Der Geschmack der DDR

Alles zum Thema Essen und Trinken, Gastronomie, Küche u.s.w.

Der Geschmack der DDR

Beitragvon Interessierter » 17. November 2019, 09:20

„Da tropft mir heute noch der Zahn“

Keine Ananas, aber dafür naturbelassene Produkte. Wie war die ostdeutsche Küche geprägt? Drei Genuss-Handwerker von Rang, in der DDR aufgewachsen, erzählen.

In der DDR blieben viele Wünsche offen – auch, was das Essen anging. Hier erinnern sich drei Genuss-Handwerker an den Geschmack der Kindheit, die ersten Schritte im Beruf und ihre Träume nach dem Mauerfall. Protokolliert von Bernd Matthies und Kai Röger.

Hendrik Otto: Früchte vom Baum

Hendrik Otto wurde 1974 in Wolfen bei Bitterfeld geboren, heute ist er Küchenchef in dem mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichneten „Lorenz Adlon Esszimmer“.

Ich bin auf dem Bauernhof in Löberitz, zwischen Dessau, Halle und Leipzig, groß geworden. In der Saison hatten wir Gemüse und Früchte im Überfluss. Ich erinnere mich gerne daran, wie ich mir im Sommer immer eine Schale geschnappt habe und Obst pflückte, Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, und die mit viel Zucker und Milch übergossen habe – da tropft mir heute noch der Zahn. Und wenn die ersten Kirschen kamen und ich mich auf den Baum setzte und mir den Bauch vollschlug.

Im Winter gab es Eingewecktes, Kirschen, Aprikosen oder Marmelade und Kartoffeln aus der Miete, einem Erdloch, in dem Rüben und Knollen haltbar blieben. An Jakobsmuschel und so etwas habe ich damals nie gedacht, bei uns wurde gut gekocht. Meine Mutter hat jeden Sonntag einen Braten gemacht, Kaninchen, Damwild, Gänse, Tauben. Wir haben gejagt, gefüttert, geschlachtet, alles selbst verarbeitet und nichts unbenutzt gelassen.

Seltenes Glück: Westschokolade aus dem Intershop

Vor allem im Winter war die Zeit, in der wir von Süßigkeiten träumten. Bei uns war es etwas Besonderes, wenn es zu Ostern, am Geburtstag oder zu Weihnachten etwas Süßes gab. Ich kann mich an „Bambina“ erinnern, da war Kokos drin, das mochte ich, aber ich habe das zehn Jahre nach der Wende noch mal probiert, es war schrecklich.

Wenn wir mal Westgeld hatten, konnten wir in den Intershop gehen, da gab es Jeans, ab und zu die „Bravo“ und Süßigkeiten: Westschokolade, „Raider“, „Bounty“, da leuchteten die Kinderaugen. Am meisten mochte ich die Haribo-Erdbeeren – ich habe noch in der Nase, wie künstlich die rochen. Und sie waren so voller Geschmack: Zucker, aber auch Säure, Aromen und die Farbe! Es war einfach viel mehr von allem. Ich habe den Geschmack damals gar nicht mit Erdbeere zusammengebracht. Wenn man so eine Süßigkeit hatte, hielt die Tüte keinen Tag und geteilt wurde nicht. Noch heute, wenn ich ein Stück Schokolade esse, muss ich aufpassen, dass ich nicht die ganze Tafel esse.

Beim Bäcker in Goslar: „Was für eine Auswahl!“

Ich war 15, als die Mauer fiel, am Tag danach bin ich ganz normal in die Schule gegangen. Da war die Hälfte nicht da, aber ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, mit meinem Vater gleich loszufahren. Erst vier Wochen später sind wir zum Grenzübergang in Bad Harzburg gefahren, da war eine riesige Schlange, und wir hatten keine Lust, den ganzen Tag anzustehen. Drei Monate später haben wir es noch mal versucht. Ich kann mich erinnern, dass wir bei einem Bäcker in Goslar waren – was für eine Auswahl! Da gab es Sachen, die ich in unseren Bäckereien noch nie gesehen hatte. Wir haben danach auf dem Markt ein Stück Rauchaal gekauft, bei uns auf dem platten Land gab es das ja nicht, ein Rostocker hätte uns dafür ausgelacht.

Später, als ich die Bilder von leeren Supermarktregalen gesehen habe, fand ich dieses Nachholen des Konsumierens aber befremdlich: Zuerst kämpften die Leute auf den Straßen für ihre Gedanken-, Rede- und Reisefreiheit. Aber dann, als die Grenze auf war, ging es nur noch ums Einkaufen. Da habe ich mich schon ein bisschen geschämt.

Wenn ich etwas aus dieser Zeit vermisse, dann ist es der direkte Zugang zu absolut naturbelassenen und frischen Produkten. Zu Hause habe ich wieder einen Apfelbaum, leider habe ich da Mist gesägt, er treibt nur ganz wenige Äpfel. Aber diesen Sommer gab es doch ein paar, einen davon habe ich frisch vom Baum gegessen. Das war ein Gefühl wie früher, ich habe mich gleich wieder mit Äpfeln vollgestopft.

Was die weiteren Experten zu erzählen haben erfährt man hier:
https://www.tagesspiegel.de/themen/genu ... 02386.html
Interessierter
 

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 17. November 2019, 11:35

Das hat der Hendrik Otto genau beschrieben.
Uns ist das naturbelassene Obst und Gemüse nie abhanden gekommen.
Die faulenden Kohlköpfe beim sonst leeren Gemüseladen vemisst aber auch niemand..

Wo er recht hat, ist diese ungebändigte Gier der ersten Zeit, die man vielen Ostdeuschen ansah. Die haben für Bananen in Bad Harzburg jeden verlangten Preis gezahlt. Dort haben westdeutsche Markthändler ihre eigenen Landsleute wegen Wucherpreisen beschimpft.
Das was Otto mit seinem Schämen beschreibt, habe ich ebenso in Eckertal erlebt. Habe es schon vor 10 Jahren nieder geschrieben. Viele Landsleute haben an ihrem morgendlichen Frühstückstisch, am Tag der ersten freien Grenzquerung, ihre Würde abgelegt. Wie ausgehungerte Affen haben viele die gutgemeinten Bananengaben geramscht. Völlig abartig fand ich das Verhalten. Hand vor recken, nur um eine zu erwischen. Dem Spender nicht mal freundlich danke sagen. Unwürdig eben.

Wenn ich heute aller 14 Tage sehe, wenn unsere Gelben Säcke abgefahren werden.... wundert es mich doch. Da stellen normale Familien 3, 4 oder noch mehr Säcke leerer Verpackungen zum Abtransport bereit. Ja, wann haben die den ganzen Kram nur gegessen? Und wie war das zu DDR-Zeiten? Umweltmäßig jedenfalls waren wir in der Verpackungs-Abfallvermeidung aus Mangel heraus Weltmeister. Früher gab es 5 kleine HO- und Konsumläden. Heute allein 5 Riesenmärkte plus Getränkebuden und und und.
Wie sind wir früher nur versorgt worden? Heute unvorstellbar.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon Interessierter » 17. November 2019, 12:12

Moin Volker,
wie kannst du nur schreiben, dass man heute gut versorgt ist? Das widerspricht doch völlig den permanenten Schlechtrednern, die hier täglich von den armen Wendeopfern ihr Klagelied anstimmen und auf die Wende durch Gauland, Höcke und Co. hoffen.

[flash]
Interessierter
 

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon zonenhasser » 17. November 2019, 12:19

Wenn wir mal Westgeld hatten, konnten wir in den Intershop gehen, da gab es Jeans, ab und zu die „Bravo“ und Süßigkeiten: Westschokolade, „Raider“, „Bounty“, da leuchteten die Kinderaugen.

In Dresden mixt ein Parfumeur ein Parfüm, das angeblich den Intershopduft reproduzieren soll.
https://www.mdr.de/wissen/sendungen/video239970.html
Beim Bäcker in Goslar: „Was für eine Auswahl!“
Ich kann mich erinnern, dass wir bei einem Bäcker in Goslar waren – was für eine Auswahl! Da gab es Sachen, die ich in unseren Bäckereien noch nie gesehen hatte.

Die Ostbrötchen und das Weißbrot haben allerdings viel besser geschmeckt, waren nicht so luftig wie heute. Die sog. Konsum-Brötchen waren zwar zäh und kein bißchen knackig, aber schwer. Das wusste man damals allerdings nicht zu schätzen.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
Bert Brecht
Benutzeravatar
zonenhasser
 
Beiträge: 2315
Registriert: 19. Juli 2012, 23:25
Wohnort: Leipzig

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 17. November 2019, 13:36

Das simple Bäckerblech mit frischenm Zuckerkuchen oder die echte Streuselschnecke, beides wünsche ich zurück.
Der damalige Mangel hatte auch sein Gutes. So war auf der gut butterbestreuselten Schnecke nur ein Hauch vom Zuckerguss drübergelaufen. Das machte den Geschmack aus. Heute ist mindestens das 10fache an Zucker obenauf, widerlich.

Warum auch immer, das beste Weißbrot, auch heute noch , backen die Mecklenburger Bäcker. Was anders daran ist, vermag ich nicht zu sagen. Es schmeckt einfach am besten.
Die Brötchen hier und heute haben wieder zur DDR-Art und Qualität aufgeschlossen. Nun sie auch sind größer, was ich gut finde.
Was aber tatsächlich stimmt, dass Konsumbrot der DDR , 3-Pfünder einfach, zu 78 Pfennigen und Mischbrot zu 93 Pfennigen waren unschlagbar die besten je gebackenen Mischungen. Egal, wie exotisch man heute daher kommt.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon zonenhasser » 17. November 2019, 15:09

Volker Zottmann hat geschrieben:Warum auch immer, das beste Weißbrot, auch heute noch , backen die Mecklenburger Bäcker. Was anders daran ist, vermag ich nicht zu sagen. Es schmeckt einfach am besten.
Es muss dicht sein und auch ein wenig feucht. Heute oftmals luftig und zu trocken.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
Bert Brecht
Benutzeravatar
zonenhasser
 
Beiträge: 2315
Registriert: 19. Juli 2012, 23:25
Wohnort: Leipzig

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon karnak » 17. November 2019, 16:27

[flash] Was Du luftig nennst heißt heute FLUFFIG und die relevante und potente Kundschaft möchte das so. Und weil das so ist bekommt die das auch, Marktwirtschaft nennt sich sowas. Ihr paar Ewiggestrige seid völlig irrelevant. [hallo]
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25101
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 17. November 2019, 16:56

Kristian, dann kauf mal ein Brot in Mirow oder das Weißbrot in Fleckenzechlin beim Bäcker. Dafür lässt Du garantiert Deine Harrykutsche stehen.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon karnak » 17. November 2019, 17:05

Ich sage ja auch nur wie es geworden und wie die aktuelle Lage ist. Letztes Jahr 1 Milliarde 5 Millionen Umsatz, wer kauft denn das ganze Gelumpe wenn es nicht schmeckt? Und ich kaufe schon seit 29 Jahren kein Brot mehr. [flash]
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25101
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon pentium » 17. November 2019, 17:09

karnak hat geschrieben:Ich sage ja auch nur wie es geworden und wie die aktuelle Lage ist. Letztes Jahr 1 Milliarde 5 Millionen Umsatz, wer kauft denn das ganze Gelumpe wenn es nicht schmeckt? Und ich kaufe schon seit 29 Jahren kein Brot mehr. [flash]


Schmecken??? Ich habe jedenfalls eine Harrybrotunverträglichkeit. Das ist kein Spas, es ist wirklich so...für mich ist das Zeug ungenießbar.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45563
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon augenzeuge » 17. November 2019, 17:18

pentium hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Ich sage ja auch nur wie es geworden und wie die aktuelle Lage ist. Letztes Jahr 1 Milliarde 5 Millionen Umsatz, wer kauft denn das ganze Gelumpe wenn es nicht schmeckt? Und ich kaufe schon seit 29 Jahren kein Brot mehr. [flash]


Schmecken??? Ich habe jedenfalls eine Harrybrotunverträglichkeit. Das ist kein Spas, es ist wirklich so...für mich ist das Zeug ungenießbar.


Aber anderes Brot verträgst du?
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84839
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon karnak » 17. November 2019, 17:23

Bleibt aber immer noch die Milliarde Umsatz, alles Barbaren? [grin] Und ich finde völlig wertfrei man kann es essen. Ich weiß auch mit welchem Engagement in dem Laden an die Herstellung herangegangen wird, trotz aller industrieller Produktion die das Produkt so mangelhaft machen soll und keiner kann mir erklären warum. [hallo]
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25101
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon Grenzwolf62 » 17. November 2019, 17:24

Ich war in den beschriebenen Mangeljahren Vater, wenn ich meinem Sohn, nicht nur zu Weihnachten und aus dem Westen, gute Vollmilchschokolade mitbringen wollte, habe ich auf eine Flasche Klaren für knapp 9 Mark verzichtet und habe dafür 4 Tafeln von Rotstern oder 3 ganz edle von Nugana gekauft, die Katzenzungen waren auch lecker.
Manche Eltern waren wohl ganz einfach zu blöd zum Einkaufen damals.
Zuletzt geändert von Grenzwolf62 am 17. November 2019, 17:26, insgesamt 2-mal geändert.
Alles wird, vielleicht, gut.
Benutzeravatar
Grenzwolf62
 
Beiträge: 4855
Registriert: 15. Februar 2015, 23:05
Wohnort: Chemnitz

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon pentium » 17. November 2019, 17:25

augenzeuge hat geschrieben:
pentium hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Ich sage ja auch nur wie es geworden und wie die aktuelle Lage ist. Letztes Jahr 1 Milliarde 5 Millionen Umsatz, wer kauft denn das ganze Gelumpe wenn es nicht schmeckt? Und ich kaufe schon seit 29 Jahren kein Brot mehr. [flash]


Schmecken??? Ich habe jedenfalls eine Harrybrotunverträglichkeit. Das ist kein Spas, es ist wirklich so...für mich ist das Zeug ungenießbar.


Aber anderes Brot verträgst du?
AZ


Ja...nur bei Harry bekomme ich Probleme...Mal davon abgesehen, wir kaufen selten Brot beim Discounter.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45563
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon Volker Zottmann » 17. November 2019, 17:32

karnak hat geschrieben:Ich sage ja auch nur wie es geworden und wie die aktuelle Lage ist. Letztes Jahr 1 Milliarde 5 Millionen Umsatz, wer kauft denn das ganze Gelumpe wenn es nicht schmeckt? Und ich kaufe schon seit 29 Jahren kein Brot mehr. [flash]


Ich kaufe stets Körnerbalance Sandwich. Für mich ein grandioser Geschmack.

Nee, das ist schon gut das Brot.



Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon karnak » 17. November 2019, 17:35

Ein kleiner Bäcker kann auch nicht dass produzieren was heute ein Toastbrot ausmachen soll, eben diese Fluffigkeit, dazu hat er gar nicht die Technologie, und so kann er nur maximal Weißbrot und das ist nun mal ein Unterschied.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25101
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon pentium » 17. November 2019, 17:40

Na ja nicht umsonst erfahren die Produkt der Irgendwas-Manufakturen regen Zulauf.
Oder die Bio-Lebensmittel:
https://de.statista.com/statistik/daten ... zeitreihe/
Umsatz mit Bio-Lebensmitteln in Deutschland bis 2018 | Statistik
Aber jeder wie er meint. Die Fertigbrötchen vom Discounter haben durchaus ihre Daseinsberechtigung.
Die chemische Industrie will schließlich auch leben.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45563
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon augenzeuge » 17. November 2019, 17:54

Grenzwolf62 hat geschrieben: habe ich auf eine Flasche Klaren für knapp 9 Mark verzichtet und habe dafür 4 Tafeln von Rotstern oder 3 ganz edle von Nugana gekauft


Der Verzicht reicht nicht. 3,85 Mark kostete damals die Tafel Schokolade. 15,40 Mark für 4 Tafeln. [shocked] Irre, wenn man den Stundenlohn eines jungen Facharbeiters gegenüberstellte.

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84839
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon pentium » 17. November 2019, 17:59

These:
Wenn du aber noch den typischen Geschmack ehemaliger DDR Artikel haben will - denn die heutigen sind oft anders im Geschmack, wegen auch anderer Rohstoffe - dann kannst du diese immer noch im Russenshop ob Vorort oder Versand nachbilden.
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45563
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon zonenhasser » 17. November 2019, 18:29

Grenzwolf62 hat geschrieben:Ich war in den beschriebenen Mangeljahren Vater
Ich hoffe doch sehr, dass Du das auch heute noch bist.
Bild Das Zeug schmeckt mir.

karnak hat geschrieben: Was Du luftig nennst heißt heute FLUFFIG und die relevante und potente Kundschaft möchte das so. Und weil das so ist bekommt die das auch, Marktwirtschaft nennt sich sowas. Ihr paar Ewiggestrige seid völlig irrelevant. [hallo]

Bald sind wir so amerikanisiert, dass es nur noch die labbrigen Dinger von Mac Donalds gibt. [frown]
Zuletzt geändert von zonenhasser am 17. November 2019, 18:38, insgesamt 1-mal geändert.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
Bert Brecht
Benutzeravatar
zonenhasser
 
Beiträge: 2315
Registriert: 19. Juli 2012, 23:25
Wohnort: Leipzig

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon pentium » 17. November 2019, 18:32

zonenhasser hat geschrieben:
Grenzwolf62 hat geschrieben:Ich war in den beschriebenen Mangeljahren Vater Ich hoffe doch sehr, dass Du das auch heute noch bist.


Er kann dir nicht mehr antworten...
*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
Anton Günther

Freundeskreis Schloss Hubertusburg e. V.
http://www.freundeskreis-hubertusburg.de
Benutzeravatar
pentium
 
Beiträge: 45563
Bilder: 133
Registriert: 9. Juli 2012, 16:12
Wohnort: Sachsen/Erzgebirge

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon zonenhasser » 17. November 2019, 18:53

pentium hat geschrieben:
zonenhasser hat geschrieben:
Grenzwolf62 hat geschrieben:Ich war in den beschriebenen Mangeljahren Vater Ich hoffe doch sehr, dass Du das auch heute noch bist.


Er kann dir nicht mehr antworten...
Wie lange nicht?
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
Bert Brecht
Benutzeravatar
zonenhasser
 
Beiträge: 2315
Registriert: 19. Juli 2012, 23:25
Wohnort: Leipzig

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon karnak » 18. November 2019, 05:22

zonenhasser hat geschrieben:
Grenzwolf62 hat geschrieben:Ich war in den beschriebenen Mangeljahren Vater
Ich hoffe doch sehr, dass Du das auch heute noch bist.
Bild Das Zeug schmeckt mir.
Das gibt es aber schon lange nicht mehr, musste Dir schon ganz schöne Reserven angelegt haben. [flash]
Und amerikanisiert oder nicht, der Kunde entscheidet was er möchte und was nicht, oder wolltest Du eine Planungskommission des ZK die entscheidet was gut ist für Dich?
Toast soll nun mal außen cross und innen softig sein.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25101
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 18. November 2019, 08:59

Was hat heutiges Brot aus dem Supermarkt mit dem Thradthema zu schaffen?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13708
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon zonenhasser » 18. November 2019, 09:11

Nostalgiker hat geschrieben:Was hat heutiges Brot aus dem Supermarkt mit dem Thradthema zu schaffen?

Nichts. Wir sprachen nur weiter oben über diesen Hersteller.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
Bert Brecht
Benutzeravatar
zonenhasser
 
Beiträge: 2315
Registriert: 19. Juli 2012, 23:25
Wohnort: Leipzig

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon Kumpel » 18. November 2019, 15:05

karnak hat geschrieben:Ein kleiner Bäcker kann auch nicht dass produzieren was heute ein Toastbrot ausmachen soll, eben diese Fluffigkeit, dazu hat er gar nicht die Technologie, und so kann er nur maximal Weißbrot und das ist nun mal ein Unterschied.


Nee , das ist nicht so. Es gibt schon auch Bäcker die gutes Toastbrot machen können.
Allerdings lohnt sich das nicht , bei den Preisen beim Fabriktoastbrot.
Das ist dann so eine Art Kastenweißbrot und hat wie ich es kenne einen besseren Eigengeschmack wie die Massenware.
Die Deutschen haben ohnehin so eine Ader beim Essen immer mehr sparen zu müssen.
Kumpel
 

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon karnak » 18. November 2019, 15:19

Das wird immer so sein, produzierst Du in großen Stückzahlen mit entsprechend hoher AP durch Einsatz entsprechender Technologie sinken die Preise des Produktes. Karl Marx, Gesetz von der Ökonomie der Zeit" Darin löst sich alle Ökonomie auf" [hallo] Mit der Qualität des Produktes hat das erstmal gar nichts zu tun, bei Lebensmitteln ist das nur eine Frage der Qualität der Rohstoffe. Deswegen ist der Ausdruck Industrie - was auch immer für ein Lebensmittel völliger Unsinn. Ein Brot wird nicht besser oder schlechter weil ein Mensch es produziert wie bei Wilhelm Busch, [flash] es wird nur teurer weil menschliche Arbeitskraft in unseren Breiten auf Grund ihrer Ineffizienz teuer ist.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25101
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 18. November 2019, 15:27

karnak hat geschrieben: ..... weil menschliche Arbeitskraft in unseren Breiten auf Grund ihrer Ineffizienz teuer ist.


Du begibst dich mit solchen Äußerungen auf gefährliches Terrain.
Im Prinzip sagst du damit das die Arbeitsproduktivität in den Ländern Osteuropas oder sogar Fernost wo zum großen Teil die angerührte Industriebackware inzwischen herkommt, deutlich über der von deutschen Arbeitskräften in der Branche liegen würde.

Was glaubst du warum CDU und SPD seit Jahrzehnten daran "arbeiten" Deutschland in ein Billiglohnland zu verwandeln. In einigen Branchen ist ihnen das bereits komplett gelungen.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
Benutzeravatar
Nostalgiker
 
Beiträge: 13708
Registriert: 28. August 2012, 12:36

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon karnak » 18. November 2019, 15:33

Nostalgiker hat geschrieben: Osteuropas oder sogar Fernost wo zum großen Teil die angerührte Industriebackware inzwischen herkommt, .

Ich kann Dir nur sagen, dass das kompletter und populistischer Unsinn ist . Das übliche Gespinne von irgendwelchen fanatisierten Spinnern die es zu so ziemlich jeden Thema gibt, die aber von der Materie in aller Regel nicht die geringste Ahnung haben, dafür aber mit einem ausgeprägten Hang zum Palaver ausgestattet. [flash]
Mag ja sein , dass irgendwelche " Knack und Back Firmen" das tun aber nicht jemand der Frischware für den Markt produziert.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 25101
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Der Geschmack der DDR

Beitragvon zonenhasser » 18. November 2019, 15:46

karnak hat geschrieben: Karl Marx, Gesetz von der Ökonomie der Zeit" Darin löst sich alle Ökonomie auf"
War das nicht das Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate?
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
Bert Brecht
Benutzeravatar
zonenhasser
 
Beiträge: 2315
Registriert: 19. Juli 2012, 23:25
Wohnort: Leipzig

Nächste

Zurück zu Essen und Trinken

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast