Freie Republik Schwarzenberg
Verfasst: 10. Juli 2016, 11:36
Ausgelagert aus "Wie war das - als die Russen kamen?"
Ein interessantes Thema welches man Extra abhandeln kann...
Was bis zum Einzug der Russen und danach wirklich geschah und was Legende ist, kann man im vollständigen, längerem Beitrag hier erfahren:
http://www.horch-und-guck.info/hug/arch ... -48/04812/
Mir war, bis ich diesen Artikel las, von dieser sechswöchigen besatzungslosen Zeit in Schwarzenberg nichts bekannt. Vielleicht haben ja in Sachsen lebende User davon gehört bzw. etwas in Erfahrung bringen können?
Ein interessantes Thema welches man Extra abhandeln kann...
Passt auch zum Thema - Als die Russen kamen
Die Schwarzenberg-Utopie
Seit Stefan Heyms 1984 erschienenem Buch "Schwarzenberg" werden die Ereignisse der Nachkriegszeit in Schwarzenberg mehr und mehr idealisiert. Heym projizierte seine Utopie von der Existenz eines alternativen Sozialismus in das während der sechs Wochen nach dem Krieg 1945 von den Alliierten besatzungslos gebliebene Schwarzenberg. Volker Braun beschreibt in seinem kürzlich erschienenen Buch "Das unbesetzte Gebiet" diese Utopie als Wirklichkeit.
Das Geschehen 1945 in dem sogenannten Niemandsland um Schwarzenberg diente über die Jahre hinweg Spekulationen und interessengebundener Legendenbildung.
Was aber war damals wirklich geschehen? Waren die Tatsachen überhaupt jemals bekannt?
Die Legende heute
Schwarzenberg, eine Kleinstadt im westlichen Erzgebirge weckt immer wieder die Neugierde von Journalisten und Schriftstellern. Was aber lenkt das Interesse der Medien und Autoren wiederholt auf diesen Ort?
Der Landkreis Schwarzenberg wurde nach der Kapitulation Deutschlands im Mai 1945 von den Alliierten aus bisher ungeklärten Gründen nicht besetzt. Die Amerikaner waren in Zwickau stationiert. Die Sowjetische Kommandantur befand sich in Annaberg. Etwa sechs Wochen währte der besatzungslose Zustand. Diese Tatsache, daß ein kleiner Landstrich am Ende des Krieges in einer schwierigen Situation für ein paar Wochen aus eigener Kraft verwaltet werden mußte, war der Ursprung für Legendenbildungen. Auch heute gilt das Interesse der Journalisten und Autoren nicht den Tatsachen, sondern der Kolportage, daß das politische Geschehen in Schwarzenberg während dieser sechs Wochen in der Geschichte einzigartig gewesen sei.
Geschichte und Wirklichkeit
Daß der Landstrich um Schwarzenberg nach dem Krieg im Mai 1945 von den Alliierten nicht besetzt wurde, war unvorhersehbar und außergewöhnlich. Dieser Umstand erschwerte die Lösung der am Ende des Krieges anstehenden, ohnehin komplizierten Aufgaben, vergrößerte jedoch nicht deren Dimension, wie die Berichte über diesen Zeitabschnitt suggerieren.
Die Nachkriegssituation im Landkreis Schwarzenberg unterschied sich grundsätzlich nicht von der im übrigen Deutschland. Die Infrastruktur war gestört, es herrschte Hungersnot, für Flüchtlinge mußte gesorgt werden, die Industriebetriebe ruhten. Direkte Kriegszerstörungen gab es kaum. Die Verwaltungsstruktur im Landkreis war intakt geblieben. Es herrschte kein leitungsloses Chaos, wie es später, die kommunistische Machtübernahme rechtfertigend, immer wieder beschrieben wurde.
Was bis zum Einzug der Russen und danach wirklich geschah und was Legende ist, kann man im vollständigen, längerem Beitrag hier erfahren:
http://www.horch-und-guck.info/hug/arch ... -48/04812/
Mir war, bis ich diesen Artikel las, von dieser sechswöchigen besatzungslosen Zeit in Schwarzenberg nichts bekannt. Vielleicht haben ja in Sachsen lebende User davon gehört bzw. etwas in Erfahrung bringen können?