Gleiche Sprache, aber unterschiedliche Ausdrücke

Was dachte der DDR Bürger über den deutschen in der Bundesrepublik. Was hielt der Bundesdeutsche vom DDR Einwohner? Unterschiedliche Ansichten bestehen heute noch. Was drücken sie aus, was wird erwartet?

Re: Deutsche Sprache

Beitragvon Thomas 1948 » 30. November 2010, 18:57

kenne noch
Nationales Aufbauwerk
Sekundärrohstoff Annahmestelle
Junge Gemeinde
Handgelenktasche,
Wer kennt diese Wörter?
NAW wissen vielleicht noch Freunde in meinem Alter einiges
Sek. kennt jeder, kenne ich als Schulkind bis zur Wende.
Junge Gemeinde kennen vielleicht nur einige Mitglieder des MfS, ich war Mitglied in der Jungschar und in der JG von ca 1958-1972
Nur wenn Interesse besteht, tippe ich was darüber.
Handgel. schreibe ich beim Thema E. H. was
Thomas
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Re: Deutsche Sprache

Beitragvon augenzeuge » 30. November 2010, 19:18

Getränkestützpunkt.....hat was "militärisches"..... [grins] ...heisst im Osten heute noch so....im Westen völlig unbekannt.
AZ
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Re: Deutsche Sprache

Beitragvon Zicke » 30. November 2010, 19:20

und da gab es noch
Vipa
weinhaltiges Kohlensäuregetränk
Aubi
das einzige in der DDR gebraute alkoholfreie Autofahrerbier
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

Meine Rechtschreibfehler könnt Ihr Samstags ab 17 Uhr bei Rewe gegen eine lecker Senfgurke tauschen.
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Re: Deutsche Sprache

Beitragvon Edelknabe » 30. November 2010, 19:30

Zicke, du hast es gewusst...das "Warme Eckchen", die Scheibe Schweinebraten mit Soße und einer Bemme(einer Scheibe Brot). war ja klar mein Freund, wir alten Leipziger Urgesteine und mal hin zur Vipa, dem weinhaltigen Gesöff mit Sprudel drin, das mussten wir immer als Kinder für den Bäcker nebenan besorgen und bekamen jedesmal unseren "Vipaanteil"ab.
Und runter ging das Zeug Abends in der Backstube.

Rainer-Maria aus dem Leipziger Osten
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Re: Deutsche Sprache

Beitragvon SkinnyTrucky » 30. November 2010, 20:16

augenzeuge hat geschrieben:Getränkestützpunkt.....hat was "militärisches"..... [grins] ...heisst im Osten heute noch so....im Westen völlig unbekannt.
AZ


Naja, vielleicht nicht unter dem Namen Jörg....aber die Trinkhallen im Ruhrpott sind legendär und nicht wegzudenkende Errungenschaften seit schon ewig.....jeder Stadteil hat welche....jedenfalls ist es nie weit wech für jeden....langöffnende Supermärkte haste nämlich nich immer an jeder Ecke.....Trinkhallen aber schon....und se sind um vieles billiger als 'ne 24-Stundentanke.....

groetjes

Mara
Wenn es heute noch Menschen gibt, die die DDR verklären wollen, kann das nur damit zusammenhängen, dass träumen schöner ist als denken.... (Burkhart Veigel) Bild
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Re: Deutsche Sprache

Beitragvon CaptnDelta » 30. November 2010, 21:00

Ragout Fin [grins]

-Th
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Re: Deutsche Sprache

Beitragvon SkinnyTrucky » 30. November 2010, 21:59

CaptnDelta hat geschrieben:Ragout Fin [grins]

-Th


Jetz hab ich plötzlich Hunger.... [shocked]

Mara
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Re: Deutsche Sprache

Beitragvon Luchs » 4. Dezember 2010, 17:54

Wurde nicht sogar überlegt, eine eigene Sprache einführen? DDRisch?

Das mit der Mettwurst hatte mir, als ich nach Greiz zog am meisten Schwierigkeiten bereitet.
Teewurst (West) = Mettwurst (Ost)
Mettwurst (West) = Bratwurst (Ost)
Bratwurst (West) = Roster (Ost)
[flash]

Auch gab es hier so Geschäfte, deren Name gar nicht so recht in die DDR passte. Konsum! [grins]
Viele Grüße [hallo]
Micha
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Re: Deutsche Sprache

Beitragvon Affi976 » 4. Dezember 2010, 18:09

Zitat Luchs: ......Konsum!

auch da @Luchs haben die Berlina wat draus jemacht:
Koof ooch noch schnell unsan mist

mal von den Marken abgesehen. Wenn man die gesammelt hatte, gabs zum Jahresende immer ein paar Mark ausgezahlt.
Fast wie heute bei REWE.
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Re: Deutsche Sprache

Beitragvon Zicke » 4. Dezember 2010, 18:18

Hallo Micha

KONSUM gibt es noch und auch in den alten BL seit 2007
ZITAT WIKI
Nach der Wende existiert „Konsum“ als Markenname weiter. In den ostdeutschen Ländern gibt es mehrere regionale Genossenschaften, die Filialen unter der Firmierung „Konsum“ betreiben. In der Region Dresden hat sich die Konsum Dresden eG als Handelskette etabliert und betreibt Konsum Frische-Märkte, Frida- und Genia-Filialen. Im September 2007 wurde die erste Filiale der Konsum Dresden eG in den alten Ländern der Bundesrepublik in Erlangen eröffnet, als zweiter Standort folgte im Herbst 2008 Nürnberg. Weitere Geschäfte sind in Regensburg und Bayreuth geplant.

In der Region Nordsachsen hat sich zudem seit der Neugründung 1991 die Konsumgenossenschaft Sachsen Nord eG in der Tradition der ersten deutschen Konsumgenossenschft etablieren können. Nach einer Insolvenz 2010 übernahm die Markant nah & frisch GmbH die 27 noch erhalten gebliebenen Filialen. Sie ist vor allem in der Region der Städte Eilenburg, Torgau, Wurzen vertreten. Die meisten Filialen befinden im ländlich Raum. Die Genossenschaft selbst betätigt sich lediglich noch in der Immobilienverwaltung.

Der Konsum Leipzig behauptet sich innerhalb der Stadtgrenzen neben den großen Supermarktketten. Die Firmenleitung hat jedoch beschlossen, sich vorerst nur auf die Märkte in Mitteldeutschland und maximal des nördlichen Bayern zu konzentrieren.

Die Konsumgenossenschaft „Optimal Kauf“ in Haldensleben ist vor allem in der Region um Magdeburg aktiv. Ihr gehören 28 Lebensmittelmärkte mit ca. 140 Beschäftigten und ca. 16.500 Genossenschaftsmitgliedern an. [4]
Menschen, die keinen Arsch in der Hose haben, müssen nicht zwangsläufig schlank sein.

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Re: Deutsche Sprache

Beitragvon Wolle76 » 5. Dezember 2010, 21:28

Im weitesten Sinne hat der Link auch was mit DDr Sprache zu tun. : http://www.ossiquiz.de/index.php
Wolle76
 

Re: Deutsche Sprache

Beitragvon turtle » 12. Januar 2011, 19:15

Hackepeter-Schweinemett
Gehacktes -Schweinemett
Brigadier-Vorarbeiter
Brigade-Team
Kaderakte-Personal Akte
Toni-Polizeiauto
Blaue-Fliese- D-Mark
Aktivist- Bestarbeiter
Wessi- Westdeutscher
Flüchtlinge- Königsberger Klopse
Ampelmännchen –Figur auf der Ampel
Kollektiv- Team(Mannschaft)
ABV- Abschnittsbevollmächtigter der Volks-Polizei
MfS Ministerium für Staatssicherheit auch kurz Stasi genannt
Das gelbe Elend- Zuchthaus in Bautzen
SMH-Schnelle Medizinische Hilfe – Rettungswagen
Timur-Trupp- - eine Gruppe von freiwilligen Pionieren, welche älteren Menschen im Haushalt und beim
Kaufhalle-Supermarkt
viertel vier" für 15.15
die Datsche (das Wochenendhaus),
die Plaste (das Plastik),
das Winkelement (das Fähnchen).
HO (Handelsorganisation), Kaufhalle
Delikatladen (Verkauf westlicher Waren für Mark der DDR)
Kombinat (Konzern),
Datsche (Wochenendhaus
Frühlingsschokoladenhohlkörper (Osterhase aus Schokolade)
Jahresendfigur mit Flügeln (Weihnachtsengel)
turtle
 

Re: Deutsche Sprache

Beitragvon CaptnDelta » 13. Januar 2011, 06:29

turtle hat geschrieben:Jahresendfigur mit Flügeln (Weihnachtsengel)

... eigentlich "gefluegelte Jahresendfigur". Dazu bin ich dem Rainman noch ein Bild schuldig (aus noch so 'nem anderen Forum, warscheinlich inzwischen wie fast alles das dort jemals interessant war geloescht). Leider bin ich im Herbst in Deutschland nicht mehr dazu gekommen, auf dem Speicher bei meiner Mutter zu stoebern, da liegt der Beweis. Das naechste mal... [peinlich]

-Th
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Re: Deutsche Sprache

Beitragvon augenzeuge » 13. Januar 2011, 08:16

turtle hat geschrieben:
Super deine Aufzählung, Peter!


Flüchtlinge- Königsberger Klopse
Das habe ich so noch nie gehört.....

Brigade-Team......Kollektiv- Team(Mannschaft)
Wie ist der Unterschied zwischen Brigade und Kollektiv eigentlich definiert?

Frühlingsschokoladenhohlkörper (Osterhase aus Schokolade)
Lass das mal einen Amerikaner aussprechen.... [flash] ...


Gruß, Jörg
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 3. September 2011, 09:41

Thread mal nach oben wuchten [crazy]

Komplexannahmestelle

ein in der DDR real existierender Begriff, für was? Bitte raten.

"geflügelte Jahresendfigur" ist leider eine satirische Erfindung des Eulenspiegels.
Ich glaube er tauchte das erste Mal in dem Bändchen "Wörtliche Betäubung - Neudeutscher Mindestwortschatz", 1987, von Ernst Röhl auf. Wenn ich Buch finde dann weiß ich es genau.
Oder war es ein lustig machen über den wirklich existierenden Begriff "Erdmöbel" (Sarg)?

Weil Wochenwende ist:
irgendwann Anfang der 80er Jahre verabschiedete man sich Freitagsnachmittag von seinen Kollegen mit folgenden Worten:

Ich wünsch' Dir ein atomfreies Wochenende und störungsfreien Westempfang.

In diesem Sinne
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon augenzeuge » 3. September 2011, 09:48

Nostalgiker hat geschrieben:Komplexannahmestelle

ein in der DDR real existierender Begriff, für was? Bitte raten.

"


Raten? Schau mal: http://de.wikipedia.org/wiki/Komplexannahmestelle
AZ
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 3. September 2011, 10:18

@AZ

ei verbitsch aber och [sick]

Ich vergass den Gebrauch von Hilfsmitteln wie gugeln zu untersagen!

Zum Thema "Komplexannahmestelle" gibt eine schöne Kurzgeschichte von Renate Holland-Moritz.
Fazit der Geschichte: das ist ein Geschäft in dem sie all ihre Komplexe (persönlichen Probleme) abgeben kann.

Gruß
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Thomas 1948 » 3. September 2011, 13:34

noch einige alte Begriffe von der Landwirtschaft
Meisterbauer, Neubauer, Einzelbauer, LpG Stufe 1,2,3, Ernteschlacht, Erntekapitän
Schule
Fahnenappell, vormilitärischen Untericht ( 1963),
Im Klassenbuch die schlimmen Buchstaben A B I, die hinter jedem Namen standen (1955-1965)
A bedeudet Kind aus der Arbeiterklasse, egal ob Schlosser, Maurer oder Mitglied der VP, NVA usw.
B Bauernklasse
I Intilligenzschicht ( bei mir, Vater war Wirtschaftsjurist von einem Kombinat in Ruhla)
Gruß
Thomas
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon vs1400 » 4. September 2011, 23:02

auf der suche nach pizza der ddr fand ich das .

gruß vs
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 6. September 2011, 09:32

Besonders Studenten ab Mitte der 70ger Jahre dürften folgende Bezeichnungen noch ein Begriff sein:

- Blaues Ungeheuer
- Grünes Ungeheuer
- Rotes Ungeheuer

Mir jedenfalls sehr bekannt.


Gruß
Nostalgiker
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Luchs » 6. September 2011, 17:11

Nostalgiker hat geschrieben:Besonders Studenten ab Mitte der 70ger Jahre dürften folgende Bezeichnungen noch ein Begriff sein:

- Blaues Ungeheuer
- Grünes Ungeheuer
- Rotes Ungeheuer

Mir jedenfalls sehr bekannt.


Gruß
Nostalgiker


Hmmmmm!!! Mir nicht. Erklärst du es bitte?
Viele Grüße [hallo]
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Edelknabe » 6. September 2011, 18:13

Student war ich nicht aber "Grünes Ungeheuer", war das nicht diese Abenteuer-Fernsehserie im grünen Regenwald von...keine Ahnung?
Und ich habe nicht gekokkelt.

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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Nostalgiker » 7. September 2011, 00:06

Das mit der Abenteuerserie ist bedingt falsch, es gab tatsächlich solch eine Serie und da ging es um Bananen [laugh]

Ich meine Bücher.

Jeder Student hatte ein dreijähriges Pflichtfach; ML Grundlagenstudium.

Ab 1974 kamen für dieses Grundlagenstudium neue Lehrbücher raus.

- Dialektischer und Historischer Materialismus; Lehrbuch für das ML Grundlagenstudium Philosophie, dunkelblauer Leineneinband
- Politische Ökonomie des Kapitalismus und des Sozialismus; Lehrbuch für das ML Grundlagenstudium Politische Ökonomie, dunkelgrüner Leineneinband
- Wissenschaftlicher Kommunismus; Lehrbuch für das ML Grundlagenstudium WK, dunkelroter Leineneinband

Aus der Einbandfarbe leitete sich die genannten Bezeichnungen für diese Bücher ab.

Gruß
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Harsberg » 7. September 2011, 05:07

Blaue Fliesen - Bezeichnung fand in Anlehnung an die blaue Farbgebung des 100-DM-Scheins Verwendung
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon Huf » 7. September 2011, 06:35

Auch in der Medizin hat ein Wandel von Begriffen Einzug gehalten.

Während die Hautärzte zu DDR -Zeiten das "endogene Ekzem" behandelten, leiden die Leute jetzt unter "Neurodermitis",

ich gebe zu, das klingt auch wesentlich dramatischer. [laugh]

VG Huf [hallo]
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Re: besondere Fachbegriffe der DDR

Beitragvon augenzeuge » 7. September 2011, 16:50

Huf hat geschrieben:Auch in der Medizin hat ein Wandel von Begriffen Einzug gehalten.

Während die Hautärzte zu DDR -Zeiten das "endogene Ekzem" behandelten, leiden die Leute jetzt unter "Neurodermitis",

ich gebe zu, das klingt auch wesentlich dramatischer. [laugh]

VG Huf [hallo]


Und ich dachte das heißt atopische Dermatitis? [blush]
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DDR - Wortschöpfungen

Beitragvon Interessierter » 18. Januar 2012, 11:52

In der DDR exestierten ja Wortschöpfungen, die im Westen völlig unbekannt waren und selbst heute in den neuen Bundesländern teilweise in Vergessenheit geraten sind.

Abkindern

In der DDR eine besondere Tilgungsform von zinslosen Ehestandsdarlehen. Bei der ersten Geburt wurden 1000,-- beim zweiten Kind 1.500,-- und bei dritten Kind 2.500,,- Mark der DDR erlassen.

Aktendulli

Wieder mal eine DDR-Wortschöpfung. Der Aktendulli war nichts anders wie ein Heftstreifen, in den man Blätter einheften konnte und dann in einem Ordner ablegte.
So sieht der Aktendulli aus:
Bild

Arbeiterschließfach

Bezeichnung für Neubauwohnungen, die mit ihren gleichförmigen Aussehen an Schließanlagen der Post erinnerten. ( Plattenbauweise )

Aufgebot

Nicht bei der Heirat gedacht, sondern in der politischen Propaganda beheimatet. Durch die FDJ ( Frrie deutsche Jugend ) gab es laufend Aufgebote: Wilhelm-Pieck-Aufgebot ( war der erste und letzte Präsident der DDR ), Lenin-Aufgebot, Thälmann-Aufgebot und 1989 ein Aufgebot DDR 40, das letzte Aufgebot. Militärische Organisation und natürlich " Kampf " waren dabei beabsichtigt. Auf einen einfachen Nenner gebracht: Freizeit für SED, Land und natürlich den Frieden opfern.

Euch fallen sicherlich noch weitere ein, oder?

[hallo]
Interessierter
 

Re: DDR - Wortschöpfungen

Beitragvon Wosch » 18. Januar 2012, 15:41

In einer Anlehnung an die Zeit der Einführung der kollektiven Zwangswirtschaft ("Jolanthe" stand für das Schwein und "Flora" für die Kuh), hier ein damals gängiges Sprichwort, wenn sich der widersetzende und geflohene Landwirt aus dem Westen meldete:
Bleibt ihr bei Flora und jolanthe, Ich bleib in Hamburg bei meiner Tante!
Schönen Gruß aus Kassel. [hallo]
Ich bin stolz darauf, noch nie den "Melde-Button" benutzt zu haben!
Mecklenburger sind nicht nachtragend, aber vergessen tun sie auch nicht!
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Re: DDR - Wortschöpfungen

Beitragvon augenzeuge » 18. Januar 2012, 17:46

Kennt ihr einen Diversanten?
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Re: DDR - Wortschöpfungen

Beitragvon Edelknabe » 18. Januar 2012, 19:22

"Abkindern" mensch Interessierter wo hast du denn diesen Begriff her.? Die Quelle wäre mal interessant?

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