Die DDR und der alltägliche Rausch

Alles zum Thema Essen und Trinken, Gastronomie, Küche u.s.w.

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon augenzeuge » 31. März 2014, 15:08

Hellersdorfer hat geschrieben: Ansonsten waren die Geburtstage, Hochzeiten, Jugendweihen etc. in der DDR ja die reinsten Frustverdrängungsveranstaltungen.


[grins] Jaja, "verdrängt" ohne zu merken. Bei den Jugendweihen, die ich erlebt habe, hatte nicht einer Frust. [wink]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84745
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Interessierter » 3. November 2016, 09:50

Ein Dorf für Alkoholiker

In der DDR wurde viel getrunken. Doch Alkoholiker galten als asozial. In einem Mecklenburger Dorf finden Suchtkranke bis heute Hilfe.

Als hätte der Autor eines kitschigen Heimatromans voll aufgedreht: Vögel zwitschern, die Maisfelder liegen still da, und die Dorfstraße ist übersät mit Pferdeäpfeln. Serrahn ist ein 199-Seelen-Nest in Mecklenburg, 50 Kilometer südlich von Rostock. Im Sommer ziehen hier Großstädter auf ihren Mountainbikes durch. Endlich abschalten.

Oder endlich aufhören. Denn die meisten Besucher kommen nicht nach Serrahn, weil das Flüsschen Nebel so malerisch in den Krakower See fließt. Sie kommen, weil sie nicht mehr weiter wissen. Der Alkohol hat sie kaputt gemacht. Serrahn ist ihre letzte Hoffnung.

Arznei oder Geschenk - Alkohol ging immer und überall

Das kleine Serrahn ist einzigartig. Nicht nur wegen der SOS-Station, die Alkoholkranken in akuter Not ohne große Voranmeldung hilft, eine bundesweite Besonderheit. Sondern auch wegen seiner Geschichte. 1971 begann man hier, Suchtkranken zu helfen. In der DDR damals ein Novum. Heinz Nitzsche ist der Gründervater dieser Kolonie.

Dabei wurde reichlich getrunken im Arbeiter- und Bauernstaat. Der SED-Führung galt Alkoholismus als Überbleibsel eines eigentlich überwundenen, dekadenten Systems. Trotzdem hatte die DDR 1989 mit monatlich zwei 0,7-Liter-Flaschen Schnaps den weltweit höchsten Pro-Kopf-Verbrauch von Spirituosen. Heute kommt der Durchschnittsdeutsche nicht mal auf einen halben Liter.

Die Alltagsdroge passte gut zum Kollektiv als gesellig-sorgenfreiem Raum ohne Konkurrenzdenken, zu einem Leben „in einer räumlich begrenzten, dafür an Zeit umso reicheren Welt“, schreibt der Berliner Ethnologe und Schnapshändler Thomas Kochan in seinem Buch „Blauer Würger“. „Die Spirituosen-VEB waren in einer größtenteils vor sich hin krebsenden Wirtschaft eine sichere Bank.“ Ob als Tauschmittel, Arznei oder Geschenk – Alkohol ging immer und überall, beim Arbeiter wie beim Stasi-Offizier.

Serrahn wird gebraucht

Diese Prägung wirkt nach. Die Zahl jener, die sich buchstäblich zu Tode trinken, ist in Ostdeutschland bis heute höher als im Westen. Im Jahr 2012 kamen in Mecklenburg-Vorpommern 37 Tote auf 100 000 Einwohner. Ein trauriger erster Platz. Auch die anderen Ost-Länder rangieren in der Statistik weit oben. Der Bundesdurchschnitt lag 2012 bei 18 Toten, Berlin knapp darunter. Süchtig nach Alkohol sind im vereinten Deutschland geschätzt 1,3 Millionen Menschen.

Säufer waren in der DDR zunächst Täter, weil sie dem Sozialismus schadeten. Nicht Opfer, denen geholfen werden muss. Wer ständig betrunken den Schichtbeginn verschlief, dem wurde keine Therapie angeboten, sondern ein längerer Aufenthalt im Arbeitslager. Ein System aus Unterstützung und medizinischer oder psychologischer Hilfe gab es, zumindest offiziell, bis zum Schluss nicht.

Wie hat er sie alle trocken gekriegt?

Auf dem Hof wurde es schon nach wenigen Jahren voll. Nitzsches Haus war ein Geheimtipp, in Haftanstalten handelte man seine Adresse.

Auch im Dorf mischte er sich ein. Da war zum Beispiel Familie Haas, der Vater über Jahrzehnte Alkoholiker. Manchmal ging er auf die Kinder los. Wenn das Geschrei zum Pfarrhof herüberschallte, kam Nitzsche und ging dazwischen. Irgendwann bekam er den Mann vom Alkohol weg, wenigstens für die letzten Jahre vor dessen Tod. Auch Hansi, dessen Gesicht vom Alkohol ganz verquollen war. Oder den LPG-Vorsitzenden. „Die hab’ ich alle trocken gekriegt.“ Seine Bilanz: rund 2000 Patienten während der DDR-Zeit.

Nitzsche ist kein Psychologe, und Suchttherapeut wurde er erst in den 90er Jahren. Wie hat er das also geschafft? Er rückt seine Brille zurecht, schiebt den Kopf vor. „Alkoholiker brauchen keine großen therapeutischen Vorträge, die brauchen Liebe, Vertrauen, Werte.“

Den vollständigen Beitrag findet man hier:
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 2-all.html

Heinz Nitzsche - einfach ein wunderbarer und selbstloser Mensch.
Interessierter
 

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon steffen52 » 3. November 2016, 21:40

In den einen Teil von damals(DDR) wurde gesoffen und im anderen Teil damals(BRD) wurde gesoffen und gekifft! In dem einen Teil(DDR) bekam man ja keinen
anderen Stoff, außer Alk! [laugh]
Gruß steffen52
"Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!"
Friedrich Schiller
Benutzeravatar
steffen52
 
Beiträge: 14372
Bilder: 0
Registriert: 19. Februar 2015, 21:03

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon pentium » 3. November 2016, 21:53

steffen52 hat geschrieben:In den einen Teil von damals(DDR) wurde gesoffen und im anderen Teil damals(BRD) wurde gesoffen und gekifft! In dem einen Teil(DDR) bekam man ja keinen
anderen Stoff, außer Alk! [laugh]
Gruß steffen52


Nie Fliegenpilze probiert ?

pentium
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45522
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Volker Zottmann » 3. November 2016, 22:03

pentium hat geschrieben:
steffen52 hat geschrieben:In den einen Teil von damals(DDR) wurde gesoffen und im anderen Teil damals(BRD) wurde gesoffen und gekifft! In dem einen Teil(DDR) bekam man ja keinen
anderen Stoff, außer Alk! [laugh]
Gruß steffen52


Nie Fliegenpilze probiert ?

pentium



Nur die Schwiegermutter! [laugh]
Volker Zottmann
 

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon ratata » 3. November 2016, 22:04

Oh , den alltäglichen Rausch , den Kampf gegen den alltäglichen Rausch , lernte ich tag täglich während meiner Tätigkeit als Meister eines Bereiches kennen . Von den 32 Kollegen , waren 6 Kollegen dabei , die täglich ihren alk .Spiegel brauchten .Vergeblich hatte ich versucht dagegen einzuschreiten , ja wenn selbst mein Vorgesetzter an manchen Tagen auch dabei war . Es wurde geduldet .
ich habe Straßenbaufirmen erlebt , da sind die Bauarbeiter besoffen aus den Bauwagen gefallen .

Von den Monteuren , die ich 1994 kennenlernte , war ich erstaunt, was sie vom Alkoholgenuss in den Werken von BMW , Audi , VW da gab es ja Automaten in den Firmen mit alkoholischen Getränken .
da wurde auch getrunken , aber nur bis zu einer gewissen Grenze , ratata
Benutzeravatar
ratata
 
Beiträge: 2516
Bilder: 17
Registriert: 20. Oktober 2012, 19:05
Wohnort: DEUTSCHLAND/ A 2

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Volker Zottmann » 3. November 2016, 22:26

Als ich 1968 ins 3. Lehrjahr ging und in die spezielle Ausbildung in einer Ausbaubrigade bekam, bin ich erstmals im Leben dauerhaft mit Alkohol in Berührung gekommen. Als Stift musste ich allmorgens einkaufen. Für bis zu 10 Mann und den Meister. Das war jeden Tag mindestens 1 Kasten Bier (30 Flaschen) und mindestens eine Flasche Weinbrandverschnitt für 10,45 Ostmark. Oft waren es auch 2 oder 3 Flaschen plus zusätzlichem Kistenbier.
Es wurde nicht getrunken, Es wurde gesoffen!
Als späterer Werkmeister ab 1977 in harzgerode habe ich das konsequent unterbinden können. Bis zum Tag, als mir ein junger Alkoholiker zugeteilt wurde, den wir im Dauersuff beschäftigen mussten. Von der BGL angeordnet. der BGL-Chef war gleichzeitig Sicherheitsinspektor. (Der Junge hat sich mit Mitte 25 totgesoffen!)
Ich brauche das nicht weiter kommentieren.... Das war eine Anweisung!

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Nostalgiker » 4. November 2016, 08:53

Bist du dir sicher mit dem Fassungsvermögen des Bierkastens oder meinst du 1Kasten + div. Einzelflaschen ergeben dann 30 Flaschen
Es gab und gibt keine Kästen die 30 Flaschen fassen, entweder 4x5, 4x6 oder 5x5 Kästen, jedenfalls die damals aus Holz.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13707
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon SkinnyTrucky » 4. November 2016, 09:45

Mal ebenhier geschaut.... [wink]

30


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Zicke » 4. November 2016, 09:47

genau, die "Maurerbombe"

Steinie-Flaschen werden in Kästen zu 20 (5×4), 25 (5×5), 27 (5×3+4×3) oder zu 30 (6×5) Flaschen verkauft

https://de.wikipedia.org/wiki/Steinieform
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
Benutzeravatar
Zicke
 
Beiträge: 6985
Bilder: 1
Registriert: 2. November 2010, 19:03

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Nostalgiker » 4. November 2016, 09:58

Das mag ja sein, aber Volker Zottmann berichtet über die seine Zeit als Lehrling und das war wohl ab 1966 ......
Da gab es in der Provinz der DDR noch hauptsächlich Flaschen mit Bügelverschluss mit 0,33l Fassungsvermögen.

Solche Flaschen sind mir noch massiv 1971 im Thüringer Raum, nähe Ronneburg, begegnet.

Flaschen mit Kronenverschluß waren damals eher die Ausnahme.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13707
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon SkinnyTrucky » 4. November 2016, 10:33

Nostalgiker hat geschrieben:Solche Flaschen sind mir noch massiv 1971 im Thüringer Raum, nähe Ronneburg, begegnet.


Massiv begegnet.... [shocked]

Gegen den Kopp geknallt, oder wah.... [flash]


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon augenzeuge » 4. November 2016, 11:32

Nostalgiker, nicht nimmer gleich alles anzweifeln.
Es gab und gibt keine Kästen die 30 Flaschen fassen


Mal nachzählen....Bild

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84745
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Nostalgiker » 4. November 2016, 12:13

Augenzeuge, ist das ein Ost- oder Westkasten? Wäre schon interessant zu wissen.
Zumal auch die regionalen Brauereien; auch in der DDR; unterschiedliche Flaschen hatten. Jedenfalls vor den 70ger Jahren .....
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13707
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Nostalgiker » 4. November 2016, 12:15

Mara, du mußt nicht davon ausgehen das Alle deine ureigensten Erfahrungen gemacht haben.

Währe ich so verbiestert wie manch Anderer hier würde ich deine Bemerkung als Unverschämt und als massive Beleidigung einstufen.
Merk dir das Mädel!
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13707
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Kumpel » 4. November 2016, 13:21

augenzeuge hat geschrieben:Nostalgiker, nicht nimmer gleich alles anzweifeln.
Es gab und gibt keine Kästen die 30 Flaschen fassen


Mal nachzählen....Bild

AZ



Diese Kästen und diese Flaschen kenne ich auch noch Anfang der 80er vom Thomas Müntzer Schacht in Sangerhausen.
Da wurde die Brause für die Kumpel abgefüllt. Gab es aber nur auf den Schachtanlagen.
Kumpel
 

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon ratata » 4. November 2016, 13:27

Er nennt sich Nostalgiker und kennt noch nicht mal einen original Kasten Bier . !4,50 war damals zu unserer Lehrzeit aber auch Sturm und Drangzeit der Slogan , den kauften wir immer beim Kneiper .
Für die es nicht wissen , damals gab es keine große Auswahl an Biersorten . Jede Kreisstadt hatte ihre Brauerei , ratata
Benutzeravatar
ratata
 
Beiträge: 2516
Bilder: 17
Registriert: 20. Oktober 2012, 19:05
Wohnort: DEUTSCHLAND/ A 2

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon SkinnyTrucky » 4. November 2016, 13:48

Nostalgiker hat geschrieben:Mara, du mußt nicht davon ausgehen das Alle deine ureigensten Erfahrungen gemacht haben.

Währe ich so verbiestert wie manch Anderer hier würde ich deine Bemerkung als Unverschämt und als massive Beleidigung einstufen.
Merk dir das Mädel!


Tsja, ich darf das aber als Punk....du nicht....

....und verbiestert....jetzt lach ich ja schon wieder.... [flash]

Massiv begegnet....massiv waren die Flaschen nicht, se waren hohl.... [wink]


groetjes

Mara, die sich nur das merkt, wat se will....
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Nostalgiker » 4. November 2016, 13:57

SkinnyTrucky hat geschrieben:
Mara, die sich nur das merkt, wat se will....


und das ist bemerkenswert wenig [flash]
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13707
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon SkinnyTrucky » 4. November 2016, 14:05

Nostalgiker hat geschrieben:
SkinnyTrucky hat geschrieben:
Mara, die sich nur das merkt, wat se will....


und das ist bemerkenswert wenig [flash]


Von dem, was du ewig forderst, ist es in der Tat nicht so viel....das liegt aber dann schon an dir....liegst halt oft daneben, wie man schon wieder sieht.... [wink]


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Volker Zottmann » 4. November 2016, 14:11

Nostalgiker hat geschrieben:Bist du dir sicher mit dem Fassungsvermögen des Bierkastens oder meinst du 1Kasten + div. Einzelflaschen ergeben dann 30 Flaschen
Es gab und gibt keine Kästen die 30 Flaschen fassen, entweder 4x5, 4x6 oder 5x5 Kästen, jedenfalls die damals aus Holz.



Inzwischen wirst Du ja begriffen haben, dass auch diese Geschichte Hand und Fuß hat. Des Tragens wegen kamen die Flaschen aber dann in Aktentaschen. Erstens durfte kein Fremder sehen, dass wir tranken und so blöd auch noch den Holzkasten zu schleppen war nicht mal ich.
Dir als wiedermal ertappten Ahnungslosen, täte schweigen oft besser.

Ich danke Mara und AZ für ihren Kundendienst! [knuddel]

Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Volker Zottmann » 4. November 2016, 14:26

Um 1967...
Zu einer Betriebsfeier sollte auch unser Lehraktiv namens “Roter Stern” ausgezeichnet werden. Dazu war aber nur Lehrpersonal geladen.

Gerd und ich fanden das nicht akzeptabel und so luden wir uns rotzfrech selber ein. Fein angezogen sind wir einfach in den Kulturraum gestiefelt und haben uns allein, wie selbstverständlich an einen Sechser-Tisch gesetzt, und warteten, was wohl gleich passiert. Doch niemand störte sich an unserer Dreistigkeit, das war unheimlich. Als unser Kollektiv zwecks Auszeichnung benannt wurde, erhoben wir uns unaufgefordert und standen dann mit Lehrmeister Kühn im Rund. Der wunderte sich sichtlich aber sagte nichts und die anderen dachten wohl, es solle so sein. Heinz hatte eben Klasse.

Heinz empfing für jeden Lehrling 25,- Mark. Große Freude! Wir beiden setzten uns wieder an den für sechs Mann gedeckten Tisch. Bekamen reichlich Essen und Freibier soviel wir wollten. Auf jedem Tisch stand aber noch eine “Granate”, eine 0,7-Liter-Flasche Weinbrand-Verschnitt (für je 6 Mann gedacht).
Ein Gesöff, ein Fusel von dem man bei Dauergenuss blind wird. Wir leerten die Flasche zu zweit in Selbstbedienung und kürzester Zeit. Ich weiß nur noch, dass uns vom Nachbartisch eine weitere Pulle gereicht wurde … dann Filmriss …
Irgendwann am nächsten Morgen bin ich in meinem roten Inlett-Bettzeug (Federbett ohne Bettbezug) wach geworden. Warum wohl? Später habe ich erfahren, dass man mich nach etwa 1½ Stunden als einen der Ersten mit dem Chef-PKW nach Hause brachte. So besoffen, wie mit knapp 16 war ich nie, nie wieder …

Fast so, schon …

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Beethoven » 4. November 2016, 14:51

Da Alk nie eine Rolle in meinem leben spielte, das wäre das Erste, auf das ich 100 %-ig verzichten könnte, bin ich bei Gott und Marx, kein glaubwürdiger Augenzeige (sorry AZ). Ich kann mich in meiner Kindheit und Jugend hauptsächlich an die etwas kleineren Flaschen (wird wohl 0.33 l gewesen sein) erinnern. Gab es die 0,5 Liter Flaschen denn in der DDR flächendeckend?

Der abgebildete Bierkasten für 30 x 0,5 l Flaschen, sieht mir sehr nach Eigenbau aus. Aber wie schon gesagt, zu dieser Diskussion kann ich nichts sinnerhellendes schreiben.

Gruß
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4291
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon pentium » 4. November 2016, 15:01

Beethoven hat geschrieben:Da Alk nie eine Rolle in meinem leben spielte, das wäre das Erste, auf das ich 100 %-ig verzichten könnte, bin ich bei Gott und Marx, kein glaubwürdiger Augenzeige (sorry AZ). Ich kann mich in meiner Kindheit und Jugend hauptsächlich an die etwas kleineren Flaschen (wird wohl 0.33 l gewesen sein) erinnern. Gab es die 0,5 Liter Flaschen denn in der DDR flächendeckend?

Der abgebildete Bierkasten für 30 x 0,5 l Flaschen, sieht mir sehr nach Eigenbau aus. Aber wie schon gesagt, zu dieser Diskussion kann ich nichts sinnerhellendes schreiben.

Gruß


Nein der abgebildete Bierkasten ist kein Eigenbau! Es gibt diese Bierkästen auch Maurerkasten genannt heute noch!
http://aktiongutesbier.de/der-maurerkasten/

Und die 0,5l Flaschen gab es nicht flächendeckend damals in der DDR, so gab es in der sächsischen Schweiz z.B. stellenweise im Konsum oder im HO Laden nur die kleinen Flaschen!

pentium
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45522
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Nostalgiker » 4. November 2016, 15:05

Du in deiner maßlosen Arroganz Herr Zottmman kommst wohl nicht im Traum auf die Idee das es mich aus verschiedenen Gründen nicht interessierte und auch gegenwärtig nicht interessiert wieviel Flaschen Bier in einer dieser Kisten verstaut werden können.
Nur kamen mir 30 Flaschen sehr viel vor.

Aber du machst daraus in der dir eigenen Gehässigkeit gleich wieder ein "wiedermal ertappten Ahnungslosen" ........ typisch Volker Zottmann.
Du lebst ja in dem Wahn alles zu wissen, alles gekannt zu haben und nur du kannst "objektiv" über alles Vergangene berichten. Hat für mich was mit leichtem Größenwahn, aber das ist ein anderes Thema.

Deine selbstgefällige Art kommt offensichtlich bei deinen Claqueuren und Fans gut an ...... Kann aber muß nicht ein bezeichnendes Licht auf sie werfen.
Denn wenn es gegen 'Nostalgiker' gehen kann dann rottet sich hier so manches zusammen und meist setzt der Verstand aus; soweit vorhanden.

Soviel zu deiner billigen Provokation Volker Zottmann


Trennung

Inwieweit Alkoholismus in der DDR nicht als Krankheit anerkannt war und Alkoholiker schon von "Staats"wegen als arbeitsscheue aber trinkfeste Elemente angesehen wurden entzieht sich weitgehendst meiner Kenntnis, bezüglich der Praxis.

Alkoholmißbrauch und Abhängigkeit war nicht unbedingt auf den "typischen" Asozialen begrenzt.
In meinem Bereich hatte ich zwei Kollegen (männlich und weiblich) welche aus heutiger Sicht und Erkenntnis Alkoholkrank waren. Sie waren öfters in der Entzugsklinik und die Frau ging auch in eine ambulante Therapie. Kann auch eine Selbsthilfegruppe gewesen sein. Zumindest war es staatlich organisiert und wurde von einer darauf spezialisierten Ärztin geleitet. Weil es Probleme mit ihrer Arbeit im allgemeinen gab war ich als ihr Vorgesetzter schon dazu angehalten war mich um sie zu kümmern nahm ich mit besagter Einrichtung Kontakt auf um mich im über die Problematik zu informieren und um mich mit ihr im gemeinsamen Handeln abzustimmen.
Ein anderer Kollege, der "leider" unter anderem die Hof- und Lagerarbeiter unter sich hatte, hat jeden Morgen auf seine Privatkosten mit seinem Wagen zwei von den Alkoholikern von zu Hause, oder wo er sie gerade fand, abgeholt, ins Auto geladen und zur Arbeit mitgenommen .....

Von den Gartennachbarn meiner Eltern arbeitete die Frau als Stationsschwester in einer Suchtklinik.

Es gab schon aber das wird eben Heutzutage gerne unter den Teppich gekehrt.

Und wie in diesem, übrigens guten Beitrag, über dieses fast Selbsthilfe-Projekt für Menschen mit Alkoholproblemen in der Nähe von Rostock gesagt wird, die heutigen Probleme sind etwas anders gewichtet. Der "DDR-Alkoholkranke" wußte wenigstens was Arbeit ist, hat auch meistens bis zum völligen Absturz regelmäßig gearbeitet und heute ist es bei der überwiegenden Anzahl derer die eine Suchtkarriere eingeschlagen haben mit gewissen Regelmäßigkeiten im menschlichen Leben nicht allzuweit her.
Nun kann man sich despektierlich darüber austauschen ob es eine Einschränkung der persönlichen Freiheit darstellt wenn man einen Menschen mit massiven Alkohlproblemen zu einer "regelmäßigen" Arbeit "zwingt" oder ob man in doch lieber machen lassen soll bis er frei und selbstbestimmt beschließt jetzt mal in seinem Leben was zu ändern.

In der DDR sahen die höchst offiziellen Stellen nämlich neben dem Abgleiten des Alkoholikers in die Asozialität, also Arbeitsbummelei und dadurch bedingte Kündigung, auch ein abgleiten in die sogenannte Alkoholkriminalität. Heutzutage wird dies übrigen verharmlosend als "Beschaffungskriminalität" bezeichnet und betrifft alle Arten von Süchten.
Dieser Entwicklung versuchte man damals durch rechtzeitiges eingreifen zu verhindern. Auch dies ist damit ein prägnantes Beispiel für die menschenverachtende Diktatur die den geknechteten Menschen noch nicht einmal die Freiheit ließ im und am Suff zu krepieren wann und wie er wollte.


Nostalgiker
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13707
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Volker Zottmann » 4. November 2016, 15:13

Beethoven,
jetzt treibst Du ja noch größere Blüten als der Thothe, der sich Nostalgiker nennt.
So wie der Kasten vom Augenzeugen abgebildet ist, auch mit den Metallgriffen, wurde hier Mammutbräu und Wippraer Bier ausgeliefert. Das sind Klappbügelflaschen 0,33l .
So wie es Ratata beschreibt, kostete der Kasten 14,40 Mark. Überall, DDR-weit. Einheitspreise, wie Einheitspartei. Flächendeckend, auch die Besoffenen auf allen DDR-Baustellen. Da gibt es nichts schön zu reden.
Dass nun aber Bierkästen in Selbstbau.... das hat schon was. [laugh]

Gruß Volker

PS.:
Und nun noch eine Anekdote, die prüfbar ist.
Den privaten Harzgeröder Getränkehändler, bei dem ich übers Jahr verteilt 1969 etliche Hektoliter Bier kaufte, traf ich wieder, als ich 1973 nach Harzgerode zog.
Das Ehapaar Gräfe war mit meinen Schwiegereltern befreundet. Dadurch erfuhr ich auch, dass Herrmann Gräfe im Krieg zu Hitlers Ordonanz gehörte. Zur persönlichen. Er als gelernter Kellner hat mir sogar alte Bilder gezeigt.
Ich kann also mit Fug und Recht sagen, dass ich Hitlers Ordonanz noch persönlich kennenlernte.
Volker Zottmann
 

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon SkinnyTrucky » 4. November 2016, 15:30

Nostalgiker hat geschrieben:
SkinnyTrucky hat geschrieben:
Mara, die sich nur das merkt, wat se will....


und das ist bemerkenswert wenig [flash]


Von dem, was du ewig forderst, ist es in der Tat nicht so viel....das liegt aber dann schon an dir....liegst halt oft daneben, wie man schon wieder sieht.... [wink]


groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
Benutzeravatar
SkinnyTrucky
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 9270
Bilder: 73
Registriert: 25. April 2010, 20:07
Wohnort: at the dutch mountains

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Nostalgiker » 4. November 2016, 15:36

Mara, du kennst dich ja bestens mit alkoholbedingten Aussetzern aus. Hast selbst sehr stolz darüber berichtet .........

Und du irrst schon wieder! Nicht ich fordere sondern Augenzeuge! Oder hast du etwa schon einmal von mir den Satz "das mußt du noch lernen; begreifen; einsehen ....." gelesen? Eher wohl nicht.

also spinn hier nicht rum, du muß nicht immer alles nachmachen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13707
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Danny_1000 » 4. November 2016, 15:38

Nostalgiker hat geschrieben:.....In der DDR sahen die höchst offiziellen Stellen nämlich neben dem Abgleiten des Alkoholikers in die Asozialität, also Arbeitsbummelei und dadurch bedingte Kündigung, ......

Nostalgiker

Heute geht das ja relativ schnell mit der Kündigung wegen Drogenabhängigkeit. Die kommt dann meist fristlos und personenbedingt daher. Es sei denn, der Arbeitgeber hat Verständnis.

In der DDR konnte ein „Arbeitgeber“ einen offensichtlich Alkoholabhängigen nicht so ohne weiteres kündigen.
Ich kann mich an 2 Fälle aus meiner Arbeit in der Konfliktkommission unseres Betriebes erinnern, bei denen der „Arbeitgeber“ die Mitarbeiter per Kündigung loswerden wollte. Wir haben damals in beiden Fällen die Kündigung für rechtsunwirksam erklärt. Der betreffende Chef war stinksauer auf uns, hat aber trotzdem auf weitere Klageschritte verzichtet.

Wir hatten in beiden Fällen zudem Vertreter der Arbeitskollektive der Betreffenden auf unserer Seite, die sich echt aufopferungsvoll um die Kranken bemüht haben. In einem Falle hat das auch nach Monaten mit Hilfe unseres Betriebsarztes zum Erfolg geführt. Im anderen Fall leider nicht.

Danny
Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben
dafür einsetzen, dass du es sagen darfst !
(Evelyn Beatrice Hall 1868; † nach 1939)
Benutzeravatar
Danny_1000
Grenztruppen
Grenztruppen
 
Beiträge: 2784
Registriert: 24. April 2010, 19:06

Re: Die DDR und der alltägliche Rausch

Beitragvon Volker Zottmann » 4. November 2016, 15:46

Guter Beitrag Danny_1000
Ich stand aber vor dem Problem, als Meister einen Wildfremden zugeteilt zu bekommen, der nie auf dem Bau arbeitete. Meine Kollegen gingen in Öfen, Feuerungsanlagen und auf Gerüsten arbeiten. Und dann ein Dauerbesoffener? Das war unverantwortlich was verlangt wurde. Der Mann wurde dann von mir fast nur zum Sandsieben abgestellt. Meist lag er dann volltrunken auf dem Sandhaufen, egal was für Wetter war.
Eine Suchtklinik gab es im Harz, in Elbingerode. Von Nonnen betreut. Dort wurden Prominente betreut, aber keine so armen Wichte wie mein Suffkopp.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

VorherigeNächste

Zurück zu Essen und Trinken

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron