Nackt und frei? FKK-Kultur in der DDRSommer, Sonne, nackt am Strand - in der DDR gehörte das für viele zusammen. Ob an der
mecklenburgischen Ostseeküste (ab Ahrenshoop geografisch ostwärts vorpommersche-W. T.) oder
am sächsischen Baggersee, im Arbeiter- und Bauernstaat erfreute sich die Freikörperkultur,
kurz FKK, großer Beliebtheit. Seit den Siebziger Jahren gehörte der hüllenlose Badespaß an
fast allen Stränden im Land dazu. 1982 gab es 40 offizielle Nacktbadestellen, 1988 waren es
schon 60. Doch die meisten DDR-Bürger brauchten keinen offiziellen FKK-Strand, um sich
streifenfrei zu bräunen. Nur wenige störten sich an nackten Sonnenanbetern auf dem Nachbar-
tuch, auch wenn sie lieber einen Badeanzug trugen.
"Vorwiegend makellose Sitten"Dabei war das Nacktbaden an real-sozialistischen Gewässern nicht im Sinne der prüden DDR-
Obrigkeit. So betonten offizielle Veröffentlichungen in diesem Zusammenhang gerne mal die
"vorwiegend makellosen Sitten", die an den FKK-Stränden vorherrschten - so als wäre nacktes
Baden an sich eher ein Beweis für unsittliches Verhalten.
In den frühen Jahren der DDR hatte das FKK-Vergnügen noch für erheblichen Unmut in der
Nomenklatur des Arbeiter- und Bauernstaates gesorgt. Kulturminister und FKK-Gegner Johannes
R. Becher forderte 1954 gar: "Schont die Augen der Nation!"
Zu diesem Zeitpunkt tobte
eine Auseinandersetzung zwischen FKK-Anhängern und DDR-Führung, die im Sommer 1954 das
Nacktbaden offiziell verboten hatte.
....hier kann weitergelesen werden:
https://www.ndr.de/geschichte/chronolog ... dr115.htmlP.S.: Um an den nächsten Ostsee FKK-Strand zu fahren, brauchten wir keinen Urlaub zu nehmen:
die normalen Sommer-Wochenenden reichten vollkommen aus und ließen grüßen!
W. T.