Gastronomie in der DDR

Alles zum Thema Essen und Trinken, Gastronomie, Küche u.s.w.

Gastronomie in der DDR

Beitragvon pentium » 14. November 2012, 21:39

Da in einem anderen Thread schon die private Versorgungslage in der DDR diskutiert wird, habe ich mir gedacht, wir gehen in die Kneipe oder Gaststätte wie auch immer, eben in die Gastronomie. Von mir aus auch in die gehobene Gastronomie. Interhotel oder mir fällt da spontan das Basteihotel ein. Was wurde bestellt? Was getrunken? Wie waren die Erlebnisse? Mal von den berühmten Schildern: „Sie werden platziert“ abgesehen.

MfG
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 14. November 2012, 21:58

Oh, da gibts viele Geschichten aus Halle/S.

Als Jugendlicher in Halle nahm ich gern im "Suppenkoch" eine Bulette (Frikadelle) mit....

Im "Gastmahl des Meeres" kam man ohne Anmeldung kaum rein. Die Fischarten waren allerdings dort immer gleich. Lachs habe ich da nie gesehen.

Kam es auf das Geld nicht an, war das Restaurant im Interhotel ein guter Tipp. Dort musste man nicht immer vorbestellen.

Für mich typische Ost-Essen sind Würzfleisch und Soljanka. Ess ich heut noch gern. Die gabs nahezu in jeder Kneipe für kleines Geld, im Westen kennt das kaum einer. Getrunken wurde dazu meist Bier, aber auch mal ein Wein. Wasser trank nie einer, das konnte man auch nicht trinken. Cola trank man auch eher selten.

Der für mich größte Unterschied Ost/West war die Freundlichkeit der Kellner. Im Osten war man da als Kunde oft der Bittsteller, im Westen umgedreht.

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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 15. November 2012, 15:26

Ein Nachtrag.

Übrigens, Pommes Frites, waren längst nicht so verbreitet wie heute. Es gab sie meines Wissens auch an keiner Imbißbude.

In den einfachen Restaurants stand oft nur Sättigungsbeilage in der Karte, das Gemüse der Saison war dann die Überraschung.

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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 15. November 2012, 16:17

Dass es keine Pommes gab, lag aber nur an den fehlenden Pommes-Schneidern.
Pommes hatte die DDR schon immer, nur waren die noch als Ganzes in der Kartoffel. [crazy]

Macht mir nicht meinen Sozialismus kaputt. [wink]

Gruß Volker
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon inel » 15. November 2012, 16:52

wieso fehlende Pommesschneider? Gabs keine zweibeinigen?
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Nov65 » 15. November 2012, 16:55

Als ich eben die Eröffnung des Threads las, musste ich laut lachen. Das ist auch so ein Spaßthema, das lustig umkämpft werden kann.
Da ist die Deutungshoheit des Bedienpersonals:
Als Honni irgend wann (ist mir jedenfalls in Erinnerung geblieben) aussprach,"achtet mir die Sekretäre und Hausmeister", hat er die Kellner vergessen. Aber die haben sich die Achtung dann selber geholt: Tische wurden so garniert und mit dem Schildchen"Reserviert" versehen, dass sich niemand dort hinsetzte. Man engte den Arbeitskreis sozusagen etwas ein. Konzentration auf das Wesentliche, würde heute ein Unternehmensberater sagen.Also bildeten sich richtige Schlangen von wartenden Gästen. Oft stand man so dicht an den Tischen von noch speisenden Gästen, dass einem mulmig werden konnte.
Das Angebot war in der Anzahl einfach, der Preis niedrig, na, und der Geschmack, immer, wie heute auch ,vom Koch abhängig.Da fällt mir aber nur Positives ein.
Die Kneipen waren voll, nicht wie heute bei ca. 3 € das Bierchen . Damals ging ich nach meinen Sportabenden und nach Punktspielen mit den Kumpels in die Kneipe. 10 Mark reichten zum Besoffen-Sein aus.
Im Dorf war die Kneipe sozusagen ein kulturelles Zentrum, aber auch die Wissensquelle der Jungs mit den langen Ohren.
Grüße von Andreas
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Edelknabe » 15. November 2012, 18:31

Hatten wir das Thema nicht schonmal? Ich erinnere mich zumindest kann aber natürlich auch falsch liegen.

Rainer-Maria der schon als Kind an der Seite seiner "sozialistischen Kapitalistentante" in den feinsten Restaurants von Leipzig saß, immer leicht ermahnt..."sitz gerade, Ellenbogen vom Tisch, Löffel zum Mund und nicht umgekehrt, darf ich aufstehen Tante" und und...eine schöne Zeit. Zur Belohnung gabs dann den Eisbecher,mit viel Schlagsahne, noch heute ein Freund der deutschen Küche.
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon karnak » 15. November 2012, 18:42

In Berlin,bei diesem DDR Museum gibt es diese DDR-Kneipe.Da kann jeder kosten, der das noch nicht kennt.Unter dem Bild"Sieg des Kommunismus",hing wohl mal in irgendeinen Ministerium und in dem Haus wollte man es nicht mehr haben,die haben es gekauft und nun hängt es zur Erbauung der Gäste dort."Richtiges"Jägerschnitzel mit Spirelli gibt es dort,eines meiner Lieblingsgerichte.
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 15. November 2012, 18:46

karnak hat geschrieben:"Richtiges"Jägerschnitzel mit Spirelli gibt es dort,eines meiner Lieblingsgerichte.


Meinst du jetzt das westliche Jägerschnitzel?
http://wurstologie.simcreations.de/die- ... schnitzel/

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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 15. November 2012, 18:49

Schnitzel mit Salat in der Mitropa QLB= 3,50 Mark
Pferdeklops in Thale, je 0,50 Mark, genau wie der Kartoffelsalat.
So im Harz!

Es geht aber auch anders: Sassnitz, das beste Hotel am Hafen mit Restaurant. An der Glastür schon das Schild "Sie werden platziert".
Hat uns kaum gekümmert, denn die drei Kellner standen allein im Saal. Wir also rein. Ehe wir saßen brüllte schon einer, dass wir warten sollen. Warum, wusste der aber auch nicht. "Scheiß Saßnitz" habe ich gesagt und dann sind wir hungrig weiter. Ich war schon aus Prinzip nie wieder zu DDR-Zeiten dort.

Gruß in den Abend, Volker
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon ratata » 15. November 2012, 19:41

Wenn wir unser Großraumtransport beendeten , ging es Richtung Betrieb zurück über die Autobahn A 2 Richtung Hannover , dann wurde am Rasthof "Börde " erstmal wieder vernüftig etwas gegessen . Dort endlich mal wieder etwas Westluft schnuppern und an den Kraftfahrertisch mal eine andere Sprache hören.
Wir bezahlten unser Essen und Trinken ja in Ostmark . Manchmal saßen viele LKW.fahrer aus dem Westen am Tisch und wer Glück hatte , sprach mit denen ,so kam es dann vor ,das einer von uns sein Essen in Ostmark bezahlte , er dafür 10 Westmark unterm Teller geschoben bekam.
An die vielen Stasimitarbeiter ,hat doch damals niemand gedacht. Das Nationalgericht war immer Schnitzel mit Kartoffeln ,dazu Viatacola oder LImonade .
Wenn die Gaststube überfüllt war , wurde eben gewartet bis Platz war.

MfG ratata
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon karnak » 15. November 2012, 19:50

augenzeuge hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:"Richtiges"Jägerschnitzel mit Spirelli gibt es dort,eines meiner Lieblingsgerichte.


Meinst du jetzt das westliche Jägerschnitzel?
http://wurstologie.simcreations.de/die- ... schnitzel/

AZ

Nein,ich meine das richtige Jägerschnitzel,das Östliche.Mir ist jetzt gleich das Wasser im Mund zusammengelaufen und ich habe daher mein Frau beauftragt am Wochende dafür zu sorgen.
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 15. November 2012, 19:55

Ich hatte mich schon gewundert...bei dir. Für mich ist ein Schnitzel klar definiert. Und da darf nix mit Jagdwurst bei sein. [flash]
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Icke46 » 15. November 2012, 19:56

karnak hat geschrieben:Nein,ich meine das richtige Jägerschnitzel,das Östliche.Mir ist jetzt gleich das Wasser im Mund zusammengelaufen und ich habe daher mein Frau beauftragt am Wochende dafür zu sorgen.


Vielleicht solltest Du im Alten Forum an der Weihnachtsfeier teilnehmen - da steht Deine Spezialität, neben einer ganzen Zahl anderer, auch auf der Karte:

http://www.osseria.de/speisekarte/

Weil mir bei den Bildern auch gleich das Wasser im Mund zusammenläuft, habe ich schon mal für meinen nächsten Berlinbesuch ein Testessen dort im
Hinterkopf notiert [wink] .

Gruss

icke

PS: Jörg, das, was Du meinst, ist ein Schnitzel "Jäger Art" [grins] .
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon karnak » 15. November 2012, 19:59

Bei mir ist das mit einem Schnitzel auch so.Aber in dem Fall handelt es sich um ein JÄGER-Schnitzel,das ist eine völlig andere Welt.
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon karnak » 15. November 2012, 20:01

icke46 hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Nein,ich meine das richtige Jägerschnitzel,das Östliche.Mir ist jetzt gleich das Wasser im Mund zusammengelaufen und ich habe daher mein Frau beauftragt am Wochende dafür zu sorgen.


Vielleicht solltest Du im Alten Forum an der Weihnachtsfeier teilnehmen - da steht Deine Spezialität, neben einer ganzen Zahl anderer, auch auf der Karte:

http://www.osseria.de/speisekarte/

Weil mir bei den Bildern auch gleich das Wasser im Mund zusammenläuft, habe ich schon mal für meinen nächsten Berlinbesuch ein Testessen dort im
Hinterkopf notiert [wink] .

Gruss

icke

PS: Jörg, das, was Du meinst, ist ein Schnitzel "Jäger Art" [grins] .

Den Termin habe ich auch im Hintergrund,ist blöderweise Freitags.Und wie ich das sehe haben sie den Ort gewechselt.
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Zicke » 15. November 2012, 20:03

karnak hat geschrieben:Aber in dem Fall handelt es sich um ein JÄGER-Schnitzel,das ist eine völlig andere Welt


ja, lecker,und dazu panierte Zwiebelmedallions und Bratkartoffeln
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon karnak » 15. November 2012, 20:24

Um Gotteswillen!
Natürlich nur mit Spirelli und Tomatenketchup
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 15. November 2012, 22:11

karnak hat geschrieben:Um Gotteswillen!
Natürlich nur mit Spirelli und Tomatenketchup


Also ich probiere gern beides...... [grin] .

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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon pentium » 17. November 2012, 18:47

Man muss bei diesem Thema auch an die diverser MITROPA-Gaststätten in den Bahnhöfen denken. Manchmal waren das regelrechte Spelunken, dicke Luft, dreckige Tischdecken, teilweise seltsames Publikum, eigentlich recht abenteuerlich, man ging trotzdem hinein. Und das dicke Geschirr mit dem farbigen Rand.
Ein "Geheimtip", nicht allgemein bekannt, war das Mitropa-Restaurant im Leipziger Hbf. Ich meine jetzt nicht den SB-Wartesaal und auch nicht die Bedien-Gaststätte auf Ebene Querbahnsteig, sondern das dazwischen, eine Etage höher. Gute Qualität, faire Preise. Nannte sich glaube ich "Kleines Restaurant".

MfG
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 17. November 2012, 19:47

Hallo Pentium., das Thema war schon, schau mal hier:


Re: Gab es auslaendische Restaurants in der DDR ?
von Zicke » 23. Mai 2012, 20:13

Volker Zottmann hat geschrieben:
Im Leipziger Hauptbahnhof kehrten wir Soldaten vor dem Umsteigen immer in ein ungarisches Lokal ein. Hier gab es eine tolle Atmosphäre, gutes Wernesgrüner Bier und 2 ungarische Geiger, die ewig ihre Heimat, die Pusta befiedelten. Das war 1970/71. (Am Ende des Kopfbahnsteigs links neben der Mitropa. gerade durch eine Tür, Garderobe und dann rechts eine schmale Treppe hoch.)
Da habe ich auch drüber geschrieben...

Das war das kleine Restaurant, das einzige echte ungarische war das Paprikapulver, die Fiedler waren von der Konzert und Gastspieldirektion.
Meine Schwiegermutter hat in diesem Restaurant gearbeitet.
viele Grüße
Jörg---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
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Re: Gab es auslaendische Restaurants in der DDR ?
von Volker Zottmann » 23. Mai 2012, 20:19

So klein ist die Welt...
Jörg frag sie mal, ob sie mit meinem Trinkgeld einverstanden war?
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon pentium » 17. November 2012, 19:53

Danke für den Hinweis Volker.
Man kann einfach nicht alles lesen, trotz Suchfunktion.
Manchmal geht es in den Themen eben bunt durcheinander.
Soll keine Kritik am Forum oder den Usern sein! Darauf lege ich Wert!!!!

MfG
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Bergmensch » 17. November 2012, 19:58

Gut war auch die Mitropa Gasstätte in Schierke wo ja kaum jemand hin kam, weil Passierscheinpflichtig.
Diese wurde in Kommision duch eine Elender Familie geführt. Vorher waren diese Leute in der Brockenkantine beim Sender.
Sehr lecker immer die selbstgemachten Schaschliks oder Halberstädter Würstchen in all möglichen Variationen mit selbstgemachten Kartoffelsalat.
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon karnak » 18. November 2012, 07:52

Die Mitropa and er Güst in Aalbeck war im Ostseeurlaub immer ein Hit.Leider nicht nur für uns.Die Speisauswahl war üppig und es gab fast jeden Tag Tomaten und Gurksalat,damals war das schon was [grin]
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Janko » 18. November 2012, 13:54

@AZ.......Und da darf nix mit Jagdwurst bei sein.


Wenn es ein J ä g e r schnitzel sein soll ist ganz klar definiert, es kann nur aus J a g dwurst sein.
Wie kommt´man sonst auf Jägerschnitzel ?

Das "sie werden plaziert" ist aber keine Erfindung der DDR, gehört eigentlich zum Empfang einer jeden guten gastronomischen Einrichtung.
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 18. November 2012, 14:03

Im Mohnkuchen ist Mohn, im Schweineschnitzel Schwein...
Dem Wort nach müsste da ein Jäger drinnen sein. Puhhhhh! [laugh]

Mit Platzieren ist das weltweit in der gehobenen Gastronomie so. Stimmt.
Nur wird Euch weder der Kanadier noch der Hawaiianer bei leerem Lokal erstmal allein in der Tür stehenlassen. Da wird man als gern gesehener Gast begrüßt und zu einem Tisch geführt. Davon war mein hier zuvor erwähntes Hotelrestaurant in Sassnitz meilenweit entfernt.
Übrigens steht dort auch immer gekühltes Wasser kostenlos auf jedem Tisch.

Gruß Volker
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Janko » 18. November 2012, 14:15

@VZ.........Dem Wort nach müsste da ein Jäger drinnen sein.


Ach Lachsack....Naseweis, um dir auf die Sprünge zu helfen, für dich nehmen wir eben Jägerwurst....offensichtlich kennst du das gar nicht ?
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Icke46 » 18. November 2012, 14:19

Fällt mir gerade ein:

Ich glaube, bei Edeka gibts Schinken - fettgedruckter Hinweis auf der Packung:

Mit Fleisch von ausgesuchten Bauern [laugh] .

Aber über Jägerschnitzel lässt sich trefflich streiten - auch über Zigeunerschnitzel zum Beispiel [wink] .
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 18. November 2012, 15:03

Doch, doch Janko, diese Jagdwurstschnitzel kenne ich auch. Zeig mir ein unwissendes DDR-Kind, diesbezüglich...
Im Gegensatz zu Karnak habe ich da aber keinerlei Verlangen nach. (Ist wirklich keine Politik - nur Geschmacksache)

Während der Schulzeit erwischte ich immer zadderige, knorpelige gebratene Wurstscheiben. Kurz, ich habe mich gegrault.
Ebenso vor Nudelgerichten und Reis. Unsere Großküchen haben das Zeug immer zulange gekocht.

Erst lange nach der Wende, fing ich wieder mit Reis und Nudeln an. Und wie lecker kann das schmecken! In Italien haben wir (ein voller Reisebus) den Hotelier fast arm gefressen. Man können die Italiener gute Pasta-Gerichte zaubern.
Meine Frau brät sich und den Enkeln auch heute wieder diese Jägerschnitzel. Die Wurst ist richtig gut, aber ich bevorzuge dennoch andere Gerichte.

Gruß Volker
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Re: Gastronomie in der DDR

Beitragvon augenzeuge » 18. November 2012, 15:59

Janko hat geschrieben:@AZ.......Und da darf nix mit Jagdwurst bei sein.


Wenn es ein J ä g e r schnitzel sein soll ist ganz klar definiert, es kann nur aus J a g dwurst sein.
Wie kommt´man sonst auf Jägerschnitzel ?

Das "sie werden plaziert" ist aber keine Erfindung der DDR, gehört eigentlich zum Empfang einer jeden guten gastronomischen Einrichtung.


@Janko
Ein Jägerschnitzel (französisch Escalope à la chasseur) ist ein Gericht der klassischen Küche aus gebratenem Kalbs- oder Schweineschnitzel mit einer Pilz-Tomaten- oder Pilz-Sahnesauce.
Bild

Regional wird heute als Jägerschnitzel auch ein Schnitzel aus panierter, gebratener Jagdwurst mit Tomatensauce bezeichnet.


"Sie werden platziert" hatte in der DDR nichts mit einem guten oder schlechten Restaurant zu tun, sondern war vielmehr ein Ausdruck des chronischen Platzmangels in den gastronomischen Einrichtungen der DDR. Weder die ursprünglich mit diesem Begriff zusammenhängende Höflichkeit gegenüber dem Gast, ihm einen besonders guten Platz zuzuweisen, noch die Frage nach Raucher oder Nichtraucher, spielte in der DDR eine Rolle. Im Gegenteil, spontane Gäste lies man stundenlang warten, obwohl Tische leer waren. Sie waren eben reserviert.

Wer mal in den USA war, weiß, was "please wait to be seated" eigentlich bedeutet.

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