Über die Suche nach Ostdeutschen
Verfasst: 21. Oktober 2015, 11:19
Neumünsteraner erzählen über Ost und West.
Es ist schwieriger als gedacht, wenn man sich in Neumünster auf die Suche nach echten Neumünsteranern macht, die ursprünglich aus Ostdeutschland kamen. Das liegt nicht daran, dass es sie nicht gäbe, denn natürlich leben viele Mecklenburger, Thüringer und Sachsen hier. Sondern es liegt wohl vielmehr daran, dass sie schon längst komplett in die Bevölkerung eingetaucht sind und sich kaum noch jemand Gedanken über dieses Thema macht.
Wenn nicht jemand extremes Sächsisch auf dem Großflecken spricht, ausschließlich im Pullover von „Hansa Rostock“ durch die Stadt läuft oder von den Eltern so eindeutige Indikatoren wie die Vornamen Mandy oder Ricco mitbekommen hat, dann kommt niemand mehr auf die Idee, über dessen Herkunft nachzudenken. Und das ist doch auch gut so.
Die Courier-Redaktion hat dann aber doch einige Neumünsteraner mit Ost-Hintergrund getroffen und sie nach ihrer Einschätzung gefragt, ob sie sich noch als Ostdeutsche sehen und ob sie glauben, dass die Deutschen mittlerweile fest zusammengewachsen sind. Oder ob es vielleicht doch noch irgendwo eine unsichtbare Mauer in den Köpfen gibt. Die Antworten gibt es hier:
Helfer Tobias Bläß: „Die Grenze im Kopf ist weg“
Für Rettungsassistent Tobias Bläß (34) ist ein geeintes Deutschland längst normal. Auf Vorurteile oder abfällige Bemerkungen stößt der gebürtige Rostocker im Alltag längst nicht mehr. „Die Grenze im Kopf ist weg“, sagt er. Regelmäßig besucht der ehemalige Leiter der Wasserwacht in Schwerin mit seiner Freundin aus Neumünster die Eltern, die in der Hauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern geblieben sind. „Auch dieses Wochenende werden wir dort verbringen. Aber die Einheit wird nur noch kurz angesprochen“, sagt er.
Bläß besuchte in Rostock die Schule, ging dann zur Bundeswehr und wechselte nach seinem Posten in Schwerin im Oktober 2012 nach Neumünster zur Berufsfeuerwehr. An die Zeit der Wiedervereinigung vor 25 Jahren hat er nur positive Erinnerungen. „Ich kann nichts Schlechtes über meine Kindheit in der DDR sagen, aber als die Mauer fiel, war das auch eine tolle Situation. Meine Eltern waren ganz aufgeregt.“ Dass er aus dem Osten kommt, ist in seinem Freundes- und Kollegenkreis heute kein Thema mehr. „Wenn überhaupt machen wir darüber vielleicht noch mal einen Witz, aber das wird auch immer weniger.“ Für die junge Generation sei die Einheit ja selbstverständlich, sagt er.
Weitere Meinungen ehemaliger ostdeutscher Bürger hier:
http://www.shz.de/lokales/holsteinische ... 5606.html#
Somit zählen wir hier im Forum evtl. als die vorletzte, wenn nicht gar die letzte Generation, die sich ausführlich und regelmässig mit ost- und westdeutschen Themen von damals befasst.
Es ist schwieriger als gedacht, wenn man sich in Neumünster auf die Suche nach echten Neumünsteranern macht, die ursprünglich aus Ostdeutschland kamen. Das liegt nicht daran, dass es sie nicht gäbe, denn natürlich leben viele Mecklenburger, Thüringer und Sachsen hier. Sondern es liegt wohl vielmehr daran, dass sie schon längst komplett in die Bevölkerung eingetaucht sind und sich kaum noch jemand Gedanken über dieses Thema macht.
Wenn nicht jemand extremes Sächsisch auf dem Großflecken spricht, ausschließlich im Pullover von „Hansa Rostock“ durch die Stadt läuft oder von den Eltern so eindeutige Indikatoren wie die Vornamen Mandy oder Ricco mitbekommen hat, dann kommt niemand mehr auf die Idee, über dessen Herkunft nachzudenken. Und das ist doch auch gut so.
Die Courier-Redaktion hat dann aber doch einige Neumünsteraner mit Ost-Hintergrund getroffen und sie nach ihrer Einschätzung gefragt, ob sie sich noch als Ostdeutsche sehen und ob sie glauben, dass die Deutschen mittlerweile fest zusammengewachsen sind. Oder ob es vielleicht doch noch irgendwo eine unsichtbare Mauer in den Köpfen gibt. Die Antworten gibt es hier:
Helfer Tobias Bläß: „Die Grenze im Kopf ist weg“
Für Rettungsassistent Tobias Bläß (34) ist ein geeintes Deutschland längst normal. Auf Vorurteile oder abfällige Bemerkungen stößt der gebürtige Rostocker im Alltag längst nicht mehr. „Die Grenze im Kopf ist weg“, sagt er. Regelmäßig besucht der ehemalige Leiter der Wasserwacht in Schwerin mit seiner Freundin aus Neumünster die Eltern, die in der Hauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern geblieben sind. „Auch dieses Wochenende werden wir dort verbringen. Aber die Einheit wird nur noch kurz angesprochen“, sagt er.
Bläß besuchte in Rostock die Schule, ging dann zur Bundeswehr und wechselte nach seinem Posten in Schwerin im Oktober 2012 nach Neumünster zur Berufsfeuerwehr. An die Zeit der Wiedervereinigung vor 25 Jahren hat er nur positive Erinnerungen. „Ich kann nichts Schlechtes über meine Kindheit in der DDR sagen, aber als die Mauer fiel, war das auch eine tolle Situation. Meine Eltern waren ganz aufgeregt.“ Dass er aus dem Osten kommt, ist in seinem Freundes- und Kollegenkreis heute kein Thema mehr. „Wenn überhaupt machen wir darüber vielleicht noch mal einen Witz, aber das wird auch immer weniger.“ Für die junge Generation sei die Einheit ja selbstverständlich, sagt er.
Weitere Meinungen ehemaliger ostdeutscher Bürger hier:
http://www.shz.de/lokales/holsteinische ... 5606.html#
Somit zählen wir hier im Forum evtl. als die vorletzte, wenn nicht gar die letzte Generation, die sich ausführlich und regelmässig mit ost- und westdeutschen Themen von damals befasst.