Interessierter hat geschrieben:@ Beethoven: Wenn der Sohn, Bruder, Vater oder Mutter getötet wird, empfinden die Hinterbliebenen keinen Hass? Was glaubst du eigentlich was die Hinterbliebenen machen würden, bekämen sie den Täter in die Finger? Glaubst du eigentlich es interessiert oder tröstet die Hinterbliebenen, wenn sie wüssten ob der Täter mit oder ohne Hass ihr Familienmitglied erschoss?
Seltsam das man das überhaupt noch erwähnen muss. Mein Vater wurde auf dem Rückzug aus Griechenland, kurz vor Kriegsende von Partisanen erschossen. Ich weiss daher genau was ich später als Heranwachsender empfunden habe.
Nur wer das Töten von unbewaffneten, eigenen Bürgern mittels Schüssen in den Rücken, an der Grenze als rechtens empfand, kann aufgrund seiner gestörten Denk- und Empfindungswelt einen derartigen Stuss von sich geben. Da hilft nach fast 30 Jahren auch keine Therapie mehr.
Lieber sich "Interessierter" Nennender. Ließ doch nochmals meinen Beitrag, auf den Du Dich beziehst, bevor Du hier solchen Unfug schreibst.
Jetzt darf ich mal fragen, was hat denn Dein Vater in Griechenland zu suchen? Im Urlaub war er doch nicht oder?
Der griechische Partisan, der Deinen Vater, vermutlich im Gefecht getötet hat, hat sein Land verteidigt, was auch durch Deinen Vater in brutalster Art und weise okkupiert wurde, ausgeplündert wurde, deren Kinder getötet wurden, die Frauen vergewaltigt (es gab diverse Massenvergewaltigungen), das Land ausgeraubt wurde. Wieviele griechische Kinder, Frauen und Männer wurden durch deutsche Soldaten getötet?
Nun will ich nicht behaupten, dass Dein Vater einer jener Mörder, denn nichts anderes sind Soldaten die wissentlich, zivile Bevölkerungsteile töten, war.
So ist es zwar für Dich bedauerlich aber aus Sicht der griechischen Menschen nur gerecht, wenn man Besatzungssoldaten tötet. Es ist sogar Pflicht eines jeden Bürgers eines Landes / Staates, gegen die Eindringlinge zu kämpfen und diesen Schaden zu zufügen.
So zählt Dein Vater zu jenen, die in einem menschenverachtenden und brutalen Krieg, den sie über Europa brachten, starb. Was also willst Du dem griechischen Freischärler vorwerfen? Das er sein Land verteidigt hat?
Deinen Vater verteidigst Du. Menschlich verständlich. Dem Soldaten an der Grenze zwischen zwei Weltsystemen wirfst Du vor geschossen zu haben. Wer sagt Dir denn, dass Dein Vater nicht auch auf Griechen geschossen hat oder hätte wenn er in eine entsprechende Situation gekommen wäre?
"Doppelzüngigkeit" nenne ich das, auch wenn mir klar ist, dass Du Deinen Vater liebst und vermisst hast.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/n ... 58584.htmlTrennung
Nun, ich kann es wohl 100 mal täglich schreiben, bevor Du auch nur den Ansatz von "Verstehen" erkennen läßt. Als die Menschen an der Grenze aufgehalten wurden, ob nun durch Festnahme, Verwundung oder Tot, ging das an mir vorbei. Heute bedauere ich jeden einzelnen Getöteten. Wie oft möchtest Du das von mir noch hören?
Und ob den Menschen in den Rücken geschossen wurde, kann ich nicht sagen. Es bringt aber die besondere Boshaftigkeit des Tuns der Schützen, so schön zum Ausdruck. Ich möchte wetten, dass in der Masse, wenn geschossen wurde, von der Seite aus das Feuer eröffnet wurde. Das ändert natürlich nicht den Stoff als solchen. Aber bitte, da ich weiß von wem es geschrieben wird, ist mir das auch Bockwurst.
Jeder einzelne dieser Grenzdurchbrüche oder Versuche die Grenze zu durchbrechen, dem mit Waffengewalt begegnet wurde, hätte anders ausgehen können, wenn besagte Menschen, der Aufforderung der Grenzsoldaten, stehen zu bleiben, gefolgt worden wären. Ausnahmen bestätigen die Regel.