Urlaub in der DDR

Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon karnak » 22. September 2018, 08:59

augenzeuge hat geschrieben:Die unterschieden sich auch deutlich von den anderen.
Auch ein Privileg, was als solches nur von denen erkannt wurde, die dahin nicht fahren durften.
AZ

Stimmt, zumindest in Teilen, zur ganzen Wahrheit gehört natürlich auch, die Vorstellung als " Staatsnaher" stand Dir immer so eine " Luxusferienunterkunft zur Verfügung wenn Du Urlaub hattest war eine Sozialneid begründete Fehleinschätzung. Du musstest dafür etweder eine große Nummer sein oder ziemlich viel Glück haben um an so einen Platz zu kommen, denn diese Plätze waren durchaus knapp wie die luxuriösen Ferienplätze des FDGB die es ja durchaus auch gab.
Und der Begriff Privileg ist sowieso so ein arg strapazierter Begriff. Ich bin sicher sehr privilegiert was meine ökonomischen Möglichkeiten Urlaub zu machen angeht und ich lege noch nicht mal Wert auf eine spezielle Art von Luxus [flash] . Ein Mensch für den es hingegen nur für sowas wie Hurghada mit Pauschal Billigglutamatfraß am "Büfett" bis zum Abwinken reicht könnte mich auch als Privilegierten ansehen und das argwöhnisch beäugen. Und ich könnte mich hier vor die 5 Sterne Hotels stellen und mir die Seele schwarz ärgern, mache ich aber nicht, habe ich noch nie gemacht, damals nicht und heute nicht, lebt sich einfach entspannter so. [wink]
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 22. September 2018, 09:55

augenzeuge hat geschrieben:
. Es waren immer Ferienanlagen oder -heime der jeweiligen Arbeitsstätten, ob nun NVA oder von der Uni, 

Die unterschieden sich auch deutlich von den anderen.
Auch ein Privileg, was als solches nur von denen erkannt wurde, die dahin nicht fahren durften.
AZ


Also was die angeblich privilegierten NVA Ferienheime angeht. Eines davon kenne ich durch Besichtigung.
1991 waren wir in Binz und da haben wir uns die Anlage von Prora angesehen.
Da wurden bekanntlich neben Kasernen, Beethoven wird sie eventuell kennen, für Elitetruppen und Bausoldaten auch ein Block oder auch zwei als Ferienheim/Erholungsheim genutzt.
Das konnte man sich damals alles anschauen und in dieses ehemalige Ferienheim hätte man sich auch einmieten können.
Fast alles war noch "original" DDR. Da war nichts von Privilegien, soviel Tristesse ist einem selbst im übelsten FDGB Schuppen nicht begegnet um es leicht überhöht zu zu sagen.
Unser Fazit war das wir dort noch nicht einmal tot über dem Zaun hängen wollten.......

Uni- Ferienheime haben meine Eltern und ich nie kennengelernt, gab es da welche? Betriebsferienheime wohl.
Ich nur die Ferienlager von der Uni und diese Unterkünfte wären aus heutiger Sicht auch etwas grenzwertig und waren alles andere als Privilegiert. Es sei denn man hält das schlafen auf einem echten Strohsack als Matratze für ein Privileg.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Beethoven » 22. September 2018, 10:02

Ich war z.B. zwei mal über die NVA im Urlaub als ich schon eine eigene Familie hatte.
Einmal im Herbst in Weiters Glashütte. Wir hatten ein normales Zimmer ohne Sanitäreinheit (allerdings mit Waschbecken), kein TV-Gerät, ein Doppelbett, eine Aufbettung für unseren Sohn, damals 3 Jahre alt.
Ein Tisch, ein Schrank und zwei Sitzstühle.

Dann noch mal in der Wendezeit in Oberwiesenthal im Winter. Da hatten wir schon unsere drei Söhne. Die Zwillinge waren 85 geboren also so etwa 4 Jahre alt.
Zwei in einandere gehende Zimmer. Das hintere Zimmer mit zwei Doppelstockbetten und das vordere Zimmer mit Doppelbett, Tisch und 6 Stühlen und Schrank. WC und Dusche auf dem Gang. Waschbecken im Zimmer. Kein TV-Gerät.

Was bitte ist daran Luxus oder Privileg gewesen?

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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 22. September 2018, 15:18

Beethoven hat geschrieben:Dann noch mal in der Wendezeit in Oberwiesenthal im Winter. Da hatten wir schon unsere drei Söhne. Die Zwillinge waren 85 geboren also so etwa 4 Jahre alt.
Zwei in einandere gehende Zimmer. Das hintere Zimmer mit zwei Doppelstockbetten und das vordere Zimmer mit Doppelbett, Tisch und 6 Stühlen und Schrank. WC und Dusche auf dem Gang. Waschbecken im Zimmer. Kein TV-Gerät.

Was bitte ist daran Luxus oder Privileg gewesen?

Freundlichst


Nichts. Übrigens war ich auch dort, 1980. Kommt mir sehr bekannt vor. [denken]
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon pentium » 22. September 2018, 15:24

augenzeuge hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Dann noch mal in der Wendezeit in Oberwiesenthal im Winter. Da hatten wir schon unsere drei Söhne. Die Zwillinge waren 85 geboren also so etwa 4 Jahre alt.
Zwei in einandere gehende Zimmer. Das hintere Zimmer mit zwei Doppelstockbetten und das vordere Zimmer mit Doppelbett, Tisch und 6 Stühlen und Schrank. WC und Dusche auf dem Gang. Waschbecken im Zimmer. Kein TV-Gerät.

Was bitte ist daran Luxus oder Privileg gewesen?

Freundlichst


Nichts. Übrigens war ich auch dort, 1980. Kommt mir sehr bekannt vor. [denken]
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Im NVA Ferienheim....?
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 22. September 2018, 15:26

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben:Dann noch mal in der Wendezeit in Oberwiesenthal im Winter. Da hatten wir schon unsere drei Söhne. Die Zwillinge waren 85 geboren also so etwa 4 Jahre alt.
Zwei in einandere gehende Zimmer. Das hintere Zimmer mit zwei Doppelstockbetten und das vordere Zimmer mit Doppelbett, Tisch und 6 Stühlen und Schrank. WC und Dusche auf dem Gang. Waschbecken im Zimmer. Kein TV-Gerät.

Was bitte ist daran Luxus oder Privileg gewesen?

Freundlichst


Nichts. Übrigens war ich auch dort, 1980. Kommt mir sehr bekannt vor. [denken]
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Im NVA Ferienheim....?


Wars das? Ich kann mich nur an ein riesiges Hotel erinnern, wo alles Urlauber waren. Wie hieß das? Von NVA weiß ich nichts.
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon pentium » 22. September 2018, 15:30

augenzeuge hat geschrieben:
Wars das? Ich kann mich nur an ein riesiges Hotel erinnern, wo alles Urlauber waren. Wie hieß das? Von NVA weiß ich nichts.
AZ


Was weiß ich denn in welchen Ferienheim du damals gewesen bist...da gab es mehrere NVA, FDGB und ja die Stahsie...und groß waren die alle...
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 22. September 2018, 15:33

Nee, auf dem Berg oben gab es nur eins.....so alt war das auch nicht. [denken]

Hier, das wars: [super]
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon pentium » 22. September 2018, 15:36

augenzeuge hat geschrieben:Nee, auf dem Berg oben gab es nur eins.....so alt war das auch nicht. [denken]

Hier, das wars: [super]
Bild
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Auf dem Berg oben ist das Fichtelberghaus...gib mir mal Zeit..

...
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon pentium » 22. September 2018, 15:40

So ich habs, es müsste das heutige AHORN Hotel gewesen sein...damals FDGB

https://www.ahorn-hotels.de/hotel/ahorn ... mpaign=HAF
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 22. September 2018, 15:46

Ok, an den Namen Ahorn kann ich mich nicht erinnern, an den Rest schon.

Das war damals für DDR Verhältnisse schon gut.

AZ
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon pentium » 22. September 2018, 15:47

augenzeuge hat geschrieben:Ok, an den Namen Ahorn kann ich mich nicht erinnern, an den Rest schon.

Das war damals für DDR Verhältnisse schon gut.

AZ


Man oh man, den Namen Ahorn bekam das Hotel erst nach der Wende...
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 22. September 2018, 15:51

pentium hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:Ok, an den Namen Ahorn kann ich mich nicht erinnern, an den Rest schon.

Das war damals für DDR Verhältnisse schon gut.

AZ


Man oh man, den Namen Ahorn bekam das Hotel erst nach der Wende...


Danke für die Bestätigung! [hallo]
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 22. September 2018, 16:19

Es gab auch kleine FDGB Heime.

Meine Eltern hatten einmal im Sommer einen Ferienplatz in Oberhof bekommen, das Heim lag ziemlich außerhalb und war früher wohl mal einen Ausfluggaststätte mit ein paar Gästezimmern ....
So waren in dem Durchgang max. 20 Erwachsene und vielleicht 10 oder 12 Kinder und Jugendliche.
Es war insofern toll weil es gerade zur Zeit der Olympischen Sommerspiele 1964 in Tokyo war. Da passten alle bequem in den Fernsehraum vor den Fernseher.
Im sogenannten Aufenthaltsraum stand auch eine funktionstüchtige Musikbox welche mit unterschiedlichsten Singles bestückt war. In Dauerschleife liefen die drei in der DDR veröffentlichten Beatles Singles und andere Gitarrenmusik von DDR Gruppen mit den fetzigen Namen wie Franke Echo Quintett, Sputniks, oder Theo Schumann Combo. Natürlich fehlte auch eine Single mit einem Lipsi nicht, welche wir Jugendlichen auch zum Gaudi aller oft abspielten ....

Verpflegung war normal, zumal die Ansprüche zur damaligen Zeit wohl nicht so abnorm hoch waren das die Gäste zum Abendbrot jeden Abend Edelwurstsorten erwarteten.
Schön war das die Küchenfrauen die von den Urlaubern gesammelten und bereits geputzten Pilze für die jeweiligen Sammler gebraten haben. Das war normalerweise nicht erlaubt, aus hygenischen und gesundheitlichen Gründen.
Aber wer kam schon in ein kleines abseits gelegenes Heim zur Kontrolle?

Waschbecken auf dem Zimmer, ansonsten Toiletten auf der jeweiligen Etage. Dusche glaube ich eher nicht.
es war sowieso zur damaligen zeit eher üblich sich von oben bis unten abzuseifen, sprich zu waschen falls jemand den Begriff nicht kennt.

Ab und an gab es damals bei kleineren Häusern welche als FDGB Heim genutzt wurden sogenannte Außerhausplätze. Da wohnte man in einem oder als Familie auch in zwei Zimmern mit im Haus von Ortsansässigen. Nur zu den Essenszeiten! (hier ist er wieder der Zwang und die Unfreiheit) ging man in das FDGB Heim.
Einmal im winter im Gebirge, auch Anfang der 60er waren wir in einem Außerhausquartier. Zimmer mit Ofenheizung, den mußten wir selber heizen aber Gottseidank brauchten wir die Heizmatrialen nicht von zu Hause mitschleppen.
Mein Zimmer hatte keinen Ofen.
Waschbecken in beiden Zimmern; Fehlanzeige aber dafür gab es in beiden Zimmern die tollen Waschtische mit einer großen Waschschüssel aus Porzellan drauf und einem Großen Wasserkrug. Warmes Wasser bekamen wir auf Anmeldung von den Hausbewohnern geliefert, kaltes gab es vom Wasserhahn.
Und genau das war in meinem Wasserkrug am Morgen immer mit einer Eisschicht überzogen .......

In diesen Zimmern gab es keine Fernseher und an Radios kann ich mich auch nicht erinnern.

In der zweiten Hälfte der 50er Jahre liefen die Urlaube vom Niveau so ähnlich ab
Ab der zweiten Hälfte der 60er Jahre hatten meine Eltern dann den ständigen Platz an der Ostsee auf Rügen aufgetan. Das Quartier war zwar auch nicht der Brüller aber ein Ostseeplatz im Sommer!
Zimmer so ähnlich wie die Beschreibung des Winterquartiers. Da Selbstverpflegung durften wir in der Küche kochen wenn wir wollten. Toilette war ein Plumpsklo im Stall.
Es handelte sich nämlich um ein Neubauernhaus! und die Bewohner waren ehemalige Tagelöhner des damaligen Gutes. Die Neubauernhäuser waren, 5 an der Zahl beim ehemaligen Gutshaus gebaut worden. Die Bewohner zeigten uns damals die Tagelöhnerkaten welche etwas vom Gutshaus entfernt am Bodden standen .....
Für sie war der Übergang vom Tagelöhner über Neubauer zum LPG Mitglied ein Quantensprung in ihrem eigenen Leben.
Die LPG betrieb neben Feldbau auch eine umfangreiche Aufzucht von Bullenkälbchen.
Nach Meinung eines User waren Menschen die Bullen aufzogen ja sowieso keine Bauern .........
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Beethoven » 23. September 2018, 07:09

Wir waren noch mal, nun schon mit den drei Jungs und vom Handel aus, in einem Urlauberdorf in der Nähe von Rheinsberg, innerhalb der Mecklenburger Seenplatte. Da hatten wir einen Holzbungalow und der stand ganz am Rande der Anlage, mit Blick über einen See (den Namen des Sees weiß ich heute nicht mehr). Bis zum Badestrand waren es nur 200 - 250 Meter. Bis zum Haupthaus mit Speisesaal, Kinosaal, Billardzimmer und all diesen Nettigkeiten war auch nur 200 - 300 Meter entfernt. Sehr nette Nachbarn die auch mit Kindern angereist waren und deren und unsere Kinder spielten viel miteinander.
Das Essen war recht gut, wie ich mich erinnere. Von meinen Eltern habe ich mir das Auto geliehen und so waren wir auch beweglich, wobei die Kinder eben am liebsten an der Badestelle waren.
Das war ein sehr schöner Urlaub. Wegen der Gegend, den anderen Urlaubern und auch der Bungalow war super, wenn auch etwas heiß durch die Sonneneinstrahlung obwohl es massig Kiefern gab, die die Bungalows beschatteten.
Ich weiß nicht wie es kommt aber die Kinder schliefen auf einem großen Schlafboden unter dem Dach des Bungalows und kamen auch mit der Wärme gut klar. Na ja, wir haben natürlich ordentlich gelüftet. Einziger Mangel waren die Mücken, die natürlich den Weg in den Bungalow fanden. Aber, es gab wenigstens eine Sanitärzelle mit Dusche in dem Bungalow.

Ich glaube, das war der schönste Urlaub, den ich zu DDR-Zeiten mit meiner Familie gemacht habe.

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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 23. September 2018, 07:50

FDGB Urlaub im Interhotel

Ab Ende der 70er Jahre nutzte der FDGB eine Vielzahl von Interhotels als Ferienheime, also der FDGB bekam ein Kontingent an Hotelplätzen; 50% oder so von der Hotelkapazität; die "restlichen" Zimmer gingen an 'normale' Hotelgäste.

Meine Eltern bekamen im Herbst, genauer im November, 1982 mal solch einen Platz im Interhotel "Neptun" in Warnemünde für eine Woche. Zu den übliche FDGB Preisen für eine Woche FDGB Urlaub ......
Da das Hotel um diese Jahreszeit nicht ausgebucht war reservierte ich mir zwei Tage vorher ein Zimmer über das Wochenende im Hotel um sie zu besuchen.
Es war ein Erlebnis der besonderen Art.

Fing bereits bei meiner Ankunft an. da ich im dunkeln den Hotelparkplatz nicht gleich fand hielt ich vor dem Eingang, soll bei Hotels nicht unüblich sein, und sofort wurde ich vom Türsteher angeblafft das ich hier nicht parken! könne. Vielleicht störte im Gesamtbild mein Trabbi .....
Nachdem ich ihm angedeutet hatte das ich hier sehr wohl halten kann weil ich nämlich gleich im Hotel einchecke drückte ich ihm meine Reisetasche in die Hand und deutete ihm an das er sie zur Rezeption tragen dürfe wärend ich mich auf Parkplatzsuche begebe.
Nachdem ich diese Aktion überstanden war und ich eingecheckt hatte begutachteten meine Eltern und ich unsere unterschiedlichen "Hotelausweise". Sie unterschieden sich soweit ich mich erinnere farblich. Ansonsten wußten wir nicht unbedingt warum unterschiedliche Farben.
Diese Ausweise brauchte man nicht nur an der Rezeption um seinen Schlüssel zu bekommen sondern er galt auch als "Eintrittskarte" in das Hotelrestaurant am Abend und zum Frühstück, die Bar ganz oben unterm Dach und weiteren Hoteleinrichtungen.
Übrigens gab es für die FDGB-Urlauber die allseits beliebten Essenszeiten zum Frühstück, Mittag und Abend ......
Die Farbkennung der Ausweise erschloss sich mir erst am Morgen als ich nach dem zeigen selbigen an der langen Schlange der wartenden FDGB Urlauber vor dem Frühstücksrestaurant vorbei gewunken wurde um ohne Wartezeit mit dem Frühstück zu beginnen.
Das Neptun betrieb damals in einer alten Strandvilla 4 Spezialitätenrestaurants welche selbstverständlich für alle Menschen zugänglich waren.
Nun hatten wir die Idee dort zu Abend zu essen. also mein Vater zur Rezeption um für den gleichen Abend! eine Tisch zu bestellen. Ein Ding der Unmöglichkeit für einen schnöden FDGB Urlauber aus dem Hotel.
Also bin ich hin und habe mein Glück versucht, oh viel viel Plätze wollen sie? Möchten sie Asiatisch, Ungarisch, Russisch oder Deutsch speisen? Wann darf ich ihre Plätze sie reservieren? wäre es ihnen um 19 Uhr heute Abend recht?
Na geht doch.
Was doch die andere Farbe des Hotelausweises ausmachte .......

Wie in den anderen Interhotels die FDGB Urlauber behandelt wurden weiß ich natürlich nicht aber im Neptun konnte man schon den Eindruck gewinnen das die FDGB Urlauber wie die ungeliebte und arme Verwandschaft behandelt wurde welche man notgedrungen beherbergt weil man es muß.
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 23. September 2018, 10:21

Dazu eine Info:

Das Hotel "Neptun" in Warnemünde galt in der DDR als Traumziel an der Ostsee. Ursprünglich für Westurlauber geplant, wurde es zum FDGB-Urlauberziel.

Nach der Eröffnung 1971 mussten neben 20 Prozent Devisenbringern 80 Prozent der Hotelkapazität für FDGB-Urlauber bereitgestellt werden. Für den jungen Hotelchef Klaus Wentzel bedeutete das damals eine Katastrophe: "Stellen Sie sich vor, Sie trainieren eineinhalb Jahre mit der ganzen Mannschaft, lernen drei oder vier Fremdsprachen, delegieren die Leute überall hin, Sie haben die feinsten Speisekarten, die feinsten Waren eingekauft. Und dann wird auf einmal gesagt, Sie müssen jetzt einen Kontrakt machen mit der Gewerkschaft für Gewerkschaftsurlauber." Wentzel versuchte, den Qualitätsstandard des "Neptuns" zu retten, indem er auch den FDGB-Urlaubern Besonderes bot.


Aber alles hatte seinen Preis, auch für den FDGB-Urlauber. Zahlte man zu Hause in der Eckkneipe fürs Bier 0,72 Mark, wurden in der Eingangshalle des Hotels fürs Radeberger oder das Pilsner Urquell stolze neun Mark für den halben Liter verlangt.


Ein großes Hotel, in dem sich West-Geschäftsleute und Politiker ganz ungeniert mit normalen DDR-Bürgern treffen können, war der Albtraum für die Stasi. Sie wollte den Klassenfeind jederzeit beobachten und "abschöpfen" können, daneben aber auch DDR-Bürger von unbotmäßigen Kontakten abhalten. Die Staatssicherheit installierte in ausgesuchten Zimmern Mikrofone und Kameras, und postierte Überwachungsteams unmittelbar im Hotel. Daneben wurde ein ungewöhnlich großes Aufgebot von Informellen Mitarbeitern eingesetzt. Nach dem Ende der DDR fanden sich etwa 100 IM-Akten über Mitarbeiter der Nobelherberge.

https://www.mdr.de/damals/archiv/artikel57272.html
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Dr. 213 » 23. September 2018, 12:47

Das Neptun mit den auch für DDR- Bürger zugänglichen und äußerst beliebten Angeboten war eine Ausnahme.
Am liebsten hätte man wohl daraus ein reines Devisenhotel so wie in Kuba etwa gemacht.
Das wäre allerdings nun dem eigenen Volk wirklich nicht mehr zu vermitteln gewesen.

Schon die damals bekannte Tatsache, daß die Zimmer bei Neckermann im Angebot waren,
sorgte für einige Erklärungsnöte bei den Verantwortlichen im angeblichen Arbeiterparadies DDR.

Ich denke, man hat dafür eine Sprachregelung gefunden die etwa so geht:
"Weil für den Bau westliche Baufirmen bezahlt werden mußten
ist es notwendig und legitim, einen Teil der Zimmer nur an Devisenzahler zu vermieten"

Man mußte aber Zugeständnisse machen die -wie berichtet- eigentlich wirtschaftlich nicht vertretbar waren.
Restaurants, die beliebte Broilerrbar, Mokka-Bar, Disko, die beiden Kegelbahnen usw standen
auch DDR- Bürgern zur Verfügung selbst wenn sie kein Zimmer gebucht hatten.
Das Problem waren nur die Wartezeiten um das tolle Angebot auch mal genießen zu können.

Von der großen Schwimmhalle, die ebenfalls zusammen mit dem Neptun gebaut wurde,
profitierten vor allem die eigenen Einwohner und Urlauber. So fand dort der Schwimmunterricht der
Rostocker Schulen aus den Neubaugebieten statt. Die wurden in gelben Ikarus- Gelenkbussen dorthin gefahren.
(Ich selbst hatte auch dort Unterricht in einer Fortgeschrittenen- Gruppe für Kinder die schon schwimmen konnten)

Die legendäre Stasiüberwachung im Neptun- Hotel habe ich jedenfalls nicht bemerkt.
An dem Tag als ich Sommer 1985 aus der DDR abgehauen bin, saß ich mindestens 2 Stunden lang an der Lobbybar.
Und das völlig unbehelligt trotz laufender Fahndung. Für mich immer noch ein großes Paradoxum.

Und noch was, weil es ja auch irgendwie ein Aspekt von Urlaub in der DDR ist.
Als DDR- Bürger war es damals zu DDR- Zeiten ein großer Traum einmal dort im Neptun Hotel zu wohnen.
Für mich habe ich diesen Traum noch nicht wahrgemacht obgleich ich es mir leisten könnte.
Es waren die Berichte über die vielen Mitarbeiter, die trotz Zuarbeit für die Stasi in der Nachwendezeit
weiter dort ihrem Job nachgehen durften. Wie auch der Hotelleiter Herr W. der zwar sprühend über die schöne
gute alte Zeit plaudert, aber bei Fragen nach eigener Stasiverwicklung immer ganz schnell schweigt.

Herzlichst
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Zicke » 23. September 2018, 15:14

Beethoven hat geschrieben:Wir waren noch mal, nun schon mit den drei Jungs und vom Handel aus, in einem Urlauberdorf in der Nähe von Rheinsberg, innerhalb der Mecklenburger Seenplatte. Da hatten wir einen Holzbungalow und der stand ganz am Rande der Anlage, mit Blick über einen See (den Namen des Sees weiß ich heute nicht mehr). Bis zum Badestrand waren es nur 200 - 250 Meter. Bis zum Haupthaus mit Speisesaal, Kinosaal, Billardzimmer und all diesen Nettigkeiten war auch nur 200 - 300 Meter entfernt. Sehr nette Nachbarn die auch mit Kindern angereist waren und deren und unsere Kinder spielten viel miteinander.

das erinnert sehr an das Bungalowdorf in Neuglobsow, am Dargosee oder weiter links am Stechlin. Da waren wir auch, einfach idyllisch.
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 28. Oktober 2018, 19:58

Nostalgiker hat geschrieben:Wenn ich Luftkorridor X zu geordent bekomme und da weht kein Lüftchen kann ich nicht einfach in den ausweichen wo eventuell ein Jetstream weht.


Na sowas...
Der Pilot nutzte den Jetstream, eine starke Westwind-Strömung, die an diesem Tag über der Labrador-See ungewöhnlich stark war (siehe Grafik). Ein Trick, um Kosten für Überflugrechte über Länder zu sparen.


https://www.bild.de/news/ausland/news-a ... .bild.html

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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 28. Oktober 2018, 20:53

Und das entscheidet der Pilot im Alleingang wo er lang fliegt?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon HPA » 28. Oktober 2018, 20:55

Nein, dafür holt er sich eine Freigabe und wenn es der Verkehr zulässt, wird die in aller Regel auch erteilt

Außerdem dürfte der Flug auf einer der tagesaktuellen Nord Atlantic Tracks verlaufen sein

NATs für morgen:
HPA
 

Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 28. Oktober 2018, 22:42

Im April bin ich auf Rügen im Raum Nonnewitz.
Da sind dann, zumindest wo ich mich einquartiere DDR-Wochen, aber mit ganz satten Rabatten!)
Edelferienwohnung mit Schwimmbad, Sauna, Verkaufsstelle, Gaststätte, Bäcker und Streichelzoo.
Alles also genau wie früher [wink] , denn dann sind alle Einrichtungen außer der Wohnung wegen Umbau geschlossen....
Strand, Heide, Wald sind aber noch da, hoffentlich! Und darum ging es uns.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 2. Februar 2019, 22:11

Wer kennt diesen Ort?
Stasimitarbeiter sind im Vorteil. Ich hoffe, es gibt eine Lösung. Kenne sie selbst nicht.
Ich fand das folgende Video:
https://www.youtube.com/watch?v=1BWJv5c30j8

Lost Place: Stasi Ferienlager für 1500 Kinder. Heute war ich einmal mit atzefriebel auf einem verlassenem Stasi Ferienlager, in dem damals jeden Sommer 1500 Kinder im Alter von sechs bis vierzehn Jahren ihre Ferien verbrachten. Es war wie eine Zeitreise in die Vergangenheit.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon andr.k » 2. Februar 2019, 22:26

Volker Zottmann hat geschrieben:Wer kennt diesen Ort?

Ist doch ganz einfach, der Ort nennt sich "Vergangenheit". [flash]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 2. Februar 2019, 23:08

Hier?
http://www.maz-online.de/Lokales/Ostpri ... Klausheide

AZ, der im Ferienlager Stecklenberg gewesen ist.
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon andr.k » 2. Februar 2019, 23:25

augenzeuge hat geschrieben:Hier?
http://www.maz-online.de/Lokales/Ostpri ... Klausheide

AZ, der im Ferienlager Stecklenberg gewesen ist.


Kannst du außer dem Link auch noch mehr dazu beitragen? [ich auch]
Man lebt ruhiger, wenn man nicht alles sagt, was man weiß, nicht alles glaubt, was man hört und über den Rest einfach nur lächelt.
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Beethoven » 3. Februar 2019, 07:42

Ich habe ja seiner Zeit, die Insel Rügen "mit der Nase umgepflügt", war es doch einst der Tummelplatz für meine Truppe.

"Nonnewitz" kenne ich allerdings nur dem Namen nach. Dieses Gebiet ganz im Norden der Insel Rügen, noch nördlicher als Breege, wenn ich mich richtig erinnere, war den Mollis der 6. Flottilie vorbehalten. Da hatten wir nichts zu suchen. Man kam eigentlich nur in die Nähe, wenn man über die einzige befahrbare Straße noch Kap Arkona fuhr.
Hinter Breege nach Westen abbiegen, da gab es noch einige Dörfer und kleine Ortschaften, machten eigentlich die wenigsten Urlauber, weil sie irgendwann auf Schlagbäume stießen.

Aber es gab dort auch Ferienanlagen. Das weiß ich, weil dort Kinder aus meiner Bekanntschaft Ferien verlebten.

Freundlichst
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Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 3. Februar 2019, 08:57

"Nonnewitz" findet man auch unter dem Namen 'Bakenberg' und/oder 'Mövenort' .....
Zu DDR Zeiten war im dortigen Areal ein großer Zeltplatz, unterteilt in Gebiete für Individual Camper und Plätze für Betriebe. Letztere hatten auf ihren Stellflächen teilweise Wohnwagen zu stehen oder sogar feste Bungalows aufgestellt.
Der Platz wo ich damals war gehörte auch als "Sommerferienlager" einer staatlichen Einrichtung war aber nur mit Zelten (Zwei-, Drei- und Viermannzelte) bestückt. Daneben gab es noch ein großes Zelt in welchem wir gegessen haben.
Das Wirtschaftsgebäude war das einzige feste Haus ........

Auf dem Gelände des Platzes gab es eine große Verkaufsstelle, einen Getränkestützpunkt, eine Post etc. und einige Gaststätten (heute würde man Imbiss sagen).

Der Strand war super, nicht überfüllt da sich dort wirklich nur die Urlauber vom Zeltplatz tummelten.
Dranske war nicht weit und nach Dranske, Richtung Bug war Schluß mit dem Erkunden denn da begann die militärische Sperrzone.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Urlaub in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 2. Mai 2019, 19:10

Dranske, Nonnevitz Bakenberg sind inzwischen Geschichte!
So, wir sind zurück vom 1-Wochen-Urlaub samt Enkelinnen von Rügen. Steter Sonnenschein war gut, die Temperaturen aber weniger. Trotzdem haben die fast 12-Jährigen mit dem Opa am Strand der Schabe, nahe Juliusruh, bei 8° Wasser- und 8° Lufttemperatur ein Vollbad genommen. Tolle Brandung, da spürt man auch das kalte Wasser nur als frisch. Nur zulange drinnenbleiben sollte man nicht! Wir waren dort die Einzigen.
Bilder schenke ich mir, denn bekleidet waren nur die Mädchen, weils ja alle Freunde sehen sollen. Der arme Opa musste nackich rein, wie meistens....
Auf Deutschlands nördlichsten Findling, dem Siebenschneiderstein beim Kap Arkona, standen wir auch. Von da ging es 1,5km am steinigen Strand nach Vitt. Mehrere Seeigel und eine versteinerte Seelilienblüte, die aus einem anderen Stein zu sprießen scheint, haben wir finden können.
Sehr, sehr empfehlenswert ist der 6 Jahre bestehende Baumwipfelpfad bei Prora. Zum Schluss erklimmt man einen 40 m hohen Holzturm mit 660 m Wegelänge und 6° Steigung. Ein fantastischer Ausblick über Rügen und fast bis Stockholm ist der Lohn.
Sehenswert aber inzwischen teurer als zu DDR-Zeiten ist die Stubbenkammer. Das Nationalparkhaus bietet aber auch Einblicke fürs Geld.
Das touristische Niveau samt Unterkünften hat einen Riesensprung gemacht.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

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