An Kartoffeln könnte ich mich dämlich fressen. In allen Variationen. Eine wenig bekannte Variation ist Klump. Ein einfaches, sehr wohlschmeckendes Gericht. Wie auch viele andere deftige Gerichte, kommt Klump aus der Zeit, in der es wenig zu essen gab.
Ich möchte euch Klump in 2 Verschiedenen Zubereitungsarten vorstellen.
Grundteig herstellenKlump wird aus normalem Kartoffelpufferteig hergestellt. Kartoffeln waschen, schälen und fein reiben. Zwiebel dazu reiben, Salz, Pfeffer, eine Priese Muskat und allerhand Eier. Kein Mehl! Den Teig gut verrühren.
Speck in würfel schneiden und in einer Pfanne auslassen. Den Kartoffelteig (je nach Pfannenhöhe) mehrere cm dick in die heiße Pfanne geben und darin stocken lassen. Gelegentlich die gestockte Masse von unten nach oben rühren.
Die entstandene Kartoffelmasse ist schon Klump, aber noch nicht vollständig gegart.
Wenn man den Klump etwas länger in der Pfanne lässt, ohne weiter umzurühren, bildet sich am Pfannenboden eine dünne, sehr knusprige und wohlschmeckende Schicht. Diese Schicht bitte gleich essen, so schmeckt sie am besten. Zur Weiterverarbeitung taugt sie sowieso nicht.
Klump mit KreuzbirnenEinen Gänsebräter (abdeckbare Auflaufform, Topf mit hitzebeständigen Griffen) mit Speckscheiben auslegen, die gestockte Kartoffelmasse auf den Speck geben, ein paar ganze Kreuzbirnen in die Masse drücken, weitere Pfannenportionen dazu geben, dabei zwischen den Rand der Backform und dem Klump Speckscheiben legen, sonst backt der Klump garantiert an. In der Röhre backen, bis sich eine knusprige Schicht auf dem Klump bildet.
Da ich nicht so der Süßesser bin, habe ich immer eine Portion, von der Topfseite, auf der keine Kreuzbirnen mitgegart wurden.
Braunkohl mit Klump(mein Lieblingsgericht)
Lasst euch durch den Begriff Braunkohl nicht durcheinander bringen, es handelt sich um normalen Grünkohl. Der Begriff Braunkohl scheint sehr Regional zu sein.
Die Herstellung von Braunkohl ist einfach, aber sehr Zeitaufwändig. Braunkohlblätter reinigen, überwellen und abstrippeln (Ich hoffe, dass diese Begriffe nicht auch aus meiner Region stammen). In kräftiger Wurstbrühe (Fleischerei) mit Kassler, Bregenwurst (Pinkel oder andere geräucherte Wurst) fettem Bauchfleisch (ungeräuchert) fast gar kochen, dann fein hacken (z. B. durch den Wolf drehen). Zum weitergaren die Wurst und das Fleisch mit dem Kohl in einen hohen Topf geben und die Flüssigkeit auf gut die halbe Höhe der Kohlschicht auffüllen. Den Klump (Grundteig) auf den Braunkohl geben und dort ca. 1 Stunde mit geschlossenem Deckel auf kleinster Flamme gar ziehen lassen.
Wichtig!!!Während des letzten Garprozesses nicht im Topf rühren. Der Klump darf nicht mit der Flüssigkeit in Berührung kommen, sonst verbindet sich zuviel Kartoffelstärke mit der Flüssigkeit und setzt am Topfboden an.Glaubt mir, ich mag eigentlich keinen Pamps. Mit Milchreis oder Grießbrei kann man mich jagen, aber für diesen Klump lasse ich alles stehen.
Viele Grüße
Micha