Brauereien und Biere in der DDR

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Re: Brauereien und Biere in der DDR

Beitragvon karnak » 30. August 2016, 14:37

[grin] Wir drehen uns da jetzt im Kreis, ließ Deinen selbst eingestellten Beitrag, dann wirst Du feststellen, dass es das Bier EIGENTLICH gar nicht gab, sehr wahrscheinlich nur für einen kurzen Zeitraum und zwar aus den von mir genannten Gründen. Und wenn Du in einem früheren Beitrag anmerkst,dass ich das Bier eigentlich kennen müsste, ich Dir sage, dass das unmöglich ist, ich seit 78 in Potsdam wohne, dass Bier aber doch wohl irgendwie so um 69 rum produziert wurde und das auch nur für einen kurzen Zeitraum. Ich vermute übrigens ganz stark um die Westler im neueröffneten Interhotel abzufüllen. Für die war der Preis von 1.28 sicher ein Schnäppchen, für den Biertrinkenden Potsdamer war das hingegen 69 sehr teuer, und die Westler waren um 69 in Potsdam noch relativ dünn gesät, ein klassischer Verplaner also, dieses Bier.
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Re: Brauereien und Biere in der DDR

Beitragvon karnak » 30. August 2016, 14:41

pentium hat geschrieben:Ich bin erst mal raus aus dem Thema!
Wenn es nicht mehr um "Stangendingsbums-Bier" geht und um "Westnasen" bitte ein PN an mich!

pentium

Hat aber irgendwie alles was mit Bier zu tun, ob nun Stange oder Büchse. [flash]
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Re: Brauereien und Biere in der DDR

Beitragvon pentium » 30. August 2016, 15:49

karnak hat geschrieben:[grin] Wir drehen uns da jetzt im Kreis, ließ Deinen selbst eingestellten Beitrag, dann wirst Du feststellen, dass es das Bier EIGENTLICH gar nicht gab, sehr wahrscheinlich nur für einen kurzen Zeitraum und zwar aus den von mir genannten Gründen. Und wenn Du in einem früheren Beitrag anmerkst,dass ich das Bier eigentlich kennen müsste, ich Dir sage, dass das unmöglich ist, ich seit 78 in Potsdam wohne, dass Bier aber doch wohl irgendwie so um 69 rum produziert wurde und das auch nur für einen kurzen Zeitraum. Ich vermute übrigens ganz stark um die Westler im neueröffneten Interhotel abzufüllen. Für die war der Preis von 1.28 sicher ein Schnäppchen, für den Biertrinkenden Potsdamer war das hingegen 69 sehr teuer, und die Westler waren um 69 in Potsdam noch relativ dünn gesät, ein klassischer Verplaner also, dieses Bier.


Um doch wieder mit zuspielen. Man sollte auch diese Flaschengärung bedenken, also viele Gaststätten kann man damit bestimmt nicht beliefern. Es war ein Versuchsbier! Besser ein lokales Versuchsbier auf Potsdam beschränkt!
Man könnte also auch behaupten, dieses Bier gab es nicht in der DDR sondern nur für kurze Zeit in Potsdam. Das ist wie Bergt-Bräu im damaligen Karl-Marx-Stadt, dieses Bier gab es auch nur in der Stadt...

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Re: Brauereien und Biere in der DDR

Beitragvon pentium » 30. August 2016, 16:00

Da es ja auch mit um Brauereien geht, damals in der DDR und überhaupt, hier mal ein kurzer Abriss zu den Brauereien in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz

Ich zitiere einen Bierguru:
So gab es auch in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz 5 Brauereien: Einsiedler Brauhaus (Markenname Einsiedler Kristall), Kappler Feldschlößchen, Schloß-Brauerei, Germania-Brauerei, Brauerei Reichenbrand (Markenname
Bergt). Die Biere waren bis anfang der 70er Jahre allesamt von guter Qualität und auch nach dem Reinheitsgebot gebraut. Sie waren allerdings nicht pasteurisiert und deshalb nicht so lange lagerfähig, wie man das heute kennt.

Schloß und Kappler waren Staatsbetriebe (VEB), die anderen bis 1972 Pivatbrauereien. Das änderte sich 1972,
als bis auf die Bergt-Brauerei alle anderen verstaatlicht wurden. Es wurde das volkseigene Getränkekombinat Karl-Marx-Stadt mit den Brauerei-Betriebsteilen Einsiedel und Kappel gebildet. Die Marke war von da ab Braustolz. Die Qualität verschlechterte sich auf Grund des Einsatzes minderwertiger oder Ersatzrohstoffe immer mehr, so daß das (früher für seine Qualität bekannte) Einsiedler Bier im Volksmund als "Sterbehilfe" apostrophiert wurde. Einzig das Braustolz Export (als einziges länger haltbares Bier) entsprach den Kriterien eines guten Bieres und bewies, das es nicht am Können der Brauer lag, daß die Qualität nicht stimmte.

Die Reichenbrander Privat-Brauerei überlebte die Verstaatlichung von 1972 und das Reichenbrander gewann
ob seiner Qualität einen gewissen Kultstatus.

Nach 1990 wurde die Einsiedler Brauerei seinen ehemaligen Eigentümern zurückgegeben, die Kappler Brauerei etablierte sich als Braustolz am Markt (z. B. mit einem hervorragenden Schwarzbier "Black Art") und auch Reichenbrand fiel nicht der Marktwirtschaft zum Opfer.

Ähnliche Prozesse spielten sich auch in anderen Orten ab, allein in der nächsten Umgebung fallen mir sofort Mittweidaer Löwenbräu, Hartmannsdorfer, Gersdorfer, Ehrenfriedersdorfer Specht-Bräu, Fiedler-Bräu und und und ein.

Email vom 10.02.2004 von
Dr. Peter Weigand
Chemnitz University of Technology
Faculty of Mathematics

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Re: Brauereien und Biere in der DDR

Beitragvon SkinnyTrucky » 1. September 2016, 11:57

karnak hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:
Du hast ganz sicher andere Menschen als der Besuch kennengelernt. An dir als Machtvertreter des Systems musste man vorbei, ganz sicher wird man dir das erzählt haben, was dabei meist genutzt hat, nicht das, was wirklich die Wahrheit war.

AZ

Das mag in großen Teilen schon stimmen, man konnte aber mit ein paar Jahren Erfahrung einiges darunter schimmern sehen, Anschmiererei, Aufscheiderei, Selbstdarstellerei, die verschiedenen Formen der Eitelkeit, meist nicht viel dahinter aber die Lieblingstotsünde des Teufels, die"teuflische" Staatssicherheit wusste die zu nutzen und hat das seinen Leuten beigebracht. [flash]
Aber es soll hier um das Bier gehen, wir bekommen sonst Ärger [grin] Ich musste nur dem Wosch und seinem Schwager etwas Paroli bieten.


Und Kristian, da haste bestimmt gedacht, mit denen wird dat nix mit der Weltrevolution, was.... [flash]

Ich hab übrigens in der Zone auch Bier in hohen Dosen gesammelt....naja, nur die Dosen, auch niedrige....und da auch nicht nur die wo ursprünglich Bier drin war....


groetjes

Mara
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Re: Brauereien und Biere in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 1. September 2016, 12:11

[grins] Haha Dosensammeln.

Ich hatte eien Onkel bei der Stasi, der sammelte leere Westkaffeedosen.... OK (ohne Kommentar!)

Gruß Volker
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Re: Brauereien und Biere in der DDR

Beitragvon Spartacus » 1. September 2016, 18:12

Ohne Wort. [flash]


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