Was in der DDR gegessen wurde

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon augenzeuge » 17. Oktober 2018, 16:57

Grenzwolf62 hat geschrieben:Ich befürchte mal Wessis essen nachmittags kein Speckfett zum Kaffee.
[wink]


Soweit muss ich nicht suchen. Kein Ossi, den ich kenne, hat das je gegessen. [flash]
AZ
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Grenzwolf62 » 17. Oktober 2018, 17:16

augenzeuge hat geschrieben:
Grenzwolf62 hat geschrieben:Ich befürchte mal Wessis essen nachmittags kein Speckfett zum Kaffee.
[wink]


Soweit muss ich nicht suchen. Kein Ossi, den ich kenne, hat das je gegessen. [flash]
AZ


Tja, wie befürchtet, du kennst einfach keine richtigen mehr, jedenfalls nicht die aus Old Saxony.
[wink]

Ein Geheimrezept hätt ich noch, aber da müsst ihr euch ganz fest festhalten und es ist nicht der Buttermilchgetzen.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Zicke » 17. Oktober 2018, 17:31

Fettbemme mit deutschen Käse und Butter drauf, wow, da geht die Galle ab
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Nostalgiker » 17. Oktober 2018, 17:53

Kann es sein das du Griebenschmalz meinst Grenzwolf? Den Begriff 'Speckfett' kenne ich so nicht.

Flecke, nun ja .......... kenn ich als Eintopf
Woanders heißt es wohl Kuddeln.
Oder Schwarzsauer .......
Oder Himmel und Erde ......

Aber das sind alles mehr regionale Gerichte und nicht "typisch" DDR.

Soljanka hat aber nichts Bulgarien zu tun .....
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Spartacus » 17. Oktober 2018, 18:16

Speckfett Bemme und kalter Kaffee, ein Genuß. Kennt doch jeder Sachse, aber der Kaffee muß kalt und schwarz sein, sonst schmeckt es nicht. [flash]

Sauer Flecke, wunderbar. Esse ich auch heute noch gerne, allerdings nur wenn ich mal bei Muttern in Sachsen bin.

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Grenzwolf62 » 17. Oktober 2018, 18:21

Nostalgiker hat geschrieben:Kann es sein das du Griebenschmalz meinst Grenzwolf? Den Begriff 'Speckfett' kenne ich so nicht.

Flecke, nun ja .......... kenn ich als Eintopf
Woanders heißt es wohl Kuddeln.
Oder Schwarzsauer .......
Oder Himmel und Erde ......

Aber das sind alles mehr regionale Gerichte und nicht "typisch" DDR.

Soljanka hat aber nichts Bulgarien zu tun .....


Wie schon angedacht, auch regional haben wir in der DDR gegessen, müsste dann schon auch "typisch DDR" sein.
Soljanka, doch Russland?
Habe das eher auf dem Balkan vernordet.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon augenzeuge » 17. Oktober 2018, 18:34

Eine Speckfettbemme ist nichts anderes als ne Fettbemme woanders. Diese konnte allerdings sehr unterschiedlich sein. So wie heute auch.

Bild

Bild

Das mit dem kalten Kaffee ist mir unbekannt.

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Interessierter » 17. Oktober 2018, 19:01

Irre ich mich oder kann es sein, dass Spezialitäten aus der DDR, unter anderem Namen auch in der Bundesrepublik gegessen wurden?

So habe ich immer sehr gerne Schwarzsauer gegessen, dass es immer zur Schlachtzeit gab, auch wenn andere sich davor geekelt haben. Es bestand aus gerührtem Schweineblut, dass durch Essig schwarz wurde, Klößen und Bauchfleisch. War das denn identisch oder ähnlich wie Flecke?

Um dat Schwattsuer essen zu können, bin ich immer extra zu einem Landgasthof mit eigener Schlachterei gefahren. Übrigens wurde dort überwiegend nur Plattdeutsch gesprochen. Schöne Erinnerungen, auch wenn sie schon einige Jahrzehnte zurückliegen.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Zicke » 17. Oktober 2018, 19:04

Interessierter hat geschrieben:War das denn identisch oder ähnlich wie Flecke?


Flecke wird aus
500 g Rinderpansen
1 Bund Wurzelwerk
1 große Zwiebel
150 g Möhren
300 g Kartoffeln
150 g Gewürzgurkenscheiben
Pfeffer, Salz
6 Körner Pfeffer schwarz, 2 Lorbeerblätter, 3 EL Marinade der Gewürzgurken, 1 EL Zucker

gemacht
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Grenzwolf62 » 17. Oktober 2018, 19:09

Zicke hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:War das denn identisch oder ähnlich wie Flecke?


Flecke wird aus
500 g Rinderpansen
1 Bund Wurzelwerk
1 große Zwiebel
150 g Möhren
300 g Kartoffeln
150 g Gewürzgurkenscheiben
Pfeffer, Salz
6 Körner Pfeffer schwarz, 2 Lorbeerblätter, 3 EL Marinade der Gewürzgurken, 1 EL Zucker

gemacht

Euter, das Kuschellige bei den Flecken, gehört aber unbedingt dazu.
[wink]
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon steffen52 » 17. Oktober 2018, 19:22

Grenzwolf62 hat geschrieben:
Zicke hat geschrieben:
Interessierter hat geschrieben:War das denn identisch oder ähnlich wie Flecke?


Flecke wird aus
500 g Rinderpansen
1 Bund Wurzelwerk
1 große Zwiebel
150 g Möhren
300 g Kartoffeln
150 g Gewürzgurkenscheiben
Pfeffer, Salz
6 Körner Pfeffer schwarz, 2 Lorbeerblätter, 3 EL Marinade der Gewürzgurken, 1 EL Zucker

gemacht

Euter, das Kuschellige bei den Flecken, gehört aber unbedingt dazu.
[wink]

Mit den Euter hatte ich immer die größten Probleme, Andreas! Ich schreibe von Kuheuter!!!! [laugh]
Was auch sehr oft zu DDR-Zeiten gekocht wurde und ich auch noch heute gerne esse, sind süß saure Kartoffelstücke.
Gruß steffen52
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Olaf Sch. » 17. Oktober 2018, 19:56

Flecke? Manche essen auch kleine Kinder! [sick]
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Nostalgiker » 17. Oktober 2018, 20:19

Und die werden Stubenküken genannt ......
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Grenzwolf62 » 17. Oktober 2018, 21:10

Gehirn, jetzt nicht wieder von Chemnitz anfangen [wink] , war als ich Kind war auch noch eine leckere Speise, gab es mindestens einmal die Woche, das würde ich aber heute nicht mehr essen wollen.
Gibt es wohl auch gar nicht mehr zu kaufen.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Oktober 2018, 21:21

In der DDR habe ich ein einziges Mal gesehen, wie Teller voller gekochter Kuheuter an Soldaten verfüttert wurden.
In Jüterbog saßen uns gegenüber Russen und allerlei andere sowjetische Völkerschaften und wir Neidener Baupioniere auf der anderen Seite der "gedeckten Holzbocktafel". Alle sollten wir Euter essen.
Nicht ein Deutscher tat das. Unsere Euter wurden "Freundschaftsgeschenke". Und selbst aßen wir das nackte, trockene aber ganz frische Weißbrot , immer mit roter Limo nachgespült.
Entweder waren die Kühe krank, oder deren gespendeten Euter nur dreckig. Jedenfalls war der Anblick zum Ko....!

Mir dreht sich heute noch der Magen. [sick]

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Grenzwolf62 » 17. Oktober 2018, 21:52

Beim Fleischer meines Vertrauens muss man die Zutaten für die Flecke immer separat ordern, ich wünsche mir da auch explizit Euter, beim letzten Bestellen wurde da eine Dame hinter mir etwas blass um die Nase.
[wink]
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 17. Oktober 2018, 22:28

Muscheln, Tentakel, Tintenfische, Schnecken und Frösche habe ich schon gegessen.
Aber Euter so wie gesehen....? Muss wirklich nie sein. Ich denke aber, @grenzwollf wird das besser zubereiten?

Gruß Volker
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon zonenhasser » 17. Oktober 2018, 22:48

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Grenzwolf62 » 17. Oktober 2018, 23:03

Volker Zottmann hat geschrieben:Muscheln, Tentakel, Tintenfische, Schnecken und Frösche habe ich schon gegessen.
Aber Euter so wie gesehen....? Muss wirklich nie sein. Ich denke aber, @grenzwollf wird das besser zubereiten?

Gruß Volker


Gut, besser zubereiten, Flecke sind ein ganz normaler Eintopf mit Kartoffelstücken und halt einem etwas speziellen Fleischanteil.
Viele essen den auch und finden ihn lecker, ohne zu wissen was sie da eigentlich essen.
[wink]
Wenn man ein dickes Steak in Texas vom Rost isst, muss man sich bewusst sein das man eigentlich verfaultes Fleisch isst, die meisten wissen das halt nicht und wenn sie es wüssten, würden sie es nie essen.
Aber jeder schreit unwissend euphorisch "lecker!"
Gutes Fleisch das schön mürbe ist, wie Wild z.B., ist immer "abgehangen", also quasi angegammelt.
Wer bei mir zum Grillen kommt lobt meine Steaks, wie ich die so gut vorbereite weiß zum Glück niemand, es besteht aber keine Gefahr für die Gesundheit, bei kurzzeitig mindestens 1000 Grad Gartemperatur sterben alle Krankheitserreger ab.
[flash]
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Oktober 2018, 14:09

Flecke als süß/sauer zubereitet kenne ich aus Polen. Futtern die in den Masuren sehr gerne. Selbst habe ich da aber immer einen Bogen drum gemacht.
Nur gewaschen ist der Pansen aber ein vorzügliches Hundefutter.

Gruß Volker
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Spartacus » 18. Oktober 2018, 18:14

Grenzwolf62 hat geschrieben:Wenn man ein dickes Steak in Texas vom Rost isst, muss man sich bewusst sein das man eigentlich verfaultes Fleisch isst, die meisten wissen das halt nicht und wenn sie es wüssten, würden sie es nie essen.
Aber jeder schreit unwissend euphorisch "lecker!"
Gutes Fleisch das schön mürbe ist, wie Wild z.B., ist immer "abgehangen", also quasi angegammelt.


So isses. [hallo]

Und wer meint, er kann so ziemlich alles essen, der soll mal fermentierten Hering aus der Dose probieren. [flash] [flash]

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Nostalgiker » 18. Oktober 2018, 18:42

Die Essgewohnheiten haben sich im Laufe der Zeit gewandelt und nicht alles was in der DDR gegessen wurde war "DDR typisch" sondern mehr der Zeit geschuldet.
Innereien gehörten damals überall auf den Speiseplan und waren nichts besonderes oder regional Spezifisches, auch wenn sie Regional meist anders bezeichnet wurden.
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
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Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 18. Oktober 2018, 20:23

Wer um 1970 bei der Fahne war erinnert sich!
Komplekte gab es jeden Monat und 3 Tage im Schnitt das ekelige Atombrot der ersten Generation. Dieses war noch ein 3-Pfund Brotlaib, grau, an Schimmel erinnernd und muffig im Geschmack, doppelt in Zellophantüten verpackt. (War sicher auch der Zeit geschuldet). Dass man Soldaten solchen Dreck zu fressen gab, wird gern vergessen. 1970 bestanden unsere Komplekte auch aus 100g-Chesterkäse-Dosen von 1959!!!

Den Russen in der DDR ging es immer schlecht. Uns nur 3 Tage im Monat, was das Essen betraf. Welch ein Trost?

Gruß Volker
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon zonenhasser » 18. Oktober 2018, 22:12

Volker Zottmann hat geschrieben:Den Russen in der DDR ging es immer schlecht. Uns nur 3 Tage im Monat, was das Essen betraf.
Mir 18 Monate - in Weißenfels.
Die “Rote Fahne” schrieb noch “wir werden siegen”, da hatte ich mein Geld schon in der Schweiz.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Volker Zottmann » 19. Oktober 2018, 09:54

zonenhasser hat geschrieben:
Volker Zottmann hat geschrieben:Den Russen in der DDR ging es immer schlecht. Uns nur 3 Tage im Monat, was das Essen betraf.
Mir 18 Monate - in Weißenfels.

Wir hatten sonst, weil auf der Baustelle Lagerungsmöglichkeiten fehlten, täglich recht frisches Brot, täglich 60g Wurst, immer Schmalz und Margarine.
Jeden Morgen neben normalem Marmeladenfrühstück noch die Möglichkeit eine Mehl- oder Schokosuppe zu bekommen. Die wechselte.
Grausam war, als wir über reichlich 3 Monate ununterbrochen Hähnchen verabreicht bekamen. Mittags und abends immer... Die hat man uns für Jahre vergrault.
Gut war das Essen nicht immer, aber ausreichend und qualitativ trotzdem nicht zu beanstanden.

Gruß Volker
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon karnak » 19. Oktober 2018, 11:57

augenzeuge hat geschrieben:Eine Speckfettbemme ist nichts anderes als ne Fettbemme woanders. Diese konnte allerdings sehr unterschiedlich sein. So wie heute auch.

Bild

Bild

Das mit dem kalten Kaffee ist mir unbekannt.

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Es gibt Griebenschmalz ( sächsisch Speckfett) und Schmalz. Beim Griebenschmalz/ Speckfett werden die zum Auslassen in Würfel geschnittenen Speckseiten wieder in das Fett eingerührt, dass macht das ganze würziger. Schmalz im ursächlichen Sinn ist das ausgelassene Fett ohne die eingerührten Grieben.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Grenzwolf62 » 19. Oktober 2018, 12:03

Nicht kalten Kaffee zur Speckfettbemme sondern heißen.
Probiert das mal in Kombination, ist lecker.
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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon Interessierter » 19. Oktober 2018, 12:11

Es gibt Griebenschmalz ( sächsisch Speckfett) und Schmalz.


Scheint man ja bis jetzt anscheinend in Sachsen nicht gewußt zu haben oder warum versucht man Griebenschmalz als DDR - Spezialität zu verkaufen?
Interessierter
 

Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon augenzeuge » 19. Oktober 2018, 12:44

Ganz genau hat sich das Robert-Koch-Institut die Unterschiede in Ost und West seit 1990 hinsichtlich Ernährung und Gesundheit angesehen.

"Zu Beginn der 1990er-Jahre unterschied sich der Lebensmittelkonsum zwischen den neuen und alten Bundesländern: Die Ostdeutschen konsumierten mehr Butter, Brot und Wurst, aber weniger Milch, Milchprodukte, rohes Gemüse, Zitrusfrüchte, Nudeln und Reis als die Westdeutschen.“

Im Ergebnis stellte der Bericht fest, dass es mehr adipöse Erwachsene Anfang der 1990er-Jahre in den neuen Bundesländern gab als in den alten. Allerdings traf das nicht auf die Jugend zu: Kinder und Jugendliche im Osten waren nicht dicker als im Westen, so die Forscher.


Im Osten war man kleiner
Aufgrund der Ernährung waren die Menschen im Osten auch kleiner als im Westen - das will John Komlos, Anthropometriker an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, herausgefunden haben, wie der Spiegel 2004 berichtet. Seinen Studien zufolge waren ostdeutsche Männer durchschnittlich 1 ½ cm kleiner als die Männer im Westen.

Und es gab noch einen Unterschied, der allerdings weitaus signifikanter war. Als nach der Wende die Allergieforscher in den Osten kamen, um sich die hohe Zahl von Allergien aufgrund der Luftverschmutzung anzuschauen, wurden sie enttäuscht. Im Osten gab es nur halb so viele Bürger mit Allergien wie im Westen. "Wir dachten zuerst: In Westdeutschland spricht man halt mehr über Allergien, da glaubt man dann auch öfter, sie wirklich zu haben", sagte Bärbel-Maria Kurth vom Robert-Koch-Institut dem Tagesspiegel 2009. Aber es stimmte: Allergien waren in Ostdeutschland in allen Altersgruppen seltener. "Das begann mit dem Jahrgang 1949 und ging dann immer weiter auseinander", so Kurth. Aber schon innerhalb weniger Jahre nach der Wende hat sich Zahl der Allergien gesamtdeutsch auf das vorherige Westniveau angeglichen.

Warum es in der DDR weniger Allergien gab, weiß man bis heute nicht. Gemutmaßt wird, dass es mit den Keimen zu tun hatte, denen die Kinder in der Krippe ausgesetzt waren. Auch die Ernährung könnte eine Rolle gespielt haben. Denn in zwei Punkten waren die Lebensmittel in der DDR so wie es sich heute viele wünschen: Ohne Geschmacksverstärker oder chemische Zusatzstoffe und sie kamen meist aus der Region.

https://www.mdr.de/zeitreise/ernaehrung ... r-100.html

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Re: Was in der DDR gegessen wurde

Beitragvon karnak » 19. Oktober 2018, 12:58

Interessierter hat geschrieben:
Es gibt Griebenschmalz ( sächsisch Speckfett) und Schmalz.


Scheint man ja bis jetzt anscheinend in Sachsen nicht gewußt zu haben oder warum versucht man Griebenschmalz als DDR - Spezialität zu verkaufen?

Es wurde in der DDR gerne gegessen, wie Hamburger Schnitzel , Solianka , Königsberger Klopse oder Szegediner Gulasch deswegen wird es unter der Überschrift erwähnt. " Erfunden" wurde das Jägerschnitzel aus Jagdwurstscheiben, denke ich jedefalls.
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