Was in der DDR gegessen wurde

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon augenzeuge » 30. Januar 2021, 22:29

augenzeuge hat geschrieben:In dem Zusammenhang, welche Frage nach einer bestimmten Soße verstand kaum eine Verkäuferin/Kellnerin in der DDR, wenn man diese korrekt aussprach?
AZ


Ragout fin mit Worcestersauce stand bzw. steht noch immer auf so mancher Vorspeisenkarte. «Wortschestersoße» bestellte und bekam man. Die richtige Aussprache «Wustersauce» war meist nicht erfolgreich. Ich bekam meist als Antwort:"...Sie meine Wortschester....." Es war sinnlos. Was ich damals allerdings nicht wusste- es fehlte der Vergleich- die Worcestersauce war meist verdünnt. [flash]

Nun fragt sich jeder vielleicht, warum sprechen die das anders aus?
Die Stadt Worcester, aus der die Soße stammt, ist die Hauptstadt der Grafschaft Worcestershire. Ausgesprochen werden diese Namen ungefähr wie Wuster und Wusterscher. Dabei liegt die Hauptbetonung auch bei der Grafschaft auf dem u. Danach folgt nur noch ein wenig Gerausche und Genuschel.

Solch große Unterschiede zwischen Schreibung und Aussprache kennt das Englische deshalb, weil es eine „historische“ Rechtschreibung hat. Während die Aussprache sich im Laufe der Zeit veränderte, ist die Schreibung gleich geblieben. Man schreibt also – vereinfacht ausgedrückt – (fast) gleich wie schon vor einigen hundert Jahren. So wurde die Stadt Worcester mit großer Wahrscheinlichkeit früher einmal dreisilbig ausgesprochen.

Die Worcestershiresauce ist übrigens die einzige echte Würzsoße des einzigen echten Herstellers aus Worcester. Der Name ist markenrechtlich geschützt. Unter dem Namen Worcestersauce kauft man Nachahmungen.


Mal ehrlich, wer wusste das?

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Icke46 » 30. Januar 2021, 22:42

Und ich dachte immer, die Wustersauce kommt aus Wustermark in Brandenburg [laugh] .
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon augenzeuge » 30. Januar 2021, 22:44

icke46 hat geschrieben:Und ich dachte immer, die Wustersauce kommt aus Wustermark in Brandenburg [laugh] .


Oh, diese Antwort hab ich so noch nie gehört. [flash]
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 30. Januar 2021, 22:55

Mich hat in dieses Wissen mein Vater schon als Jüngling eingewiesen, obwohl ich da noch nie Ragout Fin gegessen hatte.
Das hatte folgenden Ursprung: Eiige Kollegen nahmen im Quedlinburger Klubhaus "x.Jahrestag" täglich ihr Mittagsmal ein. Eine Kollegein, etwas geizig, bestellte sich statt dessen täglich 1 Brötchen und die berüchtigte "Orchestersoße". Daher stammt der Name in QLB. Die sprach das so aus, in der Annahme, vornehm zu sein. Die ganze Abteilung machte sich über diese Person lustig. Heute kann ich das gern schreiben, denn ALLE Akteure liegen inzwischen auf dem Zentralfriedhof.

Gruß Volker
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Werner Thal » 31. Januar 2021, 07:16

AZ: mit Verlaub - wir/ich schon. Oder der Schlager aus 1967, da sang Manuela von einem
„Lord Leicester aus Manchester“. Ja, englische Aussprache kann erheblich vom geschriebenen Wort
abweichen. Ich hatte das schon Anfang der 1970er auf der VHS mitbekommen. [wink]

Übrigens: die besagte Soße kam entweder aus Magdeburg, oder die etwas süßere aus Dresden.
Da hatten damals die besagten Ober und Kellner/Innen eben recht. Und daher war das Original
eben nicht auf Lager.
Aber in den Duty Free Shops gab es die Original HP Erzeugnisse.

Wünsche einen schönen Sonntag bei derzeit - 10 Grad Celsius. Na so was aber auch. [grin]

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon augenzeuge » 31. Januar 2021, 08:31

Werner, dann warst du die Ausnahme. [grins]
Die Englisch kundigen waren damals in der DDR in der Minderheit. Aber russisch verstand man. Etwas [grins]
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Werner Thal » 31. Januar 2021, 09:27

Naja, ich hatte einfach das angenehme mit dem nützlichen verbunden. Vor einiger Zeit - irgendwann -
schrieb ich schon einmal darüber. Also hatte ich Berufsinteressen und Hobby miteinander verbunden:
Auf meine eigenen Kosten und Reduzierung der Feierabendzeit.

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Werner Thal » 30. März 2021, 19:26

....und "getrunken" wurde:

Es gab nicht nur den Begriff WBS 70 im Wohnungsbau, nein, es gab auch hochprozentige flüssige "Nahrung":

Weinblattsiegel aus Kaulsdorf - kurz WBS genannt. Hier als Flachmann zum Schleuderpreis:

http://www.kost-the-ost.de/ddr-getraenk ... .php?/3338

und Preise in der DDR - Was kostete in der DDR wieviel:


https://ddr-rezepte.net/preise-in-der-ddr/


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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 30. März 2021, 22:02

1 Brot, 750 g, - 0,87 M / 0,93 M
Tolle Liste Werner, aber beim Brot muss es 1500 g heißen und 0,78 M / 0,93 M. Das waren Dreipfundbrote.

Den Weinbrandverschnitt gab es günstiger als 0,7 l Pulle für 14,40 Mark. Also etwa der Bierkastenpreis.
Die Gläser mit Hülsenfrüchten als Suppe waren geniale Artikel. Die Qualität findet man vorgefertigt heute nicht mehr.

Gruß Volker
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Zicke » 31. März 2021, 11:08

Hein Seemann sitzt in froher Runde,
da erreicht ihn diese Kunde:
Der WBS soll billiger werden -
das wird ein Fest auf Erden.
Ist die Arbeitszeit vorbei,
schlüpft Hein Seemann 1-2-3
mit viel Schwung und ei der Daus,
aus den Arbeitskleidern raus.
Jeder nehme, jeder greife,
schnell nach Waschsand und nach Seife.
Mit Gesang und blitzeschnell
schrubbt Hein Seemann sich das Fell.


Frisch geschniegelt und rasiert - Füße gewaschen und Nägel poliert,
wirft prüfend er einen Blick in den Spiegel, greift glücklich dann zum Weinblattsiegel.
Mit noch einigen Genossen wird der Arbeitstag begossen.
Ein jeder will sich kräftig laben - gießt WBS sich in den Magen,
greift froh zur "Lux" und "Astor" - pafft nach dem Motto: Volles Rohr.
Und mit jeder späteren Stunde, da benebelt sich die Runde.

https://www.seeleute.de/Kultur/wbs.htm
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Werner Thal » 9. Februar 2022, 17:22

Die Essig-Essenz Flasche mit dem heiklen Warnaufdruck - es brauchte nur ein Druckfehler zu sein.... [wink]

E-1.jpg


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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Nostalgiker » 9. Februar 2022, 17:49

Auf der Westflasche geht der Warnaufdruck, in Schwarz, in den allgemeinen Produkthinweisen einfach unter. Außerdem steht es auf der Rückseite auf der Flasche.

Nun gut, wir sind ja alle "mündige" Bürger und selbstbestimmt ........
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon augenzeuge » 9. Februar 2022, 17:57

[grin]

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