Interessierter hat geschrieben:Die DDR hatte doch mit Hasseröder, Berliner Pilsner und Radeberger Exportbierbrauerei, doch auch namhafte Biere im Angebot, oder gab es die nur selten bzw. mehr oder weniger nur " unterm Tisch "?
Waren andere Biere, die man im Konsum bekam, wirklich so ungenießbar, wie ich hörte und doch trank sie fast jeder, hauptsache es drehte richtig?
War das abgebildete eins von den Bieren, dass die Bürger als " Plärre " bezeichneten?
Interessierter hat geschrieben:Stimmt es, dass die Biere sehr schnell trübe wurden und man deswegen bevorzugt braune Flaschen kaufte?
augenzeuge hat geschrieben:Interessierter hat geschrieben:Stimmt es, dass die Biere sehr schnell trübe wurden und man deswegen bevorzugt braune Flaschen kaufte?
Nein, das denk ich nicht. Die Haltbarkeit war viel geringer als heute, das hing aber nicht von der Glasfarbe ab, eher von den verwendeten Rohstoffen.
AZ
Interessierter hat geschrieben:Braute man in der DDR denn nicht nach dem deutschen Reinheitsgebot und wenn ja , ab wann ?
Interessierter hat geschrieben:Stimmt es, dass die Biere sehr schnell trübe wurden und man deswegen bevorzugt braune Flaschen kaufte?
karnak hat geschrieben:EIGENTLICH gab es somit in der DDR ein schlechtes Bier gar nicht, genauso wenig wie es das meiner Meinung nach auch heute,zumindest in Deutschland nicht gibt. Selbst dieses so viel gescholtene Gögginger ist meiner Meinung nicht so unerträglich wie behauptet. Nun gehöre ich allerdings auch nicht zu diesen vielen selbsternannten"Bierpäpsten" in diesem Land, deren Fachkenntnisse ich allerdings leicht anzweifle.
augenzeuge hat geschrieben:Karnak, das stimmt leider nicht. Das Bier in der DDR konnte nicht so gut sein wie heute, es lag 100%ig an den Zutaten. Sie waren minderer Qualität. Unzureichende Filtrationsmittel, Nutzung von Rohgerste anstatt Malz gaben den Rest. Das kann dir jeder Brauer erzählen, der die Wende und die Umstellung erlebt hat.
AZ
Wosch hat geschrieben:Zu meinen vielen Besuchen in meiner Geburtsstadt PARCHIM war es Usus das ich immer eine Steige Dosenbier mitgebracht hatte und das verschwand regelmäßig durch meinen Schwager im Keller, wohl für besondere "Gelegenheiten".
pentium hat geschrieben:
Bleiben wir mal beim Bier, welches es in der DDR gab, werter Karnak und nicht schon wieder abschweifen in das Hier und Heute. Nein es wurde in der DDR nicht so gebraut wie heute, siehe meinen Beitrag "DDR Reinheitsgebot" und was das schlechte Bier in der DDR angeht, so scheinst du nie in den Genuss von Dessauer Hell gekommen zu sein, ein paar Flaschen dieses Gesöffs getrunken und der ganze Lehrgang traf sich auf dem WC des Internats wieder, wegen Magen-Darm mussten die Lehrveranstaltungen am nächsten Tag abgesagt werden....
pentium
pentium hat geschrieben:Was sagt ein Fachmann in einem anderem Forum:
Zitat:
Im Gegensatz zu den heutigen haltbaren Bieren waren die normalen Sorten (Helles u. Pils) in der DDR nicht pasteurisiert/sterilisiert (bis auf Spezial-/Exportbiere).
Daneben kam es - speziell im Sommer - zu einem Leistungsdruck durch die wirtschaftsleitenden Organe, die Auslieferungsmengen zu maximieren. Dadurch kam es oft zu einer zeitlichen "Zusammenquetschung" des Produktionsprozesses, der natürlich dem Produkt nicht bekam.
Fachlich jetzt sicher nicht korrekt, aber zur Illustration: Ein Bier braucht vom Ansatz der Maische bis zum Verzehr im Biergarten etwa sechs Wochen. Rein theoretisch, technisch und auch technologisch läßt sich jetzt jeder einzelne Produktionsschritt aus diesen sechs Wochen unter die Lupe nehmen und bei jedem Schritt Stunden oder gar Tage einsparen...
Das Ergebnis, vor allem im Hochsommer: Eine trübe, säuerliche Brühe, am Flaschenboden Ansammlungen von Ausflockungen...
Bier trinken nur unter Benutzung eines Feinsiebs......
quelle: Essen und Trinken in der DDR
So Unrecht hat der Mann nicht!
pentium
Volker Zottmann hat geschrieben: Dort wurde aber kein Quellwasser verwendet, so wie in Hasserode.
Gruß Volker
Volker Zottmann hat geschrieben:Ich denke mal, die Qualität betreffend habt Ihr den wichtigsten Rohstoff vergessen. Auch der ist ausschlaggebend.
Das Wasser machts! Mein zu Anfang eingestellter Beitrag besagte schon, dass Halberstadt fürchterliches Bier braute. Nun waren die Zuschläge die gleichen und die Braumeister nicht dümmer. Dort wurde aber kein Quellwasser verwendet, so wie in Hasserode.
Gruß Volker
Spartacus hat geschrieben:Volker Zottmann hat geschrieben:Ich denke mal, die Qualität betreffend habt Ihr den wichtigsten Rohstoff vergessen. Auch der ist ausschlaggebend.
Das Wasser machts! Mein zu Anfang eingestellter Beitrag besagte schon, dass Halberstadt fürchterliches Bier braute. Nun waren die Zuschläge die gleichen und die Braumeister nicht dümmer. Dort wurde aber kein Quellwasser verwendet, so wie in Hasserode.
Gruß Volker
Richtig Volker,
von ganz bösen Menschen wurde in Zwickau behauptet, dass das Mauritius mit Muldenwasser gebraut wurde.
In der Mulde schwamm damals, außer weißem Schaum, nichts lebendiges.
LG
Sparta
Spartacus hat geschrieben:
Richtig Volker,
von ganz bösen Menschen wurde in Zwickau behauptet, dass das Mauritius mit Muldenwasser gebraut wurde.
In der Mulde schwamm damals, außer weißem Schaum, nichts lebendiges.
LG
Sparta
Interessierter hat geschrieben:Es gab dann aber wohl auch noch weniger bekannte Biersorten, wie beispielsweise das "Eibauer Schwarzbier" oder die Biersorte " Goldener Reiter ". Kann vielleicht jemand etwas über deren Qualität und die Herstellungsbrauerei sagen?
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