Ein eigener Staat für die Sorben...

Ein eigener Staat für die Sorben...

Beitragvon pentium » 23. September 2015, 18:29

Spur der Ahnen | MDR FERNSEHEN | 23.09.2015 | 21:15 Uhr Stalin, Tito und mein Vater

Ein eigener Staat für das sorbische Volk? Diesen Plan soll Georg Rentsch kurz nach dem Zweiten Weltkrieg verfolgt haben. Seine Töchter begeben sich auf eine geheimnisvolle Spurensuche. Sind das alles nur Märchen?

Gehört eigentlich in die Programmhinweise! Ich finde das Thema aber interessant und deshalb dieser Thread.

1945 beraten in Moskau die Außenminister der vier Siegermächte über die Zukunft Deutschlands. Noch gibt es kein Ost und West und keine fixierten neuen Grenzen. Für Georg Rentsch eine historische Stunde. Denn die Sorben - seine Landsleute - sind ein Volk ohne eigenen Staat. Der Jurist aus Bautzen will mit Hilfe von Stalin und dem jugoslawischen Staatschef Tito große Gebiete zwischen Elbe und Neiße von Deutschland abtrennen und einen eigenen sorbischen Staat gründen.

Nach dem Tod ihres Vaters entdecken seine beiden Töchter Hańža und Ludmila brisante Unterlagen, die genau darauf hinweisen. Im Bücherschrank von Georg Rentsch finden sie eine Visitenkarte des jugoslawischen Präsidenten Jozip Broz Tito und einen verstaubten Aktenordner. In kyrillischer Schrift steht darauf geschrieben: Sorbische Republik, Planungskarten für Industrie, Landwirtschaft und Verkehr. Doch der Inhalt der Mappe fehlt...

http://www.mdr.de/ahnen/spur-der-ahnen- ... er100.html

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Ein eigener Staat für die Sorben...

Beitragvon Volker Zottmann » 26. September 2015, 16:37

Ich habe mir eben gerade diesen Bericht angesehen. Der war ja hochinteressant , also sehenswert.
Da wäre ja beinahe Bautzen einer richtige Hauptstadt geworden.
Bei all dem Leid, was die Schwestern auf der Suche nach der Wahrheit des väterlichen Schicksals erfuhren, ist es für uns jedoch spannend zu erfahren, wie und weshalb der KGB den Rechtsanwalt Georg Rentsch so gnadenlos inhaftierte, wie selbst nach seiner Amnestie er von der Stasi im Unklaren gelassen wurde und weiter im Kellerkerker einsaß.
Die Sorben waren nun mal die Freunde Titos und der Tito war Stalins Erzfeind.
Was wäre gewesen, wenn Rentschs Pläne aufgegangen wären und die Sorben einen deutschen Landstrich, nämlich die Lausitz mit über 6200 Qkm als eigenes Staatsgebilde von den Alliierten zugesprochen bekommen hätte?
Die DDR hätte urplötzlich ohne Rohstoff Kohle dagesessen. Deshalb würgte auch ein Wilhelm Pieck, dessen Geburtsstadt so wie selbst Cottbus Sorbenstaat geworden wäre, dieses Ansinnen mit ab. Weitreichende Autonomierechte räumten die DDR-Oberen jedoch dann den Sorben ein. Ulbricht wurde gar von Tito "erpresst" einen hohen Prozentsatz Sorben in die Jugoslawische Hauptstadt als Botschaftspersonal zu beordern. Er tat es, um der Anerkennung durch Jugoslawien Willen.
Willfährig wurde aber des eigenen wirtschaftlichen Überlebens wegen und im stillen Stalingehorsam, der Sorbenstaat verhindert.

Gruß Volker
Volker Zottmann
 

Re: Ein eigener Staat für die Sorben...

Beitragvon pentium » 26. September 2015, 16:58

Der Spiegel 1948 zum Thema

Ganz wendisch
Kurz vor Dresden


Der sächsische Landtag fand Zeit, seine Aufmerksamkeit den Namen von dreißig Ortschaften im Süden seines Hoheitsgebietes zuzuwenden. Diese Namen waren von den Nationalsozialisten erfunden und dekretiert worden, als sie die Spuren des wendischen Ursprungs der Bevölkerung jener Ortschaften verwischen wollten. In Zukunft werden die Orte wieder ihre slawischen Namen führen, und der Kreis Görlitz wird sich Kreis Mjeski nennen.

Die wendische Wendung des Landtags kam nicht von ungefähr. Schon zum neuen Jahre hatte sich Landrat Zimmermann aus Löbau etwas Symbolisches ausgedacht. In Hochkirch, wo vor 190 Jahren Preußens Friedrich von den Oesterreichern mitten in der Nacht hinterrücks überfallen worden war, übergab er bunte Fahnen jenem Teil seiner Kreisbewohner, der nicht deutschen, sondern sorbischen Ursprungs ist (sorbisch heißt wendisch, aber wendisch ist deutsch und darum bei den Sorben verpönt).

Er übergebe die Fahne als äußeres Zeichen der Gleichberechtigung des sorbischen Volkstums im neuen demokratischen Staat, erläuterte der Landrat. Und der Sorbenchor gab dem Einheitssozialisten ein Bonbon zurück: "Sorben und Deutsche werden im gemeinsamen Wohngebiet der Lausitz für ein einheitliches demokratisches Deutschland wirken."

Als die vier Außenminister in London noch zusammensaßen, hieß es anders. Der "Nationalrat der Lausitzer Sorben" schickte ihnen ein Gesuch und bat um die Errichtung eines autonomen Sorbenstaates. Daß die meisten seiner führenden Männer bei der SED Mitglieder waren, gab keinen Grund, die Wendenautonomie unter den Tisch fallen zu lassen.

Ein eigenes Publikationsorgan haben sie schon. Vor gut einem Jahr hat der große, etwas nervöse Sorbenführer Paul Schneider aus Lömischau neben seinen Pflichten als Bauunternehmer auch noch die des Lizenzträgers der "Domowina"-Zeitung "Nowa doba" übernommen.

Die "Domowina"*), die sich die Betreuung der in der sächsischen Lausitz wohnenden katholischen Wenden angelegen sein läßt, hatte schon einmal ein eigenes Organ; aber 1933 wurde ihr "Serbska Nowiny" verboten. Das war nicht die einzige Unterdrückungsmaßnahme der Hitlerregierung gegen die kleine sorbische Volksgruppe: die "Wendische Volksbank" wurde aufgelöst, Paul Schneider ins KZ Hohenstein gebracht, und in den letzten Kriegstagen steckte die SS sogar die "Domowina"-Häuser in Brand Auch an den wendischen Dom in Bautzen wurde Feuer gelegt.

Gleich nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches begann der 40jährige Paul Schneider, zusammen mit seinen Freunden die "Domowina" wieder aufzubauen. Mit dem Antrag, sie als politische Partei aufziehen zu dürfen, hatte er bei den Russen kein Glück. Aber über die tschechische Grenze kam die nötige Unterstützung, und heute schätzt man die Zahl der Mitglieder auf fast Hunderttausend. Der Sonderzuteilungen wegen haben sich auch viele Deutsche mit einer wendischen Großmutter Paul Schneiders Bewegung angeschlossen.

Abends, wenn Paul Schneider von seinen Baustellen nach Hause gekommen ist, setzt er sich auf sein Motorrad und fährt die Dörfer ab. In geschickt inszenierten Theater- und Kulturabenden wirbt der Mann mit den fanatisch leuchtenden Augen des besessenen Politikers für seine Ideen. Kein Wort deutsch wird gesprochen. Es geht ganz wendisch zu.

Am Landratsamt in Bautzen, in dem Paul Schneiders nicht minder fanatischer Freund Dr. Ziesche residiert, steht neben dem deutschen und russischen Schild auch der wendische Stadtname Buddissin. Wenn es so kommen sollte, wie es Paul Schneider und Dr. Ziesche vorschwebt, wird Bautzen die Hauptstadt einer autonomen Wendenrepublik unter tschechoslowakischem Protektorat. Die Westgrenze soll kurz vor Dresden verlaufen...

quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44415488.html

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Re: Ein eigener Staat für die Sorben...

Beitragvon Spartacus » 26. September 2015, 17:23

Sorbische Republik, Planungskarten für Industrie, Landwirtschaft und Verkehr.


Ich sag´s doch immer wieder:

Es gab Dinge in der DDR, die glaubt man nicht. [hallo]

Habe ich auch nicht gewußt und daher danke für den wichtigen Hinweis.

LG

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Re: Ein eigener Staat für die Sorben...

Beitragvon Interessierter » 2. März 2016, 16:42

Was ist denn an den Sorben eigentlich so schrecklich, wenn jemand meint sinngemäß schreiben zu müssen: " Ach Tillich dieser Sorbe "?
Fängt etwa da schon der Fremdenhass an?
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Re: Ein eigener Staat für die Sorben...

Beitragvon pentium » 2. März 2016, 16:50

Interessierter hat geschrieben:Was ist denn an den Sorben eigentlich so schrecklich, wenn jemand meint sinngemäß schreiben zu müssen: " Ach Tillich dieser Sorbe "?
Fängt etwa da schon der Fremdenhass an?


Und was genau hat jetzt deine Frage mit dem eigenen Staat für die Sorben zu tun?

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Re: Ein eigener Staat für die Sorben...

Beitragvon Interessierter » 2. März 2016, 17:14

Zum Einen wäre der gute Herr Tillich evtl. nicht Ministerpräsident von Sachsen geworden, wenn es den eigenen Staat der Sorben gegeben hätte und zum Anderen kannst du mir ja vielleicht meinen Wissensdrang befriedigen?

Ausserdem erlaube ich mir in einem Thread, in dem es pauschal um die Sorben geht, diese Frage zu stellen, da mir nicht klar ist, welchen Grund es gibt, derartig zu formulieren. Bin eben der Interessierte [wink]
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Re: Ein eigener Staat für die Sorben...

Beitragvon Edelknabe » 2. März 2016, 18:15

Siehe Interessierter mit seinem:

"Was ist denn an den Sorben eigentlich so schrecklich, wenn jemand meint sinngemäß schreiben zu müssen: " Ach Tillich dieser Sorbe "?
Fängt etwa da schon der Fremdenhass an?"
Textauszug ende

War ich das mit dem Tillich....könnte sein? Und wenn Ja begründe ich das mal. Früher und ich schrieb das sinngemäß schon mal waren alles DDR Bürger, bei die Freunde in der UdSSR Sowjetbürger, beim Tito Jugoslawen.(das nur als drei Beispiele) Alles lebte friedlich nebeneinander....die Betonung liegt somit auf friedlich. Und das war ein sehr hohes Gut, auch wenn es da so kleinere richtig nichtige Reibereien zwischen den Völkerschaften gab.

Dann kam diese Wende.....war das 1989 herum. Auf einmal war der DDR Bürger unter Anderem Sorbe(speziell Sorbe, der Rest muckte komischerweise gar nicht auf )....der Jugoslawe Serbe oder Bosnier, der Sowjetbürger teilte sich doch in X Hundert Völkerschaften, Einer wurde des Anderen Teufel und ne, beim Sorben ging und geht es da noch richtig zivilisiert zu nur der kommt mir jetzt auch langsam wie so ein Rufer auf dem Berg vor"Hier stehe ich Sorbe, bin wohl etwas Besonderes so meine Traditionen und kann einfach nicht anders"

Frage: Stell ich mich als Sachse auf einmal auch so auf? Stelle mich als Sachse auf einmal besonders hervor, meine der Rest vom Lande wäre....und ne, wir Sachsen sind bestimmt auch nicht aufs Maul gefallen nur muss denn das sein das jedes Arschloch und entschuldigt auf einmal meint, er sei was "völkisch" Besonderes?

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Re: Ein eigener Staat für die Sorben...

Beitragvon pentium » 2. März 2016, 18:35

Edelknabe hat geschrieben:Siehe Interessierter mit seinem:

"Was ist denn an den Sorben eigentlich so schrecklich, wenn jemand meint sinngemäß schreiben zu müssen: " Ach Tillich dieser Sorbe "?
Fängt etwa da schon der Fremdenhass an?"
Textauszug ende

War ich das mit dem Tillich....könnte sein? Und wenn Ja begründe ich das mal. Früher und ich schrieb das sinngemäß schon mal waren alles DDR Bürger, bei die Freunde in der UdSSR Sowjetbürger, beim Tito Jugoslawen.(das nur als drei Beispiele) Alles lebte friedlich nebeneinander....die Betonung liegt somit auf friedlich. Und das war ein sehr hohes Gut, auch wenn es da so kleinere richtig nichtige Reibereien zwischen den Völkerschaften gab.

Dann kam diese Wende.....war das 1989 herum. Auf einmal war der DDR Bürger unter Anderem Sorbe(speziell Sorbe, der Rest muckte komischerweise gar nicht auf )....der Jugoslawe Serbe oder Bosnier, der Sowjetbürger teilte sich doch in X Hundert Völkerschaften, Einer wurde des Anderen Teufel und ne, beim Sorben ging und geht es da noch richtig zivilisiert zu nur der kommt mir jetzt auch langsam wie so ein Rufer auf dem Berg vor"Hier stehe ich Sorbe, bin wohl etwas Besonderes so meine Traditionen und kann einfach nicht anders"

Frage: Stell ich mich als Sachse auf einmal auch so auf? Stelle mich als Sachse auf einmal besonders hervor, meine der Rest vom Lande wäre....und ne, wir Sachsen sind bestimmt auch nicht aufs Maul gefallen nur muss denn das sein das jedes Arschloch und entschuldigt auf einmal meint, er sei was "völkisch" Besonderes?

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Mumpitz am Abend oder wie? Auf deine freidlichen Bürger in der UdSSR und in der SFRJ wurde der Deckel dicht gehalten! Edelknabe. Warum ist den diese in deinen Augen so heile Welt in den betreffenden Ländern aus den Fugen geraden?
Auch in der DDR war der Sorbe eben Sorbe! Weil eben kein Deutscher von der Nationalität! Hatten wir aber alles schon einmal in einem anderem Thema! Es gibt eben nationale Minderheiten! Und vielleicht begreift auch einmal der Rainer-Maria diese Tatsache! Das hat nichts mit "Etwas besonderes zu tun!" Eher mit einem Zwang alles gleich machen zu wollen! Übrigens kannst du ja mal deinen Spruch mit dem #####loch in einem richtigen sorbischen Gasthaus loslassen, wird bestimmt lustig! Außerdem hat es nichts mit der Frage vom Interessierten zu tun!

Nein @Interessierter, kein Fremdenhass! Geht ja auch nicht, weil die Sorben sind keine Fremden, es hat eher etwas mit den wendisch-sorbischen Dickschädeln...Schuldigung zu tun...

Dobry dźeń!
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Re: Ein eigener Staat für die Sorben...

Beitragvon augenzeuge » 2. März 2016, 18:53

Edelknabe hat geschrieben:"Hier stehe ich Sorbe, bin wohl etwas Besonderes so meine Traditionen und kann einfach nicht anders"

Frage: Stell ich mich als Sachse auf einmal auch so auf? Stelle mich als Sachse auf einmal besonders hervor, meine der Rest vom Lande wäre....und ne, wir Sachsen sind bestimmt auch nicht aufs Maul gefallen nur muss denn das sein das jedes Arschloch und entschuldigt auf einmal meint, er sei was "völkisch" Besonderes?

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Re: Ein eigener Staat für die Sorben...

Beitragvon pentium » 2. März 2016, 19:27

augenzeuge hat geschrieben:
Edelknabe hat geschrieben:"Hier stehe ich Sorbe, bin wohl etwas Besonderes so meine Traditionen und kann einfach nicht anders"

Frage: Stell ich mich als Sachse auf einmal auch so auf? Stelle mich als Sachse auf einmal besonders hervor, meine der Rest vom Lande wäre....und ne, wir Sachsen sind bestimmt auch nicht aufs Maul gefallen nur muss denn das sein das jedes Arschloch und entschuldigt auf einmal meint, er sei was "völkisch" Besonderes?

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Wieso eigentlich "Besoneres"? Ach so im Deutsche Reich (als wir noch einen Kaiser hatten) gab es noch mehr "Besondere" Rainer-Maria, also nationale Minderheiten:

Für Dez. 1900 gibt es eine statistische Erhebung nach den anzugebenden Muttersprachen.

Polnisch: 3,1 Mio. (zusätzlich rd. 0,2 Mio., die Deutsch und Polnisch angegeben haben)
Französisch: 0,2 Mio.
Masurisch: 0,14 Mio.
Kassubisch: 0,10 Mio.
Dänisch: 0,14 Mio.
Wendisch: 0,093 Mio.
Litauisch: 0,106 Mio.

Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1906, Seite 5.

Ach wäre für dich ein Blick nach Österreich-Ungarn hilfreich, wegen des Vielvölkerstaates oder gab es da keine Unterschiede so zwischen Österreichern, Ungarn, Tschechen u.s.w....?! Und warum wollten die wohl nach 1918 nicht zusammen...?

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Re: Ein eigener Staat für die Sorben...

Beitragvon Volker Zottmann » 2. März 2016, 23:12

Die heidnischen Wenden die um kurz nach 900 in der heutigen Altmark einfielen sind ein slawischer Volksstamm auf der Suche nach eigener Heimat gewesen.
Nun ist in meiner Familienchronik mütterlicherseits im geschichtlichen Teil vermerkt, dass unser erster Vorfahr die heidnischen Wenden, sprich Sorben erfolgreich zurückgeschlagen hat. Natürlich nicht allein, da hat Heinrich der Finkler auch tüchtig mitgemischt. Das geschah in der Gegend um das heutige Stendal und südlicher und bis in die Lüneburger Heide hinein.
Unmittelbar vor der Krönung des ersten deutschen Königs in Quedlinburg, der ersten deutschen Reichshauptstadt geschah dies alles laut Überlieferung. Dieser, Henning hieß er, wurde daraufhin von Heinrich I. zum Ritter geschlagen. Um 921. (In 5 Jahren besteht die einst adlige Familie also 1100 Jahre.)
Nun werden sicher wieder ein oder zwei Forenmitglieder verrückt, aber daran dass die Sorben heute in der Lausitz ansässig sind, ist auch einer meiner Vorfahren schuld.
Der hieß aber nicht Zottmann. [wink]

Gruß Volker
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