Wie war das - als die Russen kamen ?

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Wosch » 1. Juli 2017, 08:10

Nachdem sich hier das Tread-Thema erwartungsgemaess ins Gegenteil gedreht hat und die eigentliche Fragestellung keine Rolle mehr zu spielen scheint und Ich auf Grund dessen nicht ein Quentchen schlauer geworden bin, erlaube ich mir die Frage wer eigentlich den moerderrischen Umgang mit andersrassigen, politisch unbequemen und sonstigen Bevoelkerungsgruppen "erfunden" hatte?
Dass mir das grauenvolle Erbe des "1000jaehrigen Reiches" durchaus bewusst ist davon kann man getrost ausgehen und davon dass ich diese Verbrechen auf schaerfste verurteile, ebenso.
Die Frage war: "WIE WAR DAS- ALS DIE RUSSEN KAMEN?"!

Wosch.
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
Benutzeravatar
Wosch
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4204
Bilder: 0
Registriert: 24. April 2010, 23:13
Wohnort: Kassel, im Januar 1962 aus der DDR geflohen.

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Hamiota » 1. Juli 2017, 08:19

Kumpel hat geschrieben:Irgendwie kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren , die Gräuel der sowjetischen Soldaten an wehrlosen deutschen Frauen und Mädchen soll mit der Rache für die verübte Gräuel der deutschen in der Sowjetunion legitimiert und als eine folgerichtige Fortsetzung des Kampfes der Sowjetsoldaten dargestellt werden.


Dein Eindruck ist falsch. Schon alleine deine Wortwahl ist irreführend. Du bezichtigst beide Seiten "Gräuel" begangen zu haben! Vergewaltigungen und auch einzelne Morde sind nicht zu entschuldigen und schreckliche Verbrechen. Aber sie stehen absolut in keinem Verhältnis zum systematisch geplanten Ausrottungsfeldzug gegen ein anderes Volk! Massenhafter Mord in tausenden von belegbaren Fällen an Zivilisten, Alten, Frauen und Kindern ist ein vollkommen anderes Level als die Massenhafte Vergewaltigung von Frauen und Mädchen, so schrecklich dies auch war und so schrecklich sich dies auch anhört!

Von den über 27 Millionen Toten Sowjetbürgern des 2. Weltkrieges waren 9 Millionen Soldaten! Das heißt dass mehr als 18 Millionen, achtzehn Millionen, Zivilisten direkt und indirekt durch den deutschen Überfall getötet wurden! Eingebürgert hatte sich im Laufe der Jahrzehnte die Annahme, etwa zwei Millionen deutsche Frauen seien 1944/45 von marodierenden Rotarmisten vergewaltigt worden. Das sind die "Gräuel" und die Fakten von denen du schreibst, lieber Kumpel.

Deiner Schlussfolgerung dass die Verbrechen von Sowjetsoldaten als "folgerichtige Fortsetzung" ihres Kampfes dargestellt werden, widerspreche ich ausdrücklich mit aller Fehemenz! Keiner hat dies hier behauptet!


der Peter
Der größte Schuft im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant

„Die sogenannten ‘whataboutists’ stellen das bisher nicht in Frage Gestellte infrage und bringen Widersprüche, Doppelstandards und Heuchelei ans Tageslicht. […], es ist die Herausforderung, kritisch über die (manchmal schmerzhafte) Wahrheit unserer Stellung in der Welt kritisch nachzudenken." (Christian Christensen, Professor für Journalismus in Stockholm)
Benutzeravatar
Hamiota
 
Beiträge: 1131
Registriert: 2. Dezember 2011, 18:22
Wohnort: Stuttgart/Schmalkalden

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Beethoven » 1. Juli 2017, 08:37

Kumpel hat geschrieben:
Beethoven hat geschrieben: Nur wären sie dort nie hingekommen,
wenn nicht erst die Deutschen, diesen Krieg entfacht hätten.



So einfach sollte man es sich dann doch nicht machen mit der Begründung von Gräueltaten sowjetischer Soldaten.


Hm, wie meinst Du das?
Ich denke, man sollte immer Ursache und Wirkung sehen. Aber ich bin da lernbereit.
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4285
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Kumpel » 1. Juli 2017, 08:37

Auf den von mir angesprochenen Aspekt gehst du natürlich erwartungsgemäß nicht ein . Statt dessen wieder die bekannte Begründungsrethorik.
Das diese möglicherweise lediglich dazu dient die Verbrechen sowjetischer Militärangehöriger an der deutschen Bevölkerung zu rechtfertigen steht für mich dabei mittlerweile außer Frage.
Rache und Vergeltungsgelüste für die Opfer der deutschen Besatzung in der Sowjetunion mögen dabei eine Rolle gespielt haben , allerdings spricht gegen diese These das Verhalten der Russen gegenüber russischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern unter deutscher Herrschaft nach dem Krieg in der Sowjetunion.
Daher stelle ich das Zitat noch einmal hier ein und denke , dass diese Motivation es wohl am ehesten Trifft.

Das wichtigste Motiv aber war wohl die Situation der absoluten Macht über wehrlose Opfer. Die schiere Möglichkeit der praktisch risikolosen Befriedigung sorgte dafür, dass zahlreiche Männer sexuelle Gewalt ausübten. Das allerdings ist nicht ungewöhnlich, sondern gehört seit Menschengedenken zu fast jedem Krieg. Schrecklicherweise.
Kumpel
 

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Kumpel » 1. Juli 2017, 08:38

Beethoven hat geschrieben: Aber ich bin da lernbereit.


Der Nachweis dafür fehlt allerdings völlig. [hallo]
Kumpel
 

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon augenzeuge » 1. Juli 2017, 08:58

Hamiota hat geschrieben:Dein Eindruck ist falsch. Schon alleine deine Wortwahl ist irreführend. Du bezichtigst beide Seiten "Gräuel" begangen zu haben!....Aber sie stehen absolut in keinem Verhältnis zum systematisch geplanten Ausrottungsfeldzug gegen ein anderes Volk!
der Peter


Ich weiß nicht, wieso das Verhältnis gewahrt bleiben muss, wenn man beiden Seiten Gräuel vorwirft, die sie nun mal begangen haben. Eine einzelne Tat ist schon ein Gräuel.
Daher ist die Wortwahl m.E. zutreffend.

Ebenso ist das Wort Ausrottungsfeldzug falsch. Das liest sich ja so, als ob die Wehrmacht jeden Bürger des Landes umbringen wollte. Dies entspricht nicht den Tatsachen.

AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84413
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Hamiota » 1. Juli 2017, 09:40

augenzeuge hat geschrieben: Fauxpas

Ebenso ist das Wort Ausrottungsfeldzug falsch. Das liest sich ja so, als ob die Wehrmacht jeden Bürger des Landes umbringen wollte. Dies entspricht nicht den Tatsachen.

AZ


Wie wäre es mit "Vernichtungskrieg"?

lt.WIKI: "Ein Vernichtungskrieg ist ein Krieg, dessen Ziel die vollständige Vernichtung eines Staates, eines Volkes oder einer Volksgruppe und die Auslöschung dieser soziopolitischen Entität durch die massenhafte Ermordung der Bevölkerung oder die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage ist. Ziel ist nicht, wie in anderen Kriegen, die Durchsetzung begrenzter politischer Ziele.... Als bekanntestes Beispiel eines Vernichtungskrieges gilt der Deutsch-Sowjetische Krieg, der am 22. Juni 1941 mit dem Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion begann. Der Berliner Historiker Ernst Nolte bezeichnete ihn 1963 in einer viel zitierten Formulierung als „ungeheuerlichsten Versklavungs- und Vernichtungskrieg, den die moderne Geschichte kennt“

Besser?

der Peter
Der größte Schuft im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant

„Die sogenannten ‘whataboutists’ stellen das bisher nicht in Frage Gestellte infrage und bringen Widersprüche, Doppelstandards und Heuchelei ans Tageslicht. […], es ist die Herausforderung, kritisch über die (manchmal schmerzhafte) Wahrheit unserer Stellung in der Welt kritisch nachzudenken." (Christian Christensen, Professor für Journalismus in Stockholm)
Benutzeravatar
Hamiota
 
Beiträge: 1131
Registriert: 2. Dezember 2011, 18:22
Wohnort: Stuttgart/Schmalkalden

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Hamiota » 1. Juli 2017, 12:02

Kumpel hat geschrieben:
Das wichtigste Motiv aber war wohl die Situation der absoluten Macht über wehrlose Opfer. Die schiere Möglichkeit der praktisch risikolosen Befriedigung sorgte dafür, dass zahlreiche Männer sexuelle Gewalt ausübten. Das allerdings ist nicht ungewöhnlich, sondern gehört seit Menschengedenken zu fast jedem Krieg. Schrecklicherweise.


Das stimmt! Betrifft aber auch andere Nationen und deren Soldaten! Krieg verdirbt die Menschen und im besonderen die Soldaten! Diese Erkenntnis ist nicht neu!

der Peter [hallo]
Der größte Schuft im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant

„Die sogenannten ‘whataboutists’ stellen das bisher nicht in Frage Gestellte infrage und bringen Widersprüche, Doppelstandards und Heuchelei ans Tageslicht. […], es ist die Herausforderung, kritisch über die (manchmal schmerzhafte) Wahrheit unserer Stellung in der Welt kritisch nachzudenken." (Christian Christensen, Professor für Journalismus in Stockholm)
Benutzeravatar
Hamiota
 
Beiträge: 1131
Registriert: 2. Dezember 2011, 18:22
Wohnort: Stuttgart/Schmalkalden

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon SCORN » 1. Juli 2017, 12:14

besagten film "komm und sieh" hatte ich vor jahren schon einmal thematisiert, keine ahnung in welchem thema.

ich denke dass keiner hier die von rotarmisten begangenen verbrechen anzweifelt! sie sind nicht zu enschuldigen, aber wie volker schon anmerkte durch ein paar gesichtspunkte in der historie besser zu verstehen. auf die gefahr hin den vorwurf zu kassieren am thema vorbei zu schreiben, auch westliche bestzungssoldaten haben vergewaltigt, es gibt da seit kurzem zahlen. im kollektiven gedaechtnis sind vor allem die russen als taeter abgespeichert - doch auch die soldaten der west-alliierten veruebten massenhaft sexualverbrechen.

http://www.deutschlandfunk.de/zweiter-w ... _id=318892

SCORN
SCORN
 

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Kumpel » 1. Juli 2017, 13:38

Hamiota hat geschrieben:
Das stimmt! Betrifft aber auch andere Nationen und deren Soldaten! Krieg verdirbt die Menschen und im besonderen die Soldaten! Diese Erkenntnis ist nicht neu!



Daraus folgt , dass das Heranziehen von Opferzahlen des deutschen Militärs in der SU eher belanglos sind bei der Bewertung bzw. Begründung von Übergriffen alliierter bzw. sowjetischer Truppen in Deutschland.
Die hier angeführten Zahlen von sowjetischen Opfern der deutschen Besatzung in der SU waren ohnehin erst nach dem Krieg bekannt geworden.
Kumpel
 

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon karnak » 1. Juli 2017, 13:52

augenzeuge hat geschrieben:
Ebenso ist das Wort Ausrottungsfeldzug falsch. Das liest sich ja so, als ob die Wehrmacht jeden Bürger des Landes umbringen wollte. Dies entspricht nicht den Tatsachen.

AZ

[grin] Und das ist eine Verdrehung der Verdrehung. Zwangsläufig drängt sich einem der Gedanke auf man will das Tun der Deutschen in dieser Zeit schön reden und zwar in der Absicht die Russen, also besser die Kommunisten auch" ins rechte Licht zu rücken" Davon mal abgesehen das die deutsche Wehrmacht unter Führung ihrer Offiziere und Generäle einschließlich solcher "Helden" wie die ganzen Rommels in einen verbrecherischen, völlig ungerechtfertigten Krieg gezogen sind, und zwar letztlich im Auftrag der deutschen Großindustrie, dabei auch genug Sauereien begangen haben. Mit diesem Tun haben sie sich, zumindest die Führungskräfte hinter die Vorstellungen eines Hitlers gestellt was nach dem Endsieg mit den Untermenschen zu geschehen hätte. Und die Sondertruppen von SS und Polizei hat das im Hinterland schon aktiv über Jahre betrieben. Und dann wundert man sich wenn irgendein Russe aus irgendeinen Dorf seinen Frust entsprechend ausgelebt hat nachdem er meinte am Drücker zu sein. Was natürlich absolut nicht zu rechtfertigen und zu verurteilen ist. Aber dieser Sch... die Deutschen, ihr Militär, über den Weg, mit der man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen will, nämlich das üble Tun der Deutschen besser dastehen lassen zu wollen und gleichzeitig die Kommunisten ins rechte Licht zu rücken, dass kann einen wirklich ank... [mad]
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 24862
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Spartacus » 1. Juli 2017, 13:55

Das Problem bei diesem Krieg, denn es geht ja nur um den II WK und die Folgezeit, ist der "Hass". Einen Hass den wir uns heute wohl gar nicht
mehr vorstellen können, denn es war dieser Hass der die Greultaten auf beiden Seiten auslöste. Hass gezüchtet durch die deutsche Propaganda
vom Untermenschen und Hass ausgelöst durch die Greultaten deutscher Soldaten( und mit ihnen verbündeter Nationen, die werden nämlich nur zu gerne
vergessen ) auf der sowjetischen Seite.

Die Ursache war nicht der Krieg selber, sondern eben jener Hass, also natürlich meiner Meinung nach.

Ähnliches habe ich nie erlebt. Keine Frauen wurden im ersten Golfkrieg vergewaltigt, keine Zivilisten durch Einsatztruppen ermordet, niemand
verschleppt. Und dieser Krieg war auch nicht ohne, aber er wurde ohne Hass geführt, da es keine Grund dafür gab.

LG

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



Benutzeravatar
Spartacus
 
Beiträge: 25507
Bilder: 0
Registriert: 28. März 2013, 19:01
Wohnort: Bayern

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Kumpel » 1. Juli 2017, 13:56

karnak hat geschrieben:Und dann wundert man sich wenn irgendein Russe aus irgendeinen Dorf seinen Frust entsprechend ausgelebt hat nachdem er meinte am Drücker zu sein.



Wundern tut sich ja nun niemand und so wie hier dargestellt waren eben die Gräuel der Deutschen in der SU nicht haupt ursächlicher Auslöser für die Massenvergewaltigungen
sowjetischer Soldaten in Deutschland.
Ansonsten hätte es wohl kaum Vergewaltigungen durch Amerikaner geben dürfen.
Kumpel
 

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Kumpel » 1. Juli 2017, 13:58

Spartacus hat geschrieben:Und dieser Krieg war auch nicht ohne, aber er wurde ohne Hass geführt, da es keine Grund dafür gab.


Tatsächlich? Sahen das die Iraki auch so?
Kumpel
 

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Wosch » 1. Juli 2017, 14:00

Kumpel hat geschrieben:
Hamiota hat geschrieben:
Das stimmt! Betrifft aber auch andere Nationen und deren Soldaten! Krieg verdirbt die Menschen und im besonderen die Soldaten! Diese Erkenntnis ist nicht neu!



Daraus folgt , dass das Heranziehen von Opferzahlen des deutschen Militärs in der SU eher belanglos sind bei der Bewertung bzw. Begründung von Übergriffen alliierter bzw. sowjetischer Truppen in Deutschland.
Die hier angeführten Zahlen von sowjetischen Opfern der deutschen Besatzung in der SU waren ohnehin erst nach dem Krieg bekannt geworden.




Und da wir sowieso schon Von der Themenueberschrift abgewichen sind, moechte ich noch bemerken dass der Russe seine verbrecherischen Ubergriffe sehr oft im Alkohol-Rausch beging, mein Vater erzaehlte mir mal dass die angreifenden Russen auch schon mal Schnaps vorne weg bekamen.

Wosch.
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
Benutzeravatar
Wosch
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4204
Bilder: 0
Registriert: 24. April 2010, 23:13
Wohnort: Kassel, im Januar 1962 aus der DDR geflohen.

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon karnak » 1. Juli 2017, 14:08

Kumpel hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Und dann wundert man sich wenn irgendein Russe aus irgendeinen Dorf seinen Frust entsprechend ausgelebt hat nachdem er meinte am Drücker zu sein.



Wundern tut sich ja nun niemand und so wie hier dargestellt waren eben die Gräuel der Deutschen in der SU nicht haupt ursächlicher Auslöser für die Massenvergewaltigungen
sowjetischer Soldaten in Deutschland.
Ansonsten hätte es wohl kaum Vergewaltigungen durch Amerikaner geben dürfen.

Darum geht es mir gar nicht, und natürlich ist das alles zu verurteilen, mir geht es um die"Hinterhältigkeit "des Versuches aus dieser Geschichte im Nachhinein ideologischen Profit zu schlagen. Und das man dafür bereit ist billigend in Kauf zu nehmen die Verbrechen des deutschen Militärs zu relativieren. Was erkennen lässt wessen geistigen Kindes man EIGENTLICH ist, was Bände spricht und einfach nur nervt.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 24862
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Spartacus » 1. Juli 2017, 14:13

Kumpel hat geschrieben:
Spartacus hat geschrieben:Und dieser Krieg war auch nicht ohne, aber er wurde ohne Hass geführt, da es keine Grund dafür gab.


Tatsächlich? Sahen das die Iraki auch so?


Musst du sie fragen, Kumpel. Auf unserer Seite gab es keinen Hass, wir hatten ein Auftrag ( durch ein UN Mandat gedeckt) den wir ausführten.
Professionell, denn wir waren Profis und machten unseren Job.

Sparta


Ich bin stolz darauf, kein Smartdingsbums zu besitzen.
Nicht Deutschland schafft sich ab, sondern Deutschland schaltet sich ab.
Habeck und Baerbock in die Produktion. Die Grünen sind eine fortschrittsfeindliche Sekte.



Benutzeravatar
Spartacus
 
Beiträge: 25507
Bilder: 0
Registriert: 28. März 2013, 19:01
Wohnort: Bayern

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Hamiota » 1. Juli 2017, 18:58

Was Sparta schreibt über den Hass ist wohl leider zutreffend. Historische Wahrheit ist dass dies von der deutschen Führung von Anfang an so konzipiert war. Die Unschuld hat die Wehrmacht in Russland ganz schnell verloren, wenn nicht schon früher. Über das wüten der SS-Einsatzgruppen sollte es keine Zweifel geben!

Bezeichnend diese kleine Szene in welcher ein SS Offizier im Angesicht seines Todes auf die Frage antwortete warum er die Kinder selektiert hatte um sie, bei lebendigem Leibe in der Kirche zu verbrennen!

https://www.youtube.com/watch?v=mqo5TF-3Xag

Es sollte keine Zweifel daran geben daß es sich genau so oder ähnlich abgespielt hat.

der Peter
Der größte Schuft im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant

„Die sogenannten ‘whataboutists’ stellen das bisher nicht in Frage Gestellte infrage und bringen Widersprüche, Doppelstandards und Heuchelei ans Tageslicht. […], es ist die Herausforderung, kritisch über die (manchmal schmerzhafte) Wahrheit unserer Stellung in der Welt kritisch nachzudenken." (Christian Christensen, Professor für Journalismus in Stockholm)
Benutzeravatar
Hamiota
 
Beiträge: 1131
Registriert: 2. Dezember 2011, 18:22
Wohnort: Stuttgart/Schmalkalden

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon steffen52 » 1. Juli 2017, 19:26

Um mal auf das Thema zurück zukommen, ich kenne die Erzählungen meiner Mutter und Oma. Erst waren die Amis in Chemnitz und auch bei meiner Mutter im Haus.
Was die jungen Frauen machen mussten und zwar das Lied singen: Vor der Kaserne vor dem großen Tor( Lili Marlen) und dafür bekamen sie Süßigkeiten, Kaugummi und
Büchsen mit Wurst. Später als sie abrückten und die Russen kamen, wurde alles was nicht Niet und Nagel fest gewesen ist( Fahrräder, Uhren u.s.w.) von den mit
genommen. Vergewaltigungen konnte meine Mutter entgehen, da sie sich versteckten, aber Frauen in der Nachbarschaft haben es leider erlebt. So die Erzählungen meiner
Oma und Mutter von dieser Zeit. Auch wurde die Bahngleise oberhalb unserer Straße von den russischen Besatzern auch gleich mal abgebaut und die Strecke Chemnitz-Zwickau
nur noch eingleisig befahrbar. [frown] Also Fakt bleibt eins, der Teil von Deutschland der von den Russen besetzt gewesen ist, wurde mehr ausgeraubt als der andere Teil welche von
den Amerikanern besetzt wurden und wer daran zweifelt, der kennt die Geschichte nicht!!!! [mad]
Gruß steffen52
"Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!"
Friedrich Schiller
Benutzeravatar
steffen52
 
Beiträge: 14274
Bilder: 0
Registriert: 19. Februar 2015, 21:03

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Wosch » 1. Juli 2017, 20:07

karnak hat geschrieben:
Kumpel hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Und dann wundert man sich wenn irgendein Russe aus irgendeinen Dorf seinen Frust entsprechend ausgelebt hat nachdem er meinte am Drücker zu sein.



Wundern tut sich ja nun niemand und so wie hier dargestellt waren eben die Gräuel der Deutschen in der SU nicht haupt ursächlicher Auslöser für die Massenvergewaltigungen
sowjetischer Soldaten in Deutschland.
Ansonsten hätte es wohl kaum Vergewaltigungen durch Amerikaner geben dürfen.

Darum geht es mir gar nicht, und natürlich ist das alles zu verurteilen, mir geht es um die"Hinterhältigkeit "des Versuches aus dieser Geschichte im Nachhinein ideologischen Profit zu schlagen. Und das man dafür bereit ist billigend in Kauf zu nehmen die Verbrechen des deutschen Militärs zu relativieren. Was erkennen lässt wessen geistigen Kindes man EIGENTLICH ist, was Bände spricht und einfach nur nervt.




Am 16. November um 17,25 Uhr deutscher Zeitrechnung hast gerade Du in diesen Tread versucht diesen in Deinem Sinne umzupolen und daraus Dein ideologischen Profit zu erzielen. Jetzt im Nachhinein die Frechheit zu besitzen Anderen mit der Erkenntnis zu kommen "wessen Geistes Kind" sie waeren, spricht eine deutliche Sprache wessen "geistiges Kind" Du selber bist.
Genau so wenig wie es Gruende gibt die Verbrechen des deutschen Militaers kleinzureden hat das nach internationalem Recht auch fuer die russischen Untaten zu gelten und wenn man es ertraegt, kann man sich ueber diese auch ausreichend informieren. Man muss Es nur wollen!!!


Wosch.
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
Benutzeravatar
Wosch
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4204
Bilder: 0
Registriert: 24. April 2010, 23:13
Wohnort: Kassel, im Januar 1962 aus der DDR geflohen.

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon karnak » 2. Juli 2017, 05:32

Weist schon um was es mir geht, so schwer ist das nicht und ich habe keine Ahnung was ich am 16. November um 17.25, ich nehme mal an 2016, geschrieben habe, mit dem Thema hier wird es nur sehr bedingt etwas zu tun haben.
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 24862
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Beethoven » 2. Juli 2017, 06:27

Ich denke, dass es hier nicht einen User gibt, der da leugnet, dass auch die russischen Soldaten Verbrechen an der Zivilbevölkerungen begangen haben. Und eigentlich ist jedes dieser Verbrechen unentschuldbar, wenn auch erklärbar.

Aber was geschah noch, als die Russen kamen?

In erster Linie sehe ich da, dass der Krieg beendet wurde. Die schlimmste Zeit Deutschlands wurde beendet, wenn auch nicht durch "rosige" Zeiten ersetzt. Das ist der Hauptverdienst der Soldaten dieser Armee.
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4285
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Wosch » 2. Juli 2017, 06:43

karnak hat geschrieben:Weist schon um was es mir geht, so schwer ist das nicht und ich habe keine Ahnung was ich am 16. November um 17.25, ich nehme mal an 2016, geschrieben habe, mit dem Thema hier wird es nur sehr bedingt etwas zu tun haben.


Schau einfach mal in diesem Fred unter 2013 nach.

Wosch.
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
Benutzeravatar
Wosch
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4204
Bilder: 0
Registriert: 24. April 2010, 23:13
Wohnort: Kassel, im Januar 1962 aus der DDR geflohen.

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon karnak » 2. Juli 2017, 07:00

karnak hat geschrieben:Eines sollte bei diesem Thema prinzipiell nicht vergessen werden,wird aber regelmäßig und das ist so ein Punkt der mich aufregt,WARUM die Russen kamen.

Das hier meinste? Und nu?
Laie, Experte,Dilettant
(alle Fachrichtungen)
Benutzeravatar
karnak
 
Beiträge: 24862
Bilder: 0
Registriert: 5. Februar 2012, 13:18

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon augenzeuge » 2. Juli 2017, 10:11

karnak hat geschrieben:...., mir geht es um die"Hinterhältigkeit "des Versuches aus dieser Geschichte im Nachhinein ideologischen Profit zu schlagen. Und das man dafür bereit ist billigend in Kauf zu nehmen die Verbrechen des deutschen Militärs zu relativieren.


Oh je, das klingt echt wie früher. [flash]
Also, wenn ich von sowjetischen Gräueltaten spreche, die es nun mal viel gehäufter gab als durch andere Alliierten, dann geht es mir nur darum, dass man diese auch als das bewertet, was sie einfach darstellten. Ohne wenn und aber, ohne Relativierung deutscher Militärtaten oder sonst was. Hier geht es um das Thema der Russen, ohne Bewertung oder Rechtfertigungen....

Also, manchmal ist weniger hineininterpretieren einfach mehr. [blush]
AZ
"Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist."
„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
„Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten“.
Benutzeravatar
augenzeuge
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 84413
Bilder: 6
Registriert: 22. April 2010, 07:29
Wohnort: Nordrhein-Westfalen

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Interessierter » 2. Juli 2017, 10:38

Zitat Spartacus:
Und dieser Krieg war auch nicht ohne, aber er wurde ohne Hass geführt, da es keine Grund dafür gab.


Das ist meiner Meinung nach eine wahrheitswidrige und verklärende Schönrederei von Krieg und Gewalt und gleichzeitig ein völlig untauglicher Versuch, das eigene Töten von Menschen zu rechtfertigen.

Es gibt keine Kriege und Gewalt ohne Hass, gleich ob bei Tätern oder Opfern.
Interessierter
 

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Beethoven » 2. Juli 2017, 16:48

Interessierter hat geschrieben:
Es gibt keine Kriege und Gewalt ohne Hass, gleich ob bei Tätern oder Opfern.


Interessante Aussage, die ich aber nicht 100 %-ig unterschreiben würde.

Sicher, bei den meisten Kriegen oder bewaffneten Auseinandersetzungen spielte Hass eine große Rolle. Ob das nun Hass auf Andersgläubige war oder aus welchem Grund auch immer.

Die Erziehung zum Hass, so kann man es lesen, war eine Grundsäule der Erziehung im "sozialistischen Weltsystem" und somit auch in der NVA.
Nur mal ehrlich, gebracht hat es gar nichts. Wie soll man was hassen, was man nicht kennt?
Die Hasserziehung war recht wirkungslos.

Aus heutiger Sicht ist die Erziehung zum Hass auf einen vermeindlichen oder echten Gegner, solange nicht geschossen wird und die Familie, Freund und Kameraden bedroht sind oder gar schon durch den Gegner starben, äußerst schwer zu vermitteln. Für einen Soldaten ist Hass kein guter Begleiter im Gefecht.

Man weiß wo der Gegner steht, was er kann und was man selber kann. So kämpft der Soldat ohne Hass viel überlegter, klarer und umsichtiger, würde ich meinen.
Hass hat nur einen einzigen Vorteil. Man ist eher bereits sein Leben so teuer zu verkaufen, wie es möglich ist.
Aber wie geschrieben, darüber kann man diskutieren.
Die größten Vorteile im Leben überhaupt wie in der Gesellschaft hat ein gebildeter Soldat. J. W. v. Goethe

Das Gesetz ändert sich, die Gesinnung nicht.
Benutzeravatar
Beethoven
 
Beiträge: 4285
Bilder: 0
Registriert: 6. August 2014, 08:27

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Nov65 » 2. Juli 2017, 17:10

[quote="Beethoven"]Ich denke, dass es hier nicht einen User gibt, der da leugnet, dass auch die russischen Soldaten Verbrechen an der Zivilbevölkerungen begangen haben. Und eigentlich ist jedes dieser Verbrechen unentschuldbar, wenn auch erklärbar.

Dieser Aussage schließe ich mich an. Wir sollten uns hier hüten, jemanden als "einseitigen Betrachter" hinzustellen, nur weil er auch die Kriegsverbrechen der Alliierten und der Sowjetarmee erwähnt. Verbrecher waren sie alle bei ihren Taten, egal wer Kriegsauslöser war.
Später waren es die Serben, in Afrika heute noch die marodierenden Banden der Boko Haram.
Andreas
Nov65
 
Beiträge: 4338
Registriert: 1. März 2012, 14:09
Wohnort: Plau am See in M-V

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Interessierter » 2. Juli 2017, 17:35

@ Beethoven: Wenn der Sohn, Bruder, Vater oder Mutter getötet wird, empfinden die Hinterbliebenen keinen Hass? Was glaubst du eigentlich was die Hinterbliebenen machen würden, bekämen sie den Täter in die Finger? Glaubst du eigentlich es interessiert oder tröstet die Hinterbliebenen, wenn sie wüssten ob der Täter mit oder ohne Hass ihr Familienmitglied erschoss?

Seltsam das man das überhaupt noch erwähnen muss. Mein Vater wurde auf dem Rückzug aus Griechenland, kurz vor Kriegsende von Partisanen erschossen. Ich weiss daher genau was ich später als Heranwachsender empfunden habe.

Nur wer das Töten von unbewaffneten, eigenen Bürgern mittels Schüssen in den Rücken, an der Grenze als rechtens empfand, kann aufgrund seiner gestörten Denk- und Empfindungswelt einen derartigen Stuss von sich geben. Da hilft nach fast 30 Jahren auch keine Therapie mehr. [flash]
Interessierter
 

Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Wosch » 2. Juli 2017, 17:40

karnak hat geschrieben:
karnak hat geschrieben:Eines sollte bei diesem Thema prinzipiell nicht vergessen werden,wird aber regelmäßig und das ist so ein Punkt der mich aufregt,WARUM die Russen kamen.

Das hier meinste? Und nu?




was willst Du denn mit Deinem "Und nu" hoeren??
Hatte Ich doch geschrieben, oder kannst Du nicht lesen?


Wosch.
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
Benutzeravatar
Wosch
Flucht und Ausreise
Flucht und Ausreise
 
Beiträge: 4204
Bilder: 0
Registriert: 24. April 2010, 23:13
Wohnort: Kassel, im Januar 1962 aus der DDR geflohen.

VorherigeNächste

Zurück zu Besatzungszeit (1945 - 1949)

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast