Tag der Befreiung

Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Wosch » 14. Mai 2012, 20:11

Wenn man sich die Bilder von den total zerstörten deutschen Städten nach Ende des Krieges anschaut kann ich manchmal schwer verstehen daß man hier von einer "Befreiung" reden kann. Argumente wie "Schließlich haben die Deutschen mit dem Krieg angefangen" lasse ich in Anbetracht dessen was man der deutschen Zivil-Bevölkerung angetan hatte nicht als Alibi für die von den verbündeten Kriegsgegnern begangenen "Kriegsverbrechen" gelten. Mit der sogenannten "Befreiung" verlor ein Großteil der Bevölkerung Alles was sie besaßen, mußten teilweise viele Jahre bis zur tödlichen Erschöpfung in fernen Ländern Zwangsarbeit leisten, im Zuge der Festigung neuer Ordnung kamen Unschuldige in Haft, wurden verschleppt und ermordet. Familien wurden auseinandergerissen und viele Schicksale sind bis heute noch nicht geklärt. Als der "Spuk" vom 3.Reich mit der sogenannten "Befreiung" dann vorüber war, kamen die so "Befreiten" im Osten Deutschlands sprichwörtlich vom Regen in die Traufe. Auch wenn es für manchen schwer nachvollziehen sein sollte, befreit hatten sich in der DDR die Wenigsten von der Roten Armee gefühlt. Schade daß man so gut wie keine zur damaligen Zeit Personen im Erwachsenenalter mehr befragen kann. Deswegen schaut euch die Bilder von den deutschen Großstädten des Frühjahrs und Sommers 1945 an, sie sagen mehr aus als es ein verordneter Feiertag vermag.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Interessierter » 14. Mai 2012, 20:33

Edelknabe, da Du nun das 2. Mal schreibst, dass Du einen Beitrag nicht verstehst, solltest Du Dir unqualifizierte Kommentare ersparen.
Wenn Du hingegen so etwas in Deiner Antwort schreibst:

schon die ddr bestand aus extremen widersprüchen nur das blödes zeug gequatscht wurde, also daran erinnere ich mich nicht unbedingt.


dann mußt Du wohl in einer anderen DDR gelebt haben und die Parolen und Propaganda in den Medien und auf Transparenten nicht gelesen oder gehört haben.
Muß ich Dich an Sudel-Ede s blödes Gequatsche etwa erinnern?

Du schreibst hier Dinge wider besseres Wissen und das befremdet mich.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Edelknabe » 14. Mai 2012, 20:57

du musst mich nicht wie einen dummen jungen behandeln interessierter. ich bin voll da und nicht begriffsstutzig. wenn ich meine, das die brd, also dein geburtsland immer schon sinngemäß bissel durch den wind war dann meine ich das auch so und na klar, das ist meine persönliche meinung. augenzeuge schrieb mal so sinngemäß...."freu dich doch das die historiker immer was neues ausgraben dann wirds nicht so langweilig und du lernst ständig dazu".

das mag ja nicht unbedingt falsch sein aber ich bin nicht gerade dafür, alles auf den kopf zu stellen, zu schütteln und bumms, habe ich doch ne völlig neue weltanschauung.

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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon augenzeuge » 14. Mai 2012, 21:10

manudave hat geschrieben:Für mich ist das weiterhin der Tag der Befreiung. Ob sich manch einer dadurch gedemütigt fühlt oder nicht - ach Gott...
Einen Feiertag dafür MUSS es ja geben und dann ist es eben dieses Datum. Auch wenn tatsächlich im Westen kaum einer was mit dieser Wortfolge anfangen kann.


Gut, dass bei uns auch die admins ne eigene Meinung haben dürfen. [grins]

Ein Feiertag war es auch für die DDR nur im Ausnahmefall. Ich kann mich da nur an 1985 erinnern, wo dieser Tag arbeitsfrei war. Sonst war er es für mich nicht.
Wenn ich die Umstände berücksichtige, die man damals erlebte, dann komme ich zu der Einschätzung, dass es sich eigentlich nur um einen Gedenktag handeln kann- ein Feiertag wäre etwas anderes für mich. Nicht wenige Menschen, welche natürlich das Kriegsende bejubelten, ahnten nicht, dass für manche der Jubel nur kurz war. Über die Absichten der Sieger wussten sie doch damals nichts. Auch nicht darüber, dass damit die Trennung vieler Familien bald politisch begründet würde.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon SCORN » 14. Mai 2012, 21:47

Wosch hat geschrieben:..... Auch wenn es für manchen schwer nachvollziehen sein sollte, befreit hatten sich in der DDR die Wenigsten von der Roten Armee gefühlt. Schade daß man so gut wie keine zur damaligen Zeit Personen im Erwachsenenalter mehr befragen kann.


warum schwer nachvollziehbar? das ganze system der nazibonzen, parteigenossen, mitläufer und denunzianten bibberte vor angst für die im deutschen namen und durch deutsche begangenen verbrechen zur verantwortung gezogen zu werden. es gibt viele briefe von landsern aus den jahren 1941 und 42, zeiten in welchen die herrliche wehrmacht noch von sieg zu sieg schritt, in diesen briefen steht sinngemäß: gnade uns gott wenn wir diesen krieg nicht gewinnen und der russe es uns einmal heimzahlt..... was trieb sie wohl zu dieser erleuchtung? nun, es kam so, und die Deutschen verloren den Krieg......und das ist auch gut so! für millionen zwangsarbeiter, kz häftlinge, gefängnisinsassen und kriegsgefangene,für die besetzten völker europas war es ein tag der befreiung. im übrigen halte ich es mit dem ehemaligen bundespräsidenten von weizsäcker, welcher das kriegsende sehr wohl als befreiung des deutschen volkes verstand. das du wosch anderer meinung bist sei dir belassen und verwundert mich nicht!

zu stalin: er war zweifellos ein übler diktator und massenmörder, aber er pflegte vorrangig seine eigenen landsleute zu millionen dahin zu meucheln und zu deportieren. der zweifelhafte"verdienst" massenmorde und industrielle tötung in millionenfacher höhe an fremden völkern, volksgruppen und kriegsgefangenen praktiziert zu haben gebührt den Deutschen welche man von dem Nazigesindel befreien musste da sie es selbst nicht hin bekamen! hitler und seine paladine wollten, das eigene ende vor augen, das ganze deutsche Volk mit in den Untergang reisen, es sollte aufhören zu existiern nach einem verlorenen Krieg! und dass sollte man nicht vergessen und den 8.mai mal aus diesem blickwinkel betrachten
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Sirius » 15. Mai 2012, 01:30

Interessierter hat geschrieben:Einige Historiker geben zudem zu bedenken, dass es den Alliierten 1945 nicht um Befreiung der Deutschen von einer Diktatur sondern um militärische Besiegung des Deutschen Reiches ging.


Dieser Punkt wir immer wieder vergessen. Wo steht das explizit?

Directive to Commander-in-Chief of United States Forces of Occupation Regarding the Military
Government of Germany; April 1945 (JCS 1067)

(...)b. Germany will not be occupied for the purpose of liberation but as a defeated enemy nation.

http://usa.usembassy.de/etexts/ga3-450426.pdf

Deutschland wird nicht zum Zwecke der Befreiung, sondern als ein besiegter Feindstaat besetzt werden.


Interessierter hat geschrieben:Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Hohenschönhausen, lehnt den Begriff "Tag der Befreiung" aus anderen Gründen ab. Zumindest für den östlichen Teil Deutschlands stellte der 8. Mai 1945 keine Befreiung dar, weil dort eine Diktatur die andere ablöste. Von einer umfassenden Befreiung Deutschlands könne demnach erst nach dem Ende der DDR 1989/90 die Rede sein, so Knabe 2005 in der Publikation "Tag der Befreiung? Das Kriegsende in Ostdeutschland".


Das bringt es auf den Punkt. Erst 1990/1991 waren die Völker Osteuropas wirklich von der Diktatur befreit - sie haben sich selbst befreit. 1945 fühlten sich die Insassen von KZ und politische Gegner befreit, bei der Mehrheit der Deutschen, so verschiedene Historiker, gab es am 8. Mai 1945 kein Gefühl der Befreiung, sondern sie war erleichtert, dass der Krieg zu Ende ist.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Edelknabe » 15. Mai 2012, 06:16

wenn ich deinen text von gestern abend so lese wolfgang wars vielleicht falsch, das der adolf und seine steigbügelhalter den zweiten weltkrieg verloren haben oder was meinst du? dann hätte man sich nicht so quälen müssen nach 1945 mit den ganzen "fremdkörpern", fremden völkerschaften die dann das einst so stolze deutschland besetzt hatten,in besitz nahmen, sich da festgesetzt hatten.

gestern erst wolfgang fuhr ich durch eilenburg und da hatte die npd hinter dem marktplatz so einen infostand mit lautsprecher aufgebaut. also die beschallten da die ganze gegend mit ihren sprüchen und verteilten propagandamaterial. ich habe dich da garnicht gesehen,warst du krank? also du hättest doch mal wieder auf besuch in den osten kommen können wie damals immer in der ddr. ich könnte mir vorstellen wenn du deinen text von gestern den jungs und mädels gezeigt hättest, dann hätten die dir glatt nen orden verpasst und gemeint"mensch rentner wolfgang wosch, deine argumente sind ja noch besser wie unsere, der alte mann lebe hoch hier".

rainer-maria und einen guten tag allen ins forum. also wenn jetzt noch der ganze übrige rest von "den fremdkörpern" und völkerschaften unser schönes deutscheländchen verlassen könnte, das wäre doch was wolfgang nich, nu sag schon was auf die tolle idee vom rainer-maria.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon SCORN » 15. Mai 2012, 09:23

Wosch hat geschrieben:.... Argumente wie "Schließlich haben die Deutschen mit dem Krieg angefangen" lasse ich in Anbetracht dessen was man der deutschen Zivil-Bevölkerung angetan hatte nicht als Alibi für die von den verbündeten Kriegsgegnern begangenen "Kriegsverbrechen" gelten.]


ich habe mir dieses Zitat rausgepickt! Wosch lässt das Argument daß die Deutschen den Krieg begonnen haben nicht als Argument gelten? Ja was denn dann? Vermutlich gar keins! Das bedeutet wiederum dass die Kriegsgreul welche wie ein Bumerang auf das "1000 jährige Großdeutsche Reich" zurückschlugen vollkomen unbegründet waren da es keinen Grund für diese gab! Es ist fast wortwörtlich die Argumentation der Rechten Rattenfänger heute und in diesem Land!

Man kann Unrecht nicht aufrechnen, und was vielen Deutschen Zivilisten angetan wurde ist schrecklich aber auch nicht ansatzweise mit den monströsen Greuldaten der Deutschen zu vergleichen welche vorher begangen wurden und einmalig in der Geschichte der zivilisierten Menschheit waren. Keine Deutsche Großstadt wurde belagert und ausgehungert mit der Konseqenz von 1 mio jämmerlich verreckter Zivilisten. Und ich rede hier von nur einer Stadt: Leningrad.
Es gab kein Babi Jar: http://www.youtube.com/watch?v=fBsFS87Xepk, ..... tausende niedergebrannte Dörfer und ermordete Bewohner! Man komme mir nicht mit Nemmersdorf, dort deutet vieles auf eine Göbbelsinszenierung!
Auch von diesem Geist wurden die Deutschen befreit: http://www.youtube.com/watch?v=avhoAfeBe6A .....das sollte man nicht vergessen!

Sicher ist dass die Masse der Deutschen das Kriegsende nicht als Befreiung sah, na und ? Hauptsache man begreift es jetzt mehr als 6 Jahrzehnte danach, mit dem Wissen von heute als solche! Aber wie wir sehen tun sich manche schwer, es scheint fast dass sie nicht befreit sind von einem bestimmten Geist.......
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Wosch » 15. Mai 2012, 09:31

Für @SCORN, @Rainer-Maria Rohloff und alle Anderen "Befreiten"!
Also erstmal finde ich es auch gut, daß dem 3.Reich der Garaus gemacht wurde, zweitens finde ich es nicht gut daß man dem deutschen Volk so pauschal (wie Du es hier tust, lieber SCORN)als Schuldige an den Verbrechen der wirklich Verantwortlichen abstempelst. Wie es in einer Diktatur im fortgeschrittenem Stadium abgeht müßte Dir eigentlich als ehemaliger DDR-Bürger aus eigener Erfahrung noch sehr gut in Erinnerung sein. Die 99%igen Wahlergebnisse spiegelten doch auch nicht im ernst die vorherrschende Meinung und damit auch nicht die Unterstützung der herrschenden SED-Bonzen wieder, oder willst Du das bestreiten? Hinterher ist es immer leicht tapfer zu sein. Wie in der DDR konnte die Mehrheit der Bevölkerung auch nicht einfach das Land, ihre Heimat, ihre Familie, ihr Zuhause verlassen, wo sollten sie auch hin. Und ab einen bestimmten Zeitpunkt waren die "Widerstandskämpfer" entweder in den KZ`s, den Zuchthäusern oder im vermeintlich sicherem Exil, Diejenigen die dann später das Sagen in der DDR hatten, zum größten Teil in der SU. Die Dagebliebenen konnten es sich "gesundheitlich" nicht leisten ihren Unmut über die von den herrschenden Verbrechern getätigten"Maßnahmen" kund zu tun, deswegen habt Ihr meiner Meinung auch nicht das Recht so über das eigene Volk zu urteilen. Zum Weizsäcker seine Rede, es ist eine sehr umstrittene Rede, sollte man sich mal im Vorfeld mit seiner und seines Vaters Vergangenheit etwas mehr beschäftigen, denn da gibt es mit Sicherheit auch noch eine zweite Seite der Medaille, über die zu reden allerdings nicht sehr opportun ist. Ob sein Vater die "Befreiung" wirklich als "Befreiung" verstanden hatte, wage ich im Nachhinein immer noch zu bestreiten.
Natürlich gab es reichlich Nazibonzen und Parteigenossen die einen Grund hatten zu "bibbern", genau so wie 1989 nach der "Befreiung" von einem anderen "Unrechtsregime, aber Deine sogenannten "Mitläufer" laß mal besser aus dem Spiel, die liefen da und dort nur mit weil sie nicht die Gelegenheit hatten in´s Exil zu gehen.
Nein @Rainer-Maria Rohloff, ich war nicht in Eilenburg und Du brauchst mich auf solchen Veranstaltungen auch nicht zu suchen, den dort wirst Du mich nicht finden. Übrigens mit zunehmenden Alter reist man auch nicht mehr so oft, egal ob es sich dabei um den Osten, Westen, Norden oder Süden handelt. Ich denke mal, darauf wirst uch noch mal kommen!!
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Wosch » 15. Mai 2012, 09:39

SCORN hat geschrieben:
Man kann Unrecht nicht aufrechnen, und was vielen Deutschen Zivilisten angetan wurde ist schrecklich aber auch nicht ansatzweise mit den monströsen Greuldaten der Deutschen zu vergleichen welche vorher begangen wurden und einmalig in der Geschichte der zivilisierten Menschheit waren. Keine Deutsche Großstadt wurde belagert und ausgehungert mit der Konseqenz von 1 mio jämmerlich verreckter Zivilisten. Und ich rede hier von nur einer Stadt: Leningrad.
Es gab kein Babi Jar: http://www.youtube.com/watch?v=fBsFS87Xepk, ..... tausende niedergebrannte Dörfer und ermordete Bewohner! Man komme mir nicht mit Nemmersdorf, dort deutet vieles auf eine Göbbelsinszenierung!
Auch von diesem Geist wurden die Deutschen befreit: http://www.youtube.com/watch?v=avhoAfeBe6A .....das sollte man nicht vergessen!



Obwohl Du vorgibst Unrecht nicht aufrechnen und vergleichen zu können (dürfen) tust es gerade!
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]

PS: @SCORN, die Video´s kenne ich , zum Zweiten nur soviel: "Sei froh daß Du damals noch nicht in dem Alter warst, Auch Du hättest mitsingen "müssen"!!
Zuletzt geändert von Wosch am 15. Mai 2012, 09:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon SCORN » 15. Mai 2012, 09:41

Wosch hat geschrieben:.... zweitens finde ich es nicht gut daß man dem deutschen Volk so pauschal (wie Du es hier tust, lieber SCORN)als Schuldige an den Verbrechen der wirklich Verantwortlichen abstempelst.


ich habe nicht das deutsche Volk als Schuldig an diesen Verbrechen abgestempelt sondern ich schreib dass sie von Deutschen begangen wurden und zwar im Auftrag der Führung eben des deutschen Volkes! Nichts anderes! Ist etwas falsch an dieser Darstellung?
SCORN
 

Re: Tag der Befreiung

Beitragvon SCORN » 15. Mai 2012, 09:45

Wosch hat geschrieben:

Obwohl Du vorgibst Unrecht nicht aufrechnen und vergleichen zu können (dürfen) tust es gerade!
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]



nein Wosch, ich habe Geschichtliche Fakten dargelegt!
SCORN
 

Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Wosch » 15. Mai 2012, 09:47

SCORN hat geschrieben:
Wosch hat geschrieben:

Obwohl Du vorgibst Unrecht nicht aufrechnen und vergleichen zu können (dürfen) tust es gerade!
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]



nein Wosch, ich habe Geschichtliche Fakten benannt!



ICH AUCH!
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Sirius » 16. Mai 2012, 15:08

Um noch einmal zum Thema zurück zu kommen - das was nach dem 8.Mai 1945 passiert ist, machte es für viele so schwer, diesen Tag als Befreiung anzusehen. Die 14 Millionen aus ihrer Heimat Vertriebenen hatten diesen Tag wohl eher nicht als Befreiung angesehen, ebenso die Angehörigen derjenigen, die nach Kriegsende umgebracht wurden. Auch viele derjenigen, die in Gebieten lebten, wo die Nazi-Diktatur durch eine stalinistische Diktatur ausgetauscht wurde, werden diesen Tag noch weniger als Befreiung angesehen haben, als in den Gebieten wo das nicht der Fall war. Ebenso dürften die Millionen Betroffenen von Vergewaltigungen nach dem Krieg ein Problem mit dem Begriff der Befreiung gehabt haben. Dann gab es andererseits diejenigen, die politisch verfolgt wurden, die in KZs saßen, Angehörige durch die NS-Diktatur verloren haben oder sonstige Nachteile hatten, die werden diesen Tag als Befreiung angesehen haben. Die Betrachtung wird immer individuell nach persönlicher Betroffenheit erfolgt sein. Eine gemeinsame Sichtweise wird es bei diesem Thema wohl nie geben.

Wer heute diesen Tag als Befreiung ansieht, der soll ihn als Befreiung ansehen. Wer das anders sieht, soll ihn eben nicht als Befreiung ansehen.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon karnak » 16. Mai 2012, 15:44

BEFREIT wurde die Welt erstmal von einem barbarischem System was in ihrem sytematischen und geplanten Verbrechen wohl einmalig in der Geschichte der Menschheit war.
Ansonsten,meine GANZ persönliche Meinung.Hitler und Co.,für mich waren das letztlich nur Marionetten.Die Fäden hatten ganz Andere in der Hand.Nämlich die ,die jahrelang kräftig in die Adolf-Hitler-Spende und in den Freundeskreis Heinrich Himmler und und und eingezahlt haben,und zwar als die"Bewegung"noch nicht so groß und mächtig war.Nämlich Mercedes,BASF,Krupp,Hoechst,ich könnte die Liste noch beliebig fortsetzen,aber einen will ich noch nennen,Henry Ford.Die hatten nämlich mit Sicherheit"Mein Kampf"gelesen oder lesen lassen und wussten genau was mit der Meute für eine Gewinnspanne zu erwarten war.Auf wessen Kosten,na ja, das hat sich dann gezeigt.Und wer sich dann BEFREIT gefühlt hat,daß liegt im Auge des Betrachters und auf welche Seite man sich dann in DIESER Hinsicht stellen will,daß muß jeder mit sich selbst ausmachen.
Ich gebe es ehrlich zu, das ist so ein Thema bei dem mir bei verschiedenen Argumentationen etwas der Kamm schwillt.
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Re: Tag der Befreiung

Beitragvon Edelknabe » 16. Mai 2012, 19:30

na karnak, da kann es doch hier gleich weitergehen. aber pass auf den kamm auf das der nicht überschwillt. gefunden in einem alten fred über ig farben, denn ich einmal im juni 2011 eingestellt hatte. große liebhaber fand er leider nicht.

IG Farben

Hallo zusammen, in einem anderen Fred hatte ich es schon angesprochen und es wird bestimmt ein interessantes Thema zumindest für den Schüler, sollte er denn hier mitlesen.

IG-Farben-Konzern- bis 1945 größter deutscher Chemiekonzern und neben der Vereinigte Stahlwerke AG größter Konzern in der Geschichte des deutschen Imperialismus, der sowohl vor und im ersten und zweiten Weltkrieg entscheidenden Anteil an der Rüstungsproduktion hatte. Die IG entstand aus einer Reihe von Chemieunternehmungen, deren Hauptprodukt urspr. künstliche Farbstoffe auf Anilinbasis bildeten. Die Entwicklung begann 1904 mit der Bildung zweier Interessengemeinschaften (IG) und mündete 1925 in der Fusion der IG-Unternehmungen zur IG-Farben-Industrie AG, dem größten Konzern der Chemieindustrie kapitalistischer Länder. Das vielseitige Produktionsprogramm der IG reichte von Teerfarbstoffen über Pharmazeutika, Kunststoffe, synthetische Treibstoffe und Leichtmetalle bis zu Explosiv-und Sprengstoffen sowie Giftgasen. Die IG war von jeher besonders eng mit dem imperialistischen deutschen Staat verbunden. 1933/45 nahmen 24 Direktoren der IG 81 führende Positionen im faschistischen Staatsapparat ein. Der Konzern nahm aktiv an der Ausplünderung der vom Hitlerfaschismus okkupierten Länder teil. Zahlreiche führende Vertreter der IG machten sich schwerster Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig. Ein beträchtlicher Teil des Aktienkapitals wurde von den Gründerfamilien gehalten(Bayer, Brüning, Weinberg u.a). Die sog. Entflechtung (später dazu ein Text im Fred) nach dem zweiten Weltkrieg erfolgte nach einem bereits 1940 beschlossenen Reorganisationsplan. Die ehemalige IG bildet heute in der BRD eine eng mit den Monopolbanken liierte finanzkapitalistische Gruppe aus drei Konzernen: BASF, Bayer und Hoechst. Nachdem die Kapitalverflechtung über Gemeinschaftsunternehmungen Ende der 60er Jahre durch Austausch der Kapitalbeteiligungen weitestgehend aufgegeben wurde, beruht der enge Zusammenhalt der drei Konzerne seither auf abgestimmter Politik hinsichtlich der Produktionsschwerpunkte sowie der inneren und äußeren Expansion. Die Konzerngruppe der ehemaligen IG ist mit einem Umsatz von rd. 71 Md. DM (1976) und mehr als 500000 Beschäftigten die bedeutendste Monopolgruppe der BRD und die mit Abstand größte Gruppierung internationaler Konzerne in der kapitalistischen Chemieindustrie. Rund ein Drittel des Umsatzes (22 Md. DM) stammt aus den ausländischen Produktionsgesellschaften mit rd. 160000 Beschäftigten in über 100 Ländern.

Quelle: „Ökonomisches Lexikon, Verlag Die Wirtschaft Berlin 1979

Rainer-Maria

Entflechtung- Scheinmanöver der imperialistischen Besatzungsmächte in den westdeutschen Ländern und in Westberlin, um formal der Forderung des Potsdamer Abkommens nach „Vernichtung der bestehenden übermäßigen Konzentration der Wirtschaftskraft“ nachzukommen. Mit der zeitweiligen Übernahme der Kontrolle über das Vermögen einer Reihe deutscher Monopole seitens der imperialistischen Besatzungsmächte konnten sie der Überführung in Gemeineigentum entzogen werden. Die nachfolgende E. , die maßgeblich von Vertretern der betroffenen Monopole beeinflusst wurde, lief auf eine organisatorische Umgruppierung und Umfirmierung der bisherigen Konzerne unter Beibehaltung der bestehenden Eigentumsverhältnisse hinaus. Sie erstreckte sich ohnehin lediglich auf einige Zweige der Montanindustrie( Kohle, Eisen und Stahl), die chemische Industrie (IG-Farben-Konzern) und die drei größten deutschen Monopolbanken (Deutsche Bank, Dresdner Bank, Commerzbank). So tastete die E. weder die monopolkapitalistische Struktur der Wirtschaft Westdeutschlands an noch schuf sie gesetzliche Schranken gegen eine Rekonzentration. Die „entflochtenen“ Konzerne gewannen deshalb zumeist innerhalb weniger Jahre ihre Machtfülle zurück oder wurden sogar noch mächtiger.

Rainer-Maria und da waren sie wieder, der Tyrann Adolf Hitler war mausetot aber sie waren lebendig und putzmunter wie nie zuvor im schönen Westdeutschland nach 1949 angelandet.Wie schön nachvollziehbar doch deutsche Geschichte sein kann.
Darauf einen guten starken Kaffee…mit viel Milch und Zucker und einen guten Tag allen ins Forum.
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8. Mai, ein Feiertag bei Walter Ulbricht

Beitragvon Thomas1948 » 8. Mai 2013, 10:45

In der alten DDR war es ein Feiertag, manche haben richtig gefeiert andere wie mein Vater haben diese Feiern nicht verstanden..
Ich habe 3mal Blumen am Ehrenmal in Eisenach niedergelegt.
Was habt ihr gemacht?
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Re: 8. Mai, ein Feiertag bei Walter Ulbricht

Beitragvon HPA » 8. Mai 2013, 11:06

Es gab in der DDR ein Ehrenmal in Eisenach,was den amerikanischen Soldaten gedachte ,welche am 6.4.1945 die Stadt eingenommen haben?
HPA
 

Re: 8. Mai, ein Feiertag bei Walter Ulbricht

Beitragvon Interessierter » 8. Mai 2013, 13:54

Am 8. Mai 1945 passierte gar nichts

Wann endete der Zweite Weltkrieg? Jedem Schulkind wird beigebracht: am 8. Mai. Historisch ist das aber nicht so sicher. Und so feiert die Welt noch immer an verschiedenen Tagen. Wegen der Politik - und einer Panne.


Am 7. Mai kapitulierte Deutschland in Reims zum ersten Mal. Tags darauf in Berlin nochmals - oder war es doch erst am 9. Mai? An diesem Tag feiert man jedenfalls in Russland das Kriegsende, während man im Westen auf dem 8. Mai als Tag der Kapitulation besteht. Einig ist man sich eigentlich nur, wo der Zweite Weltkrieg endete: Im Offizierskasino der Pionierschule in Karlshorst, einem der östlichsten Berliner Vororte.

"Der Krieg endete um 23.01 Uhr mitteleuropäischer Zeit am 8. Mai 1945. Das ist das juristisch bindende Datum", sagt Jahn. Diese Zeit ist handschriftlich in die Kapitulationsurkunde eingefügt. Allerdings stimmt sie nicht ganz.
Um 23.01 Uhr hatte die deutsche Delegation um Generalfeldmarschall Keitel noch nicht einmal den Saal betreten, geschweige denn die Unterschriften unter das Dokument gesetzt. "Die Ratifizierung wurde tatsächlich erst 75 Minuten später vollzogen", sagt Jahn - also am 9. Mai. "Da spielten technische Gründe eine Rolle." Es war eine Panne: Der russische Text wurde nur unvollständig nach Berlin übermittelt - einige Zeilen fehlten. Man brauchte schließlich etliche Stunden, um den vollständigen Text zu erhalten. Die Ratifikationsurkunde wurde erst gegen 00.15 Uhr mitteleuropäischer Zeit unterzeichnet - als ihre Bestimmungen also schon mehr als eine Stunde Gültigkeit hatten.

Am 9. Mai 1945 um 0.20 Uhr verließ die deutsche Delegation nach Unterschriftsleistung den Saal. "Erst dann war es endgültig vollzogen", sagt Peter Jahn. Die Anspannung im Saal soll sich danach schlagartig entladen haben. Die deutschen Stellen wiesen die deutschen Truppen an, die Waffen zu strecken. Stalin verkündet am Morgen des 9. Mai den Sowjetbürgern das Kriegsende. Seitdem wird an diesem Tag in Russland gefeiert - historisch korrekter als im Westen. Denn am 8. Mai passierte eigentlich gar nichts.

http://www.dw.de/am-8-mai-1945-passiert ... /a-1575982

Schon interessant wie wichtig 75 Minuten sein können.

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Re: 8. Mai, ein Feiertag bei Walter Ulbricht

Beitragvon pentium » 8. Mai 2013, 14:18

Ja so ist das manchmal mit historischen Daten.
Aber bevor Fragen auftauchen. Mal zur Erinnerung. In der DDR war der 8.Mai von 1950 bis 1966 und im Jahr 1985 (40. Jahrestag) gesetzlicher Feiertag. Musste selber erst mal bei Tante Wiki nachlesen. Konnte mich einfach nicht an das Schulfrei erinnern.
Aber an dieses sowjetische Filmepos. Befreiung. Seltsam?!

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*Dos Rauschen in Wald hot mir'sch ageta, deß ich mei Haamit net loßen ka!* *Zieht aah dorch onnern Arzgebirg der Grenzgrobn wie ene Kett, der Grenzgrobn taalt de Länder ei, ober onnere Herzen net!* *Waar sei Volk verläßt, daar is net wert, deß'r rümlaaft of daaner Erd!*
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Re: 8. Mai, ein Feiertag bei Walter Ulbricht

Beitragvon Sirius » 8. Mai 2013, 14:47

Interessierter hat geschrieben:Am 8. Mai 1945 passierte gar nichts

Wann endete der Zweite Weltkrieg? Jedem Schulkind wird beigebracht: am 8. Mai. Historisch ist das aber nicht so sicher. Und so feiert die Welt noch immer an verschiedenen Tagen. Wegen der Politik - und einer Panne.


Am 7. Mai kapitulierte Deutschland in Reims zum ersten Mal. Tags darauf in Berlin nochmals - oder war es doch erst am 9. Mai? An diesem Tag feiert man jedenfalls in Russland das Kriegsende, während man im Westen auf dem 8. Mai als Tag der Kapitulation besteht. Einig ist man sich eigentlich nur, wo der Zweite Weltkrieg endete: Im Offizierskasino der Pionierschule in Karlshorst, einem der östlichsten Berliner Vororte.

"Der Krieg endete um 23.01 Uhr mitteleuropäischer Zeit am 8. Mai 1945. Das ist das juristisch bindende Datum", sagt Jahn. Diese Zeit ist handschriftlich in die Kapitulationsurkunde eingefügt. Allerdings stimmt sie nicht ganz.
Um 23.01 Uhr hatte die deutsche Delegation um Generalfeldmarschall Keitel noch nicht einmal den Saal betreten, geschweige denn die Unterschriften unter das Dokument gesetzt. "Die Ratifizierung wurde tatsächlich erst 75 Minuten später vollzogen", sagt Jahn - also am 9. Mai. "Da spielten technische Gründe eine Rolle." Es war eine Panne: Der russische Text wurde nur unvollständig nach Berlin übermittelt - einige Zeilen fehlten. Man brauchte schließlich etliche Stunden, um den vollständigen Text zu erhalten. Die Ratifikationsurkunde wurde erst gegen 00.15 Uhr mitteleuropäischer Zeit unterzeichnet - als ihre Bestimmungen also schon mehr als eine Stunde Gültigkeit hatten.

Am 9. Mai 1945 um 0.20 Uhr verließ die deutsche Delegation nach Unterschriftsleistung den Saal. "Erst dann war es endgültig vollzogen", sagt Peter Jahn. Die Anspannung im Saal soll sich danach schlagartig entladen haben. Die deutschen Stellen wiesen die deutschen Truppen an, die Waffen zu strecken. Stalin verkündet am Morgen des 9. Mai den Sowjetbürgern das Kriegsende. Seitdem wird an diesem Tag in Russland gefeiert - historisch korrekter als im Westen. Denn am 8. Mai passierte eigentlich gar nichts.

http://www.dw.de/am-8-mai-1945-passiert ... /a-1575982

Schon interessant wie wichtig 75 Minuten sein können.

" Der Interessierte " [hallo]


Eigentlich endete der zweite Weltkrieg nicht am 7. oder 8. oder 9. Mai, sondern am 2. September 1945 mit der Kapitulation Japans, so die weltweite Mehrheitsmeinung der Historiker. Es wird in Deutschland von Journalisten immer wieder der Fehler gemacht, den zweiten Weltkrieg aus rein europäischer Perspektive zu betrachten. Manche Historiker legen die Definition des Kriegsbegriffs sehr weit aus, zählen den kalten Krieg mit seinen parallel stattfindenden Stellvertreterkriegen (Korea, Vietnam u.s.w.) hinzu und sehen den "Krieg" eigentlich erst mit dem Fall der Berliner Mauer bzw. 1990/1991 beendet - das ist aber eine Minderheitenmeinung unter Historikern. Ebenso gibt es Historiker, die von einem dreißigjährigen Krieg des zwanzigsten Jahrhunderts sprechen, den Krieg von 1914 bis 1945 sehen, unterbrochen von einem Waffenstillstand, also keinem echten Frieden - auch eine Minderheitenmeinung. Und um die Verwirrung komplett zu machen, herrscht weltweit auch keine Einigkeit unter den Historikern über das Datum des Kriegsbeginns:

Der Beginn des Zweiten Weltkriegs wird hierzulande mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 gleichgesetzt. Das ist eine sehr europäische Perspektive. Aus amerikanischer Sicht wird in der Regel der 7. Dezember 1941 genannt, als japanische Flugzeuge die US-Pazifikflotte in Pearl Harbor versenkten und Amerika in den Krieg eintrat. Oder der 13. Dezember 1937, als mit dem "Nanking Zwischenfall" der chinesisch-japanische Krieg eine neue Dimension erhielt. Afrikanische Historiker nennen noch ein anderes Datum: den 3. Oktober 1935, als italienische Truppen Äthiopien überfielen.

http://www.welt.de/kultur/history/artic ... opien.html
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Re: 8. Mai, ein Feiertag bei Walter Ulbricht

Beitragvon lethale iniectio » 8. Mai 2013, 15:31

Thomas1948 hat geschrieben:In der alten DDR war es ein Feiertag, manche haben richtig gefeiert andere wie mein Vater haben diese Feiern nicht verstanden..
Ich habe 3mal Blumen am Ehrenmal in Eisenach niedergelegt.
Was habt ihr gemacht?


Ich muss ehrlich gestehen, mir geht es wie pentium, ich habe jetzt die ganze Zeit hin und her überlegt... aber mir fällt auch nichts ein! [peinlich]

Tut mir leid Thomas, aber dafür einen lieben Gruß an Regina! [rose]

Kerstin [hallo]
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Re: 8. Mai, ein Feiertag bei Walter Ulbricht

Beitragvon Dille » 8. Mai 2013, 16:31

Ich erinnere mich noch sehr gut daran, daß es schulfrei war, wir hatten nämlich in der Grundschule eine "Tradition" : eine kleine Gruppe fuhr an diesem schulfreien Tag mit den Fahrrädern von Berlin- Köpenick (wo ich zur Schule ging) etwa bis Grünheide (also hinter Erkner), dort gab es eine Kiesgrube, bei uns "Kiessee" genannt. Wir waren 4 oder 5, am "Kiessee" wurden Holz und Kienäppel gesammelt, eine Feuerstelle gebaut, irgendwo fand sich auch ein Blech und darauf wurde dann der mitgebrachte Kartoffelpufferteig zu Kartoffelpuffern bereitet. Köstlich -- wir, 13 oder 14 Jahre alt, ganz allein dort am "Kiessee", von unserem "Grill" die frischen Kartoffelpuffer mit Kiefernnadeln drin -- Abenteuer pur. Zusätzlich war es traditionell der Tag des Anbadens, natürlich textilfrei und immer ziemlich frisch !

Das kam mir so spontan eben beim Lesen des Beitrags wieder in Erinnerung ---- eine sehr schöne Erinnerung.

Gruß, Dille
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Re: 8. Mai, ein Feiertag bei Walter Ulbricht

Beitragvon lethale iniectio » 8. Mai 2013, 16:50

Das glaube ich gerne Dille, dass so etwas für kleine Männer Abenteuer pur war und man sich gerne daran zurück erinnert! [flash]

Ja man hat sehr schöne Erinnerungen an die Kinder- und Jugendzeit, aber ich weiß beim besten Willen nicht mehr, was davon am 8. Mai war, da kann ich überlegen wie ich will! [shocked]

Kerstin
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Re: 8. Mai, ein Feiertag bei Walter Ulbricht

Beitragvon Janko » 8. Mai 2013, 17:33

....ein Feiertag bei Walter Ulbricht ??...hat den Tag jemand bei Walter erlebt, so als Homestory.. ?...aber sicher hab ich das wieder falsch verstanden. Wie und durch was wird man nur zu solchen Überschriften inspiriert ?

Feiertag war das eine, aber vorher war Pflichtprogramm mit Überreichung eines Blumengrußes an die stationierten Nachfolger der Befreier in der Kaserne.
Danach war Geburtstagsfeier bei Tante......., das war eigentlich das schönste an diesem Feiertag.
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Re: 8. Mai, ein Feiertag bei Walter Ulbricht

Beitragvon Wosch » 8. Mai 2013, 18:27

Janko hat geschrieben:....ein Feiertag bei Walter Ulbricht ??...hat den Tag jemand bei Walter erlebt, so als Homestory.. ?...aber sicher hab ich das wieder falsch verstanden. Wie und durch was wird man nur zu solchen Überschriften inspiriert ?

Feiertag war das eine, aber vorher war Pflichtprogramm mit Überreichung eines Blumengrußes an die stationierten Nachfolger der Befreier in der Kaserne.
Danach war Geburtstagsfeier bei Tante......., das war eigentlich das schönste an diesem Feiertag.



Janko, Du weißt aber schon, daß "Ein Feiertag zu Zeiten W. Ulbricht´s" gemeint war, oder?
Auch ich mußte an diesen "Feiertagen" den "Freunden" huldigen (da gab es bei uns einen russischen Soldatenfriedhof und wir "Jungen Pionier mußten an diesen Tagen dort "Ehrenwache" halten. An die bis dahin von den Sowjets zurückgehaltenen deutschen Kriegsgefangenen durfte unter Ulbricht nicht nur an diesen "Feiertagen" erinnert werden, denn das konnte zumindestens für die Erwachsenen schlimme Folgen gehabt haben. Nach dem Verständnis vom Ulbricht hatte man uns Deutschen durch die Sowjets nur vom allen "Schlechten" befreit, nach dem Verständnis sehr vieler "Befreiten" auch noch von Alem was nicht "niet-und nagelfest" war. Dafür kann ich selber Zeugnis ablegen, wir wurden in einem Monat 9 mal aus den Wohnungen geschmissen und hatten nur teilweise bis zu einer halben Stunde Zeit, etwas mitzunehmen. Nach dem 9. Mal hatten wir nur noch das, was wir auf dem Leibe hatten und quartierten uns bei unserer Oma ein, Mutter und 4 Kinder, das war unsere Befreiung und die mußten wir unter Ulbrecht feiern. Wer nicht mitmachte, machte sich verdächtig (natürlich wieder die Erwachsenen und auch die Heranwachsenden). Mein Vater als Musiker (ehemaliger Stabsfeldwebel, Berufsoldat in der Weimarer Republik, beim Dragonerregiment Nr. 14 und 1933 automatisch in die Wehrmacht übernommen) mußte natürlich an diesem Feiertag (widerwillig" mit seiner Trompete beim "Feiertagsmarsch" vorne weg laufen, obwohl ihm selber nicht dazu zumte war. Unter Ulbricht war Einem nicht unbedingt zum Feiern zu Mute. Es sei denn, man war auf der "richtigen" "falschen" Seite. Unter Ulbricht lief "Stalin" immer mit, wenn Ihr versteht wie ich´s meine.

Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]

PS: "Ja, ich weiß was die Deutschen alles auf dem Kerbholz hatten, das war aber kein Grund, wie die "Sieger" nach der "Befreiung" mit uns umgegangen waren, wir kamen vom "Regen in die Traufe".
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Re: 8. Mai, ein Feiertag bei Walter Ulbricht

Beitragvon karnak » 8. Mai 2013, 19:41

Wosch hat geschrieben:

PS: "Ja, ich weiß was die Deutschen alles auf dem Kerbholz hatten, das war aber kein Grund, wie die "Sieger" nach der "Befreiung" mit uns umgegangen waren, wir kamen vom "Regen in die Traufe".

Wo Du recht hast hast Du recht.Aber wieso beschleicht mich bei derartigen Argumentationen immer das Gefühl,dass man damit die Sauereien des eigenen Volkes relativieren will,das Pferd am Schwanze aufzäumen will,wo und bei wem lag der Anfang des ganzen Unglückes?Ursachen und Wirkungen,Aktionen und Reaktionen verdreht werden sollen.
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Re: 8. Mai, ein Feiertag bei Walter Ulbricht

Beitragvon SCORN » 8. Mai 2013, 19:54

Der 8.Mai, der Tag der bedingungslosen Kapitulation aller deutschen Streitkräfte, der Tag des Kriegsendes in Europa! Auch wenn es viele Deutsche damals als Niederlage betrachteten so war es doch eine Stunde der Befreiung für das deutsche Volk! Befreiung von der schlimmsten Diktatur der Menschheit, einer Diktatur die einen Krieg vom Zaun brach in welchem Weltweit über 50 Millionen Menschen starben, eine Diktatur welche den industriellen Massenmord an Millionen unschuldiger Menschen perfektionierte!

in Russland wird der 9.Mai als Tag des Sieges gefeiert! Da Moskau 2 Stunden wieter war ist es dort auf jeden Fall der 9.5.gewesen
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Re: 8. Mai, ein Feiertag bei Walter Ulbricht

Beitragvon Volker Zottmann » 8. Mai 2013, 20:14

Als Kind gings am 8. Mai öfters mit unserem Opa zur Kranzniederlegung nach Langenstein/Zwieberge. Dem ehemaligen KZ Buchenwald-Außenposten nahe Halberstadt. Hier wurde von internationalen Häftlingen das kilometerlange Stollensystem in den Sandstein geschlagen. Jenem, welchem die letze DDR-Währung samt 200er-und 500er-Geldscheinen zum Verrotten anvertraut wurde.
Hierher kamen und kommen auch Russen Belgier, Polen und Franzosen und gedachten mit uns Deutschen der sinnlosen Opfer.
Schlimm und umso unverständlicher war aber für uns Kinder zu sehen, wie sowjetische Offiziere sich gegenüber ihren Burschen (Adjutanten) benahmen. Ebenso, wie die einstige Siegermacht, die "Ruhmreiche" mit ihren Soldaten umgingen. Das erlebte ich nicht nur als Kind und Jugendlicher im Alltag. In der Jüterboger Kaserne "Altes Lager" waren die Zustände für mich noch sichtbaer. Fürchterlich!
Wie mögen die "Befreier" erst damals mit ihren Kriegsgefangenen umgegangen sein.
Alles sollten wir daran setzen, dass weder Krieg noch solche nachfolgenden Zustände jemals wieder auferstehen können.

Volker
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Re: 8. Mai, ein Feiertag bei Walter Ulbricht

Beitragvon ex-maja64 » 8. Mai 2013, 20:15

Thomas1948 hat geschrieben:In der alten DDR war es ein Feiertag, manche haben richtig gefeiert andere wie mein Vater haben diese Feiern nicht verstanden..
Ich habe 3mal Blumen am Ehrenmal in Eisenach niedergelegt.
Was habt ihr gemacht?


Also ich, Jahrgang 1964, entsinne mich auch nur an den 8. Mai 1985 als offiziellen Feiertag.
Wir, meine Kollegen und ich, aus dem äußersten Süden der DDR, befanden uns damals in Berlin-Friedrichshain auf Montage, um dort unseren Hauptstädtern die Häuser zu verschönern.
Da dieser Tag, wenn ich mich recht entsinne, in der Mitte der Arbeitswoche lag, haben wir am 8. Mai 1985 gearbeitet.
Mir ist da noch eine Begebenheit am Abend dieses Tages in Erinnerung.
Nach diesem arbeitsreichen Tag, kehrten wir am Abend in die "Wernesgrüner Bierstube" (ich glaube in B-Karlshorst) ein.
Es entwickelte sich ein Gespräch mit Ur-Berlinern am Nachbartisch, als wir diesen erzählten, dass wir am abgelaufenen Tag gearbeitet hätten, fragten die ob wir bei der STAAASI wären.
Als wir ihnen aber unsere Hände zeigten, war für sie "allet klar". [wink]

Mario [hallo]
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