Wie war das - als die Russen kamen ?

Wir hatten die Russen - wir die Amerikaner

Beitragvon Nov65 » 21. Februar 2013, 09:02

Das Leben der Ostdeutschen war bis Anfang der 90er immer begleitet durch die Anwesenheit der Sowjetarmee. Im Westen waren es die Armeen der USA, GB und Frankreichs.
Es gab vielfältige Berührungen, Handel, Beschäftigung, Unangenehmes und Freundschaften.
Als ich als 10-jähriger erstmalig nach Westdeutschland reiste, sah ich die Amerikaner, dazu noch einen kleinen Jungen auf einem Militärgelände. Zwischen uns war der Zaun. Wir konnten uns mit keinem Wort verständigen. Dieses Bild vergesse ich nicht. Der Junge war für mich von einem anderen Stern.

Später hatte ich durch den Sport viele Kontakte mit sowjetischen Soldaten und Offizieren. Als DDR-Lehrer war man auch in der DSF, der Gesellschaft für Deutsch-sowjetische Freundschaft.

Im Osten wurde vorrangig Russisch unterrichtet, im Westen Englisch.
Welche Vorteile hatte die jeweilige Fremdsprache?

Gruß in die Runde
Andreas
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Re: Wir hatten die Russen - wir die Amerikaner

Beitragvon Wosch » 21. Februar 2013, 10:10

Nov65 hat geschrieben:Das Leben der Ostdeutschen war bis Anfang der 90er immer begleitet durch die Anwesenheit der Sowjetarmee. Im Westen waren es die Armeen der USA, GB und Frankreichs.
Es gab vielfältige Berührungen, Handel, Beschäftigung, Unangenehmes und Freundschaften.
Als ich als 10-jähriger erstmalig nach Westdeutschland reiste, sah ich die Amerikaner, dazu noch einen kleinen Jungen auf einem Militärgelände. Zwischen uns war der Zaun. Wir konnten uns mit keinem Wort verständigen. Dieses Bild vergesse ich nicht. Der Junge war für mich von einem anderen Stern.

Später hatte ich durch den Sport viele Kontakte mit sowjetischen Soldaten und Offizieren. Als DDR-Lehrer war man auch in der DSF, der Gesellschaft für Deutsch-sowjetische Freundschaft.

Im Osten wurde vorrangig Russisch unterrichtet, im Westen Englisch.
Welche Vorteile hatte die jeweilige Fremdsprache?

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Ich denke nicht all zu falsch zu liegen wenn ich behaupte daß durch die für den Bundesdeutschen größere Reisefreiheit, Dieser mit "seinem" englisch größere Möglichkeiten hatte sich in der Welt "zurechtzufinden". Desweiteren kann man bedenken, daß die in der BRD stationierten US-Soldaten direkten Kontakt zu der Bevölkerung haben durften und diese auch wahrnahmen. Die GI´s hatten zum Teil deutsche Freundinnen, Berufssoldaten wohnten teilweise in deutschen Wohngebieten und deren Kinder hatten deutsche Spielkameraden. All diese Vorraussetzungen zum Umgang mit der russischen Sprache waren in der DDR "etwas" bescheidener. Dadurch, daß die meisten ausländischen Besucher der BRD in ihren Schulen auch englisch lernten, konnte man doch auch als "Normalbürger" mit seinem in der Schule "Erlernten" sich einigermaßen mit dem überwiegenden Rest der Welt verständigen, es war nämlich eine "echte" Weltsprache. Haben sie schon mal versucht, sich in Italien oder Mexiko in russisch verständlich zu machen??
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
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Re: Wir hatten die Russen - wir die Amerikaner

Beitragvon Nov65 » 21. Februar 2013, 11:02

Danke Dir, Wolfgang,
so sehe ich das auch. Ich persönlich habe mir zu DDR-Zeiten nicht vorstellen können, wie sehr ich Englisch mal brauchen würde und dass Russisch zu lernen nicht unnötig war. Beide Sprachen benötigte ich bei meiner dienstlichen Tätigkeit im ehemaligen Osten Europas.
Meine Absicht bei der Threaderöffnung ging über die Fremdsprache hinaus. Bei diesem Thema könnten ehemals West und Ost Erlebnisse, Anekdoten, Witze usw. einbringen.
Grüße von Andreas
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Re: Wir hatten die Russen - wir die Amerikaner

Beitragvon ratata » 21. Februar 2013, 13:07

Heute ,bedauere ich sehr kein englisch gelernt zu haben . Dieses schied Russisch , hat mir nichts gegeben . Als ich in den 60 .zigern zur Schule ging war es noch ein echtes Pflichtfach was bei der Endzensur bewertet wurde . Kam man mal mit den Russen beim Benzinkauf ins Gespräch , gab es keine Verständigung , denn die Jungs kamen vom Ende der Welt und sprachen ein anderes Russisch .
Als dann die ersten Kubaner und Mosambicaner im Betrieb eine Lehre anfingen , die konnten englisch , da war auch keine Verständigung am Anfang .
MfG ratata
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Re: Wir hatten die Russen - wir die Amerikaner

Beitragvon Interessierter » 21. Februar 2013, 13:56

Bei uns waren die Engläner stationiert. Wir bekamen als Kinder öfters Schokolade oder Kaugummi geschenkt. Viele " Tommies " waren auch gern gesehene Gäste in deutschen Familien.
Ganz besonders erinnere ich mich an einen Engländer, der in der 1. Herrenmannschaft meines Fußballvereins spielte und als " Flankengott " Berühmtheit erlangte.

Als er später in seine Heimat zurück mußte, flossen nicht nur bei ihm, sondern auch bei seinen Vereinskamerade reichlich Tränen. Merkwürdig und auch schön, daß durch solche Threads in unserem Forum, das Langzeitgedächtnis angeregt wird.

Als 18- oder 19jähriger hatte ich dann auch einmal die Möglichkeit ein im Hafen liegendes amerikanische Kriegsschiff zu besichtigen, lernte dort einen Offizier kennen, der sich später dann mit einem Kameraden von mir mit meinem Pkw zur anderen Hafenseite fahren und sich die Stadt zeigen ließ.

Der Umgang mit den westlichen Allierten erschien mir damals aus Sichtweise meiner Erlebnisse und Erzählungen anderer, überwiegend angenehm und problemlos.

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Re: Wir hatten die Russen - wir die Amerikaner

Beitragvon Wosch » 21. Februar 2013, 14:13

Auch an der unterschiedlichen Musik in der DDR und der BRD konnte man das festmachen. Im Westen brachten die damaligen Radiosender zu einem sehr großen Teil englische und amerikanische Musik und in den damaligen Tanzsälen wurde fast nur Rock´n Roll, Twist und Beat der englischen Original-Versionen von englischen Band´s live gespielt. Kann man von der russischen Musik, in der DDR, wohl nicht behaupten, oder?
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Re: Wir hatten die Russen - wir die Amerikaner

Beitragvon SkinnyTrucky » 21. Februar 2013, 14:21

Wolfgang, Ende der 80er wurden einige russische Lieder öffendlich gespielt und man hatte damit ganz guten Erfolg, sei's drum, das man sie etwas moderner vortrag....aber immerhin.... [wink]

Und nee, konnste ja nich wissen, da warste ja schon lange weg.... [flash]



groetjes

Mara
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Re: Wir hatten die Russen - wir die Amerikaner

Beitragvon 94 (OvA) » 21. Februar 2013, 15:01

Hey Wosch, lass Dich doch nicht so locken. Die 60er und 80er sind doch zwei paar Schuhe. Besonders bei der Mucke. Okee, 60er in der DDR vielleicht sogar zwei linke Latschen. Aber 80er stand 60:40 wirklich nur noch uff'm Papier. Übrigens, weißte welche (Pass-)Nationalität der Sänger aus dem Musikbeispiel von Skinny (DANKE!) hatte? Leider viel zu früh (2000) verstorben, achso besagter Pass von Aljoscha hatte einen roten Einband *wink*
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Re: Wir hatten die Russen - wir die Amerikaner

Beitragvon SkinnyTrucky » 21. Februar 2013, 15:04

Wiki hat geschrieben:Aljoscha Rompe hatte einen Schweizer Pass, da seine Mutter durch Heirat Schweizer Staatsbürgerin geworden war. Mit 14 erhielt er dann zwar den Personalausweis der DDR und wurde als sogenannter Doppelstaatler bei den Behörden geführt, wurde aber nie offiziell DDR-Staatsbürger. Die Reisefreiheit nutzte Rompe immer wieder, um Instrumente und Ausrüstung aus West-Berlin in die DDR einzuführen.


[wink]
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Re: Wir hatten die Russen - wir die Amerikaner

Beitragvon 94 (OvA) » 21. Februar 2013, 15:12

Mönsch! Mara ... (elende Petze hätsch beinah geschrieben) in die 'Falle' wäre doch der Wosch soooo schön neigestolpert.
Außerdem war Aljoscha ja nicht der Taufname.
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Re: Wir hatten die Russen - wir die Amerikaner

Beitragvon SkinnyTrucky » 21. Februar 2013, 15:31

Na 94, ob das Genre dem Wolfgang interessiert....???? Er ist doch garnicht in den 80ern aufgewachsen und war zu der Zeit schon längst eine gefestigte musikalische Persönlichkeit.... [wink]

groetjes

Mara
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Re: Wir hatten die Russen - wir die Amerikaner

Beitragvon Wosch » 21. Februar 2013, 21:16

94 (OvA) hat geschrieben:Mönsch! Mara ... (elende Petze hätsch beinah geschrieben) in die 'Falle' wäre doch der Wosch soooo schön neigestolpert.
Außerdem war Aljoscha ja nicht der Taufname.



Was denn, "94", in welche Falle? 60/ 40, oder 40/60, doch nicht etwa für die Musik in sowjetischer Sprache? Du meintest wohl "West/OST" oder "Ost/West", ich meinte dagegen "Englisch/Russisch". Vielleicht habe ich Dich auch bloß wieder mal nicht verstanden. [peinlich]
Schönen Gruß von Einem der sich mit jedem Ausländer unterhalten kann, wenn der Deutsch spricht. [hallo]
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Re: Wir hatten die Russen - wir die Amerikaner

Beitragvon Wosch » 21. Februar 2013, 21:18

SkinnyTrucky hat geschrieben:Na 94, ob das Genre dem Wolfgang interessiert....???? Er ist doch garnicht in den 80ern aufgewachsen und war zu der Zeit schon längst eine gefestigte musikalische Persönlichkeit.... [wink]

groetjes

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Danke Mara!! [knuddel]
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Re: Wir hatten die Russen - wir die Amerikaner

Beitragvon Nov65 » 22. Februar 2013, 10:18

Um nur mal bei der Sprache zu bleiben. Allgemein wurde die russische Sprache in meinem Bekanntenkreis nicht geschätzt. Man konnte nicht einfach in diese Sprachgebiete fahren (Außer bei Auszeichnungsreisen), man hatte kaum Verbindungen zu Familien mit russsicher Muttersprache. Zu lesen gab es auch nichts, das Schulrussisch hätte eh`dazu nicht gereicht, Offiziere und erst recht Mannschaften sollten/durften keine Verbindung zu DDR-Bürgern halten.
In einer nahen Stadt P. wie auch in anderen Garnisonstädten gab es Einkaufsläden für Lebensmittel und Industriewaren. Dort stöberten wir gern und kauften so allerhand, weil es vieles davon in DDR-Läden nicht gab. Die Verkäuferinnen waren durchweg Frauen von Armeeangehörigen, sprachen nur bruchstückhaft Deutsch und waren ziemlich kurzangebunden. In Erinnerung bleiben mir ihre Murmelrechenmaschinen, deren Handhabung ich wohl nie begreifen werde. Bezahlt wurde in DDR-Mark.
Weiteres folgt.
Gruß, Andreas
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Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Interessierter » 15. November 2013, 10:42

Gibt es eigentlich hier noch User die aus eigener Erinnerung und Erleben etwas aus dieser Zeit berichten können ? Oder die aus Erzählungen von Eltern bzw. Großeltern berichten können ?

Um einmal einen Anfang zu machen, hier der

Leserbrief von Karlheinz Model: Am 1. Juli 1945, als die Russen nach Ellrich kamen


Ende Juni 1945, wir hatten uns in Ellrich schon ganz gut mit den amerikanischen Besatzungssoldaten arrangiert, war nun, wenn auch nicht offiziell, der vollständige Abzug der Truppe in hartnäckigen Gerüchten durchgesickert.
Die Angst ging unter den Bürgern um; denn der bevorstehende Einzug der Soldaten der Roten Armee bedeutete nichts Gutes. Zuviel wurde von den Übergriffen der russischen Soldateska erzählt und die Nazi-Propaganda hatte ihren Teil dazu beigetragen, uns die Russen als "Untermenschen" darzustellen.

Am 30. Juni waren die Amis dann plötzlich abgezogen und mit ihnen einige junge Frauen, die sich mit einigen angefreundet hatten. Der 1. Juli brachte dann die Gewissheit. Von Cleysingen kommend zogen ähnlich in graubraune Uniformen gehüllte russische Soldaten mit Pferden und Panje-Wagen in Ellrich ein. Was für ein Schock für die Bürger, von denen sich nur einige bekannte Kommunisten freuten, die auch ihre roten "Lappen" aus den Fenstern hängten und sich im "Deutschen Haus" (später dann "Haus der Jugend") zusammenfanden. Ansonsten ließ sich kein Bürger blicken, alle lugten hinter den Gardinen und sahen dem sonderbaren dubiosen Treiben auf den Straßen zu. Doch das sollte sich bald ändern.

Die ganze Geschichte hier:
http://www.thueringer-allgemeine.de/sta ... 1601210552

" Der Interessierte "
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Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Volker Zottmann » 15. November 2013, 11:05

Harte Lektüre schon am Morgen.
Das war für den Jungen Karlheinz Model nicht einfach, zu wissen der Vater wohnt nebenan in Bad Sachsa und ist doch so weit ….

Mit widrigen Kriegshinterlassenschaften in Ellrich schlägt sich mein Freund aus Artern noch heute herum. Erst Beschlagnahme, dann nach 1990 Rückgabe an die Erben, wovon einige in der Schweiz leben, und nun 20 Jahre Leerstand eines Riesenanwesens, für das aber munter jährliche Steuern und doppelte Straßenausbaubeiträge zu zahlen sind, da es von 2 Parallelstraßen begrenz wird.
Haben will es niemand. Nur Kosten werden verursacht.
Fragt ihn mal, wer die ursprünglichen Besitzer vertrieben hat….

Gruß Volker
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Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Edelknabe » 15. November 2013, 12:34

Ich ergänze das einmal Volker, das von dir eingestellte:

"Haben will es niemand......."

Das könnte am Verkaufspreis liegen Volker? Eventuell hat diese Erbengemeinschaft in der Schweiz und dein Kumpel eine Summe (Preisvorstellung) im Kopf, die jenseits von Gut und Böse liegen könnte. Also Volker, ein wirklich guter Tipp an deinen Kumpel...und die Schweizer "weniger ist manchmal mehr und man ist den Ärger los"

Ich vermittle auch unseren Notar des Hauses, der Familie für das Geschäft, denn der würde sich bei der Gelegenheit freuen, mal wieder etwas vom Rainer zu hören.

Rainer-Maria der den Notar schon seit DDR-Zeiten kennt. Ein feiner Mann...und seine Frau mit.
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Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Volker Zottmann » 15. November 2013, 14:03

Edelknabe hat geschrieben:Ich ergänze das einmal Volker, das von dir eingestellte:

"Haben will es niemand......."

Das könnte am Verkaufspreis liegen Volker? Eventuell hat diese Erbengemeinschaft in der Schweiz und dein Kumpel eine Summe (Preisvorstellung) im Kopf, die jenseits von Gut und Böse liegen könnte. Also Volker, ein wirklich guter Tipp an deinen Kumpel...und die Schweizer "weniger ist manchmal mehr und man ist den Ärger los"

Ich vermittle auch unseren Notar des Hauses, der Familie für das Geschäft, denn der würde sich bei der Gelegenheit freuen, mal wieder etwas vom Rainer zu hören.

Rainer-Maria der den Notar schon seit DDR-Zeiten kennt. Ein feiner Mann...und seine Frau mit.


Gut gemeint Rainer, aber falsch, da irrst Du.
1992 sollte die Immobilie im Stadtkern mit Geschäften, leer noch gut 200000.-DM wert gewesen sein. Da gabs damals untereinander noch keinen Konsens. Und mittlerweile würden alle Beteiligten verschenken! Aber Fehlanzeige, selbst so gibt es keine Interessenten.
So geht es aber im Harz sehr vielen Häusern. Inzwischen werden hier und da sogar alte Häuser an weniger zahlungskräftige Westdeutsche und an Niederländer verkauft, aber eben nicht alle. Es gibt auch im Landkreis Harz etliche Grundstücke zum Nulltarif.

Gruß Volker, und um irgendwie zum eigentlichen Thema zurückzufinden: Vielleicht kaufen sich ja mal die Russen ein … [wink]
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Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Janko » 16. November 2013, 11:18

Bevor die "Russen" kamen, gabs da nicht auch ein "grausiges Durcheinander" (Thür.Allg.) als deutsche Truppen in Kiew, Minsk....einmarschierten ???
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Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Nostalgiker » 16. November 2013, 11:25

Wo haben eigentlich die Amerikaner campiert?
In Zelten auf der Weide?

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

Freiheit ist nur ein anderes Wort dafür, dass man nichts zu verlieren hat. Janis Joplin

Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Interessierter » 16. November 2013, 13:30

Mensch Thoth und Janko, auch in diesem Thread schreibt ihr fast gleichzeitig ? Ihr seid oder werdet noch zum infernalen Duo ! [laugh]

Zur Frage des Threads ist Euch ja nun leider rein gar nichts eingefallen und nicht einmal den üblichen Versuch von Euch, die Erzählung eines Zeitzeugen zu bestreiten ? Ihr fangt doch nicht an zu schwächeln ? [laugh]

" Der Interessierte "
Zuletzt geändert von Interessierter am 16. November 2013, 13:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon pentium » 16. November 2013, 13:41

Als die Russen kamen? War ich noch nicht einmal in Planung.
Aber in dieser Abhandlung über den Wismut-Bergbau in und um Annaberg-Buchholz (1946-1959)
findet man einige interessante Details aus jener Zeit. Ich stelle den Link zum Gesamtwerk mal und im Thread: Mythos Bergabau ein.
Ist ziemlich lang aber sehr interessant.

08.05.1945 Bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht in Berlin, gegen Nachmittag wurde auf dem Annaberger Markt mit Lautsprecherwagen der Vormarsch sowjetischer Panzer auf Annaberg angekündigt, in der Stadt blieb es ruhig, am späten Nachmittag rollte ein Motorradgespann der "Roten Armee" als Vorhut auf den Annaberger Markt, etwas später fuhr ein russischer Lautsprecherwagen durch das Stadtgebiet und rief zu Ruhe und Ordnung auf


09.05.1945 Weitere sowjetische Verbände, teils mit Pferdefuhrwerken - teils motorisiert, erreichten das Stadtgebiet und machten im Arbeitsdienst-Barackenlager in Buchholz, Dörfler Weg, Quartier. Sie besetzten den Landkreis Annaberg bis etwa in Ortslage Scheibenberg. In Aue standen die Truppen der USA. Das Gebiet Schwarzenberg blieb einige Zeit unbesetzt.


10.05.1945 Bürgermeister Schimpf wird vom KPD-Genossen Florian Müller als Bürgermeister der Stadt Buchholz abgelöst.


30.06.1945 Auf Befehl des russischen Stadtkommandanten Nemov wurde die Vereinigung der traditionsreichen erzgebirgischen Bergstädte Annaberg und Buchholz zu Annaberg-Buchholz vollzogen.

quelle:
http://www.untertage.com/publikationen/ ... -1959.html

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Nostalgiker » 16. November 2013, 14:37

Interessierter hat geschrieben:Mensch Thoth und Janko, auch in diesem Thread schreibt ihr fast gleichzeitig ? Ihr seid oder werdet noch zum infernalen Duo ! [laugh]

Zur Frage des Threads ist Euch ja nun leider rein gar nichts eingefallen und nicht einmal den üblichen Versuch von Euch, die Erzählung eines Zeitzeugen zu bestreiten ? Ihr fangt doch nicht an zu schwächeln ? [laugh]

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Bemerkenswert Deine heutigen Reaktionen, wirklich sehr bemerkenswert.

Thoth
Ich nehme zur Kenntnis, das ich einer Generation angehöre, deren Hoffnungen zusammengebrochen sind.
Aber damit sind diese Hoffnungen nicht erledigt. Stefan Hermlin

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Psychologen haben herausgefunden, dass Menschen, die immer bei anderen auf die Rechtschreibfehler hinweisen, eine Persönlichkeitsstörung haben und unzufrieden mit ihrem Leben sind. Netzfund
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Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon SkinnyTrucky » 16. November 2013, 15:46

Meine Oma und meine Opa sind mit noch vielen der ganzen Sippe vor den Russen aus Schlesien geflüchtet....meine Oma war hochschwanger mit meiner Mutter und war auch später nie gut zu sprechen auf die Ostalliierten....

....warum sie doch als eine der wenigen von ihnen auf der Seite der Grenze hängengeblieben sind, hab ich nie verstanden....die meisten sind in Niedersachsen gelandet, garnichma so weit weg von ihnen....nur ein paar Kilometer nach Westen und se hätten ihre Ruhe gehabt und wären in Sicherheit gewesen....aber kurz nach dem Krieg waren ja noch die Westalliierten dort wo ich herkomme....warum se also nach der endgültigen Zonenaufteilung nicht nochmal geflüchtet sind, hängt damit susammen, das meine Mutter grad geboren wurde und naja, wenn se dort weggegangen wären, hätte meine Mutter wohl nie mein Vater kennengelernt und ich wäre nie geboren worden.... [denken]

Der Bruder meines Opas ist sogar noch aus Kriegsgefangenschaft bei meinen Grosseltern eingezogen....den hab ich nur als verschlossenen Depressiven kennengelernt und dem musste man überhaupt nicht mit Fragen zu der ganzen Geschichte kommen, der blockte alles ab....auch mein Opa erzählte wenig, nur meine Oma ging auf meine Fragen damals ein und die erzählte mir wirklich grauenhafte Sachen....


groetjes

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Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon karnak » 16. November 2013, 16:25

Eines sollte bei diesem Thema prinzipiell nicht vergessen werden,wird aber regelmäßig und das ist so ein Punkt der mich aufregt,WARUM die Russen kamen.
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Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon pentium » 16. November 2013, 16:37

Hat mal jemand Baldrian für @ Karnak übrig?
Das Thema nennt sich nun mal "als die Russen kamen", wobei das eigentlich auch falsch ist, in der roten Armee kämpften ja nicht nur die Russen. Und jedem dürfte doch wohl klar sein warum die "Russen" kamen.

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Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon Janko » 16. November 2013, 16:38

Richtig "Karnak"...aber selbst der "leiseste" Versuch darauf hinzuweisen, errregt schon Verdacht...

Nein, "als die Russen kamen" hab ich auch noch nicht gelebt, die waren dann schon eine Weile da, aber als mein Vater später erzählte das er Ende 1949 aus russischer Gefangenschaft kam, wusste ich dann, dass die nicht vom "Himmel gefallen " waren.

"AZ"...zur Geschichte gehört das nun einfach dazu
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Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon karnak » 16. November 2013, 17:01

pentium hat geschrieben:Hat mal jemand Baldrian für @ Karnak übrig?
Das Thema nennt sich nun mal "als die Russen kamen", wobei das eigentlich auch falsch ist, in der roten Armee kämpften ja nicht nur die Russen. Und jedem dürfte doch wohl klar sein warum die "Russen" kamen.

mfg
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[grin] Trotz allem Baldrians kriecht in mir regelmäßig der Verdacht hoch,man möchte es ganz gerne vergessen WARUM die Russen kamen,auch im Thema "als die Russen kamen"nutzt man die Gelegenheit, und in solche Wunden lege ich ganz gerne mal den Finger. [wink]
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Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon augenzeuge » 16. November 2013, 17:33

Janko hat geschrieben:"AZ"...zur Geschichte gehört das nun einfach dazu


Ich habe doch hier noch gar nichts geschrieben, Janko..... [flash]
AZ
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„Wer A sagt, der muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war“.
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Re: Wie war das - als die Russen kamen ?

Beitragvon augenzeuge » 16. November 2013, 17:38

karnak hat geschrieben: Trotz allem Baldrians kriecht in mir regelmäßig der Verdacht hoch,man möchte es ganz gerne vergessen WARUM die Russen kamen....


Ach was, Karnak, niemand will das hier vergessen. Aber wenn sich die einen nicht "ordentlich" benehmen konnten, heisst das noch nicht, dass die anderen es nicht besser können.

Auch die Amis hätten eine große Wut nach ihren Verlusten in der Normandie haben können, aber sie ließen das die Normalbevölkerung später kaum spüren....nur mal so....
AZ
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