Was in der DDR gegessen wurde

Alles zum Thema Essen und Trinken, Gastronomie, Küche u.s.w.

Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Grenzwolf62 » 22. Oktober 2018, 22:47

Ende der 80er gab es die 1,80 Mark-Biere (oder waren sie teurer?) auch in der HO, Grenzquell aus Wernesgrün, Kappler Braumeister aus K.-M.-Stadt, irgendwas von Mauritius aus Zwickau.
Alles wird, vielleicht, gut.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2018, 07:40

Es gab im Deli mindestens "Schweden Quell" - ein Bier der Krostitzer Brauerei.

Dank Zuteilungen mit besserem Hopfen und Gerste ausgestattet, war dieses Pils für die sogenannten Delikat-Geschäfte in der ehemaligen DDR vorbehalten. Qualität, Geschmack und natürlich ein wenig Fernweh im Namen bescherten diesem Pils eine feste „Fangemeinde“, so dass es einfach nicht mehr von der Bierlandkarte wegzudenken ist


https://www.ur-krostitzer.de/wahre-held ... sen/marke/
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon pentium » 23. Oktober 2018, 08:27

Gut, aber eigentlich geht es ja mehr ums Essen, also damals in der DDR und dieses Deli-Bier hatte unterschiedliche Namen, je nach Bezirk....in Dresden "Goldener Reiter" wobei es dieses Bier nicht nur im Delikat gab....
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon zonenhasser » 23. Oktober 2018, 11:21

Für manche gab's den Nachtisch gratis: Bild
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Spartacus » 23. Oktober 2018, 17:31

Nostalgiker hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:

Aber ich hatte mir damals nie ein Bier im Deli gekauft.....du etwa, bist ja 3 Jahre älter..... [grins] ?
AZ

Echt jetzt? Es gab Bier in Delikat?
Das ist an mir vorbeigegangen ....
Dafür gab es im Delikat echten Whisky aus Großbritannien oder Schottland oder Irland.
Der hat mich mehr interessiert, leider waren diese Sorten nach 1990 vom Markt verschwunden ....


Den hättest du mal aufheben sollen, wäre heute vielleicht was wert. [hallo]

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2018, 18:08

Spartacus hat geschrieben:
Nostalgiker hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben:

Aber ich hatte mir damals nie ein Bier im Deli gekauft.....du etwa, bist ja 3 Jahre älter..... [grins] ?
AZ

Echt jetzt? Es gab Bier in Delikat?
Das ist an mir vorbeigegangen ....
Dafür gab es im Delikat echten Whisky aus Großbritannien oder Schottland oder Irland.
Der hat mich mehr interessiert, leider waren diese Sorten nach 1990 vom Markt verschwunden ....


Den hättest du mal aufheben sollen, wäre heute vielleicht was wert. [hallo]

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Der Falckner (aus Luckenwalde) schmeckte eklig (sagte fast jeder), aber heute zahlen manche 300 EUR für die Flasche. Den gab es übrigens auch im Deli.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon karnak » 23. Oktober 2018, 18:18

Nee, den gab es nicht im Deli, dazu war er wirklich zu furchtbar. [flash] Ansonsten war Whisky in der DDR ein ziemlich unübliches Getränk, nicht mal bei den Feten der Stasi wurde das gereicht [flash] Weinbrand und Doppelkorn waren die harten Sachen . Je nach Geldbeutel von Goldbrand bis zur Goldkrone. Bei der Stasi gerne Metaxa, wie ich heute weiß allerdings nur die billigste Sorte. [flash]
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2018, 18:25

In Deli kostete der Whiskey übrigens ab 85 Mark. Aber wo der dann wirklich her war? [denken]

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon pentium » 23. Oktober 2018, 18:31

augenzeuge hat geschrieben:In Deli kostete der Whiskey übrigens ab 85 Mark. Aber wo der dann wirklich her war? [denken]

AZ


VEB Nordbrand? Mal davon abgesehen, das war doch kein Whiskey...
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https://www.inn-out.de/spirituosen-leipzig/
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon karnak » 23. Oktober 2018, 18:36

augenzeuge hat geschrieben:In Deli kostete der Whiskey übrigens ab 85 Mark. Aber wo der dann wirklich her war? [denken]

AZ

Aber nicht der Falckner Whisky. Nach meiner Erinnerung waren das braune, viereckige Flaschen und der stand im Konsum beim normalen Suff.
Es gab aber noch einen von Nordhausen, der einzige Whyskitrinker den ich kannte fuhr extra dorthin um an das Zeug zu kommen.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 23. Oktober 2018, 18:37

Gern getrunken und von Direktor Günter Mittag produziert, gab es den Edelbrand "Kastell". Ein original Quedlinburger Weinbrand.
https://www.google.com/search?q=Ottobad ... -vz2xC6OWM:

Gruß Volker
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2018, 18:39

Kennt ihr das?

Ich hab es als Kind oft gegessen.....heute bekommt man es nicht mehr so leicht hin, weil die Milch.....

Bild

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 23. Oktober 2018, 18:45

Saure Milch mit Zucker? Ohne Zimt gerne...


Gruß Volker
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon augenzeuge » 23. Oktober 2018, 18:52

Volker Zottmann hat geschrieben:Saure Milch mit Zucker? Ohne Zimt gerne...


Gruß Volker


Kenne ich nur mit Zimt.

http://www.stephangohmann.de/2017/07/11 ... t-gemacht/

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 23. Oktober 2018, 18:54

Allen anderen wird es wie Dir gehen. Ich aber grusele mich vor reinem Zimt.

Gruß Volker
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Spartacus » 27. Oktober 2018, 16:15

Ich habe mir gerade ein Tatar hergerichtet.

Gehacktes vom Rind, natürlich heute früh frisch vom Fleischer durch gelassen, dann fein geschnittene Zwiebelwürfel und Spreewälder Gewürzgurken.
Abgerundet wird das ganze dann noch von zwei Eigelb, Salz, Pfeffer, einen Hauch Bautzner Senf und ein paar Kapern.

Jetzt lasse ich das ganze noch ein bisschen ruhen und dann geht es aber los.... [grins]

Wer kennt das auch so?

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Grenzwolf62 » 27. Oktober 2018, 16:20

Ich.
[hallo]
Lasse es dir schmecken.
Am besten dazu ganz frisch gebackenes Brot.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Spartacus » 27. Oktober 2018, 16:24

Grenzwolf62 hat geschrieben:Ich.
[hallo]
Lasse es dir schmecken.
Am besten dazu ganz frisch gebackenes Brot.


Danke [hallo]

und natürlich frisches Brot, aber diesmal kein Radeberger dazu, sondern einen guten Rotwein. Das passt vom Geschmack her besser.

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Grenzwolf62 » 27. Oktober 2018, 16:25

Googelt mal "Buttermilchgetzen", ein altes Gericht aus dem Erzgebirge, leckere Sache, probiert mal.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Grenzwolf62 » 27. Oktober 2018, 16:33

Ein Spezialrezept von mir, hat meine Mutter früher gemacht, ich mache es natürlich heute noch, obwohl sich fast jeder wegen der Zutatenliste schüttelt, aber mir schmeckt es und bei einer Grillparty dezent auf dem Tisch platziert langen auch Ahnungslose zu. [flash]
Man nehme, Sülze aus dem Supermarkt und schneide sie zu Würfeln, dazu reichlich Zwiebel und grüne Prinzessbohnen aus dem Glas, schön vermischen mit ordentlich Pfeffer und Salz.
Dann kommt die letzte Zutat, Tomatenfisch aus der Büchse, reinkippen und durchrühren.
Über Nacht zum Durchziehen in den Kühlschrank.
Dann wieder frisches Brot mit Butter drauf, einen Löffel und los geht es.
[wink]
Zuletzt geändert von Grenzwolf62 am 27. Oktober 2018, 16:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Spartacus » 27. Oktober 2018, 16:35

Grenzwolf62 hat geschrieben:Googelt mal "Buttermilchgetzen", ein altes Gericht aus dem Erzgebirge, leckere Sache, probiert mal.


Erinnert ein bisschen an die " Quiche Lorraine", nur ist die halt mit Teig. [hallo]

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon augenzeuge » 9. Januar 2019, 16:58

Fleisch
Für "Deutschland, wie es isst" befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Oktober und November rund tausend Deutsche ab 14 Jahren.

Jeder Vierte isst es täglich! "Du bist, was du isst", sagte einst sinngemäß der Philosoph Ludwig Feuerbach. Einer neuen Studie zufolge sind die Deutschen dann wohl Fleisch. Schnitzel oder Braten sind hierzulande Lieblingsessen.

Der Trend zum Vegetarismus steigt - Verbraucher verzichten laut der Umfrage zunehmend auf Fleisch. 28 Prozent der Befragten geben zwar an, dass sie jeden Tag Wurst oder Fleisch essen. Zwei Jahre zuvor waren es jedoch noch 34 Prozent gewesen. Zugleich bezeichnen sich aber nur sechs Prozent als Vegetarier


Aber es gibt gewaltige und ungeklärte Unterschiede im täglichem Verbrauch zwischen Ost und West:
Auch zwischen Ost (43 Prozent) und West (26 Prozent) gibt es hier klare Unterschiede. Befragt nach ihrem Lieblingsessen votierte jeder Dritte für Braten, Schnitzel und Gulasch, dahinter folgen mit 17 Prozent Spaghetti, Lasagne oder Spätzle vor Salaten oder Gemüsegerichten mit zehn Prozent.


Ich glaube, das hat auch mit dem Alter zu tun.... [denken]
https://www.n-tv.de/panorama/Jeder-Vier ... 03553.html
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon pentium » 9. Januar 2019, 17:01

Gab es in der DDR Vegetarier?
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon augenzeuge » 9. Januar 2019, 17:06

pentium hat geschrieben:Gab es in der DDR Vegetarier?


Vermutlich nicht. Die Essensauswahl hat das kaum zugelassen.

Wahrscheinlich haben nur die Amerikaner mehr Fleisch gegessen.

Da der hohe Fleischbedarf nie voll gedeckt werden konnte, schickte das Kombinat Industrielle Mast 1967 im Auftrag der Partei den Broiler ins Rennen.

Die DDR war gut abgeschirmt gegen kulinarische Einflüsse von außen. Abgesehen von der Soljanka blieb man bei sich, das heißt bei deftiger deutscher Hausmannskost, dem proletarischen Ableger der gutbürgerlichen Küche: Schnitzel, Hackbraten, Buletten, Rostbratwurst, Gulasch, Eisbein – beliebt war vor allem die klassische Dreiheit von Fleisch, Gemüse und, natürlich, Kartoffeln. Sie waren für mich und meinen Bruder, als selbst gemachte Kartoffelpuffer, ein Festessen. Die Küche war verraucht, mein Vater wendete die Puffer einhändig in der Luft, und wir verdrückten gierig die schon fertigen mit Apfelmus und Zucker.

Für Vegetarier sah es sonst düster aus. Salat war eine schlichte Angelegenheit. Bei uns gab es Kopfsalat mit Essig und Zucker. Als mehr Geld im Haus war, verdrängte saure Sahne den Essig. Und in der Schulkantine konnte man dem Krautsalat nicht entkommen: Weiß- und Rotkohl gemischt, süß-sauer, leicht scharf.

Kulinarisch sozialisiert wurde man gerade in der Schule. Am Montag dachten alle: Hoffentlich gibt’s Milchreis. Bloß nicht wieder Brühnudeln! Die waren kein Nachkriegsessen, so muss es im Krieg geschmeckt haben. Ein anderer Klassiker nicht nur der Schulküche: das Jägerschnitzel mit Makkaroni und Tomatensoße, wohl eine DDR-Kreation (siehe Rezept).

http://www.taz.de/!5095133/
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Nostalgiker » 9. Januar 2019, 17:35

Der Stefan Mahlke muß aber sehr jung sein und Essensmäßig sehr mäkelig.

Von wegen kaum Nudeln in der DDR.
Es gab um 1960 herum bedingt durch eine miese Kartoffelernte im Schulessen wochenlang nur Nudeln als Beilage. Besonders die Kreation Spinat, Rührei, Nudeln ist mir im Gedächtnis haften geblieben.
Daneben soll es in der DDR auch Gegenden gegeben haben wo sich die Bewohner wohl zwangsweise vegetarisch ernähren mußten da es nur abgeschabte Schweineknochen gab.

Krautsalat gab es immer pur! entweder aus Weißkohl oder aus Rotkohl aber nie als Mischsalat.
Beliebt war auch Möhrensalat oder süß-sauer eingelegter Kürbis.

Grützwurst auf Brot? Der gute Stefan weiß wohl nicht was Grützwurst ist.

Übrigens gab es auch mit der Verbreitung der Delikatläden entsprechende Kochhefte, so eine Art Kochzeitung, in denen sehr exotische Gerichte enthalten waren deren Zutaten man im Delikat kaufen konnte .....
Die Hefte hatten immer eine bestimmten Region zum Inhalt, China, Japan, Indien zum Beispiel (das sind auch die Hefte die ich noch habe).
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon HPA » 9. Januar 2019, 18:12

Übrigens gab es auch mit der Verbreitung der Delikatläden entsprechende Kochhefte, so eine Art Kochzeitung, in denen sehr exotische Gerichte enthalten waren deren Zutaten man im Delikat kaufen konnte .....
Die Hefte hatten immer eine bestimmten Region zum Inhalt, China, Japan, Indien zum Beispiel (das sind auch die Hefte die ich noch habe).


Ja genau! Wer es sich leisten konnte!

[flash]
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon pentium » 9. Januar 2019, 18:15

HPA hat geschrieben:
Übrigens gab es auch mit der Verbreitung der Delikatläden entsprechende Kochhefte, so eine Art Kochzeitung, in denen sehr exotische Gerichte enthalten waren deren Zutaten man im Delikat kaufen konnte .....
Die Hefte hatten immer eine bestimmten Region zum Inhalt, China, Japan, Indien zum Beispiel (das sind auch die Hefte die ich noch habe).


Ja genau! Wer es sich leisten konnte!

[flash]


So ein Heft?
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Spartacus » 9. Januar 2019, 18:16

Nostalgiker hat geschrieben:Grützwurst auf Brot?



Der war wirklich gut. Wohl zum drauf streichen. [flash]

Ich meine auch es hat wohl zunehmend was mit dem Alter zu tun. Meine Mutter ( jetzt 81) will ihren Gulasch immer mit viel Fett dran.
Das verlangt sie extra so beim Fleischer. Halt ein typisches Kriegskind. Ich selber esse so ziemlich alles, schmecken muss es halt, aber
ich muss es gestehen, ich bin auch ein Fleischfresser. 4 mal die Woche mindestens, außer Donnerstag, da gibt es Fisch.

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Nostalgiker » 9. Januar 2019, 19:08

Fisch ist Freitag oder irre ich da?
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon pentium » 9. Januar 2019, 19:12

Nostalgiker hat geschrieben:Fisch ist Freitag oder irre ich da?



Ja Fisch am Freitag...
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