Sie werden platziert.....Auszüge aus Gästebüchern

[augenzeuge]

Der Königs-Wusterhausener Wolfgang Wick, Mitglied in DDR-Alltagsverein, spürt seit einiger Zeit diese Dokumente des DDR-Lebens auf Wochenmärkten auf und bewahrt sie vor der Vernichtung. Am Donnerstagabend lud Wick in der gemütlichen „Weinkosterei“ in der Cottbuser Straße zur siebenten Lesung aus Gästebüchern ein.

So erfuhren die 20 Zuhörer beim Exkurs in den DDR-Alltag vom Hilferufe eines LKW-Fahrers, der nach seinem Besuch in der Mitropa-Gaststätte mit einer Staatsratseingabe drohte, weil er gar nicht bedient worden sei. „Das Niveau sinkt“ hieß es weiter – bei 60 Minuten Wartezeit vor der Tür, einer Speisekarte mit nur zwei Gerichten und der patzigen Antwort des Kellners „Bei uns ist das ebenso so. Sie sind ja nicht der einzige Gast hier“, wurde Dagmar Siebert 1982 abspeist.

Reichlich Ärger gab es im noblen Hotel „Berolina“. Hier fanden es die Gäste 1975 einfach nur „peinlich“, weil sie nach langer Einweisung und Warten auf einen Tisch weitere 25 Minuten auf den Kellner warten mussten, um endlich ihre Bestellung los zu werden. Andere fühlten sich als „DDR-Staatsbürger diffamiert“, weil sie als Nicht-Hotelgast nicht bedient wurden. Und „Kellnerin Nr. 4“ nahm offenbar die Reklamation des kalten Essens nicht entgegen: „Sie trug nicht dazu bei, das Niveau des Interhotels zu erhöhen“, merkte ein pikierter Gast an.
http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... chern.html

AZ

[Volker Zottmann]

Im Januar 1974 haben wir unsere einjährige Ehe feiern wollen.
Dresden war unser Ziel. Wir waren scharf auf einen Ferienplatz für 1 Woche im Interhotel in der Prager Straße.
Es war aber kein rankommen.
Also habe ich dort von Arbeit aus privat gebucht. Das klappte sofort, aber zum Vielfachen der etwa 120 Mark für einen Ferienplatz.
Dennoch waren wir glücklich. Bis wir vor Ort waren! Zimmer bekamen wir wie vereinbart, auch Frühstück. Aber abends einen Platz für uns als Hotelgäste zu reservieren, war über die eine Woche nicht möglich.
Auch so etwas ist uns nach 1989 in noch keinem Hotel weltweit passiert. Heute lachen wir darüber, damals hat es unseren ganzen Urlaub verhagelt.
Sehr dezent und gut saßen wir aber mehrmals in der damaligen "Secundogenitur", irgendwo an den Brühlschen Terrassen in Kellergewölben.

Gruß Volker

[inel]

Das war eines der Fluchtmotive von Christ Gueffroy.......Er ertrage die Korruption und Ungerechtigkeit nicht mehr in der DDR-Gastronimie sagte er seiner Mutter....
Er war geradlinig und ohne Schnörkel...er sagte was er denkt.....

Was macht man mit jungen wilden Pferden, die sich nicht einfangen lassen...fragte ein Stasi-Offizier seine Mutter nachdem ihr mitgeteilt wurde wurde, das ihr Sohn bei einem rechtswidrigen Angriff auf eine militärische Einheit getötet worden sei.......und der weiteren Frage zuvor, wie sie ihren Sohn beschreiben würde....eben als manchmal "wildes Pferd"........ man erschiesst sie....antwortete Karin Gueffroy....der Stasi-Scherge nickte nur.......das Nicken war auf dem mitlaufenden Tonband nicht zu bemerken....

Schön wäre es wenn man solche Stasi-Schergen XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX Entfernt! AZ

[karnak]

Das war eines der Fluchtmotive von Christ Gueffroy.......Er ertrage die Korruption und Ungerechtigkeit nicht mehr in der DDR-Gastronimie sagte er seiner Mutter....


Schön wäre es wenn man solche Stasi-Schergen auch XXXXX hätte, nach der Wende.......

Zum ersten Satz.Das Schicksal dieses Mannes war tragisch.Aber bei solch einem Satz kann ich nur sagen,meine Fresse,hatte der Mann keine anderen Probleme?
Und zum zweiten Satz,jetzt übertreibst Du wieder etwas,besonders was das Wort SCHÖN angeht.
Wenn man schon dumpfes ideologische Getöns bei anderen kritisiert, sollte man sich nicht selbst dazu hinreisen lassen,geschmacklos ist es allemal.UND es "provoziert"Handlungsnotwendigkeit der Adims,erspare Denen das und bedenke das.

[Hausfreund]

Moin!

Das Schicksal dieses Mannes war tragisch.Aber bei solch einem Satz kann ich nur sagen,meine Fresse,hatte der Mann keine anderen Probleme?

Person und Umstände sind mir unbekannt, doch ich kann mir durchaus vorstellen, daß ein undedingter, ja sturer Wille zu persönlicher Selbstbestimmung / Autonomie und gegen Gängelei und Bevormundung ein möglicher Grund zum "Rübermachen" waren - neben vielen anderen (mir teilweise bekannten).

mfG

[karnak]

Zum Thema,"Sie werden Platziert",fällt mir wieder mal eine kleine Geschichte ein.
Im Wendejahr haben wir vom Betrieb meiner Frau einen FDGB-Ferienplatz an der Ostsee bekommen.In dieser Zeit war es langsam einfacher an so einen Platz ranzukommen.
So sind wir also in ein typisches FDGB-Heim gefahren,ein Plattenbau.Wie die Zusammenhänge waren,weis ich nicht mehr so genau,jedenfalls verbrachten dort auch Wessis ihren Urlaub..Ich nehme mal an,in diesen hektischen Zeiten versuchte die Leitung des Heimes sich als Hotel zu etablieren.Nur um Missverständnisse zu vermeiden,ich benutze jetzt mal die Begriffe Ossi und Wessi,nur der Einfachheit halber.
Es ging also zum ersten Frühstück,wie man es als Ossi gewöhnt war,reihte man sich in die entsprechende Schlange ein,"Sie werden platziert" halt.Der Witz an der Sache war,dass"Sie werden platziert"galt nur für die Ossis.Die Wessis sollten ihr Frühstück in einem seperaten Raum einnehmen und marschierten an der Schlange vorbei.Ich nehme mal an,die hatten mit DM gezahlt und aus diesem Grunde wurde Ihnen dieses "Privileg"zugestanden.Was soll ich Euch sagen,liebe Wessis,Ihr habt dieses Prozedere sichtlich genossen.Zur Ehrenrettung der hier Anwesenden will ich noch vermuten,bei den Wessis handelte es sich sicher um eine entsprechende Klientel,bei dem vermutlichen Preis in DM für den Urlaubsplatz.
Was aber die Leitung dieses FDGB-Heims/Hotels und die Wessis nicht bedacht hatten,die Ossis befanden sich in dieser Zeit in einer äußerst"revolutionären Stimmung".In der Schlange der Ossis rumorte es schon am ersten Morgen. Das steigerte sich und nach 2/3 Tagen"eskalierte"die Situation,es kam zu lautstarken verbalen Auseinandersetzungen zwischen den "Schlangenstehern" und Denen,die daran vorbeilaufen durften.Das dort eingesetzte Personal geriet in völlige Panik bei dem Versuch den" klassenkämpferischen"Streit zu schlichten,war völlig überfordert.Das Ende vom Lied war,am nächsten Morgen konnte JEDER in den einen oder in den anderen Raum zum Frühstück,er wurde nur noch vom Personal zu einem Tisch geführt,wie heute auch noch durchaus üblich.So habe ich das Ende von"Sie werden platziert" erlebt.
Ach so,und ich war damals noch kein"mündiger,selbstbewußter Bürger"deswegen habe ich mich an den verbalen Auseinandersetzungen nicht beteiligt.

[karnak]

Moin!

Das Schicksal dieses Mannes war tragisch.Aber bei solch einem Satz kann ich nur sagen,meine Fresse,hatte der Mann keine anderen Probleme?

Person und Umstände sind mir unbekannt, doch ich kann mir durchaus vorstellen, daß ein undedingter, ja sturer Wille zu persönlicher Selbstbestimmung / Autonomie und gegen Gängelei und Bevormundung ein möglicher Grund zum "Rübermachen" waren - neben vielen anderen (mir teilweise bekannten).

mfG

Sicher hast Du da recht.Mich hat nur AUSGERECHNET DIESER GRUND genervt.

[Hausfreund]

... Es ging also zum ersten Frühstück,wie man es als Ossi gewöhnt war,reihte man sich in die entsprechende Schlange ein,"Sie werden platziert" halt. Ach so,und ich war damals noch kein"mündiger,selbstbewußter Bürger"deswegen habe ich mich an den verbalen Auseinandersetzungen nicht beteiligt.

Dieses fröhliche Ende habe ich leider nicht so direkt erlebt, nur an die unsäglichen frühen Verhältnisse erinnere ich mich. Da ging es mit kleinen Kindern den einen Berg runter, den andern wieder hoch, um rund eine Stunde anzustehen, bevor es zum "Plazieren" kam ... Sowas vergißt man nicht. :-(

mfG

[karnak]

Man sollte vielleicht aber wenigstens der Vollständigkeit halber erwähnen,dass das platzieren nicht erfolgte weil die Diktatur ihre"Untertanen""quälen"wollte,sondern weil den zuwenigen Gaststätten gar nichts anderes übrigblieb,wenn sie ein Chaos vermeiden wollte.Hatte also eher was mit Mangelwirtschaft zu tun.Für heutige Kneipenbesitzer wäre die Situation sicher ein Traum.
Ich kann mich übrigens an Kneipen erinnern,die auf dieses"Sie werden platziert"verzichteten.Da gab es "Experten"die stellten sich an einen Tisch hinter den noch Speisenden und warteten bis dieser fertig war.Man könnte auch sagen um Ihn "unter Druck zu setzen"Wenn es um Nahrungsaufnahme geht kann die Spezies Mensch eben schnell zum Tier werden. Das nur,damit die"Spätergeborenen"nicht irgend etwas falsch verstehen zur"guten alten DDR"

[augenzeuge]

Man sollte vielleicht aber wenigstens der Vollständigkeit halber erwähnen,dass das platzieren nicht erfolgte weil die Diktatur ihre"Untertanen""quälen"wollte,sondern weil den zuwenigen Gaststätten gar nichts anderes übrigblieb,wenn sie ein Chaos vermeiden wollte.Hatte also eher was mit Mangelwirtschaft zu tun.

Ich habe es nicht selten erlebt, dass man warten musste, obwohl ausreichend Tische frei und nicht reserviert waren. Kann es sein, dass z.B. im Interhotel Tische für Devisen freigehalten werden mussten?
AZ

[Volker Zottmann]

Man sollte vielleicht aber wenigstens der Vollständigkeit halber erwähnen,dass das platzieren nicht erfolgte weil die Diktatur ihre"Untertanen""quälen"wollte,sondern weil den zuwenigen Gaststätten gar nichts anderes übrigblieb,wenn sie ein Chaos vermeiden wollte.Hatte also eher was mit Mangelwirtschaft zu tun.Für heutige Kneipenbesitzer wäre die Situation sicher ein Traum.
Ich kann mich übrigens an Kneipen erinnern,die auf dieses"Sie werden platziert"verzichteten.Da gab es "Experten"die stellten sich an einen Tisch hinter den noch Speisenden und warteten bis dieser fertig war.Man könnte auch sagen um Ihn "unter Druck zu setzen"Wenn es um Nahrungsaufnahme geht kann die Spezies Mensch eben schnell zum Tier werden. Das nur,damit die"Spätergeborenen"nicht irgend etwas falsch verstehen zur"guten alten DDR"

Das stimmt nur bedingt. In Saßnitz wurden wir als einzige Gäste (sonst war alles leer) wieder hinaus komplimentiert, sollten uns hinter dem Schild versammeln und warten. Und drinnen lümmelten die Kellner und -innen an den Tischen. Na danke!

In Honolulu ist es uns übrigens ähnlich ergangen. Da nahmen wir Platz und wurden bitterböse angeschaut, weil wir dortige Gepflogenheiten missachteten. Auf Hawaii wartet man auch am Eingang und wird platziert, allerdings umgehend.

Gruß Volker

[augenzeuge]

In Honolulu ist es uns übrigens ähnlich ergangen. Da nahmen wir Platz und wurden bitterböse angeschaut, weil wir dortige Gepflogenheiten missachteten. Auf Hawaii wartet man auch am Eingang und wird platziert, allerdings umgehend.

Gruß Volker

Gilt überall in den USA. Hat aber andere Gründe als in der DDR. Man fragt z.B. den Gast ob er Raucher oder Nichtraucher ist- ist klar getrennt, weiterhin sollen auch die weiteren Wünsche des Gastes berücksichtigt werden. Please wait to be seated heisst wörtlich ...Bitte warten sie bis sie gesetzt werden!!! Und nicht zuletzt möchte man sich gern besonders bemühen....damit der "Tip", das Trinkgeld gut ausfällt. Denn der ist ein echter Teil des Einkommens....
AZ

[Dille]

Mein folgender Beitrag paßt sicherlich eher zu "Gaststättenkultur", aber ich will ihn mal verewigen : nachdem ich seit 1973 wieder in die DDR einreisen durfte und in Berlin desöfteren meine Familie besuchte, hatte ich einmal mit unserem Vertrieb in München abgestimmt, daß ich in Ost- Berlin Kundenbetreuung übernehme, also einen kleinen Statdtbummel mit abschließendem Essen und Trinken.
In West- Berlin hatte dies unser dortiger Vertrieb übernommen, der Kunde (Techniker, Vertrieb) der Finnischen Staatsbahn bekam eine Führung der Fernschreiber- Fabrik, am nächsten Tag holte ich die Gruppe (so etwa 10 Personen) am Bhf. Friedrichstraße (Tagesbesuch in Ost- Berlin) ab. Zuerst also Sightseeing Ost, dann abends Einkehr im Ratskeller des Roten Rathauses. Bestellung usw., die Finnen waren natürlich begeistert von den Mini- Spirituosen- Preisen und bestellten fröhlich vor sich hin -- bis der Kellner dann zu mir kam und mich wörtlich anraunzte : "...könn'se ihr bißchen Zeugs nich' uff eenmal bestellen, muß ick ja 'n paar Mal loofen....".

Etliche der Finnen sprachen ausreichend Deutsch, so daß sie das auch mitbekamen -- denen fiel natürlich der Kinnladen runter, ich war ehrlich gesagt ja auch schon "entwöhnt" --- aber da war es wieder, das Weltniveau...wo...wo.

Der Faineß halber will ich aber anfügen, daß ich meine Schwester "in besonderer Familienangelegenheit" 1983 auch in Bayern begrüßen durfte, sie an einem ihrer 5 genehmigten Tage nach Österreich mitnahm (Paßersatz usw.) und auf der Rückfahrt von Alpbach stoppten wir an einer kleinen Gaststätte abseits von Achensee --- und was wir dort an Gaststätten"kultur" erlebten, war mindestens ebenbürtig zum Ratskeller --- hätte ich mir in Österreich nie vorstellen können. An Details erinnere ich mich nicht mehr, aber wir beide waren geschockt, und meine Schwester erinnert mich heute noch manchmal an dieses Erlebnis.

Schönen Sonntag, Dille

[Volker Zottmann]

Stimmt 100% AZ, in Canada ist das auch so. Egal wo Du hinkommst der Gast ist immer willkommen.

Gruß Volker

[karnak]

Das stimmt nur bedingt. In Saßnitz wurden wir als einzige Gäste (sonst war alles leer) wieder hinaus komplimentiert, sollten uns hinter dem Schild versammeln und warten. Und drinnen lümmelten die Kellner und -innen an den Tischen. Na danke!

Muss ich lachen.Also ich glaube es gab wirklich die DDR zweimal.Einmal die,in der Ich gelebt habe,da waren die Tische zu Essenszeiten immer voll und vor der Tür warteten Leute um platziert zu werden weil sie einfach Hunger hatten und dann gab es die DDR ,wo zu Essenszeiten die Kellner an den Tischen gelehnt herum standen und die Leute vor der Tür warteten um an die leeren Tische zu kommen.Nun sage aber nicht auch noch,dass hat die SED-Kreisleitung so angeordnet.

[Dille]

Dazu noch eine Anmerkung : gerade weil der "tip" Hauptbestandteil bzw. oft sogar einziges Einkommen des Bedienungspersonals ist, geht es auch darum, die Gäste "gerecht" zu verteilen.

Übrigens halte ich von diesem Tip- System nicht sehr viel -- es soll zwar theoretisch die Service- Freundlichkeit befördern, aber was hilft mir als Gast so ein sch...freundliches, aufgesetztes "....hi, my name is Mary and I will be your host tonight, how are you...." mit diesem Stewardessen- Lächeln, das dann sofort wieder vom Gesicht fällt..... von einem high school girl ohne jede gastronomische Ausbildung (aber in hot pants ?) ??

Da finde ich ein System besser, das auf eine berufliche Ausbildung setzt und eine faire Bezahlung, die im ausgewiesenen Preis eingeschlossen ist, läßt die/ der dann ihre schlechte Laune am Gast aus, dann war's das auch (und man kommt sicherlich nicht wieder), und andersherum kann man sich immer noch mit einem kleinen Extra erkenntlich zeigen.

Gruß, Dille

[Volker Zottmann]

Das stimmt nur bedingt. In Saßnitz wurden wir als einzige Gäste (sonst war alles leer) wieder hinaus komplimentiert, sollten uns hinter dem Schild versammeln und warten. Und drinnen lümmelten die Kellner und -innen an den Tischen. Na danke!

Muss ich lachen.Also ich glaube es gab wirklich die DDR zweimal.Einmal die,in der Ich gelebt habe,da waren die Tische zu Essenszeiten immer voll und vor der Tür warteten Leute um platziert zu werden weil sie einfach Hunger hatten und dann gab es die DDR ,wo zu Essenszeiten die Kellner an den Tischen gelehnt herum standen und die Leute vor der Tür warteten um an die leeren Tische zu kommen.Nun sage aber nicht auch noch,dass hat die SED-Kreisleitung so angeordnet.

Lustig was, aber stimmt schon. Wir hatten da zwischen den Hauptessenszeiten Einlass begehrt, bei schönstem Wetter. Das war das noble Hotel am Hafen, Namen weiß ich nicht mehr. Weiß auch nicht, ob da sonst Urlauber ein -und ausgingen, oder dies für Transitreisende gedacht war.

Gruß Volker

[karnak]

Der flapsige Ton resultierte nicht daraus,dass es ihnen egal sein konnte wie viele Gäste einkehrten, Trinkgeld gab es sogar in der DDR und das wurde dort üppiger gezahlt als heute, der resultierte einfach daraus ,dass ein Übermaß davon vorhanden war,man brauchte sich gar nicht um den Einzelnen bemühen,es waren genug andere Gäste da,die sich"handzahm" verhielten weil sie einfach nur Hunger hatten und deswegen darauf verzichteten" gegen das Regime zu rebellieren".Die Wahrheit ist,die Wenigsten von uns sind Revolutionäre,man zieht ein schönes Schnitzel mit"Sättigungsbeilage"der Revolution vor.

[inel]

Das war eines der Fluchtmotive von Christ Gueffroy.......Er ertrage die Korruption und Ungerechtigkeit nicht mehr in der DDR-Gastronimie sagte er seiner Mutter....


Schön wäre es wenn man solche Stasi-Schergen auch XXXXX hätte, nach der Wende.......

Zum ersten Satz.Das Schicksal dieses Mannes war tragisch.Aber bei solch einem Satz kann ich nur sagen,meine Fresse,hatte der Mann keine anderen Probleme?
Und zum zweiten Satz,jetzt übertreibst Du wieder etwas,besonders was das Wort SCHÖN angeht.
Wenn man schon dumpfes ideologische Getöns bei anderen kritisiert, sollte man sich nicht selbst dazu hinreisen lassen,geschmacklos ist es allemal.UND es "provoziert"Handlungsnotwendigkeit der Adims,erspare Denen das und bedenke das.

Ich bedenke ja gerne lles und ich bin auch jederzeit offen für Kritik.
Doch die mangelnde Sensibilität, die Du mir hier zwischen den Zeilen vorwirfst, würde ich Dir zurück geben: Versetzte Dich doch Mal in die Lage dieser Mutter wie ich sie da beschrieb....und dann diese Szene mit dem Stasi-Typen..... Wer auch nur ansatzweise normal denken kann und vlt. auch noch selbst Kinder hat, für den ist nur schon so eine Vorstellung unfassbar und führt zu diversen Gefühlsanwallungen. Was menschlich ist in meinen Augen....aber gerade die Menschlichkeit blieb ja immer auf der Strecke bei den "Organen" in der ehemaligen DDR. Heute ist das aber anders, denn in dieser Gesellschaft wird Menschlichkeit akzeptiert und vor allem respektiert. Und meine Meinung ist es ohnehin....die man immer noch äußern darf in diesem Staat und seiner Gesellschaft.....

[augenzeuge]

Versetzte Dich doch Mal in die Lage dieser Mutter wie ich sie da beschrieb....und dann diese Szene mit dem Stasi-Typen..... Wer auch nur ansatzweise normal denken kann und vlt. auch noch selbst Kinder hat, für den ist nur schon so eine Vorstellung unfassbar und führt zu diversen Gefühlsanwallungen.

Ja, Inel, ohne Zweifel hast du hier vollkommen recht. Vermutlich wären da andere nicht ruhig geblieben.
Für den Spruch mit den Pferden hätte er von seinem Vorgesetzten auch etwas hören müssen.
AZ

[Sirius]

Versetzte Dich doch Mal in die Lage dieser Mutter wie ich sie da beschrieb....und dann diese Szene mit dem Stasi-Typen..... Wer auch nur ansatzweise normal denken kann und vlt. auch noch selbst Kinder hat, für den ist nur schon so eine Vorstellung unfassbar und führt zu diversen Gefühlsanwallungen.

Ja, Inel, ohne Zweifel hast du hier vollkommen recht. Vermutlich wären da andere nicht ruhig geblieben.
Für den Spruch mit den Pferden hätte er von seinem Vorgesetzten auch etwas hören müssen.
AZ

Von denen bekam so einer bei den Feindbildern eher noch Rückendeckung. Schon vergessen, wie im Fall von Heiko Runge dessen Mutter von dieser ***Selbstzensur***auf übelste und zynische Weise behandelt und beschimpft wurde? Oder in Cottbus Roter Terror und Arafat? Auch da gab´s Rückendeckung von den ganzen Vorgesetzten über Jahre hinweg. Das hatte System.

[zonenhasser]

dann gab es die DDR ,wo zu Essenszeiten die Kellner an den Tischen gelehnt herum standen und die Leute vor der Tür warteten um an die leeren Tische zu kommen]

Das Abwimmeln von Gästen wurde meist eleganter gelöst: Es wurden "Reserviert"-Schilder auf die Tische gestellt, ohne daß eine Reservierung vorlag.

[inel]

Versetzte Dich doch Mal in die Lage dieser Mutter wie ich sie da beschrieb....und dann diese Szene mit dem Stasi-Typen..... Wer auch nur ansatzweise normal denken kann und vlt. auch noch selbst Kinder hat, für den ist nur schon so eine Vorstellung unfassbar und führt zu diversen Gefühlsanwallungen.

Ja, Inel, ohne Zweifel hast du hier vollkommen recht. Vermutlich wären da andere nicht ruhig geblieben.
Für den Spruch mit den Pferden hätte er von seinem Vorgesetzten auch etwas hören müssen.
AZ

Von denen bekam so einer bei den Feindbildern eher noch Rückendeckung. Schon vergessen, wie im Fall von Heiko Runge dessen Mutter von dieser ***Selbstzensur***auf übelste und zynische Weise behandelt und beschimpft wurde? Oder in Cottbus Roter Terror und Arafat? Auch da gab´s Rückendeckung von den ganzen Vorgesetzten über Jahre hinweg. Das hatte System.

Da kann ich Dir nun unumwunden zustimmen, @sirius. Ich trau mich kaum noch was zu schreiben hier, da wir mal wieder völlig OT sind und ich wahrscheinlich wieder schwerstens einen auf den Deckel bekommen werde hier. Aber sei´s drum: In Rumäninen wurde massenhaft Lynchjustiz verübt, wenn dort in der Zeit 1989/90 zu den schwersten Ausschreitungen von jemanden bekannt wurde, dass er für die Sekuritate gearbeitet hat, dann wurde der auf offener Strasse getötet. Und das passierte zig-tausendfach dort. Das kann man aber auch nicht gutheissen, verständlich ist es aber schon, so wie das Volk dort von denen geknechtet wurde. Aber ich denke, auch diese Typen aus der DDR an den entsprechenden Stellen verstehen kaum eine andere Sprache, auch da stimme ich Dir zu.

Eines muss ich aber (wieder einmal) sagen: Ich bewundere ja den Langmut der Menschen im Osten insbesondere nach der Wende. Jeder der mit diesen Unrechtssytsem im negativen Sinne "zu tun" bekommen hatte, der musste mit seinem Schmerz, Trauer und Wut ganz alleine umgehen, denn es wurden alle jeweils zum Schweigen gezwungen mit allen erdenklichen Mitteln. Selbst auf den Friedhöfen ließ man die Angehörigen nicht in Ruhe trauern. Und wenn man dann sieht, wie diese Menschen dann nach der Wende agiert haben.....formulierten höfliche, ja fast schon in einer bescheidenen Art verfasste Eingaben an die Behörden, sie baten um dies oder das....dass man ihnen helfen möge.....
und dann, wenn sie schließlih die ganze Wahrheit kannten, die ihnen teilweise Jahrzehnte vorenthalten worden war und wenn sie dann auch noch den Tätern in den Gerichtssälen gegenüber saßen, wenn sie zur Kenntnis nehmen mussten, dass mancher Verteidiger sich wie zu DDR Zeiten gebahr und die Schuld der Angeklagten weit von ihnen wies....dass das manchmal wie eine Veranstaltung eines Politoffiziers mutmasste.....und diese braven Menschen schwiegen noch immer.......Diese Haltung hätte ich keinesfalls bewahrt.....ich zolle den Menschen meinen tiefen Respekt dafür....


So nun aber wieder zurück zur DDR Gastronomie..

[pentium]

Richtig zurück zum Thema. Wobei es bereits ein Thema über die Gastronomie in der DDR gibt!
Sollten wir nicht beide Themen zusammen legen?

Zum platzieren.
Es hängt oder hing natürlich auch mit den Kapazitäten der Gastronomie zusammen. Ebenso ob es sich um gehobene Gastronomie, ja so etwas gab es in der DDR, handelte. Da reichte die Kapazität eben nicht aus. .So nach dem Motto "Herr Meyer, hier ist Chefarzt Prof. Müller. Wir haben heute Gäste. Können Sie ab 19.00 einen Tisch für uns arrangieren ? Nicht zu nahe an der Eingangs- , der Küchen- und der Toilettentür, bitte !" Meyer konnte. Hier kam der Wunsch nach Reservierung aus der Gästeschaft.
In der Provinz sah das schon anders aus. Da gab es oft genug Kapazitäten und man konnte ohne Platzierung oder Reservierung speisen. Anders wie schon gesagt in Leipzig, Dresden oder Berlin. Von den Urlaubszentren in der DDR ganz zu schweigen. Wobei das ist auch schon wieder ein anderes Thema, genauso wie die Ruhetage!

mfg
pentium

[Wosch]

Auch ich kann ein Lied davon singen, wie das "plazieren" mancherorts in Ost-Berlin gehandhabt wurde. Da gab es zum Beispiel ganz in der Nähe vom Palasthotel das "Gastmahl des Meeres". Abends wurde das Lokal als Tanz-und Unterhaltungslokal weitergeführt. Vor der geschlossenen Tür warteten ständig eine Menge Leute auf Einlaß. Mit der Begründung daß der "Schuppen" voll wäre, wurde die "Masse" vertröstet. Unter den Wartenden standen regelmäßig uniformierte NVA-Soldaten. Ich hatte nie Schwierigkeiten da rein zu kommen, mit "Ich hatte bestellt" wurde ich hineingelassen sobald sich die Tür von innen öffnete, bezahlte mein Eintrittsgeld (weiß nicht mehr ob in Ost oder West), verzichtete auf den Beleg und saß kurz darauf bei einem Getränk an der nur "halbvollen" Theke. Die ganzen Räumlichkeiten in der umgangssprachlichen "Gräte" waren ebenfalls nur höchstens halbvoll. Auf meine Nachfrage, wieso man die Uniformierten nicht reinließ, wurde mir wortwörtlich gesagt daß man die von der Wehrmacht nicht im Laden haben wollte. Das war in der Zeit von 1985 -1988, als ich dort öfters einkehrte. Vom "Ganymed" hatte ich eine Telefonnummer und der Gute Mann am Telefon teilte mir dann eine kurzeitige Uhrzeit mit, in der man für mich einen Platz bereithielt. Der Preis dafür war 10,-DM West auf die Hand vom Oberkellner, bezahlt wurde in Ostmark. Der normale "Ossi" mußte teilweise sehr, sehr lange warten bis man ihn plazierte, das konnte so lange dauern bis er das Lokal von ganz alleine verließ. Das "Ganymed" war am Schiffbauerdamm in der Nähe vom Bahnhof "Friedrichsstraße" und wurde sehr gerne von Angehörigen der westlichen Streitkräfte (mit ihren "Freundinnen" oder Frauen) frequentiert. Für DDR-Verhältnisse ein Lokal mit überdurchschnittlich guter Speise- und Getränkeauswahl, bei Klaviermusik. Ich kann mich an Gaststätten in Ost-Berlin erinnern, in denen man trotzt freier Plätze nicht plaziert werden durfte, weil diese "freien Plätze" für Bauhandwerker freigehalten werden mußten, die in Berlin arbeiteten aber aus anderen Bezirken kamen. In einer Gaststätte in der Leninallee (ganz in der Nähe des Wohnortes meines Bruders) mußte ein Tisch für solche eventuell einkehrenden Bauhandwerker immer frei gehalten werden, davon konnte ich mich mit eigenen Augen überzeugen.
Im Cafe des Fernsehturmes wurde man ja auch "plaziert", mußte aber nach einer Stunde (eine Drehung ) gewöhnlich Platz für andere Wartenden machen. Wenn man aber welche vom Personal kannte, konnte man praktisch bis zum Feierabend die Aussicht von da oben genießen. Mit "Beziehungen" brauchte man selbst am Fahrstuhl nach Oben nicht warten. Mal ein kleines Mitbringsel oder ein Päckchen aus Kassel öffneten einem Tor und Tür. Soviel zum Thema "Sie werden plaziert"
Schönen Gruß aus Kassel.

[S51]

Auch ich kann ein Lied davon singen, wie das "plazieren" mancherorts in Ost-Berlin gehandhabt wurde. ...

Ich auch!!!
Letzte Woche war ich in einem Restaurant. Nix mit freier Platzwahl. Meine Begleitung und ich wurden zu einem freien Tisch geleitet - ich meine platziert.
Ach so, fällt mir auch gerade auf. DDR ist schon länger wech und das war auch noch in der ehemaligen Westhälfte.
Nach entsprechender BestXXXXXG/Trinkgeld wurde uns sogar in die klimawandellästerndtypische Bekleidung geholfen. Fast hätte ich geglaubt, ich wäre wieder im Heinrich-Heine.

[Wosch]

Auch ich kann ein Lied davon singen, wie das "plazieren" mancherorts in Ost-Berlin gehandhabt wurde. ...

Ich auch!!!
Letzte Woche war ich in einem Restaurant. Nix mit freier Platzwahl. Meine Begleitung und ich wurden zu einem freien Tisch geleitet - ich meine platziert.
Ach so, fällt mir auch gerade auf. DDR ist schon länger wech und das war auch noch in der ehemaligen Westhälfte.
Nach entsprechender BestXXXXXG/Trinkgeld wurde uns sogar in die klimawandellästerndtypische Bekleidung geholfen.Fast hätte ich geglaubt, ich wäre wieder im Heinrich-Heine.

In Schierke, wo der "normale DDR-Bürger" zu Deiner "Glanzzeit" doch überhaupt nicht rein durfte?
Ach war´s doch schön damals im Harz inmitten vieler Gleichgesinnten und immer schön mollig warm in der Bude, selbst wenn´s draußen eiskalt war. Deine Sehnsucht kann ich verstehen.
Aus Kassel, Wosch.

[S51]

...
In Schierke, wo der "normale DDR-Bürger" zu Deiner "Glanzzeit" doch überhaupt nicht rein durfte?
Ach war´s doch schön damals im Harz inmitten vieler Gleichgesinnten und immer schön mollig warm in der Bude, selbst wenn´s draußen eiskalt war. Deine Sehnsucht kann ich verstehen.
Aus Kassel, Wosch.

Also, ich schrieb eingangs nicht von Schierke und selbst Schierke war zu meiner Zeit ein anerkannter Erholungsort mit über 1000 Übernachtungsgästen täglich und vielen Kurzzeiturlaubern mit Passierschein. Da waren zu meiner Zeit als GAK mehr Menschen unterwegs als heutzutage. Alles ganz normale Leute, die vermutlich heute Pontius bis Anwaltius bemühen würden, würde jemand wie ich sie als linientreu bezeichnen.

[augenzeuge]

Schierke war zu meiner Zeit ein anerkannter Erholungsort mit über 1000 Übernachtungsgästen täglich....

Wo sollen die denn geschlafen haben, die 1000 Leute.....
AZ

[Wosch]

...
In Schierke, wo der "normale DDR-Bürger" zu Deiner "Glanzzeit" doch überhaupt nicht rein durfte?
Ach war´s doch schön damals im Harz inmitten vieler Gleichgesinnten und immer schön mollig warm in der Bude, selbst wenn´s draußen eiskalt war. Deine Sehnsucht kann ich verstehen.
Aus Kassel, Wosch.

Also, ich schrieb eingangs nicht von Schierke und selbst Schierke war zu meiner Zeit ein anerkannter Erholungsort mit über 1000 Übernachtungsgästen täglich und vielen Kurzzeiturlaubern mit Passierschein. Da waren zu meiner Zeit als GAK mehr Menschen unterwegs als heutzutage. Alles ganz normale Leute, die vermutlich heute Pontius bis Anwaltius bemühen würden, würde jemand wie ich sie als linientreu bezeichnen.

Nein, von Schierke hattest du nichts geschrieben, aber gemeint hattest Du es doch, oder?. Ach gugge mal da, daß mit dem Passierscheinen" das hast Du nicht vergessen und dennoch willst Du uns verklickern daß das alles "ganz normale Menschen" waren, die sich da bewegen durften (Dich mit eingeschlossen, was)? "Eh Du, gib mir mal schnell ´nen Passierschein, ich will mal kurz nach Schierke", so in etwa?
Mann, mann, mann @S51, wie doof hälst Du mich eigentlich, der "Normalo" wurde doch schon vor Sorge und Elend abgefangen und in etwa bei 3 Annen war doch von der anderen Seite auch schon Fini. Das weißt Du doch besser als jeder Andere. Man möge mich verbessern wenn meine Ortsangaben nicht ganz richtig sind. Gilt auch für @icke
Schönen Gruß aus, na Ihr wißt schon,