
Frag mich zwar jetzt was "Urlaub in der DDR" mit Moskau, Bulgarien, Ungarn...etc zu tun hat...aber solche Schwenker sind ja nicht ungewöhnlich.
Also wo ich in der DDR war, waren keine "Brüder und Schwestern" und konnten mir/uns die Show stehlen. Wahrscheinlich waren da Campingplätze, wir sagten ja ..."wir fahren zelten" bei denen biss`l verpönt. Mecklenburger Seenplatte, Ostsee und Berliner Seen....einfach herrlich und vor allem, es hat an nichts gefehlt.
In vorherigen Beiträgen lese ich immer wieder ..Geld, Umtausch, nichttrinkbares Bier und Sdaasiüberwachung. Wenig lese ich, was für wundervolle persönliche Kontakte entstanden, die teilweise auch die Jahre überdauert haben, was für herrliche Feten abgezogen wurden. Das machte doch den Urlaub aus, zumindest für mich.
Genauso die über die Jahre gewachsenen Kontakte in die CSSR (ja ich weis das heisst heut Tschechien) und nach Polen. Wer hat sich da um Geld geschert ? Da wurde Geschenke eingepackt, in Geld vergütet oder bei Gegenbesuchen ausgeglichen. Jeder wusste das es im Riesengebirge den Freundschaftsweg gab, der nicht den Namen verdient hat, geschweige das du dort lang laufen konntest. Ja und...? ...da wurde eben ein Bogen geschlagen.
Ich weis nicht wie viele es erlebt haben, dass du in dein "Quartier" fuhrst, der Schlüssel unter dem Abstreicher lag und du einfach in das Haus rein bist.
Gut , das Riesengebirge war nich so überlaufen von den "Brüder und Schwester", mal abgesehen von evtl. Heimatvertrieben, deshalb kann ich auch nicht irgendwelche "Sonderbhandlungen" bestätigen, aber vielleicht haben die mich auch nicht interessiert...weil ich im Urlaub war und es mir gut ging.
Nein, ich konnte nicht hinfahren wo ich wollte , nein ich hatte kein "Westgeld"...aber ich/wir haben einfach Urlaub gemacht....und darum gings doch wohl.
Ja und dann ging der "Vorhang auf" und da sah und seh ich sie sitzen die "Brüder und Schwester", sie sitzen immer noch bei Sekt (dickbäuchig und in weissen Socken lass ich mal weg) und in vorgerückter Stunde denkst du, da sind welche die sind gerade einmarschiert, da wird sich beschwert, gemotzt....einfach peinlich.
Vielleicht ziehts mich deshalb auch jetzt mehr zu den Menschen, abseits der ausgelatschten Touristenpfade und wo es auch auch mal biss`l dreckig zugehen kann, stört mich nicht. Das Geld steht da auch nicht im Vordergrund...aber herrliche Urlaubserlebnisse.

Ja, ja ich hör es schon,...aber da war doch...
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 31. Dezember 2013, 11:27

Janko hat geschrieben: Ja und dann ging der "Vorhang auf" und da sah und seh ich sie sitzen die "Brüder und Schwester", sie sitzen immer noch bei Sekt (dickbäuchig und in weissen Socken lass ich mal weg)


Jaja, früher war alles besser..... [flash] Besser kann man die eigene Einstellung (welche kaum vom DDR-Sprachgebrauch abweicht) zu den "deutschen Ausländern" kaum beschreiben. Hier hilft vermutlich nichts mehr. Du verwechselst nur etwas, der Vorhang ging nicht für die Brüder und Schwestern auf, er ging für das DDR-Volk auf. Von ihnen, zuerst- für sie selbst!

Und die große Masse ist froh darüber, was sie seitdem erleben und sehen konnten, ganz sicher. Übrigens, die abgelegenen Pfade gibts immer noch- in Ost und in West, für alle Deutschen.
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon karnak » 31. Dezember 2013, 11:30

Eine kleine Geschichte von mir dazu.Wenn ich auch glaube ich habe sie schon mal geschrieben.In der Wendezeit hat meine Frau nochmal einen FDGB-Platz an der Ostsee bekommen,diesmal sogar in der Saison.Wir sind also gefahren,es war ein typisches FDGB-Heim im Plattenbaustil.Und es machten dort schon Ossis und Wessis Urlaub.Wahrscheinlich hatte der Leiter dieser Einrichtung die Zeichen der Marktwirtschaft erkannt und hatte irgendwie diese Urlauber aus dem Westen an Land gezogen.
Vermutlich durch die jahrelange Gewöhnung wurde allerdings durch das Personal ein einschneidender Fehler begangen.Zum Frühstück wurde wie gewohnt"platziert"allerdings offensichtlich nur die Ossis,die ihr Frühstück in einem seperaten Raum einnehmen sollten.Die Wessis,sie hatten sicher mit DM gezahlt, begaben sich in einem Raum nebenan,flanierten aber an den wartenden Ossis vorbei und suchten sich in IHREM Raum einen Platz.Nun hatte man aber bei der ganzen Geschichte nicht bedacht,dass die DDR-Menschen mittlerweile in einer äußerst"revolutionären Stimmung"waren. [flash] Es gab jedenfalls auf der Treppe die zu den Räumen führte,ein riesen Theater und die Wessis,die eigentlich gar nichts dafür konnten, mussten einen wahren Spießrutenlauf absolvieren, wurden teilweise in übelster Weise beschimpft. [flash] Das Ende vom Lied war,am nächsten Morgen wurde auch in diesem FDGB-Heim die Vereinigung vollzogen,es wurde nicht mehr platziert und jeder Urlaub konnte in einen der beiden Frühstücksräume gehen und sich einen Platz suchen. [flash]
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 31. Dezember 2013, 12:53

Du sag mal Jörg, eigentlich müsstest du doch beim Thema richtig Hamm machen? Wie jung warst du damaliges junges Bürschen ohne eigene Kohle eigentlich , als du Habenichts in den Westen ausgewandert bist? Bestimmt so blutjung wie unser wosch? Du warst doch nicht etwa in der DDR schon im Urlaub "du kleiner Gernegroß"...eventuell bei Mutti und Vati an der Hand aber mehr war doch da bestimmt nicht.

Rainer-Maria der sich immer köstlich amüsiert, wenn da Einer so wie du von Urlaub in der DDR schreibt.
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 31. Dezember 2013, 13:01

Edelknabe hat geschrieben:Du sag mal Jörg, eigentlich müsstest du doch beim Thema richtig Hamm machen? Wie jung warst du damaliges junges Bürschen ohne eigene Kohle eigentlich , als du Habenichts in den Westen ausgewandert bist? Bestimmt so blutjung wie unser wosch? Du warst doch nicht etwa in der DDR schon im Urlaub "du kleiner Gernegroß"...eventuell bei Mutti und Vati an der Hand aber mehr war doch da bestimmt nicht.

Rainer-Maria der sich immer köstlich amüsiert, wenn da Einer so wie du von Urlaub in der DDR schreibt.


Nun wird es aber auch langsam Zeit, dass sich der Augenzeuge entschuldigt, überhaupt geboren zu sein! [sick]
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 31. Dezember 2013, 13:09

Du darfst mitreden Volker..."meine Zustimmung ist dir hiermit erteilt", bist ja auch schon bissel älter wie der Rainer.

Rainer-Maria beim Jörg...ne ne, der war damals noch zu jung.
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Janko » 31. Dezember 2013, 13:44

Ach AZ...wo steht denn das früher alles besser war ?...bitte wo?
Es ging/geht um...... Urlaub machen. Ich weis nicht , hast du überhaupt Urlaub gemacht in der DDR ?

Ja die ..."frohe große Masse"...ich schreib dir mal, aus der "Masse" sind manche heute so froh, dass sie noch ihre Datsche bzw. ihren Kleingarten haben und über die Zeit retten konnten.

Da lag ich doch richtig, das da einer aufwirft mit...aber....Bist du der Meinung, dass ich die "Aber" nicht selber weis, einschätzen und bewerten kann ?
Wenn du schon dein Ei dazulegen musst, fang doch mit dem ersten Satz an....

Na nichts für ungut, werde mal dass Theman heute bei der Sylvesterfeier anschneiden.
Aber ich weis jetzt schon..."Brüder und Schwestern" kommen da wenig vor.....außer die, die wie wir nakich waren und da waren die Unterschiede...na, ja minimal

Guten Rutsch
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 31. Dezember 2013, 13:51

Edelknabe hat geschrieben:Du sag mal Jörg, eigentlich müsstest du doch beim Thema richtig Hamm machen? Wie jung warst du damaliges junges Bürschen ohne eigene Kohle eigentlich , als du Habenichts in den Westen ausgewandert bist? Bestimmt so blutjung wie unser wosch? Du warst doch nicht etwa in der DDR schon im Urlaub "du kleiner Gernegroß"...eventuell bei Mutti und Vati an der Hand aber mehr war doch da bestimmt nicht.

Rainer-Maria der sich immer köstlich amüsiert, wenn da Einer so wie du von Urlaub in der DDR schreibt.


Schön, wenn du dich über meine Beiträge amüsierst. Wenn du noch erkennen würdest, dass ich aus keinem Buch eines Militärverlags abschreibe, wärs noch besser. Ich amüsiere mich über deine gespielte Ahnungslosigkeit. Die kann nicht echt sein....oder doch etwa? [flash]

Im Gegensatz zu dir muss ich von der Ost-Welt bereits mit 21 Jahren einiges gesehen haben. Achso, ab 16 bin ich ohne Eltern verreist, auch getrampt. Durch einen großen Teil des Ostblocks. Wo man mit vielen Leuten spricht und Erfahrungen sammeln konnte, private Kontakte knüpfte, die heute noch bestehen.
Vielleicht kannst du dir gar nicht vorstellen, wie intensiv man das in ein paar Jahren tun kann. Und gereist bin ich bis zum PM12 (mit dem noch an die Ostsee).

Als man mich bereits im Visier hatte, alles wissen wollte, sagte ich den "Jungs" ich bin in Thüringen- tatsächlich saß ich bald im Flieger nach Leningrad. [wink]
Ja, die hatten es mit mir nicht leicht....ich nahm mir immer meine mögliche Freiheit.

Ok, du wirst mir mit den Mädels sicher einiges voraus gehabt haben... [grin]

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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Nov65 » 31. Dezember 2013, 14:19

Ja, Urlaub hatten wir auch gemacht. Privat mit Zelt und Selbstversorgung, an der Ostseeküste, der Mecklenburger Seenplatte, in der Slovakei bei Verwandten , der CSSR und in Ungarn.
Wir waren jung, hatten wenig Geld, im (sozialistischen)Ausland war das sch...ße. Unsere Bedürfnisse waren aber von den heute verwöhnten so weit entfernt wie die ersten westdeutschen Dörfer vom DDR-Territorium- Erde-Mond.
Deshalb fühlten wir uns wohl, standen lange wegen Brötchen oder Bockwurst an der Ostseeküste an und freuten uns über die Sonne, die ja über der ganzen Welt schien.
Sogenannte Auszeichnungsreisen hatten wir eine:In die Sowjetunion per AN 24 nach Tallin, dann per Nachtzug nach Leningrad, danach Flug nach Moskau und zurück. Ich erinnere mich, dass wir Mitbringsel kaufen wollten.Neben uns standen junge Franzosen und kauften Balaleikas, wir hatten nur das Geld für Matroschkas.Wir hatten auch interne Aufpasser mit, ja rundum umsorgt. Als ich in Leningrad den Durchhaltewillen der Leningrader mit Mill.Toten während der deutschen Belagerung hinterfragte, wurde ich gerügt.
Von meinem Betrieb aus waren wir in Polen in einem Betriebsferienheim. Wir hatten uns echten Kaffee mitgenommen und erregten wegen dessen Duft den Unmut der Hausführung.
Als Lehrer hatten meine Frau und ich 2x einen FDGB-Ferienplatz-in 25 Jahren!! Nicht etwa in einem schicken Ferienheim, nein,das Zimmer war privat, gegessen wurde in abgelegten Kneipen.
Nur gut, dass wir nicht die Unterschiede zu MfS-Heimen kannten.
Andreas
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