Die stumme Generation

Was dachte der DDR Bürger über den deutschen in der Bundesrepublik. Was hielt der Bundesdeutsche vom DDR Einwohner? Unterschiedliche Ansichten bestehen heute noch. Was drücken sie aus, was wird erwartet?

Die stumme Generation

Beitragvon augenzeuge » 2. Januar 2013, 11:21

Was haben unsere (Groß)-Eltern in der DDR gemacht? Unsere Großeltern, die erste Generation, haben noch den Krieg erlebt. Sie haben maßgeblich dazu beigetragen, die DDR aufzubauen und neue Leben zu beginnen.Unsere Eltern verkriechen sich in schablonenhaften Erinnerungen. Sie berichten wenig und meist nur das, was ihnen heute kein Unbehagen bereitet.

Es wird Zeit, dass wir sie danach fragen. Wir müssen einzeln und gemeinsam unsere Eltern, Lehrer und Politiker fragen, wie es war. Wir müssen auch die Stasiunterlagen-Behörde fragen, was in den Akten steht. Wir wollen sie selbst lesen. Nur so können wir endlich verstehen, wie hoch der Preis wirklich war, sich in der Unfreiheit einzurichten. Es ist unsere Chance, das Unausgesprochene auszusprechen, endlich die Mauern in unseren Familien zu beseitigen. Und dann kann es gelingen, den größeren Diskurs über die deutsche Vergangenheit gerecht und gemeinsam zu führen.

Zum Thema ein guter Artikel: "Es gäbe viel zu bereden, aber Großmutter schweigt: Das Gespräch über die DDR fällt bei uns zu Hause aus."
http://www.zeit.de/2012/24/S-Wendt

Die stumme Generation:
http://www.zeit.de/2011/34/S-Generation-Ost

AZ
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Edelknabe » 2. Januar 2013, 12:09

Nur zum Vergleich dazu...das junge Westdeutschland.Ein Textauszug aus der Geschichte "Verrat" in 5.Teilen.Das mit der Revolution unten im letzten Absatz passt irgendwie wunderbar dazu.

Über den Krieg oder über Sex zu sprechen, galt als tabu. Einmal fragte ich eine meiner Tanten, aber sie gab eine sehr einseitige Darstellung. Sie stellte den Krieg als heroisch dar und sagte, alles, was man uns in der Schule darüber erzählte, sei gelogen. Sie sei dabei gewesen und wüsste besser Bescheid; ihrer Meinung nach könnte die Jugend das nicht beurteilen oder kritisieren. In meiner Familie hatten sie immer gestöhnt: , Oh, nur nicht wieder die verdammten Juden. So viele können gar nicht umgebracht worden sein, sie sind ja immer noch überall- in der Presse, in der Industrie, in ganz Amerika.“
Also behielt ich diese Dinge einfach für mich. Meine Tanten sprachen schlecht über meinen Vater. Sie machten ihn für den Tod ihrer Schwester verantwortlich. Aber niemals richtete sich ihre Kritik auf seine Nazivergangenheit oder darauf, was er im Krieg getan hatte.“

Inmitten der dramatischen linksgerichteten politischen Ereignisse und der Studentenrevolte, die sich 1968 in ganz Europa ausbreitete, wurde die fünfzehnjährige Marion politisch aktiv. Sie trat den Jungsozialisten bei, wurde Sprecherin in ihrer Schule und nahm an zahlreichen Schülerdemonstrationen teil. „ Ich engagierte mich für alles, was mit Fragen der Unterdrückung zu tun hatte“, sagt sie. Aber Zuhause in ihrer Familie mied sie jede Diskussion oder Auseinandersetzung und weigerte sich auch künftig, ihren Vater wegen seiner Kriegstaten zur Rede zu stellen. Marion akzeptierte weiterhin seine Autorität und konnte mit ihrem neu gefundenem politischen Aktivismus noch nichts anfangen. „ Ich war dazu erzogen worden, zu schweigen und der Autorität absolut zu gehorchen“, sagt sie.

Die einzigen politischen Diskussionen waren „hoch abstrakt“ .Aber Marion fand auch bald heraus, dass der Vater sie gern provozierte. Da er von ihren linken Neigungen wusste, hänselte er sie oft mit den Worten: „ Oh, ihr seid alle Feiglinge, ihr macht keine Revolution, wir haben eine Revolution gemacht.“ Mitunter, wenn sie ihn zu Hause besuchte; schalt er sie wegen der Krisen oder der Probleme der sozialistischen Regierung und forderte ihren Widerspruch heraus. „ So war er immer“, erinnert sich Marion.

Rainer-Maria wie sich doch die Zeiten gleichen ha ha ha
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Interessierter » 2. Januar 2013, 15:05

Edelknabe, das ist aber in diesem Thread nicht das Thema !!!

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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Neun » 2. Januar 2013, 15:09

Echt?

Also der Threadtitel gibt das durchaus her... DIE STUMME GENERATION... die gabs wohl auch und gerade im Westen und daher war Rainer sein Beitrag, im Gegensatz zu deinem, durchaus lesenswert.
Neun
 

Re: Die stumme Generation

Beitragvon augenzeuge » 2. Januar 2013, 15:20

Neun hat geschrieben:Echt?

Also der Threadtitel gibt das durchaus her... DIE STUMME GENERATION... die gabs wohl auch und gerade im Westen und daher war Rainer sein Beitrag, im Gegensatz zu deinem, durchaus lesenswert.


Man sollte vom Titel nicht das wirkliche Thema verändern. Der erste Satz heißt: "Was haben unsere (Groß)-Eltern in der DDR gemacht? "

Und die Beiträge zu diesem Thema sind hoffentlich verständlich und lesenwert....

Aber es scheint so zu sein wie im 1. Beitrag beschrieben. Man redet nicht gern darüber....eher über das Andere. [wink]

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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Edelknabe » 2. Januar 2013, 18:11

Ich sagte es bereits im anderen Fred, diese Geschichte "Verrat" in 5 Teilen ist ein Sittenbild, ein sinngemäß grandioses Gemälde über das junge und spätere Westdeutschland, meinetwegen auch Bundesrepublik genannt. Besser hätte es kein Maler hinbekommen können wenn er es denn zu malen bereit gewesen wäre, so wie der Schreiber es sehr gut verfasst hatte.

Heute steht sie wieder da, die junge Generation. Der Nebel des geheimnisvollen Vergangenenen wabbert um sie herum und aus dem Nebel ruft eine vertrauensvolle zärtliche Stimme "Hier....hier bin ich, so such mich doch, nimm dir die Zeit" und der junge Mensch ruft..."Bist du es,bist du es wirklich, diese DDR mit der bösen Grenze, der Stasi, der ganzen fiesen Unterdrückung,das Leseland mit dem ständigen Hunger....nach Wissen, dem häufigen Mangel, der zum Teil auch maroden Wirtschaft?"

"Ja, ich bin es. Aber du Schüler,hör mal gut zu, ich bin noch viel, viel mehr als dir die ganzen heutigen Klugscheißer jeden Tag erzählen wollen, du die impfen die mit Macht und Vorsatz den Virus der neuen Agitation und Propaganda in dein unfertiges Hirn, lass das nicht zu sondern komm zu mir...in den Nebel, ängstige dich nicht...komm einfach zu mir, ich halte dich schon, sozial sicher, menschlich warm."

Rainer-Maria und der Schüler läuft langsam los...in den Nebel der schon seine Arme ausstreckt wie die weißen Schleier über der Fahrbahn weit nach Mitternacht.
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Nov65 » 2. Januar 2013, 18:15

Ich meine, den Inhalt dieses Threads diskutieren wir schon seit Monaten/Jahren, indem wir über unseren Grenzdienst, über Schüsse und Mauertote an der Grenze, über Aufgaben und Methoden des MfS ziemlich kontrovers diskutieren.Diese Feststellung richtet sich nicht gegen den Titel, nein, er geht uns Ältere an.Den verborgenen Vorwurf weit von sich zu weisen ist genau so unpassend wie Stummheit als Totalversagen darzustellen.Das kann eine junge Generation leicht tun, auch Menschen, die außerhalb unserer Grenzen lebten.
Dass wir nicht in einem Ghetto wie in Warschau usw. lebten, ist klar, deshalb gibt es ein Grau, nicht ein Schwarz-Weiß.
Ja, es gibt mit Sicherheit etliche Stumme unter uns, wobei sie viel zum Thema beitragen könnten.
Gruß, Andreas
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Huf » 3. Januar 2013, 20:42

Bezugnehmend auf den Eingangsbeitrag möchte ich bemerken, dass unsere "Altvorderen", so benenne ich Eltern, Großeltern, Tanten, Onkels und so weiter, keineswegs stumm waren.
Nach meiner Erinnerung hat meine Mutter bei jeglichen Feiern in der Familie, man saß damals noch um einen ausgezogenen ovalen Tisch, politische Diskussionen unterbunden.
Warum wohl? Einerseits saßen wir Steppkes am Tisch, so 9 oder 10 Jahre alt, da bekam man schon etwas mit.
Andererseits saßen Onkel Otto aus dem RAW und Onkel Rudi, der Polizist am Tisch, beide als Soldaten im 2. WK, wer denn nun die bessere Taktik gehabt hätte, dem Russen zu entkommen, wenn das Auto nicht kaputtgegangen wäre.
Tante Marie und Tante Hulda sprachen dann über die Not, in der man aus Kohlrüben alles mögliche Essbare machte.
Meine Mutter wollte das nicht!
Wir sollten solchen Kram nicht in der Schule erzählen.

Nein, geschwiegen haben die "Alten" nicht, sie wollten uns ihre Erlebnisse ersparen!

Als ich "groß" war sprachen meine Mutter und mein Stiefvater über Entbehrungen in ihrer Jugend, über Krieg, Tod und Leid in fast allen deutschen Familien.
Als in den 80er Jahren, meine Studienzeit in MD, die DDR bröckelte, mussten sich meine Eltern erneut über die Zukunft ihrer Kinder Sorgen machen.
Ab dem 9. November 1989 wussten sie, es kommt anders und es kam ja auch anders. Wie oft in jener Zeit hat mich meine alte liebe Mutter weinend umarmt, nun, mein Sohn werdet Ihr alle in Frieden leben.

Ich hoffe, es würde so bleiben!

VG Huf [hallo]

P.S. Ich bitte um Rücksicht auf die sehr emotionale Sicht der "Vorderen" und würde eine Zerballerung nicht wünschen.
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon ratata » 4. Januar 2013, 12:15

Meine Oma in Magdeburg sagte immer , beim Verwandentreffen , jetzt hört auf : Wenn euch jemand hört, kommen wir alle nach Sibirien.
Als im Fernsehen damals der Film in Serien ,So weit die Füße tragen am Sonntagnachmittag lief, war die Stube beim Onkel übervoll , uns Kindern wurde eingezimmert . nichts in der Schule erzählen , sonst holen die uns ab .
Als Kind sind wir mit Muttern immer spät abends von Magdeburg mit dem Zug und den Rest zu Fuß nach Haus , wenn ein LKW ( meistens Russen )kam , versteckten wir uns im Straßengraben .
Dann in der Lehre mit 16 Jahren kam ich mit älteren Kollegen zusammen , die Soldaten im 2 Weltkrieg waren . immer zur Mittgaspause saßen wir auf den Werkbänken und da haben sie sich ,über ihre Kriegserlebnisse unterhalten .
Eigentlich waren sie nicht Stumm , sie wußten aber , wann und wo sie sich äußern konnten .
Im Jahr 1989 , da fing eine andere stumme Generation an zu reden . Man muß sich mal vorstellen , da hat man 20 jahre mit Kollegen zusammen gearbeitet und einige erzählten dann von ihrer Zeit ab 46 , was sie in Sachsenhausen , Mühlenberg Prettin , erlebten . Sie waren zum Schweigen verurteilt .
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Rüganer » 4. Januar 2013, 12:55

Nun mag man ja sinnieren, was man will, Fakt ist aber eines – der Normalbürger der Ex-DDR hat die Schnauze voll, voll davon sich ständig verteidigen zu müssen weil er:
- keinen Ausreiseantrag gestellt hat
- sich auch noch relativ wohlgefühlt hat in der DDR
- sich eingerichtet hatte und im System: „Gibst Du mir, geb ich Dir“ integriert war
- einen Verwandten hatte, der als Rentner in den Westen fahren konnte und der notfalls ganz wichtige Dinge dann importierte und er somit keine direkte Not leiden musste
- von ihm der ganze Schund von Losungen und Parolen abprallte und er deswegen ertragen hat
- er einfach nur in Ruhe in der DDR gelebt hat und fröhlich war.
- er mittlerweile den ganzen schlechten Krempel vergessen und verdrängt hat und sich
wie üblich nur noch an das Gute erinnert
Auf einen Nenner gebracht, er hat es satt, ständig sagen zu müssen, entschuldige bitte, dass ich in der Ex-DDR nach meinem Ermessen gut gelebt habe.
Nun kommen die heute 30 –jährigen, und versuchen mit den Leuten um die 50 und 60 eine Diskussion anzufangen, ja was soll da rauskommen? Sicher wird eine Diskussion mit dem Ausgereisten über diese DDR möglich sein, sicher auch mit dem Bürgerrechtler, dem politisch Verfolgten, demjenigen, dem die DDR sauer aufstößt. Otto Normalverbraucher dagegen wird kundtun: Lass mich doch in Ruhe, weil – siehe diese oberen Anstriche.
Hat jemals einer in dieser Art und Weise mit seinen Eltern darüber diskutiert, warum sie das 1000-jährige Reich ertragen haben? Warum sie da mitgemacht haben? Und wenn man darüber gesprochen hat, dann hörte man unter Umständen – Du die haben was organisiert, da wurde gewandert und im Zeltlager waren wir, und da geschah dies und jenes, was uns unsere Eltern niemals hätten geben können. Hat jemals einer gehört dass sich da jemand politisch geäußert hätte? Ich nicht.
Mit dem anderen Selbstbewusstsein, einem anderen Kenntnisstand und einer anderen Einstellung zum Leben, die da lautet: Ich, ich, ich will dies wissen, ich habe ein Recht darauf, wer will mir denn etwas, ich will dies verstehen und du, ja du hast dich zu erklären, du looser, du alter Mensch, dem wir über sind, der eine ganz andere Sprache spricht, der ja ein Duckmäuser war, nun, Alter, nun erzähl doch mal... da wundert man sich nun, wieso diese Leute den Mund halten und sich ihren Teil denken.
Den Mund zu halten, sich seinen Teil zu denken und trotzdem sein Ding zu machen, dies haben wir, die Generation zwischen 50 und 70 gelernt und erfolgreich praktiziert, sonst wäre ein RMR, ein Huf, auch ein Zottmann und wie sie alle heißen, die dageblieben sind und trotzdem was gewesen sind, nicht so durchgekommen und heute noch so gut drauf.
Da müssen die jungen erst mal hinkommen.
Rüganer
 

Re: Die stumme Generation

Beitragvon Theo 85/2 » 4. Januar 2013, 13:19

Danke,@ Rüganer,
in deinem Beitrag steht alles drin, was ich auch zu dem Thema denke, ich kann es nur nicht so ausdrücken, wie Du!

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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Nov65 » 4. Januar 2013, 14:03

Auch meine Zustimmung für Deine Aussage, @Rüganer,
es ist ja nicht nur die junge Generation, die vielleicht ehrlich gemeinte Fragen an uns richtet. Das wäre ja richtig und würde von uns Älteren sicher auch ehrlich gemäß Deiner Aussage beantwortet.
Nein, es ist doch bemerkenswert und kränkend, wenn Ältere, allerdings ins damalige System der Überwachung und Verfolgung Andersdenkender eingeflochtene Leute, uns vorwerfen mitgemacht zu haben. Egal, welchen Beruf man ausgeübt hat und wie man ihn ausgeübt hat.Das finde ich grotesk.
Zur Stummheit:
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Ältere in der DDR nie ihre Waffengattung im 3. Reich rausposaunten. Heute begegnen mir Leute, allerdings ausnahmslos ehemalige Westdeutsche, die mit SS-Mitgliedschaften in der Familie angeben.
Heute kehrt kein( mit Ausnahme ganz weniger) ehemaliger Funktionär oder höherer Offizier der Bewaffneten Organe der DDR seine damalige Stellung heraus. Er wird sich hüten. Er verschweigt sein damaliges Tun bzw. damalige Dienstgeheimnisse.

Ich finde, wir in der DDR Aufgewachsenen haben das Recht den Kopf oben zu tragen, nicht unterm Arm. Das Volk der DDR hat das System abgeschüttelt und die deutsche Einheit ermöglicht.
Das sind unbestreitbare Fakten, und sie müssen auch von der jungen Generation wahrgenommen und akzeptiert werden.
Grüße von Andreas
Nov65
 
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Interessierter » 4. Januar 2013, 14:32

Zitat Nov65:
Ich finde, wir in der DDR Aufgewachsenen haben das Recht den Kopf oben zu tragen, nicht unterm Arm. Das Volk der DDR hat das System abgeschüttelt und die deutsche Einheit ermöglicht.
Das sind unbestreitbare Fakten, und sie müssen auch von der jungen Generation wahrgenommen und akzeptiert werden.
Grüße von Andreas


Hallo Andreas und Rüganer,
ich kann Eueren Ausführungen völlig zustimmen. Nur sei mir eine Frage gestattet: Wer bestreitet das denn ?
Ich persönlich kenne niemandem in meinem Umfeld, der das macht.

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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Nov65 » 4. Januar 2013, 14:47

Interessierter hat geschrieben:Zitat Nov65:
Ich finde, wir in der DDR Aufgewachsenen haben das Recht den Kopf oben zu tragen, nicht unterm Arm. Das Volk der DDR hat das System abgeschüttelt und die deutsche Einheit ermöglicht.
Das sind unbestreitbare Fakten, und sie müssen auch von der jungen Generation wahrgenommen und akzeptiert werden.
Grüße von Andreas


Hallo Andreas und Rüganer,
ich kann Eueren Ausführungen völlig zustimmen. Nur sei mir eine Frage gestattet: Wer bestreitet das denn ?
Ich persönlich kenne niemandem in meinem Umfeld, der das macht.

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Hi @Interessierter, besser Wilfried,
in diesem Forum kommen Angriffe ja nicht von ehemaligen Westdeutschen, sondern von Usern, die gern das ganze DDR-Volk als staatsnah und eingebunden darstellen möchten. Damit möchten sie ihre eigene Einbindung in das Machtsystem relativieren.

Während das deutsche Volk das dritte Reich nicht abschütteln wollte/konnte, sondern dieses bekanntermaßen durch Außenkräfte zerschlagen wurde, war die friedliche Wende in der DDR ausnahmslos die Leistung des DDR-Volkes(natürlich mit Begünstigungen von außen).
Meine oben zitierte Aussage kann inhaltlich von uns Älteren in jeder Diskussion mit der jungen Generation Anwendung finden.
Gruß, Andreas
Nov65
 
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon ratata » 4. Januar 2013, 16:50

Genau ,ich zitiere ,
In diesem Forum kommen Angriffe ja nicht von ehemaligen Westdeutschen, sondern von Usern, die gern das ganze DDR-Volk als staatsnah und eingebunden darstellen möchten. Damit möchten sie ihre eigene Einbindung in das Machtsystem relativieren.

Während das deutsche Volk das dritte Reich nicht abschütteln wollte/konnte, sondern dieses bekanntermaßen durch Außenkräfte zerschlagen wurde, war die friedliche Wende in der DDR ausnahmslos die Leistung des DDR-Volkes(natürlich mit Begünstigungen von außen).
Meine oben zitierte Aussage kann inhaltlich von uns Älteren in jeder Diskussion mit der jungen Generation Anwendung finden.
Gruß, Andreas[/quote]

Frag bitte mal die noch älteren Leute ,warum sie so ruhig bis 1990 waren , Sie kannten die Hitlerzeit , wer gegen die Nazis war , verschwand in den Zuchthäusern .
Dann kam das Kriegsende , wer für Hitler war und gegen die Sowjets war, ging ab nach Sibirien oder in die Zuchthäuser der DDR.
Gut kann ich mich noch an den ersten Besuch meines (verst . Schwagers ) 1972 erinnern , Der hatte damals solche Angst vor den Russen , war mit 22 jahre in Saporoschje
als Kriegsgefangegener . Der dachte ,er muß dort wieder hin .

Andreas , da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen . Sieht man sich mal in den anderen Foren die Aussagen von den damals vor 1990 jungen Usern an , wer und wohin kann man sie zu ortnen .
Sie wollen und können ihre Erziehung nicht verschweigen ,sie Leben teilweise wie die Maden , dort wo es ihnen sehr gut geht , aber lassen ihre Kommentare los , [flash]
Ottonormalverbraucher gehen doch all unsere Diskussionen hier am A:::: vorbei . Ich finde es gut das sich hier im "Forum Deutsche Einheit" User aus beiden Teilen Deutschlans sich unterhalten , die unterschiedlichen Meinungen akzeptiert werden.
Die Stumme Generation .so etwas sollte es doch nie wieder geben . MfG ratata
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Janko » 4. Januar 2013, 18:28

.....@Nov65......Ich finde, wir in der DDR Aufgewachsenen haben das Recht den Kopf oben zu tragen, nicht unterm Arm.


..... nenn mir mal einen Grund warum ich "meinen Kopf unterm Arm tragen" sollte ?????

Auch wenn ich , ich nehm da mal deine Ausdrucksweise, zu den "eingeflochtenen Leuten" gehörte, sollte mir doch eine in verschiedenen Argumentationen,
auch kritische Sichtweise gestattet sein. Kritisch nicht aus der Ecke "Unverbesserlicher", "DDR-Zurückhabenwoller" und was weis ich was da noch alles für Begriffe kursieren, sondern bewertend aus aus der Gesamtheit meiner bisherigen Lebenserfahrungen.
Da wir in der Gesamtheit auch immer wieder auf subjektive Meinungen reagieren, sind ganz einfach auch "anders lautende" Sichtweisen vorprogrammiert.

Eigentlich auch schon vorprogarmmiert mit den "reizauslösenden" Überschriften,...hier "die stumme Generation", also bei alle Bescheidenheit, wo hat es jemals "stumme Genrationen" gegeben ???
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Huf » 4. Januar 2013, 19:21

Hallo @ratata,

Du schriebst von Deinem Schwager, der mit 22 Jahren in Saporoshe war. Mein leiblicher Vater war dort auch als Kriegsgefangener. Dort war auch ein sog. "Antifa-Lager", in dem die Insassen im Sinne Stalins bekehrt worden waren.
Im Nachlass meines Vaters las ich mehrere DIN-A-4-Seiten handschriftlich mit Bleistift verfasste Abhandlungen, warum der Kriegsgefangene XXXX erkannt hat, sich zu den Idealen Stalins
zu bekennen. Daraufhin erhielt er seinen Persil-Schein und kam 1946 nach Hause.
Er wurde Parteisekretär im Finanzamt und dessen Leiter.
Leider habe ich ihn nie kennengelernt, er verstarb mit 36 Jahren 3 Monate vor meiner Geburt.

VG Huf [hallo]
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Nov65 » 4. Januar 2013, 20:07

Janko hat geschrieben:.....@Nov65......Ich finde, wir in der DDR Aufgewachsenen haben das Recht den Kopf oben zu tragen, nicht unterm Arm.


..... nenn mir mal einen Grund warum ich "meinen Kopf unterm Arm tragen" sollte ?????

Auch wenn ich , ich nehm da mal deine Ausdrucksweise, zu den "eingeflochtenen Leuten" gehörte, sollte mir doch eine in verschiedenen Argumentationen,
auch kritische Sichtweise gestattet sein. Kritisch nicht aus der Ecke "Unverbesserlicher", "DDR-Zurückhabenwoller" und was weis ich was da noch alles für Begriffe kursieren, sondern bewertend aus aus der Gesamtheit meiner bisherigen Lebenserfahrungen.
Da wir in der Gesamtheit auch immer wieder auf subjektive Meinungen reagieren, sind ganz einfach auch "anders lautende" Sichtweisen vorprogrammiert.

Eigentlich auch schon vorprogarmmiert mit den "reizauslösenden" Überschriften,...hier "die stumme Generation", also bei alle Bescheidenheit, wo hat es jemals "stumme Genrationen" gegeben ???

Hi@Janko,
ich glaube, Du interpretierst meinen Satz anders, als er gemeint war.Wir, auch Du, sofern Du nicht Gegner des "Volksaufstandes" gegen das SED-Regime warst, haben keinen Grund, gesenkten Hauptes dazustehen und sich fragen lassen zu müssen, warum der DDR-Staat so lange bestehen konnte und was wir gemacht haben. Das meine ich.
Bekanntlich gab es immer schon Auflehnung, offen und verborgen.Als es aber möglich war, ohne Gefahr für Leib und Leben auf die Straße zu gehen, waren es Millionen. Ihnen allen ist Respekt zu zollen und nicht fragwürdige Fragen zu stellen.
Und natürlich soll es heute gestattet sein, unserer Rechtsordnung gegenüber peinliche Fragen zu stellen und auch andere Sichten zu haben. Das zeichnet eben diese neue Rechtsordnung gegenüber der DDR-Zeit aus. Ich hoffe, wir sind uns da einig.
Sei gegrüßt von Andreas
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon augenzeuge » 4. Januar 2013, 22:48

Janko hat geschrieben: Eigentlich auch schon vorprogarmmiert mit den "reizauslösenden" Überschriften,...hier "die stumme Generation", also bei alle Bescheidenheit, wo hat es jemals "stumme Genrationen" gegeben ???


Die Überschrift entspricht dem Artikel der "Zeit". Wenn du ihn gelesen hast, weißt du, von welcher stummen Generation die Rede ist.
AZ
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Janko » 4. Januar 2013, 23:30

@AZ......Die Überschrift entspricht dem Artikel der "Zeit".

Ja dann schreibs doch bitte gleich so in die Überschrift (Aber dann auch Wir,...... der vollständigkeithalber)
Find ich persönlich auch kreativer , wenn ichs auf meine Art, also in dem Fall auf deine Art interpretiere z.B. "Sind wir eine stumme Generation ?"

Sollst mal sehen wie das lockrer wird, als nur "abzuschreiben"

Wenns diese Erfahrungen gibt/gegeben hat sei das doch unbenommen. Nur sind sie charakteristisch ?...allgemeingültig ?.... und da denk ich schon , da sprech ich nur von mir, eben nicht.
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon augenzeuge » 4. Januar 2013, 23:35

Ich kenne schon einige Leute die ich der stummen Generation zuordnen würde. Meist sind es solche, die an die Sache geglaubt hatten. Heute geht es ihnen ausnahmslos sehr gut. Über ihre Verantwortung früher wollen sie nicht gern reden....
AZ
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Merkur » 5. Januar 2013, 10:01

augenzeuge hat geschrieben: Über ihre Verantwortung früher wollen sie nicht gern reden....
AZ


Das kann ich so nicht bestätigen. Es kommt sicher darauf an, wer da mit wem und welcher Zielstellung und Voreingenommenheit redet.
Meiner Nachfolgegeneration habe ich ans Herz gelegt, Dinge, die ihnen vorgegeben werden, kritisch zu hinterfragen, auch in der Schule, im Studium usw. Sie sollen sich nicht auf die Lehrmeinung verlassen und insbesondere auch die Ursachen für bestimmte Entwicklungen hinterfragen oder auch selbst erforschen. Dafür erhalten sie von mir breite Unterstützung.
Selbstverständlich muss jeder seine individuelle Sicht bzw. Meinung haben und schreiben. Quelle: Augenzeuge.
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon augenzeuge » 5. Januar 2013, 11:31

Merkur hat geschrieben:
augenzeuge hat geschrieben: Über ihre Verantwortung früher wollen sie nicht gern reden....
AZ


Das kann ich so nicht bestätigen. Es kommt sicher darauf an, wer da mit wem und welcher Zielstellung und Voreingenommenheit redet.


Das ist absolut korrekt. Voreingenommenheit gibts hier aber nicht, man kennt sich in der Verwandtschaft und weiß, was der andere getan hat.
Oft stelle ich immer ein Verhalten bei denjenigen fest: Selbst war man im Apparat eingebunden, schuldig gemacht haben sich aber nur andere, deren Verhalten man nie hinterfragt hat. Ansonsten empfehle ich der Nachfolgegeneration es auch so zu machen, wie du geschildert hast. Das Hinterfragen ist wichtig. Aber genau das hat früher gefehlt. Da löste ein Hinterfragen mindestens Mißtrauen aus....und führte zu Einschätzungen der Verantwortlichen, welches oft den weiteren Lebensweg des Hinterfragenden bestimmte.

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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Nov65 » 6. Januar 2013, 13:13

ABV hat geschrieben:Aus meiner Sicht kommt es ganz darauf an, wie der Hinterfragende " rüberkommt". Tritt er besserwisserisch, möglicherweise belehrend auf, kommt selten etwas dabei heraus. Hinterfragen bedeutet vor allem auch Zuhören und sich mit eigenen, vorschnellen Wertungen zurückzuhalten. Wenn ich jemanden " vor den Kopf stoße", kann ich nicht erwarten, dass mir derjenige etwas aus seiner Vergangenheit erzählt.

Gruß Uwe [hallo] [hallo]

Dem kann ich nur zustimmen. Aber was heisst "besserwisserisch"? Ist das nicht ein sehr subjektives Empfinden des Befragten? Wenn ich den Thread Mythen oder Wahrheit lese, ist doch die Situation beispielgebend. Da stellt jemand einen Link ein( ein publizierter Beitrag über HVA in Angola usw.). User, die in früheren Tätigkeiten möglicherweise in das MfS eingebunden waren, äußern sich sehr erhaben über diese Linkaussagen und Vermutungen von Usern. Andere schweigen total. Wie soll jemals ein Vertrauen wachsen, wie soll ein Verstehen und Verzeihen möglich werden? Bestimmte Leute sperren sich selbst aus der Gesellschaft aus.Dabei tritt Verbitterung auf.
Gruß, Andreas
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Nov65 » 6. Januar 2013, 13:32

Hi. lieber Uwe,
ja,so war es, so ist es und so wird es immer sein.
Gruß, Andreas
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Nov65 » 6. Januar 2013, 13:55

ABV hat geschrieben:Wahrscheinlich liegt das in der Natur des Menschen begründet. Gerade die Jugendlichen, aller Generationen, neigen doch immer dazu, alles besser zu wissen, als ihre Vorgänger. Das erinnert mich an eine Diskussion, die ich vor langer Zeit mal mit älteren Verwandten hatte. Zufällig lief im TV gerade ein Bericht über Geiselerschießungen durch die Wehrmacht. " Ich hätte den Befehl verweigert", hatte ich im Brustton der Überzeugung, Kraft meiner fünfzehnjährigen " Lebenserfahrung" herausposaunt. Von den älteren ernte ich teils mitleidige, teils empörte Blicke. " Dann hätten sie dich daneben gestellt", bellte ein ansonsten gutmütiger Großonkel. " Du hast doch keine Ahnung!"
Stimmt, hatte ich auch nicht! Mit dem Wissen von heute würde mir solch ein Satz nicht mehr über die Lippen kommen. Obwohl, dass muss ich dazu sagen, diese von mir getätigten Worte meiner Überzeugung entsprachen.
Vielleicht sollte man als " Vertreter der älteren Generation" aber auch nicht jedes Wort oder jede Frage eines Jugendlichen, sofort als persönlichen Angriff missverstehen? Sondern zumindest versuchen den Fragesteller annähernd zu verstehen.

Gruß Uwe

Hi Uwe,
so ist es mit der Jugend, und so ist es mit unserem Userkreis. Da sollten doch einige User bitte verstehen, dass viele von uns berechtigte Fragen nach den Methoden von Partei, Staatssicherheit und auch Polizei haben. Na klar, wir könnten auch abwarten, bis die Schnipselei getan ist und nichts mehr aus den Säcken zu holen ist. Bis dahin nährt Schweigen aber Distanz, Misstrauen und Ablehnung. Mit @Karnak möchte ich mal ein Bierchen trinken, mit gewissen anderen Usern noch lange nicht. So geht es bestimmt vielen von uns.Wer aber nur dabei war, aber nichts Verwerfliches getan hat,wovor sollte er denn Furcht haben?
Gruß, Andreas
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon augenzeuge » 6. Januar 2013, 14:33

ABV hat geschrieben:...ich meinte den vorprogrammierten Generationenkonflikt. Wenn ein viel jüngerer den viel älteren mit dem Vorwürfen bombardiert, denen sich vielleicht noch ein " das hätte ich niemals getan" anschließt. Automatisch reagiert dann der Ältere mit " du hast doch keine Ahnung" und schon ist die Diskussion in einer Sackgasse gelandet.

Gruß Uwe [hallo]


Ja, das konnte sicher fast jeder schon erleben. Ein Beispiel. Da stellt sich die Enkeltochter, 17 Jahre, vor ihre Großeltern hin und behauptet, ihr habt es mitbekommen müssen, was im 3. Reich mit den Juden geschah. (Die Meinung hat sie aus der Schule) Und jene, verneinen glaubwürdig, man wusste es nicht. Man war jung und dumm (11 Jahre), bekam überhaupt keine Infos. Auch die unpolitischen Eltern wussten nichts, einige ahnten etwas, ihnen fehlten die Beweise. Eine Zeitung las man aus finanz. Gründen nicht. Die einzige Infoquelle im Haus war ein Radio, was die Meinung dirigierte. In der heutigen Zeit unvorstellbar. Aber das ist genau die Basis, die solche System erst groß werden lassen, fehlt diese, brechen sie irgendwann zusammen.

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Re: Die stumme Generation

Beitragvon augenzeuge » 6. Januar 2013, 16:11

Hier ein aktuelles Beispiel, dass meine Aussage nochmal bestätigt....
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... lebte.html

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Re: Die stumme Generation

Beitragvon Nov65 » 10. Januar 2013, 16:48

Gestern, im 3-Teiler "Adlon" fragte ein US-Offizier Familienmitglieder der Adlons:"Was habt Ihr gegen den Faschismus getan?"
Da war sie wieder, die Frage der jüngeren Generation oder Außenstehender. Gut, dass im Film das Verderben der Aufbegehrenden gegen das Regime gezeigt wurde.
Hochaktuell diese Filmpassage.
Gruß Andreas
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Re: Die stumme Generation

Beitragvon augenzeuge » 10. Januar 2013, 17:00

Nov65 hat geschrieben:Gestern, im 3-Teiler "Adlon" fragte ein US-Offizier Familienmitglieder der Adlons:"Was habt Ihr gegen den Faschismus getan?"
Da war sie wieder, die Frage der jüngeren Generation oder Außenstehender. Gut, dass im Film das Verderben der Aufbegehrenden gegen das Regime gezeigt wurde.
Hochaktuell diese Filmpassage.
Gruß Andreas


Andreas, das war ein klasse Film, fand ich.

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