Todesmarsch nach Schwerin: Ideologisch verzerrtes GedenkenDer Todesmarsch für mehr als 20.000 Häftlinge aus dem
KZ Sachsenhausen endet in den letzten
Kriegstagen Anfang 1945 vor den Toren Schwerins. Allerdings nicht so, wie Gedenksteine und Gedenk
statte es seit Jahrzehnten vermuten lassen:
"Zum Gedenken an den Todesmarsch vom KZ Sachsenhausen bis Schwerin.
Befreit durch die Sowjetarmee Anfang Mai 1945"Diese Inschrift ist auf einem gut einen Meter hohen Findling in der Nähe des Faulen Sees in Schwerin
zu lesen. Rund fünf Kilometer östlich vom Standort dieses Gedenksteins befindet sich die Mahn- und
Gedenkstätte "Die Mutter" in der Gemeinde Raben Steinfeld im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Die
unübersehbare, mehr als zwei Meter große Bronzeplastik des Bildhauers Gerhard Thieme steht hier
seit 1973 am kleinen Fluß Stör, nahe des Schweriner Ortsteils Muße. Vier Jahre später wurde die
Skulptur um vier Rekieftafeln ergänzt, die das Leiden der KZ-Häftlinge und ihre Befreiung durch
Soldaten der Roten Armee darstellen.
"Ich wurde von den Amerikanern befreit""Schwerin wurde von den Amerikanern befreit und die KZ-Häftlinge wurden sich selbst überlassen",
sagt allerdings der Leiter des
Schweriner Stadtarchivs Bernhard Kasten. Und er ist nicht der einzige,
der US-Truppen anstelle der Sowjetarmee in der Rolle der Befreier an dieser Stelle sieht."
https://www.ndr.de/geschichte/chronolog ... ch110.htmlW. T.